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Schmucksteine bestehend aus Glas, durchsichtigen Kunststoffen oct. dgl. sind als sogenannte Edelstein'Imitationcn in Form vort Similis, Strass usw. bekannt. Der einfallendem Licht gegenüber abgewendete Unterteil derartiger Schmucksteine war zum Zwecke möglichst weitgehender Lichtreflexion entweder in sogenannte geschlossene Kessel mit möglichst hoher Reflexion ihrer dem Stein zugewendeten Begrenzungsflächen eingesetzt, mit reflektierenden Folien versehen, beispielsweise verklebt oder, in den meisten Fällen,
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lichesundurchlässigen Silberfolien überzogen.
Auf diese Weise konnte zwar die gewünschte Schmucksteinwirkung durch hohe Reflexion des einfallenden Lichtes bzw. durch Brechung des reflektierten Lichtes an den Facetten, erreicht werden, betrachtete man aber die Sehmueksteinimitation von der Unterseite, so sah man entweder auf den Kessel oder auf die lichtundurchlässigen Beläge, so dass es sofort möglich wurde, derartige Imitationen von echten Schmucksteinen zu unterscheiden, bei denen bekanntlich eine Verspiegelung auf Grund der hohen Brechung des Diamanten od. dgl. und damit eines kleineren Grenzwinkels der totalen Reflexion nicht notwendig ist.
Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, ohne wesentliche Beeinträchtigung der Schmuckwirkung derartiger unechter Steine die reflektierenden Mittel so auszubilden, dass die Ähnlichkeit zwischen echten und unechten Schmucksteinen gesteigert und es ermöglicht wird, Schmucksteinimitationen wie echte Schmucksteine zu fassen, ohne dass sie infolge lichtundurchlässiger Kessel oder Beläge sofort als Imitationen erkennbar sind.
Die zur Lösung dieser Aufgabe vorgeschlagenen Schmucksteine bestehend aus Glas, durchsichtigen Kunststoffen od. dgl. mit Anordnung eines Belages aus dünnen Schichten auf Teilen seiner Oberfläche kennzeichnen sich erfindungsgemäss dadurch, dass der zusammenhängend ausgeführte Belag lichtundurchlässig und ausschliesslich auf den der Schauseite gegenüber liegenden Oberflächen- teilen des Schmucksteines angeordnet ist.
Derartige Beläge sind als halbdurchlässige Spiegel bekannt. Sie bestehen vorzugsweise aus fun Licht teildurchlässigen. lichsrefiektierenden Belägen einer dünnen Schicht eines.
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dergeschlagen oder durch physikalische Schleu- derverfahren hergestellt sein können. Ob- schon grundsätzlich eine einzige dünne Schicht ausreicht, kann der für das Licht teildurch- lässige, reflektierende Belag auch als Mehr- fachschicht ausgebildet sein, wobei insbeson- dere eine Ausbildung zweckmässig ist, bei der die Reflexion des nach innen zurückgewor- fenen Lichtbündels erhöht ist, ohne dass eine Änderung des Durchlasses des Restes des ein- gefallenen Lichtes auftritt.
Zweckmässig sind die dem einfallenden
Licht gegenüber abgewandten Begrenzungs- flächen des Belages durch mindestens eine durchsichtige Schutzschicht abgedeckt. Als derartige Schutzschicht kommt beispielsweise ein Belag aus SiliziumdiQxyd in Betracht.
Die neue Ausbildung derartiger Schmuck- steine ermöglicht es, sie in Fassungen anzu- ordnen, die an der dem einfallenden Licht gegenüber abgewandten Seite offen ausge- bildet sind. Betrachtet man erfindungsgemäss ausgebildete, in derartigen sogenannten à jour-
Fassungen gehaltene Steine, so fällt infolge der Anordnung der halbdurchlässigen Spiegel- - beläge etwas Licht durch diese Beläge hin- durch, so dass sie auf der Rückseite nicht mehr wie früher dunkel oder schwarz, son- dern lichthell, insbesondere leicht grau, er- scheinen.
Sie haben daher das Aussehen von echten, in derartigen Fassungen gehaltenen
Steinen, da auch bei diesen bei derartigen Be- trachtungen direktes Licht nicht in sie em- und durch sie durchfällt, so dass auch echte
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Steine stets dunkler erscheinen als der Lichtdurchlässigkeit an sich entsprechen würde, ganz abgesehen davon, dass sie fast stets vorhandene Stauf- und Schmutzschicht, Reste von Seifenschaum od. dgl., den Lichtdurchlass auch beim echten Stein stark vermindern. Aus den genannten Gründen sind Schmuck- stücke. die Fassungen für erfindungsgemäss ausgebildete Schmucksteine aufweisen, bei der flüchtigen Betrachtungsmög1ichkeit, die im menschlichen Zusammenleben im allgemeinen vorhanden ist, nicht sofort als Schmuckstücke mit unechten Steinen zu erkennen.
Damit ist die der Erfindung gesetzte Aufgabe erfüllt, da es nicht darauf anzukommen vermag, , Zie Feststellung der Unechtheit bei der genaueren Prüfung zu verhindern.
Es ist bereits bekannt geworden, dünne Schichten auf Oberflächenteilen eines Schmucksteines aus Glas, durchsichtigen Kunststoffen od. dgl. anzuordnen. Soweit derartige Vorschläge nicht, wie eingangs dargelegt wurde, eine Kesselbildung beabsichtigen, um das einfallende Licht möglichst weitgehend zu reflektieren, so dass also die Kessel bei Erfüllung dieses Zweckes undurchsichtig und damit, bei Betrachtung des Schmucksteines von der Rückseite aus, sofort erkennbar wurden, kam es vorzugsweise auf die Erzielung von Kontrastwirkungen an. Zu diesem Zweck brachte man Lackschichten auf den zum einhaltenden Licht abgewandten Be- grenzungsflächen des Schmucksteines an, ohne dass die Kanten vom Lack bedeckt waren, so dass sich diese Kanten in hellen Linien vom Untergrund abhoben.
Demgegenüber ist der Belag erfindungsgemäss undurchbrochen und zusammenhängend ausgeführt, da es darauf ankommt, einerseits das einfallende Licht auch an den Kanten zu reflektieren und anderseits die Kanten bei der Betrachtung von der Rückseite her nicht unterschiedlich gegen die übrigen Begrenzungsflächen auszubilden, da dann die Anwesenheit von Belägen von der Rückseite her sofort erkennbar werden würde. Es ist weiter bekannt geworden, Schmucksteine der hier in Betracht kommenden Art allseitig mit Farblacken abzudecken, und den Farblack lediglich an der Schauseite zwecks Ermöglichung des Lichteinfalles zu entfernen. Die dem Lichteinfall abgewendete Begrenzungsfläche des Schmucksteines wird dagegen mit hochreflektierenden Belagschich- ten versehen, so dass wieder eine Kesselbildung auftritt, deren Betrachtung den Stein sofort als unecht erkennen lässt.
Die Zeichnung gibt eine beispielsweise und schematisch dargestellte Ausführungsform der Erfindung wieder.
In der Zeichnung bezeichnet 1 einen aus Glas, durchsichtigen Kunststoff od. dgl. bestehenden Schmuckstein mit der Tafel 2. dem die Facetten tragenden Oberteil 3, der Rundiste 4 und dem als Spitzstein ausgeführten Unterteil 5. Die Facetten dieses Unterteils 5 tragen erfindungsgemäss einen Belag 6 aus einer halbdurchlässigen Silberschicht. Das bedeutet, dass ein Lichtstrahl 7 bei 8 in die Tafel 2 eintritt und hierauf bei 9 auf eine Facette des Unterteiles 5 auftrifft.
Dort erfolgt am Belag 6 eine Lichtteilung dahin, dass nur ein Teil des Lichtes in die Richtung 10 reflektiert wird, während der Rest des Lichtes bei 11 austritt. Der Lichtstrahl 10 trifft bei 12 auf eine weitere Facette des Steinunterteiles 5 auf. Es erfolgt am Belag 6 wiederum eine Lichtteilung, wobei der reflektierte Teilstrahl die Richtung 13 annimmt. Der Rest desLichtes tritt in Richtung 14 aus dem Stein aus. Bei 15 trifft der Lichtstrahl 13 wieder auf die Tafel 2 des Steines auf. Der in das Auge des Beschauers gelangende reflektierte Lichtstrahl ist mit 16 bezeichnet.
Die Fassung 17, die den Stein über die Rundiste hält, ist bei 18 offen, so dass ein Beschauer, der ein einen derartigen Stein enthaltendes Schmuckstück von der, Unterseite betrachtet, die Lichtstrahlen 11, 14 aufzunehmen vermag. Dieses durch die Strahlen 11, 14 gegebene Licht ist die Ursache dafür, dass nicht sofort erkennbar wird, dass es sich bei dem Stein 1 um eine Edelsteinimitation handelt.