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GIESSMASCHINE FÜR FLÜSSIGE SÜSsWAREN Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum Gießen von abgemessenen Teilmengen, insbesondere von bei der Sßwarenherstellung
gebräuchlichen Massen und Flüssigkeiten in reihenweise angeordnete Bormvertiefungen
von mit gleichnäßiger Geschwindigkeit unter den Gießdüsen hindurchbewegten Kastenformen,
bei welcher über der Wege der Formen ein um eine ortsfeste Achse schwenkbarer Gießkessel,
ein mit dem Gießkessel festes Pumpsystem mit wenigstens einer Reihe gemeinsam betätigter
Pumpenkolben zum Gießen der aus dem Gießkessel angesogenen Masse durch Gießdüsen
in eine Reihe Formvertiefungen sowie ein Steuerschieber für das Ansaugen bzw. Gießen
des Pumpsystems angeordnet sind, wobei die Schwenkbewegung des Gießkesselssowie
die Bewegungen der Pumpenkolben und des Steuerschiebers derart gesteuert sind, daß
sich jeweils beim Gießen eine Reihe Gießdüsen ueber einer Reihe Fornnrertiefungen
einer bewegten Form befindet.
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Eine derartige Maschine ist meistens Teil einer sogenannten Mogulanlage,
bei welcher z.ß. flüssige Fondantmasse oder dgl. in bewegte Puderformen eingegossen
wird, oder Teil einer Eintafel- oder Hohlkörperanlage, bei welcher flüssige Schokoladenmasse
oder andere Masse in bewegte Formen aus Metall oder Kunststoff eingegossen wird.
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Bekannt sind Gießvorrichtungen, bei welchen die Formen periodisch
weiterbewegt werden.
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Bei diesen Vorrichtungen werden die Formen während ihres Jeweiligen
Stillstandes unter den ortsfest angeordneten Gießdüsen gefüllt.
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Der Nachteil dieser Vorrichtung liegt in den hohen Beschleunigungskräften,
die auf Grund der ruckartigen Bewegung in den Formkasten auftreten und die in dem
Formpuder eingeprägten Formen zum Einsturz bringen können.
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Neben der Gefahr des Einstrzens, oder Reißens der Puderbrocken insbesondere
bei tiefen, steilwandigen Formen, ergibt sich ein hoher Anteil an Ausschußware durch
Schwappen der in die Formen einefüllten flU8sigen SUBwaren.
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Aus der deutschen Patentschrift 942 432 ist es bekannt, während des
Eingießen. von Stlßwarenmassen in eine Reihe bewegter Formvertiefungen, die Ueber
diesen befindlichen Gießdüsen in Bewegungsrichtung der Form nachzuführen und zwischen
zwei Gießvorgängen jeweils in entgegengesetzter Richtung in ihre Ausgangsstellung
zurückzubewegen. Dabei sind Pumsystem und Gießkessel ortsfest angeordnet.
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Perner ist bekannt, das Pumpsystem samt Gießdiisen fest mit dem Gießkessel
zu verbinden und den ganzen Gießkessel derart zu schwenken, daß sich die Gießdllsen
während des Eingießen. der Masse gleichlaufend mit der zu füllenden Pori bewegen
und sich zwischen zwei Gießvorgängen Jeweils in entgegengesetzter Richtung in ihre
Ausgangsstellung zurückbewegen.
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Den beiden letztgenannten Vorrichtungen ist gemeinsam, daß die Anzahl
der Schwenkbewegungen des Gießkessels bzw. der diesen Je Umdrehung der Hauptantriebswelle
in weiten Grenzen einstellbar und damit an die Anzahl der Gießreihen innerhalb eines
Puderkastens anpaßbar ist.
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In der Steuerung der Schwenkbewegung nicht erfaßt wird dabei der Sprung
zwischen der letzten Gießreihe eines voranlaufenden-Puderkastens und der ersten
GieBreihe des folgenden. Diese zumeist größere Strecke als die zwischen den Gießreihen
innerhalb eines Kastens muß daher in der gleichen Zeit, d.h. mit größerer Vorschubgeschwindigkeit
der Puderkästen zurückgelegt werden. Wie bei der zuerst genannten Vorrichtung,.
bei der der Gießvorgang im Stillstand der Formkästen erfolgt , treten auch hier
Beschleunigungekräfte in den Puderklisten auf. Zwar bewegt sich die GeschwindigkeitsEnderung
nur zwischen einer Anfangs- und Endgeschwindigkeit und nicht zwischen Stillstand
und Endgeschwindigkeit, die Nachteile wie Einstürzen der Formen und Schwappen der
Fltlssigkeit treten jedoch auch hier auf. Ein weiterer Nachteil dieser Vorrichtung
liegt in der komplizierten Einstellbarkeit.
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Es müssen nicht nur bei jeder Umstellung Größe und Geschwindigkeit
der Schwenkbewegung der Meisen auf die jeweilige Gießreihenanzahl bzw. deren Abstand
zueinander eingestellt werden, sondern auch der Antrieb der F6rderbahn der Puder:kiLsten
auf die Größe des Sprunges zwischen zwei gästen und daraus folgernd der lagegerechte
Einlauf der Puderkästen aus der vorgelagerten Mogulanlage in diese Förderbahn.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zu schaffen,
die unter Vermeidung von ErschUtterungen Schwenkbewegung und Gießvorgang der Gießdüsen
derart zur steuern.
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vermag, daß die Puderkästen mit gleichmäßiger Geschwindigkeit unter
der Gieß-vorrichtung hindurchgeftihrt werden können.
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Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß eine in Abhängigkeit
von der Maschinendrehzahl rotierende entspFechend der erforderlichen zeitlichen
Folge und Geschwindigkeit
der Vor- und RUckschwenkbeweung des Gießkessels
geformte Steuerscheibe, ein darauf ablaufender Taster, ein von diesem Taster betätigtes
Hydroventil, ein die Schwenkbewegung des Gießkessels bewirkender Hydrozylinder und
Mittel zur Bildung einer Eorrekturbewegung des Hydroventils aus einer Abweichung
der Stellung des Hydrozylindere zu der die Stellung dieses Hydrozylinder. vorgebenden
Stellung des Tasters angeordnet sind.
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Die Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung erlaubt eine wesentliche
Steigerung der Produktion, da die Puderkisten mit gleichmäßiger Geschwindigkeit
die Gießvorrichtung passieren und damit erstmalig eine Begrenzung der Fordergeschwindigkeit
auf Grund der ansonsten mit zunehmender Geschwindigkeit ebenfalls zunehmenden auf
die Formen einwirkenden Beschleunigungskräfte entfällt.
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Die Umstellung der erfindungsgeiiäßen Gießmaschine auf Formen mit
einer anderen Anzahl von Formvertiefungsreihen und eomit einer anderen Anzahl von
GießhUben erfolgt in einfachster Weise durch Einsetzen einer für eine andere Anzahl
von Gießhtlben bestimmten Steuerscheibe anstelle der bisher verwendeten Steuerscheibe,
d.h. lange Stillstandszeiten, wie bei den bisher gebräuchlichen Gießmaschinen ftlr
die Umstellung benötigt, entfallen.
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Einige Ausftihrungsbeispiele der erfindungsgendßen Vorrichtung sind
anschließend an Hand rein schematischer Zeichnungen beschrieben: Es zeigen Fig.
1 den Steuerungsablauf als Blockdiagramm.
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Pig. 2 eine Prinzipskizze mit Ausgestaltung der Steuerungskorrektureinrichtung
als Differentialgetriebe.
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Fig. 3 eine Prinzipskizze mit Ausgestaltung der Eorrektureinrichtung
als Hebelgetriebe.
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Die zur Steuerung der Gießmenge und des zeitlichen Ablaufes des GieEvorgangen
über der Schwenkbewegung des Gießkessels erforderlichen Pumpenkolben und Stbuerschiebet
und deren Antrieb sind nicht dargestellt oder beschrieben, da deren Bewegung in
bekannter Form über die Kesselbewegung, bzw. äber eine weitere, eigene Steuerscheibe
hergeleitet werden kann.
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In Fig. 1 wird gezeigt, wie von einer rotierenden Steuerscheibe 1
über einen Taster 2 deren Bewegung ab--genommen und über eine noch näher zu beschreibende
Vergleichseinrichtung 3 einem Hydroventil 4 zugeführt wird, das je nach Richtung
der Bewegung eine der beiden zu einem Hydrozylinder 5 fahrenden Leitungen 6 und
7 mit einer nicht dargestellten Hydraulikpumpe verbindet.
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Der Hydrozylinder 5 bzw. der Kolben 8 steht sowohl mit dem Gießkessel
9 und schwenkt diesen um einen Drehpunkt.
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10 als auch mit der Vergleichseinrichtung 3 in Verbindung. Dort wird
aus der Abweichung der Stellung des Hydrozylinders 5 zu der diesem durch den Taster
2 vorgegebenen Stellung, eine Größe gewonnen, die derart korrigierend in die Steuerung
des Uydroventils 4 einwirkt, daß dieses den HYdrozylinder in Richtung Verringerung
der Differenz umsteuert.
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Bei ausreichender Genauigkeit von Vergleichseinrichtung 3 und Hydroventil
4 bewirken bereits geringste Differenzen zwischen der Stellungen des Tasters 2 und
des Hydrozylinders 5 ein Umsteuern des-Hydroventils 4, wodurch letztlich eine genaue
Nachfährungs des Hydro-' zylinders 5 zu den Bewegungen des Tasters 2 erfolgt.
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In Fig, 2 ist ein- bevorzugtes praktisches Ausfährungs beispiel der
in Fig. 1 gezeigten Anordnung dargestellt.
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Eine Steuerscheibe 1 bewegt einen als Hebel ausgebildeten Taster 2
um einen Drehpunkt 11.
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Die Hebelbewegung wird Uber eine Stange 12 auf einen Bolzen 13 dbertragen,
auf dessen anderen Ende ein Planetenrad 14 eines insgesamt mit 15 bezeichneten Differentialgetriebes
axial fest, radial frei drehbar gelagert ist. Der Bolzen 13 ist in seiner Längsachse
frei um eine Welle 16 drehbar auf der mit dem Planetenrad 14 im Eingriff stehende
Kegelräder 17 und 18 gelagert sind.
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Kegelrad 17 ist axial und radial, Kegelrad 18 lediglich axial auf
der Welle 16 festgelegt. Drehfest mit Kegelrad t8 verbunden ist ein Hebel 19, der
auf ein Hydroventil 4 einwirkt, das seinerseits einen Hydrozylinder 5 betätigt,
dessen geradlinige Bewegung über ein Zahnsegment 20 und ein Stirnrad 21 in eine
Drehbewegung der Welle 16 umgesetzt wird. Am entgegengesetzten Ende der Welle 16
ist ein Hebel 22 befestigt, der über eine Stange 23 mit einem um einen Drehpunkt
10 schwenkbar angeordneten, mit Gießdllsen 24 versehenen Gießkessel 9 in Verbindung
steht.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist folgende: Die
von der Steuerscheibe 1 abgeleitete, vom Hebel 2 und der Stange 12 auf den Bolzen
13 tibertragene Bewegung schwenkt das Planetenrad 14 um den Drehpunkt des Bolzen
13 auf der Welle 16. Das Planetenrad 14 läuft dabei auf den auf der Welle 16 festsitzenden
Kegelrad 17 ab und verdreht Kegel rad 18, das über den Hebel 19 das Hydroventil
4 betätigt, das den Hydrozglinder 5 in der Richtung mit Drucköl beaufschlagt, daß
die entstehende Drehbewegung der Welle 16 und damit des Kegel rades 17 die durch
das Schwenken des Bolzen 13 entstandene Verdrehung des gsgelrades 18 über das Planetenrad
14 wieder aufhebt und das Hydroventil 4 damit in Ruhestellung zuräckfährt.
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Bin weiteres Ausfährungsbeispiel wird in Fig. 3 gezeigt.
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Von einer Steuerscheibe 1 wird Uber einen als Hebel ausgebildeten
in
einem Drehpunkt 11 gelagerten Taster 2 ein einen Hydrozylinder.5 steuerndes Hydroventil
4 bettigt, das entweder, wie in der Fig. 3 gezeigt, unmittelbar starr über Winkel
25, oder aber äber ein Hebel-oder Ridergetriebe derart mit dem Hydrozylinder verbunden
ist, daß es den Bewegungen dieses Zylinders folgt.
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Dadurch wird erreicht, daß der von der Steuerscheibe 1 aufgebrschte,
ueber Hebel 2'auf das Hydroventil 4 einwirkende Steuerdruck nur solange wirksam
ist, bis der Hydrozylinder 5 die durch die Form der Steuerscheibe 1 vorgegebene
Stellung eingenommen hat, und damit das Hydroventil 4 dem steuernden Hebel 2 ausgewichen
ist.
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Zur lhwandlung dieser geradlinigen Bewegung in eine Schwenkbewegung
des Gießkessels ist auch hier wieder ein um einen drehpunkt 26 schwenkbares- Zahnsegment
20 angeordnet, das auf ein Stirnrad 21 einwirkt, dessen Drehbewegungen, wie in Fig.
2 gezeigt, Ueber eine Hebelanordnung 22, 23 eine Schwenkbewegung des Gießkessels
auslösen.