DE2255402A1 - Verfahren zur rueckgewinnung von kupfer - Google Patents
Verfahren zur rueckgewinnung von kupferInfo
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- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
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Description
Badiscbe Anilin- & Soda-Fabrik AG'
Unser Zeich en ϊ ' 0', ZA? 5To*Ki7IG
6700 Ludwigsbafen, 8.11.1972
Verfahren zur Rückgewinnung von Kupf er-
Bei zahlreichen chemischen Prozessen fallen Abwässer an, die Kupfer in gelöster .Form enthalten. Bei der Durchführung
sogenannter "Ullmannreaktionen", wie sie beispielsweise in
der Produktion bestimmter Farbstoffvorprodukte üblich sind, erscheint das eingesetzte Kupfer hinterher in gelöster Form in
den Fabrikationsabwässern. Wie bekannt ist, kann schon durch relativ geringe Küpferkonzentrationen der Betrieb einer
biologischen Kläranlage stark behindert oder gar unmöglich gemacht werden. Aus Gründen des Umweltschutzes ist deshalb
die Kupferentfernung aus Abwässern zwingend erforderlich.
Während aus verdünnten wässrigen Lösungen Kupfer relativ
einfach mittels Ionenaustauscherharzen entfernt werden kann,
ist dies aus stark sauren Lösungen wesentlich schwieriger; vollkommen undurchführbar wird diese Methode in jedem Fall
dann, wenn das Abwasser darüber hinaus noch erhebliche Mengen organischer Lösungsmittel - z.B. Dimethylformamid, N-Methyl-.
pyrrolidon, Nitrobenzol usw. - enthält, die zusammen mit
gelösten organischen Verunreinigungen das Austauscherharz in kürzester Zeit verkleben und damit dessen Funktion unterbinden.
Auch eine elektrolytische Kupferabscbeidung ist - abgesehen
von hohen Investitionskosten - nicht sinnvoll, da wegen hoher ChIorid-Konζentration und den oben erwähnten Verunreinigungen das Kupfer dentritenartig abgeschieden wird,
was rasch zum elektrischen Kurzschluß führt.
Eine Fällung als Kupfer-I-chlorid (nach Reduktion mit SO2)
kommt ebenfalls nicht in Frage, da - wegen zu hoher Löslichkeit des CuCl - das Kupfer so nur teilweise eleminierbar ist.
Aus den gleichen Gründen ist die in der australischen Patent-
409822/0465
458/72 . · . -" 2 -
INSPECTED
~ 2 - O.Z. 29 516
schrift 19 878 vom 25.10.1934 angegebene Methode der Ausfällung
von Cu-Salzen durch Zusatz von Alkoholen unbrauchbar.
Die Fällung als Cu-bydroxid ist zwar weitgehend vollständig,
jedoch wirft die Filtration der gallertartigen Hydroxide in der technischen Durchführung unlösbare Probleme auf.
Technisch einfach zu bewältigen wäre das "Zementieren" des Kupfers durch Zugabe von Eisenspänen; es sind- jedoch insbesondere
bei großen Betriebsansätzen überraschend lange Reaktionszeiten erforderlich, um eine ausreichend geringe
Cu-Restkonzentration in den Abwässern zu erzielen. Außerdem ist der dann resultierende entsprechend hohe Fe-Gehalt des
Abwassers für die biologische Klärung ebenfalls unerwünscht.
Die vorliegende Erfindung hat 'sich zur Aufgabe gestellt,
ein Verfahren zu schaffen, das es erlaubt, das in Abwässern in gelöster Form enthaltene Kupfer ^weitgehend zu entfernen
und das in seiner Durchführung die oben genannten Nachteile vermeidet.
Es wurde gefunden, daß diese Aufgabe dadurch gelöst wird, wenn man das in den Abwässern in gelöster Form enthaltene
Kupfer durch Zugabe von Formaldehyd bzw. Formaldehyd abspaltenden Verbindungen Temperaturen von mindestens 5O0C In
metallisches Kupfer überführt, wobei man den Abwassern vor, gleichzeitig oder nach der Zugabe des Aldehyds so viel AlIaLi-
und/oder Erdalkalilaugen zusetzt, daß nach der Umsetzung in dem
Abwasser ein pH-Wert im Bereich von 7 bis 9 erreicht wird, und das erhaltene metallische Kupfer aus dem Abwasser abtrennt.
Überraschenderweise fällt hierbei im Gegensatz zu der an sich
bekannten- Fehling'sehen Reaktion das Kupfer auf Basis der
Reaktionsgleichung
0 0
H-C-H + 2 Cu++ + 3 OH" » H-C-O" + 2 H2O + Cu
in metallischer Form in Reinheiten von 95 bis 99 Gewichtsprozent an.
AO9822/0 465 _ 3 _
- 3 ·- · -0.Z. 29 5l6
Das erfinäungsgemäße Verfahren kann in der Weise durchgeführt
werden, daß man das Abwasser zunächst mit dem Aldehyd versetzt und dann die Lauge in der erforderlichen Menge zufügt.
Selbstverständlich ist es gleichermaßen möglich, die beiden Reaktionskomponenten dem Abwasser gleichzeitig zuzusetzen.
Schließlich ist es auch möglich, dem Abwasser zunächst die Laugenmenge und dann erst den Aldehyd zuzusetzen,, wenn
zwar auch die beiden erstgenannten Arbeitsweisen dieser Möglichkeit
vorzuziehen sind.
Die Umsetzung wird bei einer Temperatur von mindestens 50 C
durchgeführt. Nach oben wird die Reaktionstemperatur lediglich
durch den Siedepunkt begrenzt. Im allgemeinen werden jedoch Temperaturen von 95 bis 1000C nicht überschritten. Die Umsetzung
wird in der Regel bei Normaldruck, kann aber auch bei erhöhten Drücken durchgeführt werden. Bei genügend hohen Kupfergehalten
im Abwasser wird die Umsetzungstemperatur allein durch die Reaktionswärme erzielt, während bei gEringen Gehalten es
erforderlich sein kann, zusätzlich Wärme von außen zuzuführen.
!Formaldehyd wird z.B. zweckmäßig als 30-bis 40gewicbtsprozentige
wässrige Lösung eingesetzt. Als Formaldehyd abspaltendes Mittel kommt z.B. insbesondere Paraformaldehyd
in Frage. Die dem Abwasser zuzugebende Aldehydmenge soll
mindestens etwa der gemäß obiger Reaktionsgleichung erforder- · liehen stöchiometrischen Menge entsprechen^ und wird vorteilhaft
in einem Überschuß von bis zu 10 $>
über die stöchiometrisch erforderliche Menge eingesetzt. ·
Als Laugen kommen insbesondere neben Natron- und. Kalilauge
auch Kalkmilch in Betracht.
Bei den beiden erstgenannten Durchführungsformen des . ■- .
erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich der Fortgang·' der
Umsetzung leicht durch eine pH-Wert-Messung überwachen.
Die Umsetzung ist dann beendet, wenn in dem Reaktionsmedium
ein einmal erreichter pH-Wert von ca. 7 bis 9 konstant bleibt.
Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren abgeschiedene Kupfer
409822/0A65 .'.■:■
■ ■ - 4 -<■'■ t?r °·ζ· 29 5l6
läßt sich leicht durch Übliche Filtratlonsmethoden abtrennen
und ißt aufgrund seiner Blnbeit und Feinte&igkeit geeignet
für die verschiedensten Anwendungsgebiete ohne weitere Aufarbeitung
wieder eingesetzt zu werden. Die1 Filtrate enthalten in der Regel weniger als 0,0005 Gewichtsprozent Kupfer und
können ohne weiteres in biologischen Kläranlagen weiterverarbeitet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist geeignet,-Abwasser, die
gelöstes Kupfer in beliebiger Konzentration - von etwa 0,5 g Cu/1 bis zur jeweiligen Sättigungsgrenze - .enthalten, aufzuarbeiten
und ist insbesondere bei der Aufarbeitung solcher Abwässer einsetzbar, die neben Kupfer organische Verunreinigungen
bzw. insbesondere organische Lösungsmittel enthalten.
Die in den folgenden Beispiel*genannten Teile bedeuten
Gewichtsteile.
10 000 Teile eines Abwassers, das ca. 773 Teile CuCl2
(= 365 Teile Cu), 85 Teile NaCl, 90 Teile HCl und 350 Teile Dimetbylformamid enthält, werden mit 500 Teilen einer
40gewichtsprozentigen Formalinlösung versetzt.
Unter kräftigem Rühren werden 50gewichtsprozentige Natronlauge eingeführt, wobei die Temperatur des Reaktionsmediums
auf 95 bis 1000C ansteigt. Das Ende der Umsetzung ist dann
erreicht, wenn keine Natronlauge mehr verbraucht wird, was daran zu erkennen ist, daß ein einmal erreichter pH-Wert
von 7 bis 9 konstant bleibt und kein Absinken mehr feststellbar ist. Dies ist nach Zugabe von etwa 1 000 Teilen
50gewichtsprozentiger Natronlauge der Fall.
Es wird insgesamt noch etwa 1/2 Stunde lang nachgeriibrt und dann der abgeschiedene Kupferschlamra in einer Filterpresse
abfiltriert. Die an sich ohne Schwierigkeiten durchzuführende Filtration kann erheblich beschleunigt werden, wenn in der
Reaktionsmischung der pH-Wert durch Säurezugabe auf einen
409822/0465 _ 5 _
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Das als Preßkuchen isolierte Kupfer kann je nach Wiederverwendungszweck
feucht oder trocken weiterverarbeitet werden,
Das Filtrat enthält maximal etwa 0,0005 GewichtsprOzent Cu.
AD98 22/0465 . _ 6 -
Claims (2)
1. Verfahren zur Rückgewinnung von metallischem Kupfer aus
Abwässern, die Kupfer in gelöster Form enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß man das gelöste Kupfer durch
Zugabe von Formaldehyd oder Formaldehyd abspaltenden Verbindungen bei Temperaturen von mindestens 500C in
metallisches Kupfer überführt, wobei man den Abwässern
vor, gleichzeitig oder nach der Zugabe des Aldehyds so viel Alkali- und/oder Erdalkalilaugen zusetzt, daß nach
der Umsetzung in dem Abwasser ein pH-Wert im Bereich von 7 bis 9 erreicht wird, und das erhaltene metallische
Kupfer aus dem Abwasser abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den pH-Wert des Abwassers vor der Abtrennung auf
7 bis 6,5 absenkt.
Badisehe Anilin- & Soda-Fabrik Aß
409822/0485
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Applications Claiming Priority (1)
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Family Applications (1)
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-
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Also Published As
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DE2255402B2 (de) | 1974-08-22 |
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Legal Events
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