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"Geschoßbau" I u ~ Die Erfindung bezieht sich auf einen Geschoßbau
(insbesondere für Hochschulzwecke, Krankenhauszwecke, Bürozwecke und dergl.), bestehend
aus vorgefertigten Bauelementen und zusätzlichen, ebenfalls vorgefertigten Ausbauelementen,
wobei die Ausbauelemente ein vorgegebenes Rastermaß R aufweisen, welches im Grundriß
ein orthogonales Netz von Rasterlinien definiert, und wobei die aus Stützen, die
Stützen verbindenden Balken und auf den Balken aufliegenden Deckenplatten bestehenden
Bauelemente auf das Rastermaß so abgestimmt sind, daß die Stützen im Abstand nR
mittig in den durch die Rasterlinien definierten Rasterfeldern stehen. - Bauelemente
bezeichnet im Rahmen der
Erfindung statisch tragende Stahlbetonbauteile.
Der Ausdruck Deckenplatten umfaßt auch Dachplatten. Ausbauelemente bezeichnet im
allgemeinen lediglich für die Funktion wesentliche Bauteile, so insbesondere Zwischenwände,
Verkleidungsplatten für den Innen- und Aussenausbau, Platten abgehängter Decken,
Akustikplatten und dergleichen. Das übliche Rastermaß ist R = 120 cm.
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Bei diesem Rastermaß ist n eine ganze Zahl im Bereich zwischen 3 und
15, zumeist aber nur im Bereich zwischen 5 und 10. Alle Maßangaben über die Bauelemente
oder die Ausbauelemente beziehen sich auf den Abstand von Fuge zu Fuge im Verband
der Bauelemente.
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Bei bekannten Geschoßbauten der beschriebenen Gattung (vergl.
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DIN 18000, Forderungskatalog der Landesarbeitsgemeinschaft Hochschulbau)
sind die Bauelemente auf das Rastermaß der Ausbauelemente insofern abgestimmt, als
die Balken eine Länge nR aufweisen, während die einerseits auf den Abstand der Balken
eingerichteten Deckenplatten andererseits eine Breite von R oder von einem niedrigen,
ganzzahligen Vielfachen von R, z.B. 2 R oder 3 R, aufweisen. Man spricht kurz von
Geschoßbauten mit vorgegebenem Ausbaurastermaß. Sind bei solchen Geschoßbauten die
Deckenplatten einfache Stahlbetonplatten, so fallen darüber hinaus die Fugen zwischen
den gereihten Deckenplatten mit den dazu parallelen Raster linien zusammen. Das
ist nachteilig, wenn die Deckenplatten beachtliche Lasten aufzunehmen haben, weil
das Flächenträgheitsmoment ebener Deckenplatten ungünstig ist.
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Darüber hinaus stört in statischer und in montagetechnischer Hinsicht,
daß Zwischenwände oder andere Ausbauelemente, die nach Maßgabe des vorgegebenen
Rasters aufzustellen sind, auf den Fugen zwischen den Deckenplatten aufgestellt
werden müssen.
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Es ist daher bei Geschoßbauten der beschriebenen Gattung auch bekannt,
mit Deckenplatten in Form von TT-Platten zu arbeiten.
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Darunter versteht man Stahlbetonplatten, die im Querschnitt TT-förmig,
d.h. mit durchgehenden Stahlbetonplatten und zwei unteren Stegen, gestaltet sind.
Hier entspricht der Abstand der Stege bzw. deren Mittellinie dem Rastermaß R, die
Plattenbreite ist 2 R. Die Montage erfolgt so, daß die Stege mit den dazu parallelen
Raster linien zusammenfallen und die Fugen benachbarter TT-Platten mittig zwischen
zwei Rasterlinien verlaufen. Hier stehen die Zwischenwände auf den Stegen und damit
auf den Rasterlinien, was zwar montagetechnische Vorteile bringt, aber nachteilig
ist, wenniiistallationsführende Zwischenwände eingebaut werden müssen und über Geschosse
elektrische und/oder sanitäre und/oder -Gas- und Wasserinstallationen zu verlegen
sind.
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Hier stehen die beschriebenen Stege der TT-Platten gleichsam im Wege.
Man hat daher bereits vorgeschlagen, die TT-Platten der beschriebenen Gestaltung
um ein halbes Rastermaß versetzt anzuordnen, so daß die Fugen zwischen benachbarten
TT-Platten mit den dazu parallelen Rasterlinien zusammenfallen. Das führt, da die
Zwischenwände usw. nach Maßgabe der Raster linien errichtet werden müssen, die eingangs
geschilderten Probleme wieder ein, -und bringt ein weiteres Problem, da die Stege
der TT-Platten mit den mittig in Rasterfeldern aufgestellten Stützen gleichsam kollidieren,
was zusätzliche konstruktive Maßnahmen verlangt.
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Im Ergebnis ist festzustellen, daß die herrschende Baulehre für die
bekannten Geschoßbauten mit vorgegebenem Ausbaurastermaß von dem Zwang bestimmt'ist,
die Breite der Deckenplatten zu R oder 2 R zu machen, sowie die Fugen zwischen den
Deckenplatten und/oder die Stege der Deckenplatten mit den entsprechenden Rasterlinien
zur Deckung zu bringen, - und genau das impliziert die beschriebenen Nachteile.
Die beschriebenen Nachteile gelten
unabhängig von der Länge der
Deckenplatten und damit unabhängig vom Abstand nR der Stützen. Daher bleibt auch
bei der Behandlung der Erfindung dieses Maß undiskutiert.
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Bei Geschoßbauten ähnlicher Gattung, die jedoch nicht auf ein durch
Ausbauelemente vorgegebenes Rastermaß abgestimmtl-;ind, kennt man Deckenelemente
in Form von sogenannten Trogplatten, (vergl. Koncz, "Handbuch der Fertigbauweise",
Band I, 1966, S. 13, S. 114), die auch für die Anordnung von Zwischenplatten eingerichtet
sind. Das sind im Querschnitt U-förmige, nach unten offene Platten, die im Bereich
der oberen Ecken Auflager für Zwischenplatten aufweisen. Durch die Existenz derartiger
Trogplatten sind die Probleme um die Gestaltung von Geschoßbauten mit vorgegebenem
Ausbaurastermaß bisher nicht beeinflußt worden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Geschoßbauwerk mit vorgegebenem
Ausbaurastermaß zu schaffen, bei dem im Rastermaß ohne weiteres auch installationsführende
Zwischenwände aufgestellt werden können, ohne daß Stege der Deckenplatten stören
oder Stützen kollidieren. Gleichzeitig sollen alle statischen Forderungen einfach
erfüllbar sein.
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Die Erfindung betrifft einen Geschoßbau, bestehend aus vorgefertigten
Bauelementen und zusätzlichen, ebenfalls vorgefertigten Ausbauelementen, wobei die
Ausbauelemente ein vorgegebenes Rastermaß R aufweisen, welches im Grundriß ein orthogonales
System von Rasterlinien definiert, und wobei die aus Stützen, Balken und Deckenplatten
bestehenden Bauelemente auf das Rastermaß so abgestimmt sind, daß die Stützen im
Abstand nR mittig in durch die Rasterlinien definierten Rasterfeldern stehen. Die
Erfindung besteht darin, daß die Deckenplatten (in an sich bekannter
Weise)
aus Trogplatten mit nach unten weisenden Stegen und auf die Trogplatten aufgelegten
Zwischenplatten bestehen, wobei die Trogplatten eine Breite bTR von höchstens nR/4,
die Zwischenplatten eine Breite bZW von mindestens nR/4 aufweisen, und daß die Trogplatten
mit den Zwischenplatten so angeordnet sind, daß die Fugen zwischen den Trogplatten
und den Zwischenplatten nicht deckend zu den zu den Fugen parallelen Rasterlinien
angeordnet sind. Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die im Abstand nR angeordneten
Stützen mittig in ihren Rasterfeldern stehen, wird man dafür sorgen, daß die Fugen
zwischen den Trogplatten und den Zwischenplatten und damit die Stege der Trogplatten
frei an den Stützen vorbeilaufen. Hier kommt man zu einer übersichtlichen und auch
statisch befriedigenden Lösung, wenn die ihm Bereich der Stützen angeordneten Deckenplatten
symmetrisch in bezug auf die Stützen angeordnet sind. Ist R, wie an sich bekannt
und bevorzugt, gleich 120 cm, so wird man aus fertigungstechnischen, transporttechnischen
und montagetechnischen Gründen bei einem Abstand der Stützen von 6 R die Trogplatten
und die Zwischenplatten mit einer Breite von 1,5 R versehen. Das ist die bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung. Man kann jedoch auch variieren und die Trogplatten
um das Maß schmaler machen, um welches man die Zwischenplatten breiter macht, bis
zu Zwischen platten der Breite 2 R. In diesem Sinne lehrt die Erfindung, daß die
Trogplatten eine Breite aufweisen, die um das Maß m kleiner ist als nR/4, und daß
die Zwischenplatten eine Breite aufweisen, die um das Maß m größer ist als nR/4.
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Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß bei einem erfindungsgemäßen
Geschoßbauwerk mit vorgegebenem Ausbaurastermaß im Rastermaß ohne weiteres auch
installationsführende Zwischenwände aufgestellt werden können, ohne daß- Stege der
Deckenplatten stören oder mit Stützen kollidieren. Gleichzeitig kommt man (im Rahmen
der üblichen oder auch nur vernünftigen Rastermaße
und insbesondere
bei dem schon betonten Rastermaß von R = 120 cm) zu tragenden Bauelementen, die
sich einfach fertigen, transportieren und manipulieren lassen. Die Statik der einzelnen
Bauelemente ist einfach, die Statik des gesamten Geschoßbaues ist überschaubar,
obwohl die Zwischenwände nicht auf den Stegen der Trogplatten stehen. Man hat bisher
übersehen, daß ein Verband aus Trogplatten und darauf sowie auf Balken aufgelegten
Zwischenplatten im Sinne der Erfindung unsymmetrische Ausbaubelastungen ohne weiteres
zuläßt - und daß die Konstruktion im Ganzen von dem Zwang der Kongruenz zwischen
Rasterlinien und Fugen bzw. Rasterlinien und Stegen der Deckenplatten befreit werden
kann.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert.
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Es zeigen in schematischer Darstellung Fig. 1 im Grundriß das Rastermaß
eines erfindungsgemäßen Geschoßbaus mit angedeuteten Zwischenwänden und Stützen,
Fig. 2 das Rastermaß aus Fig. 1 mit den eingesetzten Deckenplatten bei wiederum
angedeuteten Stützen, angedeuteten Balken und angedeuteten Zwischenwänden, Fig.
3 einen Vertikalschnitt durch den nach Maßgabe der Fig. 1 und 2 aufgebauten Geschoßbau
und Fig. 4 eine andere Ausführungsform des Gegenstandes nach Fig. 3.
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Der anhand der Fig. 1 bis 3 verdeutlichte Geschoßbau ist insbesondere
für Hochschulzwecke, Krankenhauszwecke, Bürozwecke
und dergleichen
bestimmt. Er besteht aus vorgefertigten Bauelementen und zusätzlichen, ebenfalls
vorgefertigten Ausbauelementen. Die Ausbauelemente bestimmen, wie es insbesondere
die Fig. 1 verdeutlicht, ein vorgegebenes Rastermaß R, welches im Grundriß ein orthogonales
Netz von Rasterlinien 1 definiert.
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Dabei sind die aus Stützen 2, die Stützen 2 verbindenden Balken 3
und auf den Balken aufliegenden Deckenplatten 4, 5 bestehenden, tragenden Bauelemente
auf das Rastermaß R so abgestimmt, daß die Stützen 2 im Abstand nR mittig in den
durch die Rasterlinien definierten Rasterfeldern stehen. Das erkennt man deutlich
in den Fig. 1 und 2. Nimmt man die Schnittfigur 3 hinzu, so erkennt man, daß die
Deckenplatten 4, 5 aus Trogplatten 4 mit nach unten weisenden Stegen 6 und auf die
Trogplatten 4 aufgelegten sowie ebenfalls an die Balken 3 angeschlossenen Zwischenplatten
bestehen, wozu die Trogplatten 4 im Bereich der oberen Kanten mit entsprechenden
Ausnehmungen und Auflagern versehen sind. Die Trogplatten 4 besitzen in der Ausführungsform
nach Fig. 1 bis 3 eine Breite btr = nR/4, die Zwischenplatten 5 besitzen eben diese
Breite bZW = nR/4. Die Trogplatten 4 sind mit den Zwischenplatten 5 so angeordnet,
daß die Fugen 7 zwischen den Trogplatten 4 und den Zwischenplatten 5 nicht deckend
zu den zu den Fugen 7 parallelen Rasterlinien 1 verlaufen. Im übrigen entsprechen
die Fig. 1 bis 3 mehr oder weniger maßstäblich der bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung mit R = 120 cm. Hier haben bei einem Abstand der Stützen von 6 R die Trogplatten
4 und die Zwischenplatten 5 eine Breite von 1,5 R. Ohne weiteres kann man jedoch
die Breite der Trogplatten 4 reduzieren um zugleich die der Zwischenplatte 5 entsprechend
zu vergrößern. Das ist in Fig. 4 angedeutet worden.
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Die Hilfsgebrauchsmusteranmeldung bezieht sich auf den offenbarten
Bauelementensatz.