DE2251199A1 - Verfahren zur herstellung von pyrazolone enthaltenden tabletten - Google Patents
Verfahren zur herstellung von pyrazolone enthaltenden tablettenInfo
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Description
FARBWERKE HOECHST AG vormals Meister Lucius & BrüningO 25 1 1 99
Aktenzeichen: UOE 72/F 317
Datum: 10. Oktober 1972 Dr. D/stl
Verfahren zur Herstellung von Pyrazolone enthaltenden Tabletten
Die Erfindung' betrifft die Herstellung von relativ zur VJirkstoff-Dosierung
kleinen,-ein oder mehrere Pyrazolone und gegebenenfalls . zusätzlich Coffeinverbindungen enthaltenden, mechanisch stabilen
und haltbaren Tabletten. ' .
Die Herstellung von anaigetisch und antipyretisch wirksamen
Pyrazolon-Verbindungen enthaltenden Tabletten mit pharmazeutisch
und mechanisch guten Eigenschaften ist schwierig und meistens nur zum Teil durch den Zusatz hoher Hilfstoffmengen zu erreichen.
Medizinisch angewandte Pyrazolon-Verbindungen mit und ohne Zusatz
von Coffeinverbindungen wie z.B. Dirnethylaminophenyldimethylpyrazolon,
Phenyldimethylpyrazolon, Isopropylantipyrin, Phenyldimethylpyrazolonmethylaminomethansulfonsaures
Natrium sowie Kombinationen aus Dimethylarriinophenyldimethylpyrazolon und Phenyldimethylpyrazolonmethylamlnomethansulfonsaurem
Natrium lassen sich infolge ihrer aerophilen Eigenschaften'nicht ohne Überwindung technischer
Schwierigkeiten zu Tabletten verarbeiten.
Die Subs-tanzen zeigen vielfach schlechtes Fließverhalten und müssen
deshalb mit relativ hohen Mengen an Hilfsstoffen gemischt werden.
Diese Mischungen werden nach .dem Stand der Technik - meist nach
vorheriger Feucht- oder Trockengranulation - auf bekannte Weise zu Tabletten verarbeitete
Infolge der schlechten Tablettierungseigenschaften der meist im
Bereich von 0,3 bis 0,55 g in. der einzelnen Tablette relativ
hoch dosierten Wirkstoffe,, zeigen nach dem Stand der Technik
409818/1130, ßAD
" ?- " HOE 72/P 317
hergestellte Tabletten schon hei Herstellung, Verpackung, und Ls-:i
gorung Neigung κ um Deckeln, hohen Abrieb und Brüchigkeit. .Diene·,
Tatsache macht es auch problematisch, solche Tabletten in moderne
Durchdrückpackungen zu verpacken, weil die Tabletten beim Entnehmen aus solchen Packungen vielfach zerbrechen.
Bei Verpressung mit höhorem Pressdruck verbessern sich die
mechanischen Eigenschaften dieser Tabletten nur gering. Ihre Zerfallszeiten steigen jedoch ganz erheblich an.
Die Neigung zum Deckeln der Tabletten tritt ganz besonders stark
beim Vorpressen mit bikonvexen und nicht runden Stempeln auf, so daß im allgemeinen nur relativ groß erscheinende runde
Tabletten mit flachen Oberflächen industriell herstellbar sind.
Pyrazolone enthaltende Analgetica-Tabletten sind meist entsprechend
ihrer Dosie.rung relativ groß. Sie haben z.B. bei einer Wirkstoffmenge
von 500 mg Tablettc-nendgewicht bis zu 750 ing bei einem
Durchmesser von 13 mm. Solche Tabletten laasn sich nur noch
schlecht als Ganzes schlucken. Ihre Zerfallszeit ist vom Pressdruck
abhängig. Darüber hinaus zeigen sie auch im Laufe der Lagerung nicht selten Tendenz zur Nachhärtung.
Zahlreiche Versuche, die vorstehend genannten Nachteile zu beseitigen,
d.h. mechanische Eigenschaften, Zerfall und Größe von Pyrazolon-Tabletten
zu optimieren, haben seit Jahren keine wesentlichen Erfolge gebracht.
Pyrazolone neigen unter dein Einfluß von Sauerstoff, von Licht
und/oder Säuren jeder Art leicht zu meist fleckigen :V0PFärbungen
und zur Bildung von Eutektica. Aus diesemGrunde kommt der Auswahl
geeigneter Hilfsstoffe zur Herstellung von Tabletten ,mit diesen
Wirkstoffen ganz besondere Bedeutung für die Stabilität der Zubereitung zu.
Aus der Literatur (H. Böhme, K. Hartke, Deutsches Arzneibuch,
7. Ausgabe 1968, Kommentar, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
mbH, Stuttgart 1969, Seite 1211, vorletzter Absatz) ist z.B.
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■'.-■■■■ " . HOE 72 /P 317
bekannt, daß Polyglykole mit einer Reihe von Stoffen unverträglich
sind. Von Aminophenazon (Dimethylaminophenyldimethylpyrazolon') als.
Prototyp .der Pyrazolone werden in der obengenannten Literaturstelle
Verfärbungen mit Polyglykolen beschrieben.
Nach dem Stand der Literatur war also nicht damit zu rechnen, daß
als wasserlösliche Hilfsstoffe (Bindemittel) für Tabletten an sich
bekannte Polyglykole sich zur Tablettierung von Pyrazolonen eignen könnten.
Es wurde nun im Gegensatz zum literaturbekannten Stand der Technik'
überraschend gefunden, daß man mit geringsten Mengen von Hilfs-
stoffen, als Ganzes sehluckbare, relativ zur Wirkstoff-Dosierung
kleine und haltbare Pyrazblon-Tabletten auch in gewölbter Oblong-
form herstellen kann, wenn man die Wirkstoffe unter Zusatz von
5 bis 1IO % Polyäthylenglykol 2000 bis 20,000 gegebenenfalls nach
vorheriger Granulation und gegebenenfalls unter Zusatz von kleinen
Mengen von Gleitmitteln tablettiert. Der Zusatz an Polyglykol
beträgt vorzugsweise weniger als 25 %>
Jede Tablette enthält vor zugsweise 300 bis 600 rag Wirkstoffe.
Die so erhaltenen Tabletten können praktisch ohne Geschmacksbe lästigung als Ganzes auch ohne Na htrinken von Wasser geschluckt
werden. Sie zerfallen in künstlichem Magensaft bei 37°C in
einigen Minuten unter Freigabe des Wirkstoffes, da der zugesetzte
Hilfsstoff gut wasserlöslich ist. .
Ihre Haltbarkeit ist auch bei den üblichen tropenähnlichen Belastungsprüfungen einwandfrei, vor allem zeigen diese Tabletten
praktisch keine Neigung zu fleckiger Verfärbung. Auch die mecha
nischen Eigenschaften sind sehr gut, so daß z.B. auch Verpackung in
moderne Durchdrückpackungen möglich ist. '
Nicht bekannt und auch für den Fachmann überraschend war es ferner,
daß der alleinige Zusatz geringer Mengen an Polyglykolen in Mengenverhältnissen
von 5 bis ^O % zu optimalen Tabletten führt, die sich
in jeder gewünschten Form (z.B. in Form leicht schluckbarer, ge-
40981871130 · bad original
k HOE 72 /F
wölbter Oblorigtab leiten) verprossen lassen und sowohl gute mechanische
als auch pharmazeutische Eigenschaften besitzen.
Die Formlinge können zum Schutz gegen U.mwelteinflüsse und zur
Geschmackskaschierung mit einem Film oder einer Drageedecke
gegebenenfalls mit Aromazusatz überzogen werden.
8ADOfIiGINAL
409818/1130
Beispiel 1 ~ 5 " HOE 72/F
Es werden Tabletten zu 0,5 g Pheny Idi nie thyJpyrasoionme thy land nomethansulioiisaurem
Natrium hergestellt,
Zusammensetzung:
Phenyldimethylpyrazolonmethyl- ' 500 mg
aminomethansulfonsaures Natrium
Polyäthylenglykol 1JOOO 47 mg
Magnesiumstearat , 3 mg
550 mg
Herstellung;
Phenyldxmethylpyrazolonmethylaminomethansuifonsaures Natrium
wird mit dem Polyglykol auf eine Korngröße zwischen 2 mm und
0,3 mm granuliert. Das Magnesiumstearat kann der Mischung oder dem Granulat zugesetzt werden. v
Das Granulat wird zu gewölbten Öblongtabletten (Länge 16 mm,
Breite 8 mm) mit einem Endgewicht von 550 mg verpreßt.
Die Tabletten haben ausgezeichnete mechanische Eigenschaften.
Sie sind in künstlichem Magensaft nach der Methode des
Deutschen Arzneibuches nach maximal 8 bis 10 Minuten völlig zerfallen,
Beispiel 2 - " . ■
Es werden Tabletten aus
0,2 g Dimethylaminophenyldimethylpyrazolon und
0,3 g Phenyldimethylpyrazolonmethylaminomethansulfonsaurem Natrium
hergestellt.
409818/1130 BAD
22511 | 99 |
HOE 72/] | F 317 |
200,0 | mg |
300,0 | «ig - |
97,0 | mg |
3,0 | mg |
-S- Zus ammenset zung:
Dimethylaminopheny.!dimethylpyrazolon
Phenyldimethylpyrazolonmethylaminomethansulfonsaures
Natrium
Polyäthylenglykol 4000 Magnesiumstearat
. 600,0 mg
Herstellung:
Die Mischung des Dimethy laminopheny ldiiethy Ipyrazolons und des
Phenyldimethylpyrazolonmethylaminomethansulfonsauren Natriums
wird mit dem Polyglykol auf eine Korngröße zwischen 2 mm und
0,3 mm granuliert.
Der Mischung oder dem fertigen Granulat wird das Magnesiumstearat
zugesetzt.
Das.Granulat wird zu Oblongtabletten (Länge 16 mm, Breite
8 mm) mit einem Endgewicht von βΟΟ mg verpreßt.
Die Tabletten haben ausgezeichnete mechanische Eigenschaften und können bequem als Ganzes geschluckt werden. Sie sind in künstlichem
Magensaft nach der Methode des Deutschen Arzneibuches nach etwa 10 Minuten völlig zerfallen.
Es werden Tabletten zu
550 mg Phenyldimethylpyrazolon mit Coffeinzitrat hergestellt.
Zusammensetzung;
PhenyldimethyIpyrazolon mit Coffeinzitrat 550,0 mg
409818/1130 BAD ORIGINAL
HOE 72/P 3 If
Polyäthylenglykol 4000 74,0 mg
Magnesiumstearat 1,0 mg
625 mg
Herstellung:,
Pheny ldimethy lpy raz olon mit. Coffeinzitrat wird rait dem Polyglykol
auf eine Korngröße'zwischen 3 mm und 0,3 mm granuliert.
Der Mischung oder dem Granulat wird das Magnesiumstearat zugesetzt.
Das Granulat wird zu Oblongtabletten (Länge 17 nun:, Breite 8 mm)
mit einem Endgewicht von 625 mg verpreßt. ■
Die Tabletten haben ausgezeichnete mechnische Eigenschaften und
können bequem als Ganzes geschluckt werden... Sie sind in künstlichem
Magensaft nach der Methode des Deutschen Arzneibuches nach maximal
10 Minuten völlig zerfallen.
409818/1130
Claims (3)
- HOE 72/P 317Patentansprüche(l). Verfahren zur Herstellung von relativ zur Wirkstoff-Dosierung kleinen, ein oder mehrere Pyrazolone und gegebenenfalls Coffeinverbindungen enthaltenden, mechanisch stabilen und haltbaren Tab- · ' letten, dadurch gekennzeichnet, daß man als überwiegenden Hilfsstoff Polyäthylenglykole 2000 bis 20.000 in Konzentrationen zwischen 5 und hO % und gegebenenfalls ein Gleitmittel zusetzt und das Geraisch, gegebenenfalls nach vorheriger Granulation,zu Tabletten verpreßt.
- 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch aus Wirk- und Hilfsstoffen, granuliert und anschließend zu Tabletten verpreßt. .
- 3. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Hilfsstoff 5 bis 25 % Polyäthylenglykol zugesetzt wird.'■AD ORiGiNAL409818/1130
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