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Sanitärzelle Die Erfindung bezieht sich auf eine Sanitärzelle mit
einer gehäuseartigen, U-förmigen Schale zum Abdecken der Zu- und Abflußrohre eines
Waschbeckens.
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Aus den Unterlagen des deutschen Gebrauchsmusters 1 974 859 ist eine
Sanitärzelle bekannt, di eine im Querschnitt U-förmig ausgebildete Schale aufweist,
welche eine Verkleidung für ein ortsfest an einer Raumwand befestigtes Gerüst bildet.
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Das Gerüst bildet seinerseits den Tragkörper für Rohre, Anschluß-
und Verbindungsglieder. Die- Schale ist dabei zweiteilig ausgeführt: ein Unterteil
weist einen der benachbarten Raumwand angeglichenen Oberflächenbelag, vorzugsweise
Fliesen, auf, während das Oberteil lösbar am Gerüst befestigt ist. Die Puge zwischen
Oberteil und Unterteil kann durch plastischen Kitt ausgefüllt werden, der das Trennen
der beiden Schalenteile ermöglicht.
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Mit der bekannten Aufbauform ist keine Möglichkeit gegeben, die Sanitärzelle
in der Weise vorzufertigen, daß alle für den Betrieb eines Waschbeckens notwendigen
Rohrleitungen und Ventile gemeinsam mit der Schale zu einer kompakten Baueinheit
zusammengefaßt sind. Ferner ist bei der Verwendung der bekannten Sanitärzelle ein
nachträglicher Austausch einzelner bauseitiger Steigeleitungen nur mit großem Aufwand
möglich, weil die für eine Zusammenfügung auf dem Bau konzipierte Sanitärzelle hierfür
nahezu vollstandig demontiert werden muß.
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>;hnliche Schwierigkeiten ergeben sich bei der Anwendung einer
aus der deutschen Patentschrift 640 413 bekannten Ausführungsform einer Wandverkleidung
zum Abdecken der Zu- und Abflußrohre eines Waschbeckens. Das Waschbecken ist dabei
an
der Wandverkleidung befestigt und wird frontseitig von Stützfüßen
getragen. Auch diese bekannte Wandverkleidung besteht aus zwei Teilen, die zur Anpassung
an die Raumhöhe gegeneinander verschiebbar sind.
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Die vorliegende Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß die Sanitärinstallation
auf Baustellen in hohem .Naße von den übrigen Dienstleistungen des Bugewerbes abhängig
ist. Ziel der Erfindung ist es, eine Sanitärzelle zu schaffen, mit der die sanitären
Einrichtungen weitgehend unabhängig von Putz-, Estrich-, Fußbodenverlege- und Fliesenlegearbeiten
installiert werden können, wobei aus Gründen einer möglichst weitgehenden Rationalisierung
die Installationsarbeiten auf dem Bau auf ein Mindestmaß verringert werden. I1'errler
soll erreicht werden, daß Wartungs- und Xeparaturarb.eiten an der bauseitigen Frisch-
und Abwasserinst.allat-ion einfacher und kostensparender durchgeführt werden können
als bisher.
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Nach der Erfindung wird dieses Ziel bei einer Sanitärzelle der eingangs
genannten Art'dadurch erreicht, daß die Schale als Träger für Abzweigrchre, Anschluß
und Verbindungsglieder und für das Waschbecken einstückig ausgebildet, bodenseitig
mit abstandbestimrienden Stützfüßen versehen und oberhalb des Waschbeckens mit einem
ortsfesten Ilalteorgan koppelbar ist. Das wesentliche Gewicht der Schale ruht auf
den bodenseitigen Stü+zfüßen, während die räumliche Zuordnung der Sanitärzelle zur
bauseitigen Krisch- und Abwasserinstallation über das mit einer Raumwand verbundene
Ilalteorgan erfolgt.
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Bei einer bevorzugten A.usführungsform der Sanitärzelle nach der Erfindung
weist die Schale oberhalb des Waschbeckens ei Xevisionsöffrlung auf, die von einem
lösbar an der Schale befestigten Spiegel abgedeckt ist. Nach dem Abnehmen es Spiegels
ist die Revisionsöffnung frei zugängig, durch die die Verbindungsstellen zwischen
Abzweigrohren, Anschluß-und Verbindungsgliedern einerseits und den bauseitigen Steigeleitungen
andererseits hergestellt, geprüft, gewartet und wieder gelöst werden können.
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Die Schale ist vorteilhaft als vorgefertigte Baueinheit mit
einem
elektrischen Beleuchtungskörper und einem diesem zugeordneten Schalter ausgestattet.
Dabei kann die Schale auch eine elektrische Steckdose zum Anschluß eines Rasierapparates
aufweisen.
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Bei einem etwas anderen Ausführungsbeispiel der Sanitärzelle nach
der Erfindung sind die der Schale zugehörigen und im Inneren des U-förmigen Gehäuses
angeordneten Abzweigrohre, Anschluß- und Verbindungsglieder zumindest teilweise
mit einer wärme- und schalldämmenden Isolierung umgeben. Dadurch ist sichergestellt,
daß zum einen an den Kaltwa:sserrohren keine unerwünschte Kondensation von Wasserdampf
auftritt sowie keine übermäßigen Wärmeverluste in der Warmwasserversorgungsleitung
entstehen können und daß zum anderen die beim Zapfen von Wasser u=vermeidbaren-Geräusche
gedämpft werden.
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Sofern man, wie bei der Erfindung vorteilhaft vorgesehen ist, als
Isolierung einen Schaumstoff, insbesondere ein geschäumtes Polyurethan, verwendet,
ergibt sich die Möglichkeit, die Lage der Abzweigrohre, Anschluß- und Verblndungaglieder
sowie ggf. auch der elektrischen Installation in Bezug auf die Schale'zu fixieren,
ohne daß weitere Halteelemente vorzusehen sind.
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Bei einer bevorzugten weiteren Ausführungsform der Sanitårzelle nach
der Erfindung ist die Schale seitli.ch mit vorbereiteten Durchtrittsöffnungen zum
Anschluß weiterer Installationsobjekte, wie z.B. einem Spülkasten oder einer Badewannenarmatur,
versehen..
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In allen Fällen ist es vorteilhaft, wenn die Sanitärzelle eine Schale-auf-r7eist,
die eine die lichte Raumhöhe unterschreitende Länge hat. Damit läßt sich die Schale
besonders einfach an der dafür vorgesehenen Stelle einsetzen. Mit Vorteil ist der
Schale zumindest deckseitig ein aus den Ebenen der Schalenseiten zurückversetzter
Blendenkörper zugeordnet, so daß ein Durchblick an den von der Schale deck-und ggf.
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auch bodenseitig freigelassenen Flächen zur bausitigen Installation
verhindert ist. Die Blendenkörper sind dabei vorzugsweise
so geformt,
daß die Schale einen deck- und bodenseitig offenen Schacht bildet. Auf diese Weise
wird der von der Schale begrenzte Raum durch Konvektion belüftet, so daß eine unerwünschte
Korrosion durch Kondenswasserbildung auf ein geringes Maß herabgesetzt ist.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Sanitärzelle nach der Erfindung
ist das Halteorgan eine U-förmig gebogene Schiene, deren Schenkel mit denen der
Schale lösbar verbunden sind. Um eine von der Schale verdeckte Verbindunbsstelle
'zu erhalten, ist diese vorteilhaft über die vom lösbaren Spiegel abgedeckte Revisionsöffnung
zugängig.
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In Weiterbildung des Erfindungsgedankens kann die Schale weitere Sanitärelemente
tragen, wobei als Sanitärelemente Ablagekonsolen, Seifenschalen, Glashalter und
dgl. in Betracht kommen. Für den Fall, daß die bauseitige Installation nur einen
Kaltwasserzufluß vorsieht, kann in der Schale auch ein beispielsweise elektrisch
bieizter Behälter vorgesehen werden, der zur Warmwasserbereitung dient. Die wärme-
und schalldämmende Isolierung wird sich in diesem Fall auch auf den beheizten Behälter
erstrecken, um einen Speichereffekt zu erzielen.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Sanitärzelle nach der Erfindung
sind anhand'der Zeichnung beschrieben.
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Die Fig. 1 zeigt schematisch in einer Ansicht die Sanitärzelle nach
der Erfindung.
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In Fig. 2 ist die Sanitärzelle in einer Perspektivdarstellung schematisch
dargestellt.
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Die Fig. 3 zeigt eine zur Fig. 1 zugehörige Draufsicht.
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In Fig. 1 ist eine Sanitärzelle 1 mit einer U-fUrmigen Schale 2 dargestellt,
die zum Abdecken der Zu- und Abflußrohre eines Waschbeckens 3 dient. Die Schale
2 ist hierbei als rager für das Waschbecken 7, Anschlußglieder 4, Abzweigrohre 5,6,7
sowie
Verbindungsglieder 8,9,10, wie die Fig. 3 zeigt, ausgebildet.
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Die Schale 2 ist an ihrer Bodenseite 11 mit vorzugsweise höhenverstellbaren
Stützfüßen 12 versehen, die den Abstand zwischen der Bodenseite.der Schale und dem
Fußboden 13 bestimmen.
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Oberhalb des Waschbeckens 3 weist die Schale 2 eine evisionsi'ffnun
14 auf, die von einem lösbar an der Schale 2 befestigten Spiegel 15 abgedeckt ist.
Im Bereich der Revisionsöffnung 14 ist die Schale 2, wie aus den Piguren 2 und 3
hervorgeht, mit einem Halteorgan koppelbar, das ortsfest an einer Raumwand 17 gehaltert
ist. Im dargestellten Ausführu.ngsbeispiel ist das Halteorgan 16 eine U-förmig gebogene
Schiene, deren Schenkel 16a,16b mit den Schenkeln 2a,2b der U-förmig gestalteten
Schale 2 lösbar verbunden sind. Diese Verbin-dungsstelle kann, wie die Figuren 2
und 3 erkennen lassen, verdeckt angeordnet und über die Revisionsöffnung 14 zugängig
sein.
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Die Schale ist als vorgefertigte Baueinheit mit einem elektrischen
Beleuchtungskörper 17a ausgestattet, der oberhalb des Spiegels 15 montiert-ist und
über einen an der Schale 2 befestigten Schalter 18 ein- und ausgeschaltet-werden
kann.
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Ferner trägt die Schale 2 eine elektrische Steckdose 19. Die Schale
weist seitlich vorbereitete Durchtrittsöffnungen 20 auf, durch die bedarfsweise
die Rohre 6 und 7 für den Anschluß einer Badewannenarmatur 21 hindurchtreten. In
gleicher Weise weist die Schale 2 auf der gegenüberliegenden Seite 2b eine Durchtrittsöffnung
für die Rohrleitung 5 zum Anschluß eines Spülkastens 22 auf.
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Alle im Innenraum der U-förmigen Schale angeordneten Abzweigrohre
8,9, Anschluß- und Verbindungsglieder 10 sind zumindest teilweise mit einer warme-
und schalldämmenden Isolierung 23 umgeben. Als Isolierung wird bevorzugt ein Schaumstoff,
insbesondere ein geschäumtes Polyurethan, verwendet.
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Die Schale 2 weist, wie die Fig. 1 zeigt, eine die lichte Raumhöhe
H unterschreitende Länge L auf. Der von der Schale 2
frei gelassene
Flächenbereich wird von Blendenkörpern 24,25 abgedeckt, die aus den Ebenen der Schalenseiten
zurückvereetzt sind. Damit bildet die Schale einen deck- und bodenseitig offenen
Schacht zum Durchtritt einer Konvektionsströmung.
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Wie die Figuren 1 bis 3 ferner zeigen, ist die Schale 2 als Träger
für eine Ablagekonsole 26 ausgebildet. Sie kann ferner auch Seifenschalen, Glashalter,
Handtuchhalter oderhdgl.
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tragen.
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Durch Anwendung der Erfindung läßt sich eine weitgehend vorgefertigte
und bis zum Anschluß an die bauseitige Wasserinstallation fertig installierte Sanitärbaueinheit
schaffen, die sowohl leicht eingebaut als auch leicht ausgebaut werden kann, sofern
Wartungsarbeiten und Reparaturarbeiten an den Steigeleitungen erforderlich sind.
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3 Piguren 13 Patentansprüche