DE2249642A1 - Verfahren zur zweistufigen oberflaechenhaertung von werkstuecken aus eisen- und stahllegierungen - Google Patents
Verfahren zur zweistufigen oberflaechenhaertung von werkstuecken aus eisen- und stahllegierungenInfo
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Description
-4.0Kt. 1972 1426 Z
Gebr. Bonier & Co= Aktiengesellschaft in Wien
Verfahren zur zweistufigen Oberflächenhärtung von Werkstücken
aas Eisen- und Stahllegierungen
Zusatz zu Patent Nr. .....Ό...... Patentanmeldung ρ 21 111 85.1
vom 9.3.1971
Angemeldet ams Beginn der Patentdauer;
Tm Patent Nr. ............ wird ein Verfahren zur"zweistufigen
Oberflächenhärtung von Werkstücken aus hartbaren Eisen- und Stahllegierungen beschriebene, nach welchem zur Erzeugung von
Oberflächenbereichen aus metastabilem Austenit mit gleichbleibenden
Querschnittsformen und gleichbleibenden Eigenschaften
in das Werkstück während der Behandlungsdauer gleich große Energiemengen in der Zeiteinheit mit kaltem Plasma eingebracht
werden, durch welches ein Hochfrequenzstromkreis mit konstanter Frequenz galvanisch geschlossen wird.
Den mit Hilfe dieses Verfahrens an unlegierten und legierten
Stählen herstellbaren Schichten oder Bereichen aus metastabilem Austenit sind hinsichtlich ihres Ausmaßes, insbesondere hinsichtlich
der erzielbaren Schichttiefen, Grenzen gesetzt, die ohne un-
ORIGINAL INSPECTED 309822/0736
224964?
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erwünschte Oberflächenschädigungen durch Aufschmelzerscheinungen
nicht überschritten werden können. Die optimal erzielbaren Schichttiefen sind sowohl von der Stahlzusammensetzung als auch
von der geometrischen Form der Werkstücke abhängig, die wieder von Einfluß auf die maximal einbringbare Energiemenge sein kann»
Der Wunsch nach Herstellung größerer Schichtdicken ist jedoch in der Praxis manchmal vorhanden. Die Ursache hiefür kann die Notwendigkeit
sein, daß beim Schleifen auf die Einbaumaße größere Materialmengen abgenommen werden müssen, wobei die erzeugten
Schichten aus metastab ilem Austenit teilweise oder zur Gänze entfernt
werden, oder daß die Lebensdauer bei verschleißbeanspruchten Teilen durch größere Schichtdicken zusätzlich verlängert
werden soll.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen
Weg anzugeben, der unter sonst gleichen Arbeitsbedingungen eine Vergrößerung der erzielbaren Schichtdecken aus metastabilem Austenit
ermöglicht.
Versuche haben ergeben, daß diese Aufgabe in einfacher und meist ausreichender Weise dadurch gelöst werden kann, daß die Werkstücke
vor der Behandlung in einer elektrisch Isolierenden Flüssigkeit
derart angeordnet we "den, daß die zu behandelnden Oberflächenbereiche vor der Behandlung mit einer gleichmäßig dicken Flüssigkeitsschicht
bedeckt sind, die durch die Plasmaflamme vcm jeweils
von der Behandlung erfaßten Oberflächenbereich des Werkstücks verdrängt wird ο
In der Zeichnung wird diese Arbeitsweise näher erläutert. Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung die Herstellung einer metastabilen
Austenitschicht im Bereich der Kante 4 des stab- oder bandförmigen,
durch einen Teil des Querschnitts angedeuteten Werkstücks 3, das kontinuierlich unter dem feststehenden Plasmabrenner 1 durch die Plasmaflamme 2 mit gleichbleibender Geschwindigkeit
vorbeigeführt wird., Wie in der Figur 1 angedeutet ist, erfaßt
hiebei das Plasma einen weit größeren Bereich des Werkstücks
als zur Behandlung der Kante desselben notwendig wäre.
309b22/0736
Z249642
- 3 - 1426 Z
Fig„ 2 gibt die erfindungsgemäße Anordnung vor der Behandlung
wieder. Das Werkstück 3 ist in einer elektrisch isolierenden Flüssigkeit 5 angeordnet, die über der zu behandelnden Werkstückkante
eine Flüssigkeitsschicht bildet« Die Dicke dieser Schicht entspricht dem Abstand 6 zwischen den Pfeilspitzen. Der darüber
befindliche Plasmabrenner.1 ist betriebsbereit. Wenn nun der
Brenner gezündet wird9 so daß es zur Bildung des kalten Plasmas
kommt, verdrängt dieses die Flüssigkeitsschicht im Bereich der
zu behandelnden Kante, wie dies die Fig, 3 zeigt» Hiedurch trifft
das Plasma praktisch ausschließlich den Kantenbereich. Die Konzentration der zugeführten Energie wird daher in diesem Bereich
erhöhtο Die Folge davon.ists daß bei sonst gleicher Arbeitsweise
der Bereich der metastabile Austenitschicht erheblich vergrössert wird und daß insbesondere größere Schichtdecken erzielt
werden, " .
Als elektrisch isolierende Flüssigkeit kann ein Mineralöl, z.B.
ein Härteöle, oder ein Silikonöl verwendet werden.
Bei. Dauerbetrieb s z.B. beim kontinuierlichen Behandeln der schneidenden
Kanten von bandförmigen Werkzeugen, ist zu beachten, daß
sich die Flüssigkeit über dem Plasmapunkt erwär-.Hen kann und dann
zu brennen beginnt. In solchen Fällen ist eine ausreichende
Kühlung vorzusehen. Außerdem ist es zweckmäßig. Öle mit Flammpunkten
zu verwenden^ die "bei möglichst höhen Temperaturen liegen.
Die Flammpunkte der üblichen Härteöle liegen z.B. bei etwa
1OO C und können bei Dauerbetrieb und unzureichender Kühlung
zu Schwierigkeiten führen. Es stehen jedoch Spezialöle. mit wesentlich
höheren Flamm-punkten9 z.B. mit solchen von etwa 280° C,
zur Verfügung, deren Verwendung bei Dauerbetrieb vorzuziehen ist.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin
ung
zu erblickens daß übermäßige Erwärr^n der Werkstücke und damit
Verzögerungen-der "Wärmeabfuhr in das Werkstückinnere, die zu
geringeren Anteilen an metastabilem Austenit führen können, durch die Kühlwirkung der Flüssigkeit, vermieden werden.
Ausführungsbeispielι
Zur Erprobung des erfindungsgemäßen Verfahrens im Dauerbetrieb wurden 300 m eines gewalzten und auf 135 kp/rnm Festigkeit vergüteten
Bandes aus einem C-Stahl mit etwa 098 % C und mit einer
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zur Herstellung von Schikanten geeigneten Querschnittsform herangezogen
ο Dieses Material lag in Bundform vor und wurde nach durchgeführter
Behandlung wieder zu einem Eand aufgerollt.
Zweck der Behandlung war,, im Bereich der verschleißbeanspruchten
Kante des Bandes einen metastabilen Austenit zu erzeugen.
Als elektrisch isolierende Flüssigkeit wurde ein Öl mit einem
Flammpunkt von etwa 280 C verwendet und dieses in der Ölwanne, durch welche das Band bei der Behandlung gezogen wurde;, mit
wasserdurchflossenen Kupferrohren gekühlt. Außerdem wurde das
Öl laufend umgepumpt, wie dies auch bei Ölbädern in Härtereien
allgemein üblich ist.
Die Plasmabehandlung erfolgte mit einer Vorschubgeschwindigkeit
von 830 mm je Minute und mit einer Vorwärtsleistung von 400 W.
Die Dicke der Ölschicht über der zu behandelnden Kante betrug
etwa 1 mm. Für die Behandlung des 300 m langen Bandes war die Anlage etwa 6 Stunden in Betrieb.
Das Ergebnis der Behandlung war ein gleichmäßiger Bereich aus
metastabilem Austenit mit einer Dicke von 1 mm in Richtung der Diagonale ο Die mit 100 ρ Belastung ermittelte Mikrohärte dieser
Schicht betrug 930 bis 940 kp/mm2.
Bei Behandlung des gleichen Bandes ohne Öl unter sonst gleichen
Arbeitsbedingungen wurden metastabile Austenitschichten mit vergleichsweise nur 0,4 mm Dicke9 jedoch mit annähernd gleicher
Mikrohärte, erhalten.
309b/!2/0736
Claims (1)
- 22496471426 ZP a t e η t a η s ρ r ü c h es.1, Verfahren zur zweistufigen. Oberflächenhärtung von Werkstücken aus härtbaren Eisen- und Stahll.egierangen<, bei welchen zur Erzeugung von Oberflächenbereichen aus metastabilem Austenit mit gleichbleibenden Querschnittsformeri. und gleichbleibenden Eigenschaften in das Werkstück während der Behandlungsdauer gleich große Energiemengen in der Zeiteinheit mit kaltem Plasma eingebracht werden,, durch welches em Hochfrequenzstromkreis mit konstanter Frequenz galvanisch geschlossen wird? nach Patent {Potentariffieidung A 8499/7O)3 aadurch g e k e η η ζ e i c h η e τ.· ., daß die Werkstücke zur Steigerung der'Energiekonzentra-. tion bei der Plasmabehandlung in einer elektrisch isolierenden Flüssigkeit derart angeordnet werden, daß die zu behandelnden Oberfiachenberelche vor der Behandlung mit einer gleichmäßig dicken Flussigkeitsschicht bedeckt si.nd9 die durch die Piasmafia mme vem jeweils von der Behandlung erfaßten Oberflächenbereich des Werkstückes verdrängt wird»2ο Verfahren nach Anspruch 19 dadurch gekennzeichnets daß als elektrisch isolierende Flüssigkeit ein Mineralöl oder Siliko.iöl verwendet wird.. .3ο Verfahren nach d'en Ansprüchen 1 und 2$ dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch isoliereri.de Flüssigkeit während der Behandlung der Werkstücke gekühlt wird»G e b r , B ö h 1 e r & CoAktiengesellschaft Patentbüro309822/0736Leerseite
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