DE22476C - Verfahren zur Isolirung elektrische!-Leitungsdrähte, sowie Maschine zur Herstellung dieser Isolirung - Google Patents
Verfahren zur Isolirung elektrische!-Leitungsdrähte, sowie Maschine zur Herstellung dieser IsolirungInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Isolirung.
Man hat bereits mehrfach den Versuch gemacht, Leitungsdraht mittelst Kautschukstreifen,
welche entweder der Länge nach oder spiralförmig aufgewickelt wurden, zu isoliren. Bei
der spiralförmigen Umwickelung ist es schwierig und fast unmöglich, die Stofsfugen dicht zu
schliefsen, es sei denn, dafs man mehrere Lagen anwendete, und dies wäre eine Verschwendung
von Material. Ganz ähnliche Schwierigkeiten stellen sich der vollkommenen Verbindung und
Ausschliefsmig aller Luft zwischen Draht und Ueberzug entgegen, wenn man das Material
longitudinal aufbringt und die Ränder zusammenstofsen läfst; und doch ist es von grofser Bedeutung,
den Ueberzug so zu erzeugen, dafs keine Luft mit dem Drahte in Berührung bleibt oder überhaupt Zutritt zu demselben hat.
Ein weiterer Uebelstand, den die bisherigen Methoden der Isolirung mit sich führen, besteht
in der Nothwendigkeit, Material von beträchtlicher Stärke zu benutzen, denn hierdurch wird
eine Erhöhung der Fabrikationskosten verursacht und zudem eine Umhüllung erzeugt, welche,
wenn sie in hartem oder mittelhartem vulcanisirten Gummi bestehen soll, zu kräftig wird, so
dafs der umhüllte Draht die nöthige Biegsamkeit nicht besitzt.
Um diesen und anderen Uebelständen zu begegnen, wird nach gegenwärtiger Erfindung
Kautschukcomposition oder anderes vulcanisirungsfähiges oder ein geeignetes wasserdichtes,
isolirendes Material in seinem plastischen Zustande in einer dünnen Schicht auf einem gewebten
oder sonstigen hinreichend starken Stoff ausgebreitet und mit demselben durch Pressen,
Walzen oder sonstwie innig vereinigt. Das so präparirte Stück wird dann in einen langen
Streifen geschnitten, welcher breit genug ist, um longitudinal um den Leitungsdraht zu reichen
und noch zu beiden Seiten einen überschüssigen Lappen zu ergeben, welcher dicht um den Draht
gezogen wird und die Flächen der Umhüllung mit Druck zusammenzubringen gestattet, so dafs
die Kautschukmasse sich unzertrennlich mit der Drahtoberfläche vereinigt. Den überschüssigen
vorstehenden Rand oder Streifen der Umhüllung schneidet man ab und erhält so einen isolirten
Draht, dessen Ueberzug in einer dünnen, fugenfreien Schicht Kautschukmasse und einer darum
sich anschliefsenden Hülle aus gewebtem oder faserigem Stoffe besteht. Dieser Ueberzug wird
schliefslich auf dem Drahte vulcanisirt, indem man ihn einem passenden Grade von Hitze,
und zwar vortheilhaft durch das Medium eines Wasserbades und unter schwerer Pressung oder
Packung in pulverisirtem Seifenstein aussetzt.
Um den langen Umhüllungsstreifen zu erzeugen, legt man das mit Kautschukmasse bestrichene
Stück Tuch um eine grofse Metalltrommel und vereinigt die zusammenstofsenden Kanten mit Hülfe des plastischen Materials, so
dafs ein mit der unbestrichenen Seite nach aufsen gekehrter Cylinder ohne Naht gebildet
wird, aus welchem dann mit einem rotirenden, spiralförmig um die Trommel geführten Messer
ein zusammenhängender Streifen von beträchtlicher Länge geschnitten werden kann. Zur
Veranschaulichung dieses Verfahrens dient Fig. 7.
Die übrigen Figuren beziehen sich auf die zur Umhüllung des Drahtes dienende Maschine.
Fig. ι zeigt den Grundrifs und Fig. 2 eine Seitenansicht derselben.
Fig. 3 ist ein verticaler Längenschnitt nach 3-3 in Fig. i,
Fig. 4 ein Querschnitt nach 4-4, Fig. 1 und 2,
Fig. s eine perspectivische Ansicht, welche die Art und Weise der Applicirung der Isolirhülle
und einige dabei thätige Details veranschaulicht, und
Fig. 6 ein Schnitt zur Darstellung des Fortschreitens des Drahtes und des Isolirmaterials
durch die Maschine.
Ein geeignetes Fundament trägt eine Platte 2, in deren Mitte eine horizontale Führung 3 mit
einer im Querschnitt halbkreisförmigen Rinne 1 angeordnet ist. Diese Führung bildet den
Boden einer in der Platte 2 vorgesehenen longitudinalen Nuth von genügender Breite und
Tiefe, um den bereits anderweitig präparirten, mit . Kutschukmasse bestrichenen und durch
Pressung imprägnirten Zeug- oder anderen Isolirstreifen aufzunehmen. 4 bezeichnet eine
über die Führung 3 reichende Drahtführung (s. auch Fig. 5) mit einer passenden Oeffnung,
durch welche der Draht mit Bezug auf den Isolirstreifen central gehalten wird. Aufserdem
ist eine mit Kehlrinne versehene Scheibe 5 angeordnet, welche direct über die Rinne 1 auf
der auf Körnerspitzen 7 laufenden Welle 6 montirt ist und infolge der auf besagte Körnerspitzen in den Gehäusen 7a wirkenden Federn 8,
Fig. 2, den Draht mit elastischem Druck niederhält.
Gleich neben der verticalen Scheibe 5 befinden sich zwei horizontale Rollen oder Scheiben
9, welche auf zwei sich gegenüberstehenden verticalen Wellen 10 sitzen und durch starke
Federn 11, Fig. 1 und 4, gegen einander gedrückt werden. Die Federn 11 gestatten, den
Scheiben 9 auszuweichen, wenn ein fremder Körper oder eine dicke Stelle im Isolirmaterial
zwischen sie gelangt; bei ungestörtem Fortgang der Fabrikation jedoch bewirken sie, dafs der
Isolirstreifen sich fest um den Draht legt und dafs die Ränder desselben mit beträchtlicher
Kraft zusammengebracht werden.
Die unteren Ränder der Scheiben 9 haben die Contouren eines Viertelkreisbogens, so dafs
sie mit der Rinne 1 der Führung 3 eine runde Oeffnung von der Gröfse des Drahtes einschliefslich
seiner Umhüllung bilden, Fig. 4.
Nachdem der Draht mit Hülfe der Scheiben 9 fest vom Isolirstreifen umschlungen worden,
passirt er eine Führung 12, welche, um den Durchlafs des vorstehenden Randes der Umhüllung
zu gestatten, nicht ganz geschlossen ist, und gelangt dann zu den beiden horizontalen,
rotirenden Messern 13, welche den überschüssigen Flantsch abtrennen und dadurch der
Isolirhülle eine glatte, ebene Oberfläche ertheilen. Die am Ende der Maschine angebrachten
Walzen 14 besitzen Kautschuk- oder ähnliche Bekleidung und haben den Zweck, den
Draht vorwärts zu ziehen, so dafs er seinen Weg ohne Zögern zurücklegt.
Zwischen der Führung 4 und der Druckrolle 5 befinden sich ein Paar Zapfen 15, welche dazu
dienen, die Ränder des Isolirstreifens in die Höhe zu richten, so dafs sie leicht von den
weiter folgenden Führungen 16 in völlig verticale Position gebracht und zwischen die Scheiben
9 geleitet werden können.
Der zu überziehende Kupferdraht ist feuerverzinnt oder durch ein geeignetes Bad, bestehend
z. B. aus einem Theil Blei und einem Theil Zinn, gezogen worden. Diese Verzinnung
des Drahtes geschieht in der Absicht, um das Kupfer vor der Wirkung des in der Kautschukmasse
enthaltenen Schwefels zu schützen.
Wie aus Fig. S ersichtlich, geht der präparirte Isolirstreifen C auf der Führung 3 unter der
Drahtführung 4 und der Rolle 5 hindurch, so dafs seine Ränder von den Stiften 15 und den
Führungen 16 rings um den durch die Oeffnung von 4 ankommenden und denselben Weg unter
der Rolle 5 hindurch nehmenden Draht W aufgerichtet werden. Nachdem auf diese Weise
also schon eine Einbettung des Drahtes in seine Hülle stattgefunden, tritt er zwischen die
Scheiben 9, welche den Isolirstreifen an seinen vertical stehenden Rändern fassen und ihn somit
fest um den Draht ziehen, wodurch einerseits alle Luft ausgetrieben wird und andererseits
die besagten Ränder so kräftig zusammengeprefst werden, dafs wegen der plastischen
Beschaffenheit der Masse die Stofsflächen völlig in einander übergehen und auch, wenn später
die Messer 13 ihre Arbeit verrichtet, der Draht als mit einer völlig nahtfreien Kautschukhülle
versehen erscheint.
Wenngleich nun die Kautschukmasse sich in plastischem Zustande befindet, so gestattet doch
der Zeugstoff, auf welche sie gestrichen ist und welcher sich aufsen befindet, den Draht
sogleich nach Passiren der Maschine aufzuwickeln und weiter zu behandeln, ohne dafs eine besondere
Vorsicht zur Verhütung einer Beschädigung des Ueberzuges aufgewendet zu werden braucht. Dieser Zeugstoff überhaupt
besitzt auch die nöthige Festigkeit, um den Scheiben 9 einen sicheren Angriff beim Festziehen
des Ueberzuges zu gewähren.
Sollte es gewünscht werden, dem Drahte noch über der Isolirhülle einen Metallüberzug
zu verleihen, so geschieht das in ähnlicher Weise wie mit dem Zeugstreifen und auf derselben
Maschine. Ist beispielsweise der Draht mit seinem Kautschuküberzug einem Vulcanisirungsprocefs
unterworfen worden, so läfst man ihn wieder durch die Maschine gehen. Aber
anstatt eines mit Kautschukmasse präparirten Zeugstreifens wird jetzt ein Streifen Blei oder
Zinn von solcher Stärke und Breite benutzt, dafs wieder ein Paar Ränder stehen bleiben,
welche das Festziehen des Metallstreifens sichern und nachher von den rotirenden Messern 13
beseitigt werden. Kurz, der ganze Procefs der Erzeugung des Metallüberzuges ist genau derselbe,
wie mit Bezug auf den Kautschuküberzug beschrieben, nur müssen selbstverständlich
die verschiedenen Führungen, die Contouren der Scheiben 9 etc. gröfsere Querschnitte
erhalten, wie vorhin.
Die Verwendung eines Zeugstreifens, mit welchem die plastische Masse durch Pressen
oder Walzen vereinigt wird, ermöglicht auch die Benutzung von anderen wasserdichten Isolirmaterialien
, welche sonst nicht aufgetragen werden können. Aufserdem gestattet besagter Streifen, die Kautschukmasse in einer sehr
dünnen und doch äufserst gleichmäfsigen Schicht aufzutragen, welche sich sozusagen dreiviertel hart
machen läfst, jedoch alle guten Eigenschaften von Hartgummi besitzt und gegen Hitze,
atmosphärische Einflüsse, Gase, OeI, Pilze u. dergl. sowie Ungeziefer unempfindlich ist
und selbst bei starker Biegung des Drahtes nicht brüchig wird.
Die beschriebene Methode der Isolirung unterscheidet sich von der bisherigen dadurch,
dafs sie es ermöglicht, eine harte Isolirmasse in einer so dünnen Schicht zu appliciren, wie
mit Hülfe der sonst benutzten Maschinen gar nicht zu erreichen ist. Zudem bedarf es bei
der Verbindung des Kautschuks mit dem Draht keiner Bindemittel. Ein solches ist überhaupt
nach vielen Richtungen hin nachtheilig, denn es neigt bei der Vulkanisirung zum Poröswerden
und löst sich mit der Zeit auf, wodurch die Isolirung ernstlich bedroht wird.
Durch die Auftragung der dünnen Kautschukschicht auf einen Zeugstreifen werden in AVirklichkeit
in einer und derselben Operation zwei Hüllen aufgebracht, welche sich in unzertrennlicher
Verbindung befinden und doch nicht so dick sind, wie die nach anderen Methoden erzeugten Ueberzüge.
Man hat bereits bei anderen Verfahrungsweisen Stücke, Streifen oder Bänder eines
faserigen Stoffes zwischen die Gummistreifen gelegt, um ein Zusammenkleben der letzteren
zu verhindern. Weiter hat man Zeugstreifen mit einer Lösung von Gummi oder wachs- oder
ölartigen Substanzen bestrichen und als Schutz für leicht verletzliche Isolirungen spiralförmig
um den Draht gewickelt. Derartige Anwendungen haben jedoch mit der gegenwärtigen
Erfindung nichts gemein, denn bei dieser wird ein durch Pressen oder Walzen mit Käutschuk-
: masse innig vereinigter Zeugstreifen in plastischem Zustande longitudinal um den Draht zusammengezogen
und an seinen Rändern durch Druck vereinigt.
Das Auftragen von Gummilösungen, Guttapercha u. dergl. auf Draht in einer oder
mehreren Schichten involvirt überhaupt eine grofse Materialverschwendung und gestattet
doch nicht die Vulcanisirung der erzeugten Hülle, weil infolge der flüchtigen Natur solcher
Lösungen unter dem Erhitzungsprocefs Bläschen und poröse Stellen entstehen würden,
welche der Luft Zutritt zum Drahte gestatten ι und die Isolirung illusorisch machen. Wenn
! aber, wie nach dem gegenwärtigen Verfahren, ; eine einzige zusammenhängende Schicht von
Kautschukroasse, welche keine Lösungsmittel ! enthält, aufgetragen wird, so ist keine Gefahr
vorhanden, dafs etwa während des Vulcanisirungsprocesses Blasen oder poröse Stellen im
isolirenden Ueberzug entstehen.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche::. Das beschriebene Verfahren der Isolirung von elektrischem Leitungsdraht, welches sich dadurch charakterisirt, dafs zunächst das Isolirmaterial in plastischem Zustande durch Pressen oder Walzen in dünner Schicht innig mit einem Stück Zeug oder faserigem Material vereinigt wird, so dafs dann das präparirte Stück in einen langen Streifen von geeigneter Breite geschnitten und endlich der besagte Streifen longitudinal fest um den Draht gezogen wird, wobei die Ränder desselben als Angriffspunkt der Kraft dienen und sich unter Druck so innig vereinigen, dafs der von ihnen auf der einen Seite des Drahtes gebildete Flantsch abgeschnitten werden kann, ohne dafs eine sichtbare Naht entsteht, geschweige denn der isolirende Ueberzug beschädigt oder an der betreffenden Stelle geschwächt wird.;. Die zur Ausführung des unter No. i. beanspruchten Verfahrens dienende Maschine, welche als zusammenwirkende Theile enthält: eine Führung 3 für den Isolirstreifen, eine Führung 4 für den blofsen Draht, eine Druck- und Führungsrolle 5 zum vorläufigen Einbetten des Drahtes in den Streifen, zwei Scheiben 9 zum Festziehen des Streifens und Messer 13 zum Abtrennen des überschüssigen Randes der Umhüllung mit oder ohne Anwendung der Zapfen 15 oder Führungen 16 zum Aufrichte» der Ränder des Isolirstreifens, oder der Führung 12 für den die Scheiben 9 verlassenden eingehüllten Draht und der Walzen 14 zum Vorwärtsziehen des Drahtes.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE22476C true DE22476C (de) |
Family
ID=299109
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT22476D Active DE22476C (de) | Verfahren zur Isolirung elektrische!-Leitungsdrähte, sowie Maschine zur Herstellung dieser Isolirung |
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DE (1) | DE22476C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3286671A (en) * | 1963-06-10 | 1966-11-22 | Amp Inc | Pin and socket connector assembly |
US4082410A (en) * | 1976-05-06 | 1978-04-04 | Amerace Corporation | Electrical connectors and contact assemblies therefor |
US5823829A (en) * | 1993-01-31 | 1998-10-20 | Suzuki; Hiroyuki | Connection body's fitting connection structures and sockets structures to hold an electric bulb |
-
0
- DE DENDAT22476D patent/DE22476C/de active Active
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---|---|---|---|---|
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