DE224490C - - Google Patents

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DE224490C
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aminoanthraquinone
isocyanate
anthraquinonyl
phosgene
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C265/00Derivatives of isocyanic acid
    • C07C265/12Derivatives of isocyanic acid having isocyanate groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
SS
PATENTSCHRIFT
■- M 224490 -. KLASSE 12 o. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. Mai 1909 ab.
Isocyanate der Anthrachinonreihe sind bisher nicht bekannt geworden. Versucht man sie nach den für die technische Gewinnung von aromatischen Isocyanaten vorgeschlagenen Methoden darzustellen, nämlich durch Erhitzen der Chlorhydrate der betreffenden Basen mit Phosgen nach dem Verfahren der Patentschrift 29929 — vgl. Hentschel, Berichte der Deutschen chemischen Gesellschaft 17, 1284 — bzw. durch Erhitzen mit Phosgen unter Druck bei Gegenwart eines Verdünnungsmittels, gemäß Patentschrift 133760, so erhält man keine Spur der gewünschten Verbindungen.
a-Aminoanthrachinon liefert hierbei undefinierbare Umwandlungsprodukte, β - Aminoanthrachinon im wesentlichen den symmetrischen 8 · ß-Dianthrachinonylharnstoff.
Es wurde nun gefunden, daß man ß-Anthrachinohylisocyanat in nahezu quantitativer Ausbeute nach einem technisch gut ausführbaren Verfahren aus β - Aminoanthrachinon bzw. dessen Chlorhydrat und Phosgen erhält, wenn man die Reaktion in zwei getrennten Phasen verlaufen läßt, derart, daß man zunächst in der Kälte in einem geeigneten Verdünnungsmittel das ß-Anthrachinonylharnstoffchlorid entstehen läßt und dann, ohne dieses zu isolieren, die Suspension erhitzt.
Man kann auch das isolierte ß-Anthrachinonylharnstoffchlorid durch Erhitzen in einem geeigneten Verdünnungsmittel in ß-Anthrachinonylisocyanat überführen, doch stellt dies einen Umweg dar.
■35 Daß das β - Anthrachinonylharnstoffchlorid durch Erhitzen seiner Suspension glatt in ß-Anthrachinonylisocyanat übergehen würde, war nicht vorauszusehen, da sich die Harnstoffchloride bei dieser Reaktion durchaus nicht gleichartig erhalten. Die aliphatischen Harnstoffchloride z. B. gehen, im Gegensatz zu denen der Benzolreihe, beim Erhitzen nicht in Isocyanate über, sondern in Cyamelide. Die aliphatischen Isocyanate können vielmehr nur durch Destillation mit Ätzkalk aus den Harnstoffchloriden gewonnen werden (siehe Gattermann, Annalen 244, 32, 33 u. ff.). Ein Rückschluß auf das Verhalten der Anthrachinonreihe läßt sich aus dem Verhalten der entsprechenden Benzolkörper (vgl. Patentschrift 63485) aber auch nicht ziehen. Denn die aromatischen Amine setzen sich, wie aus der Patentschrift 63485 hervorgeht, mit Phosgen in der Kälte günstigstenfalls zur Hälfte in Harnstoffchloride um, während die andere Hälfte in Chlorhydrat übergeht und als solches in der Kälte nicht, weiter reagiert. 8-Aminoanthrachinon hingegen setzt sich auch als Chlorhydrat in der Kälte vollständig zu Harnstoffchlorid um. Tatsächlich ist deshalb das vorliegende Verfahren für Isocyanate der Benzolreihe unbrauchbar, während es in der Anthrachinonreihe zur Auffindung des bisher unbekannten ß-Anthrachinonylisocyanats führte. Daß man aus dem Reaktionsverlauf in der Benzolreihe den Verlauf in der Anthrachinonreihe hier nicht voraussehen kann, erhellt auch schon daraus, daß α-Aminoanthrachinon, wie oben erwähnt, überhaupt kein Isocyanat liefert.
Beispiel.
ioo g ß-Aminoanthrachinon werden mit 500 ecm einer etwa 25 prozentigen Lösung von Phosgen in Nitrobenzol oder Xylol bei gewöhnlicher Temperatur gekugelt, bis eine Probe sich mit verdünntem Alkohol nicht mehr rötet. Dann wird die Suspension auf I30 bis 150 ° erhitzt, bis völlige Lösung eintritt. Aus der β - Anthrachinonylisocyanatlösung, die für die meisten Zwecke direkt verwendet werden kann, fällt bei raschem Abkühlen das ß-Anthrachinonylisocyanat in schönen, fast farblosen Kristallen aus, die abgesaugt und mit absolutem Äther gewaschen werden. Schmelzpunkt 173 °. Zum Umkristallisieren eignet sich Xylol, dem zweckmäßig etwas Phosgen zugesetzt wird.
Das ß-Anthrachinonylisocyanat ist fast unlöslich in Äther, Schwefelkohlenstoff und Ligroin, löslich in Benzolkohlenwasserstoffen, Nitrobenzol und Chloroform, schwerer löslich in Tetrachlorkohlenstoff. Beim "Übergießen mit -konzentrierter oder mäßig verdünnter Schwefelsäure wird unter Kohlendioxydentwicklung das ß-Aminoanthrachinon regeneriert.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von ß-Anthrachinonylisocyanat aus ß-Aminoanthrachinon, dadurch gekennzeichnet, daß man das aus ß-Aminoanthrachinon und Phosgen in der Kälte entstehende ß-Anthrachinonylharnstoffchlorid in fertigem Zustande bei Gegenwart eines Verdünnungsmittels erhitzt.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1258970B (de) * 1961-03-14 1968-01-18 Siemens Ag Anordnung zur Lastumschaltung bei Stufentransformatoren mit steuerbaren Halbleitergleichrichtern
EP0009700A1 (de) * 1978-09-29 1980-04-16 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von 1-Isocyanato-anthrachinonen
US4681933A (en) * 1986-05-01 1987-07-21 University Of Georgia Research Foundation, Inc. 2',3'-dideoxy-5-substituted uridines and related compounds as antiviral agents

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DE1258970B (de) * 1961-03-14 1968-01-18 Siemens Ag Anordnung zur Lastumschaltung bei Stufentransformatoren mit steuerbaren Halbleitergleichrichtern
EP0009700A1 (de) * 1978-09-29 1980-04-16 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von 1-Isocyanato-anthrachinonen
US4681933A (en) * 1986-05-01 1987-07-21 University Of Georgia Research Foundation, Inc. 2',3'-dideoxy-5-substituted uridines and related compounds as antiviral agents

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