DE224473C

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Publication number: DE224473C
Application number: DENDAT224473D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Es ist bereits vorgeschlagen worden, zum Dekorieren von beliebigen Gegenständen, insbesondere solchen aus Porzellan, Glas u.dgl., so zu verfahren, daß man Abziehbilder herä stellt, die mittels Spritzmalerei erzeugt wurden. Jedoch hat es sich herausgestellt, daß ein solches Verfahren nicht ohne weiteres brauchbare Erzeugnisse liefert, weil die durch Spritzmalerei allein hergestellten Bilder sich an den tieferen

ίο Stellen beim Übertragen auf die zu dekorierenden Gegenstände verwaschen, und weil feine Striche in den benutzten Schablonen sich sehr rasch zuspritzen und beim Reinigen verschmiert werden. Um diesen Übelständen zu begegnen, verwendet man nach der Erfindung eine Kombination von Luftmalverfahren und lithographischem Druck. Es ergab sich hierbei, daß zur richtigen Ausführung eines solchen Verfahrens gewisse Maßnahmen erforderlich sind. Das

ao. neue Verfahren und diese Maßnahmen werden in folgendem beschrieben.

Abziehbilder werden auf sogenanntes Abziehbilderpapier oder Chromopapier gedruckt. Dies Papier ist auf einer Seite mit einer wasser-

B5 löslichen Seifenschicht überzogen. Auf diese Schicht werden die betreffenden Farben aufgedruckt. Die Dekoration mittels solcher Abziehbilder hat an sich verschiedene Nachteile, die durch das neue Verfahren gleichfalls vermieden werden. Erstens lassen sich manche Farben, insbesondere Purpurfarben, überhaupt nicht drucken. Zweitens wirken, besonders bei feineren Abtönungen, die lithographischen Punkte störend. Drittens schrumpfen die nach dem bisherigen Verfahren gedruckten lithographischen Bilder. Dies wird dadurch hervorgerufen, daß die druckfertigen keramischen Farben einen hohen Fettgehalt haben müssen. Namentlich wenn mehrere Farben aufeinandergedruckt werden, macht sich dies unangenehm bemerkbar. Nach dem neuen Verfahren, bei dem die Abziehbilder gespritzt werden, ist dieser Fettgehalt nicht erforderlich. Man kann danach beliebig viele Schichten von Farben übereinander blasen, wodurch ein schmelzender Glanz der Bilder erzielt wird.

Es ist ferner noch zu bemerken, daß jedes keramische Abziehbild, nachdem es auf den Gegenstand aufgetragen ist, einem Waschprozeß unterworfen werden muß, damit die auf der Farbe liegende, vom Papier sich loslösende Seifenschicht entfernt wird. Andernfalls würde diese Seifenschicht zerstörend auf das Bild wirken, wenn dieses eingebrannt wird. Aus diesem Grunde ist der erwähnte hohe Fettgehalt der Druckfarben .bisher erforderlich gewesen, weil die mit hohem Fettgehalt versehenen Farben von' dem Waschprozeß unberührt blei-· ben, während in bisheriger Weise aufgespritzte Farben hierbei verderben würden.

Zwecks Herstellung der Bilder ist es empfehlenswert, zunächst Merkpunkte und einzelne Partien mittels sogenannten keramisch lithographischen Druckes zu kennzeichnen. Hierauf wird eine in Terpentin lösliche Lackschicht als Überzug auf die Seifenschichtseite des Papierbogens aufgetragen. Alsdann beginnt man mit der Schablonierarbeit, indem man einzelne Färben nacheinander auf die Lackschicht auf-¹ spritzt. Zur Kontrolle, ob die Bilder aufein-

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anderpassen, werden die vorgedruckten Konturen ' benutzt. Zur Erzielung weiterer dekorativer Effekte können unter Umständen auch die tiefsten Stellen der Bilder nochmals bedruckt werden. Nachdem das Bild fertig ist, wird das Papier in bei Abziehbildern üblicher Weise zerschnitten und auf den zu dekorierenden Gegenstand übertragen.

Claims

Patent-Anspruch:
Verfahren zur Herstellung von Abzieh- ta bildern zum Verzieren von keramischen Gegenständen, dadurch gekennzeichnet, daß die feinen Linien und tiefen Töne des Bildes zur Verhinderung des Verwaschene gedruckt, die übrigen Teile aber mittels Schablonen nach dem Spritzverfahren hergestellt werden.