DE2242042A1 - Lenkanordnung fuer starre fahrzeugachsen, insbesondere angetriebene hinterachsen - Google Patents

Description

• Lenkanordnung für starre Fahrzeugachsen, insbesondere angetriebene Hinterachaen Die Erfindung betrifft eine Lenkanordnung für starre Fahrzeughinterachsen, insbesondere angetriebene Doppelachsen oder angetriebene Nachlaufachsen von Lastkraftwagen.
• Lenkanordnungen für angetriebene Starrachsen sind bisher nur in der Form von Achssclienkel-Lenkungen bekannt; sie werden hauptsächlich bei Militärfahrzeugen angewendet. Ihre Anwen dung auf angetriebene Nachlauf- oder Doppelachsen erfordert jedoch einen so großen baulichen Aufwand, daß man im Lastkraftwagenbau bisher auf ihre Verwendung verzichtete. Herkömmliche Nachlaufachsen werden daher nicht-lenkbar oder als nicht-angetriebene Achsen selbstspurend ausgefuhrt. Auch herkömmliche angetriebene Doppelachsen werden ohne Selbstlenkverhalten gebaut, was jedoch wiederum den Nachteil mit sich bringt, daß erhöhter Reifenverschleiß sowie eine hohe Belastung von Fahrzeugrshmen und Führungselementen auftritt. Zusätzlich bewirkt das Fehlen der Selbstlenkung eine erhebliche, die Eurvenfahrt ungünstig beeinflussende Richtwirkung.
• Die vorliegende Erfindung löst die Aufgabe, eine Lenkanordnung zu entwickeln, durch die bei vertretbarem wirtschafteichen Aufwand auch bei angetriebener Doppel-, Mehrfach-oder Nachlaufachse ein Lenkverhalten zustande kot.
• Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelost, daß die Fahrzeugachse mit einem Schwenkstück in Achsmitte versehen ist, das seinerseits über Lenker drehbar um Fahrzeugrissen abgestützt ist, wobei in Abständen beidseits der Drehachse des Schwenkstückes an dessen Oberseite Druckzylinder, die iit einen oder beiden Lenkern verbunden sind, itt ihren Kolbenstangen direkt oder unter ZwiSchenschaltung weiterer mechanischer Über@ragungsglieder drehbar befestigt sind.
• Die erfindungsgemäße Lösung ist prinzipiell für nicht-angetriebene, wie auch für angetriebene Achsen verwendbar, wobei sie jedoch im speziellen im Hinblick auf die angetriebene ichse von besonderer Bedeutung ist, da sie auch bei ihr den gewünschten Lenkeffekt mit nur wenigen und einfachen, xechanischen Bauelementen erzielt, wodurch bei vertretbarem wirtschaftlichem Aufwand eine wesentliche Verbesserung des Fahrverhaltens in Kurven bei Fahrzeugen mit angetriebener Doppel-, oder Nachlaufachse erreicht wird, weil die ansonsten auttretende Richtwirkung entfällt. Gleichzeitig werden die oben erwähnten Nachteile wie z.B. erhöhter Reifenverschleiß oder hohe Belastung des Fahrzeugrahmens und der Führungselemente vermieden.
• Die Druckzylinder werden in Abhangigkeit vom Benkemschlag der Vorderachse (Lenkachse) so mit Drucksittel beaufschlagt, daß eine dem Benkenschlag der Vorderachse zugeordnete Zwangslenkung der Hinterachse eintritt. In diese Druckzylinder können zur Stabilisierung der jeweiligen Fahrstellung der Achse auch noch Federn eingebaut werden.
• Die erfindungsgemäße Lenkeinrichtung kann in besonders wirtschaftlicher Weise hergestellt und eingebaut werden, wodurch bei nur relativ geringem Kostenmehraufwand Fahrverhalten und damit Verkehrssicherheit besonders von Lastkraftwagen merklich verbessert werden. Zudem wird durch die vorliegende Lastkraftwagenb bereits seit langem bestehenden Bedürfnis iii Lastkraftwagenbau nach der Entwicklung einer wirtschaftlich vertretbaren, nicht ge aufwendigen und für die Serie geeigneten Lenkanordnung für angetriebene Hinterachsen abgeholfen.
• In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Drehachse durch das obere und das untere Gelenk des Schwenkstückes in Fahrtrichtung in einem Winkel zur senkrechten Achsebene geneigt.-Dabei wird dieser Winkel zweckmäßigerweise so gewählt, daß der Vorlauf der Achse gleich Null ist. Hierdurch wird erreicht, daß die Achse stets eine gut stabilisierte Fahrstellung einnimmt.
• Die erfindungsgemäße Lenkanordnung ist in der Zeichnung mit ihren weiteren Ausgestaltungen an einem Beispiel prinzipiell dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Lenkanordnung gemäß der Erfindung in Seitenansicht, Fig. 2 eine Lenkanordnung gemäß der Erfindung in Draufsicht.
• In den Fig. 1 und 2 ist das Schwenkstück 1 mit der Achse 2 in deren Mitte starr verbunden. Es stützt sich über einen oberen Lenker 3 und einen unteren Lenker 4, die an ihm über die Gelenke 5 und 6 befestigt sind, in den drehbaren Lagern 7 und 8 am Fahrzeugrahmen ab. Die Drehachse a des Schwenkstückes ist in Fahrtrichtung um den Winkel i zur senkrechten Achsebene s geneigt, wobei g so gewählt ist, daß der Vorlauf V der Achse gleich Null ist (Fig. 1). Zwei Druckzylinder 9 und 10 (Fig. 2) sind über den Träger 11 miteinander und am Lenker 4 befestigt.
• Ihre Kolbenstangen 12 und 13 sind über die Gelenke 14 und 15, die auf beiden Seiten der Drehachse a des Schwenkstückes liegen (Fig. 2), mit dem Schwenkstück 2 drehbar verbunden. Die Druckzylinder werden über (in den Fig. 1 und 2 nicht dargestellte) Leitungen mit einem Druckmittel in Abhängigkeit vom Lenkwinkel der Vorderachse so beaufschlagt, daß eine dem Lenkeinschlag der Vorderachse zugeordnete Zwangslenkung der Achse 2 erfolgt.
• Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Lenkanordnung stellt nur ein mögliches Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens dar; so sind insbesondere andere Lenkerformen sowie andere Anordnungen und Befestigungen der Druckzylinder Bestandteil der vorliegenden Erfindung.
• Wenngleich der hauptsächliche Anwendungsbereich der vorliegenden Erfindung in ihrer Anwendung für angetriebene Achsen liegt, so kann ihre Verwendung auch bei nicht angetriebenen Nachlaufachsen vorteilhaft sein, etwa dann, wenn Wirtschaftlichkeitsgründe innerhalb eines Herstellungsprogrammes für gleiche Lenkanordnungen bei allen lenkbaren Nachlenkachsen sprechen.

Claims (3)

1. Patentansprüche

   1 g Lenkanordaung für starre Fahrzeughinterachsen, insbesondere angetriebene Doppelachsen oder angetriebene Nachlaufachsen von Lastkraftwagen, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrzeugachse mit einem Schweiikstück in achsmitte versehen ist, das seinerseits über Lenker drehbar am Fahrzeugrahmen abgestützt ist, wobei in Abständen beidseits der Drehachse des Schwenkstückes an dessen Oberseite Druckzylinder, die mit einem oder beiden Lenkern verbunden sind, mit ihren Kolbenstangen direkt oder unter Zwischenschaltung weiterer mechanischer Ubertragungsglieder drehbar befestigt sind.
2. 2. Lenkanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse durch das obere und das untere Gelenk des Schwenkstückes in Fahrtrichtung in einem Winkel zur senkrechten achsebene geneigt ist.
3. 3. Benkanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel zwischen der Drehachse des Schwenkstückes und der senkrechten Achsebene so gewählt ist, daß der Vorlauf der Achse gleich Null ist.

   L e e r s e i t e