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S c h u b l a d e n f ü h r u n g .
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Die Erfindung betrifft eine Schubladenführung mit seitlichen ortsfesten
und verschieblichen Führungsschienen und lastübertragenden Wälzkörpern.
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Solche Schubladenführun-en sind schon bekannt. Es handelt sich dabei
um längslaufende Führungsschienen mit Aussparungen, wobei als lastübertragende Wälzkörper
Kugeln oder schräg liegende Walzen in den Aussparungen verwendet werden. Die Lastübertragung
findet dann von der ortsfesten Führung über die Kugeln oder Walzen auf die verschiebliche
Führung der Schublade statt.
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Bei diesen Ausführungen steht jedoch die lastübertragende Fläche schräg
zur Lastrichtung. Aus diesem Grunde entstehen durch Zerlegung der Angriffskraft
Querkomponente, welche die Führungen seitlich belasten. Solche Führungen sind nur
im Maschinenbau verwendbar, wo die seitlichen Kräfte von Metallteilen aufgenommen
werden. In einer Holzkonstruktion ist dies jedoch nicht möglich, da die Seitenkräfte
das Holz ausbuchten würden.
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Es sind auch schon Schubladenführungen bekannt, bei denen die Wälzkörper
z.B. Rollen auf Achsen am ortsfesten Teil des Kastens wie auch an der Schublade
befestigt sind. Die Schublade liegt mit der verschieblichen Führung auf diesen Rollen
auf. Hier ist der Nachteil, daß die Rollen an ihrem Drehpunkt stark belastet werden.
Die Wälzlager drehen zum Teil schlecht, weil sie auch nicht überall gleichmäßig
auf den Schienen auf liegen. Sie verursachen Lärm, weil sie sich statt zu drehen
nur rutschen und dadurch ist die Abnutzung ungleichmäßig, weshalb sie später zum
Rattern neigen.
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Überhaupt sind alle Arten von Rollen und Kugellagern für eine Aufgabe
als Schubladenführung nicht sehr gut geeignet. Rollen und Kugellager werden über
eine Achse
gedreht. Der Angriffspunkt der Last erfolgt am Durchmesser
der Rolle oder des Kugellagers, bzw. an dessen äußeren Ring, wobei als Hebelarm
nur der Radius des Lagers zur Verfügung steht. Je kleiner solch eine Rolle oder
ein Kugellager ausgeführt ist, was wünschenswert ist, desto geringer wird dieser
Hebelarm zur übertragung des Drehmomentes für die Drehbewegung und umso eher entsteht
eine Gleitreibung anstatt einer Rollreibung zwischen Wälz-körper und Führung.
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Derartige Führungen mit Präzisionsteilen wie Kugeln Walzen oder mit
Kugellagern sind weiterhin sehr teuer.
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Außerdem müssen bei den vielen nebeneinander liegenden Wälzkörpern
Abstandshalter zwischen den Wälzkörpern vorgesehen sein oder sie müssen in Käfigen
geführt werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schubladenführung so auszubilden,
daß sie billig herstellbar ist, nicht zum Rutschen und Rattern neige und keinen
Verklemmungen unterworfen ist und die deshalb viel leichtgängiger ist als alle bisher
bekannten Führungen.
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Die Lösung der Aufgabe bei einer Schubladenführung der eingangs genannten
Art gelingt dadurch, daß die ortsfesten und die verschieblichen Führungsschienen
spiegelbildlich
zueinander angeordnet sind und die Lastübertragung
senkrecht über als Rollen ausgeführte Wälzkörper vorgesehen ist, deren Laufflächen
im Längsschnitt ebenso spiegelbildlich zueinander wie die Laufflächen der Führungsschienen
sind, wobei jeweils eine Hälfte eines Wälzkörpers auf dem ortsfesten und die andere
Hälfte auf dem verschieblichen Teil der Lauffläche der Führungsschienen aufliegt.
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Dadurch wird erreicht, daß die lastübertragenden Flächen senkrecht
zum Auflagedruck liegen. Eine Zerlegung in seitliche Kraftkomponente findet nicht
mehr statt. Die Führungen sind von seitlichen Kräften entlastet, die ein Klemmen
der beweglichen Teile bewirken. Verwendet man für die Kraftübertragung Ringe bzw.
Rollen, deren Lauffläche so breit ist, daß auf der einen Seite der ortsfeste Teil
der Führungsschiene und auf der anderen Seite der verschiebliche Teil der Führungsschienen,
welche mit der Schublade herausgezogen wird, aufliegt, so ist der Hebelarm, der
für die Mitnahme bzw. Drehbewegung der Rollen in Frage kommt gleich dem Durchmesser
der Rollen. Die Rollen drehen sich somit schon hei geringster Belastung. Eine Lagerreibung
entsteht nicht.
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Weil bei den lastübertragenden Wälzkörpern und den Führungsschienen
keine Präzisionsteile mehr verwendet werden müssen, kann die Schubladenführung viel
billiger hergestellt werden.
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Vorteilhaft ist es bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung, daß auf
jede Seite der Schublade je zwei rollenförmige Wälzkörper in Rollendistanzkäfigen
vorgesehen sind. Dadurch sind auf jeder Seite der Schubladenführung nur zwei Rollen
nötig. Die Rollen befinden sich auch bei größter Belastung lose in Rollendistanzkäfigen.
In jeder Lage der Schublade gibt es eine direkte Kraftübertragung von Schiene zur
Rolle und wieder zur Schiene, ohne eine irgendwelche -Lagerreibung. Die Rollendistanzkäfige
werden dabei vorteilhaft aus zwei Teilen zusammengesetzt und sind vornehmlich aus
Kunststoff gefertigt.
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Die ortsfesten und beweglichen Führungen werden vorteilhaft aus Blech
gestanzt. Dadurch, daß weiterhin alle Führungsschienen das gleiche Profil aufweisen,
kann die Herstellung der Schienen sehr billig gehalten werden. Auch die rollenförmigen
Wälzkörper werden vorteilhaft aus Blech gepresst oder gezogen. Durch dieses billige
und unkritische Herstellungsverfahren können auch die lastübertragenden Wälzkörper
viel billiger
hergestellt werden bei dennoch präziser und wesentlich
leichtgängiger Führung und Handhabung der Schublade.
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Ein weiterer Vorteil ist, daß die Führungsschienen bei diesem System
nur etwas über die halbe Länge der Schublade haben muß, nachdem die Rollen nur den
halben Weg des Weges der Schublade machen. Ein Verkanten oder Kippen der Schublade
ist nicht möglich, da die Länge des Rollendistanzkäfigs mit den Rollen einen Ausgleich
bewirkt.
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Die Führungsschienen können mit Spreizdübeln an der Längsseite der
Schublade und am tragenden Körper befestigt werden. Auch eine Befestigung mit Nieten
ist insbesondere bei Ausführungen in Stahlblech oder in Kunststoffschubladen vorteilhaft.
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Weiterhin ist es von Vorteil, daß an den Enden der verschieblichen
Führungsschienen Anschlagnasen für den Rollendistanzkäfig vorhanden sind. Auch am
Ende des ortsfesten Teils der Führungsschiene sind Anschläge vorhanden , vorteilhaft
in Form einer Sicherung£ feder oder Bolzens, um bei Bedarf die Wälzelemente entfernen
zu können. Die Anschläge sorgen gleichzeitig dafür, daß bei den Endstellungen der
Schublade diese eine stets gleiche Stellung einnimmt und die Wälzelemente nicht
herausfallen können.
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Anhand der schematischen Zeichnungen wird die Erfindung im folgenden
näher beschrieben, wobei auch Merkmale der Erfindung noch näher erläutert werden.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt einer Schublade mit den erfindungsgemäßen
Führungen und Wälzlagern, Fig. 2 einen Längsschnitt einer Schublade mit den Wälzlagern
und den Rollendistanzkäfigen, Fig. 3 die Befestigung der Führungsschienen mit Spreizdübeln.,
Fig. 4 die Befestigung der Führungsschienen mit Nieten Fig. 5 die Befestigung der
Führungsschienen mit Nieten und eine hakenförmige Halterung der Führungsschienen
an den Enden, Fig. 6 - Fig.10, Führungsschienen, Profile mit Wälzlagern zur Selbstzentrierung,
Fig.ll und Fig.12, Anschlagnasen an den Enden der Führungsschienen
Fig.
13 und Fig.14 Sicherungsfedern an den Enden der ortsfesten Führungsschienen, Fig.
15 die Befestigung der Führungsschiene mit einer Schraube welche von einem Exzenterring
eine zusätzliche Höhenverstellung der Schiene ermöglicht, Fig.16 und Fig. 17, weitere
Sicherungsfedern an den Enden ortsfester Führungsschienen.
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In Fig.1 sind am Korpus 1 die ortsfesten Führungen 3 angebracht, während
die verschieblichen Führungen 4 an der herausziehbaren Schublade 2 vorgesehen sind.
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Es ist zu erkennen, daß die beiden Führungsschienen 3 und 4 jeweils
gleiches Profil aufweisen und daß die lastübertragenden Wälzkörper in Fig.1 Rollen
6 mit der einen Hälfte der Laufflächen auf dem ortsfesten Teil der Führungsschiene
3 auf liegen, während die andere Hälfte der Rollen 6 auf dem verschieblichen Teil
der Führung 4 laufen. Die Führungsschienen 3 und 4 sind seitlich am Korpus 1 bzw.
an der Schublade 4 befestigt. Durch Versenken der Führungsschienen kann der Abstand
5 zwischen Korpus 1 und Schublade 2 sehr klein gehalten werden, sodaß eine Abschlußblende
welche diesen Spalt 5 bei sonst üblichen Schubladen verdeckt, wegfallen kann.
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Der Radius des Distanzkäfigs 11 hält die Rollen 6 auf einen vorgesehenen
Abstand und ist so angeordnet, daß er Teile der Laufflächen der Rollen 6 freiläßt.
In Fig.2 ist die Anordnung des Rollendistanzkäfigs 11 noch deutlicher zu sehen.
Diese Käfige werden aus zwei Teilen, vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt und nach
Einlegen der Rollen zusammengepresst.
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In Fig.3,4,5 und 15 sind Anordnungen zu sehen, für die Befestigung
der Führungsschienen 3 und 4. Fig.3 zeigt dabei die Befestigung mit Spreizdübeln
7, die vorzugsweise in Holz Anwendung findet. Auch die Befestigung mit Nieten 8
in Fig.4 ist eine billige und bequeme Befestigungsart vorzugsweise bei der Verwendung
bei Stahlblech, Kunststoff aber auch bei Holz.
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Fig.5 zeigt dabei die hakenförmige Befestigung .9 des anderen Endes
einer Führungsschiene 4, wobei das umgebogene hakenförmige Ende 9 dieser Schiene
in eine Aussparung geführt wird, um so eine Verdrehungssechere Befestigung dieser
Schiene zu erhalten.
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In Fig.6 - Fig.10 sind im Querschnitt Führungsschienenprofile saufgeeeigt,
mit den dazugehörigen Rollen 13-17.
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Diese Profile gewährleisten eine sichere Führung der Schublade, welche
sich beim Einschieben, durch die
Ausbildung der Profile als jeweils
zweifache Wulstförmige oder winklige Ausnehmung, selbst zentriert.
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Auch ist dabei gleichzeitig ein unerwünschtes seitliches Verschieben
der Schublade ausgeschlossen. Besonders die Profile 19 und 20 in Fig.6 mit den Rollen
13 bzw. 21 und 22 in Fig.7 mit den Rollen 14 bewirken eine Selbstzentrierung der
Schublade. Die Rollenformen 13 und 14 verhindern sogar bei ungenauer Montage der
Führungsschienen ein Verkanten der Rollen, weil diese sich in den Führungen selbst
zentrieren. Bei den Rollen 15 und 16 in Fig.8 und Fig.9 mit den Führungen 23 und
24 bzw. 25 und 26, sind die Profile so ausgebildet, daß sie ein Gegenlager bilden
zur Aufnahme einer seitlichen Kraftkomponente. Auch hier tritt eine Selbstzentrierung
der Rollen in den Führungen ein. Bei allen Rollen ist dabei der Vorteil, daß sie
sich schon bei der geringsten Belastung drehen, da der Hebelarm zur Übertragung
des Drehmomentes gleich dem Durchmesser der Rollen ist. Die in Fig.1O dargestellte
topfförmige Rolle 17 mit den Führungen 27 und 28 läßt sich bei allen aufgezählten
Vorteilen, durch Pressen aus Blech oder durch Tiefziehen sehr einfach und billig
herstellen Durch die senkrechte Kraftübertragung zwischen Lauffläche der Rollen
und den Führungsschienen ist die gesamte Führung sehr unkritisch und es müssen deshalb
keine Präzisionsteile verwendet werden.
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Die Länge der Führungsschienen am Korpus 1 wie an der Schublade braucht
nur etwas über die Hälfte der Länge des Schubladenweges besitzen. Beim Herausziehen
bzw.
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beim Einschieben der Schublade überbrücken die Rollen distanzkäfige
die fehlende Länge und verhindern ein Kippen der Schublade.
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Sicherungsnasen 12 in Fig.11 und Fig.12 dienen als Anschlag für die
Schublade bzw. für den Rollendistanzkäfig. Beim Herausziehen der Schublade stößt
der Rollendistanzkäfig an dieAanschlagnasen 12 und an Sicherungsfedern 18 in Fig.13
und Fig.14, 16 und 17, wleche am ortsfesten Teil der Führungsschienen angebracht
sind. Durch Herausnehmen dder Umlegen dieser Federn 18, welche auch als Stifte oder
Bolzen ausgeführt sein können, läßt sich der Rollendistanzkäfig mit den Rollen leicht
aus den Führungsschienen entnehmen, um so die gesamte Schublade herausziehen zu
können.
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Fig.15 zeigt eine weitere mögliche Befestigung. Hier ist eine zusätzliche
Exzenterscheibe 30 vorgesehen.
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Sie besitzt einen Bund 31 und einen Schlitz 32. Durch Verdrehung des
Schlitzes 32 in Pfeilrichtung 33 verdreht sich der eigentliche Exzenter 34 auf der
Achse der Schraube 35. Dadurch wird die Führungsschiene 3
senkrecht
zur Papierebene verschoben. Dadurch ist eine Höhenverstellbarkeit erreicht.
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Die Fig.16 und 17 zeigen andere Ausbildungen von Sicherungsfedern.
Dabei wird die Feder 34 von vorn in Pfeilrichtung 35 eingesteckt; sie rastet dabei
in die Ausnehmungen 36,37 in den Führungsschienen und verhindert dadurch ein Herausgehen
des Käfigs.
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Die Fig.17 zeigt eine andere Sicherungsfeder 39. Sie wird mit einer
öse 40 in die Bohrung 41 der Führungsschiene 3 eingehangen. Sie kann in Pfeilrichtung
42 heruntergeklappt werden und rastet mit ihrer Nase 43 in die Bohrung 44 der Führungsschiene
3.
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Patentansprüche