DE2239631C3 - Verfahren zur Verbesserung der Trocken- und Naßadhäsion von Schichten auf Folien sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der Trocken- und Naßadhäsion von Schichten auf Folien sowie Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der Trocken- und Naßadhäsion von Schichten,
insbesondere hydrophilen und hochpolaren, für aktinische Strahlung empfindlichen Schichten, auf aus
orientierten oder nichtorientierten Polymeren aufgebauten Folien, bei dem die Oberflächen der Folien
einer elektrischen Entladung ausgesetzt werden. Des weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Es ist allgemein bekannt, beispielsweise aus der USA.-Patentschrift 31 92 385, die Oberflächen von
plastischen Materialien durch eine spezielle Behandlung zu modifizieren, um ihr Aufnahmevermögen
jegenüber Druckfarbe, Klebmassen und anderen aufzutragenden
Schichten zu verbessern. Das bekannte /erfahren besteht darin, das plastische Material,
lessen Oberfläche zu modifizieren ist, durch den von :wei im Abstand zueinander angeordneten Elektroden
jebildeten Raum zu führen. Von den beiden verwenleten
Elektroden ist die eine geerdet und die anderer ichtgeerdet. Der nichtgeerdeten Elektrode wird eine
hochfrequente Spannung zugeführt. Aus der USA.-Patentschrift
33 76 208 ist ein weiteres Verfahren zur Modifizierung der Oberfläche von Folien zwecks Verbesserung
der Adhäsion von Schichten bekannt, bei dem zwischen zwei elektrisch leitenden Elektroden eine
elektrische Entladung herbeigeführt wird. Die Elektroden befinden sich dabei auf einer Seite der Folie.
Eiae der Elektroden, die Arbeitselektrode, ist dabei mit einem Widerstand in Reihe geschaltet, um die Entladung
auf eine Coronaentladung zu begrenzen. Die zu modifizierende Folienoberfläche wird dabei über
eine isolierte Walze durch die und längs der Entladung geführt. Die isolierte Walze bewirkt dabei in Verbindung
mit dem Arbeitswiderstand, daß die Durchdringung der Folienoberfläche durch die elektrische Entladung
auf ein Minimum begrenzt wird.
Die bekannten Verfahren und andere ähnliche Methoden sind weit verbreitet, und zwar für die Behandlung
von Folien aus Polyolefinen und unorientierten ao Polymer-Folien, z. B. Folien aus Polyäthylen, um ihre
Haftungseigenschaften zu verbessern. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die bekannten Verfahren, insbesondere
im Falle von Folien aus orientierten Polymeren, noch nicht zufriedenstellend arbeiten. Unter Folien
aus orientierten Polymeren oder sogenannten orientierten Folien sind solche gemeint, die nach üblichen
bekannten Methoden verstreckt und gespannt worden sind, mit dem Ziel, ihre Festigkeit und ihren Kristallisationsgrad
zu verbessern. Im Falle orientierter PoIyesterfolien,
beispielsweise semikristalliner Polyäthylenterephthalatfolien, hat sich gezeigt, daß die Oberfläche
dieser Folien chemisch inerter wird, wenn die Folien zum Zwecke der erwünschten biaxialen Orientierung
verstreckt und hitzefixiert werden. Es hat sich gezeigt, daß beispielsweise die Beschichtung einer Folienoberfläche
mit einem plastischen Material bei einer Heißversiegelung oder mit einer photographischen
Emulsionsschicht um so schwieriger ist, um so höher der Kristallinitätsgrad und um so höher die Zugfestigkeit
der Folie ist.
Ein bekanntes Verfahren, Schichten, beispielsweise Emulsionsschichten, derart auf orientierte Folien aufzubringen,
daß sie fest auf den Folien haften, und zwar unter-sowohl trockenen als auch nassen Bedingungen,
besteht darin, auf die Folie zunächst eine Haftschicht oder Zwischenschicht aus einem Polymeren, Gelatine
und Lösungsmitteln oder oberflächenaktiven Verbindungen aufzubringen und danach die gewünschte
Schicht, beispielsweise eine photographische Emulsionssschicht, auf die Haftschicht aufzutragen. Obgleich
dieses Verfahren an und für sich zufriedenstellend arbeitet, weist es doch den Nachteil auf, daß
ein zusätzlicher Verfahrensschritt, nämlich die Aufbringung der Haftschicht, erforderlich ist, wozu die
Verwendung von Lösungsmitteln oder oberflächenaktiven Verbindungen erforderlich ist, welche später
die Bindung zwischen Emulsionsschicht und Filmschichtträger beeinträchtigen können.
Ein weiteres Verfahren zur Verbesserung der Adhäsion von Schichten auf Folien ist aus der USA.-Patentschrift
30 72 483 bekannt. Dieses Verfahren beruht darauf, die Folien mit einer Flamme zu behandeln.
Eine Flammenbehandlung von aus orientierten Polymeren aufgebauten Folien hat sich jedoch
nicht durchsetzen können, und zwar vermutlich insbesondere deshalb nicht, weil bis heute keine für die
Praxis geeignete Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens entwickelt werden konnte. Im übrieen ist
äne solche Flammenbehandlung schwierig zu kontrollieren
und führt in der Regel zu ungleichförmigen Ergebnissen, wobei zusätzlich die Gefahr besteht, bei
der Behandlung das Folienmaterial zu zerstören.
Aufgate der Erfindung ist e.,, ein Verfahren zur
Verbesserung der Trocken- und Naßadhäsion von Schichten, insbesondere hydrophilen und hochpolaren,
für aktinische Strahlung empfindlichen Schienten, auf sowohl aus orientierten als auch nichtorientierten
Polymeren aufgebauten Folien sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens anzugeben, das
sich leicht, ohne die geschilderten Nachteile der bekannten Verfahren, durchführen und verwenden läßt.
Es wurde gefunden, daß man die gestellte Aufgabe dadurch lösen kann, daß man die Oberflächen der
Folien einer elektrischen Blitzentladung bei einer bestimmten Spannung aussetzt.
Gegenstand der Erfindung ist soiwit ein Verfahren
zur Verbesserung der Trocken- und Naßadhäsion von Schichten, instesondere hydrophilen und hochpolaren,
fur aktinische Strahlung empfindliche Schichten, auf aus orientierten oder nichtorientierten Polymeren
aufgebauten Folien, bei dem die Oberflächen der Folien einer elektrischen Entladung ausgesetzt werden,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Oberflächen der Folien einer Blitzentladung bei einer
Spannung von 19 bis 39 kV aussetzt.
Vorzugsweise setzt man die Oberflächen der Folien einer Blitzentladung bei einer Spannung von 22 bis
34 kV, instesondere vcn 30 bis 34 kV aus. In besonders
vorteilhafter Weise arbeitet man des weilo-ren mit
Strcm einer Stärke von 5 bis 2OmA. Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Oberflächen der
Folien einer Blitzentladung bei einer Spannung von 34 kV bei 5 mA und einer üblichen Frequenz auszusetzen.
Von besonderer Bedeutung ist das Verfahren der Erfindung für rolyesterfolien.
Das Verfahren der Erfindung eignet sich vorzugsweise für die Modifizierung der Oberflächen von
Folien aus linearen Polymeren, welche kristallin, teilweise kristallin, kristallin und orientiert oder kristallin
und nichtorientiert sind. Auf den modifizierten Oberflächen lassen sich die verschiedensten Stoffe und
Schichten zur Haftung bringen, insbesondere photographische Schichten, beispielsweise lichtempfindliche
photographische Schichten, wie Silberhalogenidemulsionsschichten, beispielsweise übliche Gelatine-Silberhalogenidemulsionsschichten.
Das Verfahren der Erfindung kann beispielsweise in der Weise durchgeführt werden, daß eine nichtorientierte
oder orientierte Folie, deren eine Seite mit einer Metallwalze in Kontakt steht, auf ihrer entgegengesetzten
Seite der Einwirkung einer elektrischen Blitzentladung oder einem elektrischen Blitzentladungsfeld
ausgesetzt wird.
Überraschenderweise haften auf erfindungsgemäß modifizierte Oberflächen aufgebrachte Schichten, beispielsweise
photographische Emulsionsschichten, fest auf den Oberflächen, und zwar sowohl unter trockenen
als auch nassen Bedingungen, ohne daß es notwendig oo
ist, auf die zu beschichtende Folie zunächst eine Haftschicht aufzubringen, welche nachteilig wirkende
Lösungsmitlei oder oberflächenaktive Verbindungen enthalten kann, die später die adhäsive Bindung
zwischen der Emulsionsschicht und dem Filmschichtträger beeinträchtigen könnten.
Unter der erfindungsgemäß angewandten Blitzentladune
ist eine elektrische Entladung zu verstehen, bei der intermittierende Blitze oder Funken erzeugt
werden, welche sich auf verschiedenen oder unregelmäßigen Wegen zu winden oder zu schlängeln scheinen,
und die im Farbton einer heißen oxidierenden Flamme ähnlich ist. Die Blitze werden dabei offensichtlich von
einem Funkeln längs ihrer Peripherie begleitet.
Die erfindungsgemäß durchgeführte elektrische Blitzentladung
unterscheidet sich ganz wesentlich im Aussehen und Ergebnis von den bekannten Corona- und
Funken- oder Durchbruchsentladungen. Die elektrische Coronaentladung tritt oftmals in Form eines farbigen
Kreises rundum und nahe einem leuchtenden Körper auf, beispielsweise in Form eines schwach bläulichen
Glimmens der Oberfläche eines elektrischen Leiters bei hoher Spannung. Eine Funkenentladung schließt
normalerweise eine leuchtende disruptive elektrische Entladung von sehr kurzer Dauer zwischen zwei
Leitern ein. Es hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäß angewandte Blitzentladung einen bogenförmigen
Weg oder Verlauf von einer Elektrode zur anderen nimmt, wobei beide Elektroden auf der
gleichen Seite der zu behandelnden Folie angeordnet sind und wobei die Entladung die Oberfläche der
Folie durchdringt, ohne dabei die ganze Folienstärke zu durchdringen.
In vorteilhafter Weise wird die Seite der zu behandelnden Folie, die den Elektroden abgekehrt ist, durch
eine leitende Oberfläche durch die Entladungszone geführt, so daß das elektrische Entladungsfeld in die
Folie eindringen kann, wenn diese durch das elektrische Blitzentladungsfeld und an diesem vorbeigeführt wird.
Die nach dem Verfahren der Erfindung modifizierten Folien eignen sich des weiteren vorzüglich für Heißversiegelungsverfahren,
bei denen eine plastische Folie mit einem Polymerfilm heißversiegelt wird.
Von besonderer Bedeutung ist das Verfahren der Erfindung jedoch für die Modifizierung der Oberflächen
solcher Folien, auf die für aktinische Strahlung empfindliche Schichten, insbesondere photographische
Emulsionsschichten, Keimschichten u. dgl., aufgebracht werden sollen. Die Emulsionsschichten können
dabei als Binaemittel beispielsweise Gelatine oder andere übliche hydrophile Kolloide aufweisen.
Obgleich einige wesentliche visuelle Unterschiede zwischen einer elektrischen Blitzentladung, wie sie
beim Verfahren der Erfindung angewandt wird, und einer üblichen bekannten Corona- oder Funkenentladung
bestehen, ergeben sich die wesentlichsten Unterschiede zwischen den beiden elektrischen Entladungsarten
dcch aus den Ergebnissen, die erhalten werden, wenn Folien aus orientierten Polymeren den
Entladungen ausgesetzt werden. In einer orientierten Folie, die einer Corona- oder elektrischen Funkenentladung
ausgesetzt wurde, tritt keine Vielzahl von sichtbaren, willkürlich gerichteten Spuren auf, die
einen permanenten Schleier bilden, wenn die Folienoberfläche mit Dichlormethan abgeschwabbert wird.
Des weiteren weist die einer Corona- oder Funkenentladung ausgesetzte Foiienoberfläche, wenn die mit
Tropfen von destilliertem Wasser benetzt wird, einen hohen Kontaktwinkel, gemessen nach der Tröpfchenmethode,
von etwa 36° auf. Wird eine solche vorbehandelte Folie mit einer Emulsionsschicht be
schichtet, so weist sie nur eine relativ geringe Trocken· und Naßadhäsion gegenüber der Folienoberfläche auf
was sich leicht durch einen Testversuch ergibt, be dem ein Streifen eines Klebebandes zunächst fest au
die aufgetrocknete Emulsionsschicht aufgepreßt un<
dann abgestreift wird. Zu gleichen Ergebnissen kommt jeitfähigen Walze auf der gegenüberliegenden Seite der
man dann, wenn das Material einem Abrieb'ct unter- Folie erreicht wird.
worfen wird, bei dem die noch feuchte Emulsion der Auf den nach dem Verfahren der Erfindung modi-
Einwirkung eines reibenden Gegenstandes unter- fizierten Oberflächen haften, wie bereits dargelegt,
worfen wird, nachdem sie vorher in alkalischen und 5 die verschiedensten Schichten und Aufträge, insbeson-
sauren Entwi.klungslösungen behandelt worden war. dere strahlungsempfindlich: Schichten, insbesondere
Andererseits weist eine orientierte Folie, nachdem photographische Emulsionsschichten, ferner sogesie
einer Blitzentladung nach der Erfindung ausgesetzt nannte keimbildende Schichten oder Keimschichten,
wurde, eine Vielzahl sichtbarer, unwillkürlich ge- Lichthofschutzschichten und antistatisch wirksame
richteter Linien oder Spuren auf der Oberfläche auf, io Schichten sowie ferner übliche, die Haftung von auf
welche einen hohen Prozentsatz, jedoch nicht 100% einen Schichtträger aufzubringende lichtemDfindliche
der Oberfläche bedecken. Diese Linien und Spuren Schichten, insbesondere Silberhalogenidemulsionsüben
des weiteren keinerlei nachteilige photographische schichten verbessernde Schichten, d. h. sogenannte
Effekte auf die Folien, beispielsweise orientierte semi- Haftschichten, insbesondere solche, die aus hydrokristalline
Polyäthylenterephthalatfolien, aus. Die 15 philen Kolloiden aufgebaut sind, ausgezeichnet. Die
Linien oder Spuren auf der Oberfläche der Folien Schichten können dabei die üblichen bekannten polysprechen
auf die Anwendung von Dichlormethan meren Bindemittel aufweisen, beispielsweise Gelatine,
positiv an und Führen zur Ausbildung eines perma- und andere übliche Polymere, insbesondere hydronenten
Schleiers, welcher ein Anzeichen für eine Ober- phile Kolloide, wie sie zur Herstellung photograflächenveränderung
der Folie darstellt. Die der Blitz- 3° phischer Schichten bekannt sind,
entladung ausgesetzte Folie, beispielsweise eine einer Die Schichten lassen sich dibei derart fest auf den Blitzentladung ausgesetzte Polyäthvlenterephthalat- modifizierten Folienoberflächen verankern, daß sie folie, weist bei Benetzung mit Tröpfchen aus destil- wed;r bei der Herstellung photographischer Aufliertem Wasser einen geringeren Kontaktwinkel auf, Zeichnungsmaterialien unter Verwendung dieser Folien beispielsweise im Falle einer Polyäthylenterephthalat- 25 noch bei der Entwicklung von unter Verwendung der folie von etwa 17°. Wird eine erfindungsgemäß be- Folien hergestellten Aufzeichnungsmaterialien abhandelte Folie mit einer Emulsionsschicht beschichtet gestreift werden können.
entladung ausgesetzte Folie, beispielsweise eine einer Die Schichten lassen sich dibei derart fest auf den Blitzentladung ausgesetzte Polyäthvlenterephthalat- modifizierten Folienoberflächen verankern, daß sie folie, weist bei Benetzung mit Tröpfchen aus destil- wed;r bei der Herstellung photographischer Aufliertem Wasser einen geringeren Kontaktwinkel auf, Zeichnungsmaterialien unter Verwendung dieser Folien beispielsweise im Falle einer Polyäthylenterephthalat- 25 noch bei der Entwicklung von unter Verwendung der folie von etwa 17°. Wird eine erfindungsgemäß be- Folien hergestellten Aufzeichnungsmaterialien abhandelte Folie mit einer Emulsionsschicht beschichtet gestreift werden können.
und den erwähnten Testen ausgesetzt, so zeigen die Die Zeichnung soll die Erfindung näher veranschau-
erhaltenen Ergebnisse, daß die Emulsionsadhäsion auf liehen. Im einzelnen ist dargestellt in
der Folienoberfläche ausgezeichnet ist. 3° F i g. 1 eine Vorrichtung zur Durchführung des
Bisher war, wie bereits dargelegt, kein elektrisches Verfahrens der Erfindung in perspektivischer Ansicht
Verfahren bekannt, welchem aus orientierten Poly- und in
meren bestehende Folien, beispielsweise aus semi- F i g. 2 ein Schnitt durch eine zur Durchführung
kristallinem Polyäthylenterephthalat, unterworfen wer- des Verfahrens der Erfindung geeignete Vorrichtung,
den konnten, mit dem Ergebnis, daß eine Adhäsion 35 die gegenüber der in F i g. 1 dargestellten Vorrichtung
einer photographischen Emulsionsschicht oder einer etwas modifiziert ist.
anderen Schicht erzielt wurde, die sowohl unter Die in F i g. 1 beispielsweise dargestellte Vorrichnassen
wie auch trockenen Bedingungen als ausge- tung nach der Erfindung weist ein Paar parallel zueinzeichnet
bezeichnet werden kann. Die Erfindung ander angeordnete metallische, stabförmige Elekermöglicht
demgegenüber die Modifizierung von 4° troden auf, wovon die Elektrode 1 die Arbeitselektrode
Folienoberflächen aus orientierten wie auch nicht- und die Elektrode 2 die geerdete Elektrode ist. Diese
orientierten Polymeren derart, daß die verschiedensten beiden Elektroden erzeugen das durch Zick-Zack-Schichten
auf den Folienoberflächen ausgezeichnet Linien 9 dargestellte, aus diskontinuierlichen oder
haften, so daß sich die Folien ausgezeichnet zum Be- periodischen Funken oder Blitzen bestehende elektrischichten,
beisnielsweise mit Emulsionsschichten, und 45 sch: Entladungsfeld. Die beiden Elektroden 1 und 2
für die Durchführung von Wärmebehandlungsverfah- sind im Abstand voneinander, vorzugsweise in einem
ren, z. B. Heißsiegelungsverfahren, eignen. Abstand von etwa 5,0 bis 7,6 cm, beispielsweise in
Die Tatsache, daß die Folienoberflächen in der be- einem Abstand von 6,3 cm voneinander über einer
schriebenen Weise dadurch modifiziert werden konn- Walze 3 aus einem blanken Metall, beispielsweise eines
ten, daß die Folienoberflächen einer elektrischen 5° Durchmessers von 9,5 cm, angeordnet. Diese Walzs
Blitzentladung avsg^setzt werden, welche durch einen kann über den Schalter 4 geerdet werden. Über die
Wechselstrom hoher Spannung erzeugt wird, dessen Walze 3 wird die zu modifizierende Folie 5 geführt, vorEffekt
dem Effekt ähnlich zu sein scheint, der durch zugsweise mit einer Geschwindigkeit von etwa 2,4 bis
eine heiße oxidierende Flamme erreicht wird, war nicht 6,0 m pro Minute, in besonders vorteilhafter Weise
zu erwarten. 55 mit einer Geschwindigkeit von etwa 4,6 m pro Minute.
In vorteilhafter Weise wird bei Durchführung des Der Abstand der Elektroden 1 und 2 von der Ober-Verfahrens
der Erfindung die zu modifizierende Folie fläche der Folien kann verschieden sein und beträgt
übereine leitende oder leitfähige Walze geführt, wobei beispielsweise etwa 3,2 mm. Die geerdete Elektrode 2
eine Seite der Folie mit der Walze in Kontakt kommt kann beispielsweise eine zylindrische Form, jedoch
und wobei die andere Seite der Folie dem elektrischen 60 auch irgendeine andere geeignete Fofin aufweisen. Die
Blitzentladungsfeld ausgesetzt wird, das zwischen zwei Elektrode 1 besteht vorzugsweise — wie dargestellt —
parallel auf der gleichen Seite der Folienoberfläche an- aus einem Stab mit Gewinde (threaded rod), beispielsgeordneten
Sektroden, die voneinander in Richtung weise des aus der USA.-Patentschrif t 32 94 971 beider
iBolienbähn angeordnet sind* erzeugt wird. Die kannten Typs, in vorteilhafter Weise beispielsweise
Oberfläche der Folie wird dabei durch und längs des 65 mit einem Durchmesser von etwa 3,2 mm* mit abge-Bätladöngsftldss
geführt, wodurch eine Durchdrin- rundeten Enden 6. Bei der dargestellten Ausfährungsgong
der FolBenobefSäche durch die funkelnden oder form entfallen auf eine Länge von 2j,54cm ungefähr
glitzernden Entladungen auf Grund der leitenden oder 32 Gänge 7.
Die Elektrode 1 kann jedoch auch eine andere Form auf\ve's;n und beispielsweise die Form einer Rasierklinge
oder eines Rasiermessers haben.
Die Elektrode 1 ist mit einer Wechselstromquelle 8 hoher Spannung verbunden, welche eine Ausgangsleistung
oder Ausgangsgröße von 19 bis 39 kV, vorzugsweise von 22 bis 34 kV, und insbesondere von 30
bis 34 kV besitzt. Die Frequenz des Stromes kann z. B. 60 Hertz betragen, jedoch auch von anderer,
praktisch üblicher Frequenz sein. Die Stromstärke kann in vorteilhafter Weise bei 3 bis 20 Milliampere,
vorzugsweise bei 3 bis 10 Milliampere und insbesondere bei etwa 5 Milliampere liegen.
Die Schichtstärke der Folie 5 liegt vorzugsweise bei etwa 0,025 bis 0,18 mm, insbesondere bei etwa 0,06
bis 0,18 mm.
Der Abstand von den Elektroden zur Oberfläche der an den Elektroden vorbeigeführten Folie beträgt
in vorteilhafter Weise etwa 0,38 bis 15,2 mm, vorzugsweise etwa 3,2 mm.
Wird der Elektrode 1 von der Stromquelle 8 Strom zugeführt, so werden diskontinuierliche oder periodische
Funken oder Blitze 9 von den Gewindegängen 7 der Elektrode 1 in Richtung auf die Folie 5 ausgestoßen,
welche in ungleichförmiger Weise über die Folienoberfläche zur geerdeten Elektrode 2 hin verlaufen,
wie es in F i g. 1 angedeutet ist. Diese Funken oder Blitze erzeugen in ungleichmäßiger Weise Spuren
in der Folienoberfläche, welche einen hohen Prozentsatz der Folienoberfläche bedecken.
Es hat sich gezeigt, daß Elektroden des in F i g. 1 mit 1 bezeichneten Typs, d. h. solche mit Gewindegängen,
weniger dazu neigen, Brennlöcher auf der Folienoberfläche zu erzeugen als beispielsweise nadeiförmige oder nadelgleiche Erhebungen, wie beispielsweise
Stifte, Dorne, Kämme oder Sägeblätter.
An Stelle der in F i g. 1 dargestellten stabförmigen Elektrode 1 können jedoch auch andere Elektroden
mit einer runden ober gewölbten Oberfläche von etwa 90° verwendet werden, und zwar vorzugsweise solche,
die ungefähr 32 oder mehr axiale Messerschneiden oder Gewinde gleiche Vorsprünge auf eine Länge von
etwa 2,54 cm aufweisen.
Bei der in F i g. 1 dargestellten Ausführungsform einer Vorrichtung nach der Erfindung haben die beiden
Elektroden eine Länge von etwa 12,7 cm. Sie modifizieren dabei eine Oberfläche einer Breite von etwa 15,2 cm.
Weist die Elektrode 1 eine Länge auf, die praktisch der Ereite der Folie 5 entspricht, so kann der elektrische
Strom von den Kanten der Folie auf die Metallwalze 3 überspringen.
L'm die volle Breite einer Folie modifizieren zu können, kann demzufolge eine etwas modifizierte Vorrichtung
verwendet werden, wie sie in F i g. 2 dargestellt ist.
Die in F i g. 2 dargestellte Vorrichtung weist eine Metallwalze 10 auf, die auf einer Metallwelle angeordnet
ist und dielektrische Endstücke 12 aus irgendeinem elektrisch isolierenden Material aufweist.
Um die Gefahr des Überspringen des Stromes über den Zwischenraum zwischen Folie und äußerer Peripherie
der Endstücke 12 weiter zu vermindern, können dielektrische Elemente, beispielsweise in Form von
Düsen 13, verwendet werden, die beispielsweise, wie aus F i g. 2 ersichtlich, an einem Elektrodenhalter an
jedem Seitenende der Metallwalze 10 angeordnet sein können. Besitzen diese dielektrischen Elemente die
Form von Dösen 13, so kann durch diese Luft über die Kanten der Folie 5 geleitet werden, insbesondere
unter hohem Druck.
Gegebenenfalls können die Walzen, auf der die zu modifizierende Folie transportiert wird, und die Elektroden
in einem Käfig oder einem Gehäuse angeordnet sein, der bzw. das an eine Vakuumleitung angeschlossen
sein kann, durch welche bei den elektrischen Entladungen erzeugte, unliebsame Dämpfe abgezogen
werden können.
ίο Gegebenenfalls kann die Vorrichtung auch mehrere
elektrisch leitende Walzen, über die die Folien geführt werden, aufweisen, wobei jeder Walze ein Paar Elektroden
des beschriebenen Typs zugeordnet sein können. Die Arbeitsmethoden können dabei an die gleiche
oder an verschiedene Stromquellen angeschlossen sein. Das mit einer Vorrichtung nach der Erfindung erzeugte
elektrische Entladungsfeld, das das Aussehen einer heißen oxidierenden Flamme aufweist, unterscheidet
sich beträchtlich von einer Glüh-, Corona- oder Funkenentladung, weshalb die erfindungsgemäß
angewandte Entladung als elektrische Blitzentladung bezeichnet wurde.
Überraschenderweise verändert das elektrische Entladungsfeld 9 die Oberfläche einer orientierten Folie 5,
die sich auf einer leitfähigen Metallwalze 3 befindet, die orientierte semikristalline Oberfläche der Folie in
verschiedener Weise. Zunächst weist eine dünne Schicht der behandelten Oberfläche willkürlich gerichtete
Spuren der Blitzentladungsbehandlung auf, wenn die behandelte Oberfläche unter einem geringen
Belichtungswinkel betrachtet wird. Diese Spuren, die offensichtlich zur Erzielung einer ausgezeichneten
Naß- und Trockenadhäsion erforderlich sind und keinen nachteiligen photographischen Effekt herbeiführen,
brauchen nicht die volle Oberfläche, d. h. 100% der Oberfläche zu bedecken, um zu technisch
fortschrittlichen Ergebnissen zu führen. Besteht die behandelte Folie des weiteren aus einem linearen Polymeren,
beispielsweise aus einer semikristallinen, orientierten Polyäthylenterephthalatfolie, so werden die
gleichen positiven Testergebnisse beim Abschwabbern mit Dichlormethan wie im Falle einer unorientierten
amorphen Polyäthylenterephthalatfolie erhalten. Ein solches positives Testergebnis besteht aus der Bildung
eines permanenten Schleiers, der ein Anzeichen für eine
Oberflächenveränderung, ζ. B. einer Polyäthylenterephthalatfolie, ist und vermutlich ein notwendiges
Erfordernis für eine ausreichende Adhäsion, insbesondere eine ausreichende Adhäsion einer trockenen
photographischen Emulsionsschicht ist.
Des weiteren wurde gefunden, daß die behandelten Folienoberflächen leicht durch Tröpfchen von destilliertem
Wasser benetzt werden konnten, wobei ein durchschnittlicher Kontaktwinkel, gemessen durch die
Tröpfchenmethode, von 17° ermittelt wurde.
Die Trockenadhäsion einer photographischen Emulsion war schließlich ausgezeichnet, wie durch einen
Klebebandtest ermittelt werden konnte, bei welchem ein Streifen eines Klebebands fest auf die trockene
Emulsionsschicht aufgepreßt und der Streifen schnell abgestreift wurde. Schließlich war auch die Naßadhäsion
der Emulsionsschicht ausgezeichnet, wie durch einen Abriebtest ermittelt warden konnte, bei
dem die feuchte Emulsionsoberfläche kräftig mit einem Finger gerieben wurde, nachdem die Emulsionsschicht
mit jeweils einer alkalischen und einer sauren Entwicklungslösung behandelt worden war.
Die Tatsache, daß die Haftung einer photographi-
Die Tatsache, daß die Haftung einer photographi-
iO9 451/235
22 39
.ν
durch
10
sehen Emulsionsschicht auf einer erfi.ndungsgemäß emulsionsschicht mit einem einen gelben Farbstoff
modifizierten Folie, beispielsweise einer orientierten liefernden Farbkuppler.
semikristallinen Polyäthylenterephthalatfolie, unter ?■■·· "»-<:
sowohl trockenen wie auch nassen Bedingungen ausgezeichnet war, war überraschend, und zwar insbesondere
auch deshalb, weil beispielsweise keine ausreichende Trocken- und Naßadhäsion der gleichen
Emulsion dann erzielt wurde, wenn ein Dielektrikum auf die Elektrode 1 oder auf die periphere Oberfläche
der Metallwalze 3, die die Folie 5 transportiert, aufgebracht wurde.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
Die Oberfläche von 12,7 cm breiten Streifen einer 0,18 mm dicken semikristallinen orientierten Polyäthylenterephthalatfolie
wurde den in der folgenden Tabelle I angegebenen elektrischen Entladungen ausgesetzt.
Die modifizierten Folienstreifen wurden dann mit „w ucm rrutling 1 handelt es sich um einen unbe-
einer gehärteten gelben Emulsionsschicht beschichtet, handelten Teststreifen aus einer 0 18 mm starken
wie sie zur Herstellung handelsüblicher Ektacolor- semikristallinen orientierten Polyäthylenterephthalat-
Filme verwendet wird, d. h. einer Silberhalogenid- folie.
n vier SPaIten der
1· keine Entladung
2. Vakuumglimment- 3000 1/2
ge
ladung (1 Min.)
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geerdete
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Entladung*) Amp· ^ ©«niete
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19
19
negativ
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positiv
negativ
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schwach 10
schwach 4 schwach 10
ausgezeich- 1 net
a„wenl
Aus den in der Tabelle I zusammengestellten Testdaten ergibt sich, daß die erfinduiigsgemäße Blitzentladung
zu Ergebnissen führt, welche mit den anderen Entladungen nicht erreicht werden konnten.
Dies bedeutet, daß die auf den nach dem Verfahren der Erfindung modifizierten Schichtträger aus semikristaffiäiertem
orientierten Polyäthylenterephthalat aufgebrachte Gelatine - Silberhalogenidemulsionsschicht
bedeutend fester haftete als entsprechende Silberhalogenidemulsionsschichten, die auf die in
anderer Weise modifizierten oder nichtmodifizierten Scnichtträger aufgebracht wurden.
Wie sich aus den in der Tabelle I zusammengestellten Daten ergibt, wurde die Kombination aus geringem
i- 6o Kontaktwinkel (17°)
und Naßadhäsion der
sionsschicht
träger einer »
ronaentladung
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und in Form eines Stabes mit Gewindegängen, wie in F i g. 1 dargestellt.
Die bei diesen Versuchen erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 11 zusammengestellt. Die in
dieser Tabelle zusammengestellten Ergebnisse zeigen, daß verschiedene Elektrodenformen verwendet werden
können, um die edindungsgemäßen Adhäsionseffekte zu erzielen.
Prüfling Nr. |
Elektrode | Ausgangsleistung Erde kV mA |
16 | geerdete Platte |
Hydro- philizität- Kontakt- Winkel in° |
Oberflächen veränderung nach Dichlor- methantest |
Trocken adhäsion |
Naß adhäsion |
1. | Rasiermesser | 22 | 5 | geerdete Platte |
19 | positiv | gut | 3 |
2. | Rasiermesser | 30 | 4 | geerdete Platte |
18 | positiv | ausge zeichnet |
2 |
3. | Rasiermesser | 38 | 20 | geerdete Platte |
16 | positiv | ausge zeichnet |
2 |
4. | Stab mit Gewinde | 19 | 5 | geerdete Platte |
20 | positiv | gut | 3 |
5. | Stab mit Gewinde | 29 | 4 | geerdete Platte |
17 | positiv | ausge zeichnet |
2 |
6. | Stab mit Gewinde | 39 | Hierzu 2 Blatt | 16 | positiv | ausge zeichnet |
2 | |
Zeichnungen |
Claims (5)
1. Verfahren zur Verbesserung der Trocken- und Naßadhäsion von Schichten, insbesondere
hydrophilen und hochpolaren, für aktinische Strahlung empfindlichen Schichten, auf aus orientierten
oder nichtorientierten Polymeren aufgebauten Folien, bei dem die Oberflächen der Folien
einer elektrischen Entladung ausgesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Oberflächen der Folien einer Bbtzentladung bei einer Spannung von 19 bis 39 kV aussetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man mit Strom einer Stärke von 5
bis 20 mA arbeitet.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Ansprüchen 1 und 2, bestehend aus einer
elektrisch leitenden Unterlage (3; Fig. 1, 10; F i g. 2) für die zu behandelnde Folie (5), zwei im
Abstand voneinander angeordneten Elektroden (1 2; Fig. 1), von denen die eine (2) eine geerdete
Elektrode und die andere (1) eine Arbeitselektrode ist, wobei letztere aus einem länglichen stabförmigen
Glied (1; Fig. 1 und 2) mit axial unterteilten,
an der Außenseite befindlichen bogen- oder kreisförmigen Messerschneiden (7; F i g. 1) besteht,
und an eine Hochspannungs-Wechselstromquelle (8; Fig. 1) angeschlossen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch leitende Unterlage
(10; Fig. 2) eine dielektrische Verkleidung (12; F i g. 2) für die Auflage der Kanten der Folie
aufweist sowie ferner Luftdüsen (13; F i g. 2) zum Aufblasen von Druckluft auf die Kanten der mit
der leitenden Unterlage in Kontakt stehenden Folie.
5. Vorrichtung nach Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch leitende
Unterlage (3; F i g. 1, 10; F i g. 2) aus einer Metallwalze mit dielektrischen Endkappen (12; F i g.2)
besteht.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US17165671A | 1971-08-13 | 1971-08-13 | |
US17165671 | 1971-08-13 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2239631A1 DE2239631A1 (de) | 1973-03-01 |
DE2239631B2 DE2239631B2 (de) | 1976-05-06 |
DE2239631C3 true DE2239631C3 (de) | 1976-12-16 |
Family
ID=
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