DE2238298A1 - Pianohammer und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Pianohammer und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
53 0212
Dipl.-Chem.Dr.D.Thomsen Dipl.-Ing. W. Welnkauff
Dipl.-Ing. H. Tledtke (Fuchthohl 71)
Oipl.-Chem. Q. Bühling
Dipl.-Ing. R. Kinne Dipl.-Chem. Dr. U. Eggere
8000 München 2
Nippon Gakki Seizo Kabushiki Kaisha Hamamatsu-shi (Japan)
Pianohammer und Verfahren zu seiner Herstellung
Die Erfindung bezieht sich auf einen Pianohaniiaer, der
lange Lebensdauer hat und unanfällig für Umgebungseinflüsse a
insbesondere Feuchtigkeit ist und der einen Ton mit konstanter Tonqualität und Tonvolumen liefern kann. Die Tonqualität und
das Tonvolumen eines Pianos werden empfindlich durch den Zustand von Saite, Hammer und Schallkasten pder Schallkörper beeinträchtigt.
Insbesondere ist der Einfluß des Hammers wichtig. Es sollte
daher der Hammer einen excellenten Aufbau mit hohem Abnutzungswidersfcand
besitzen und dennoch keine öeräusche erzeugen, die sonst auftreten könnten, wenn ein Hammer auf eine Saite schlägt j
ferner soll dex' Hammer unempfindlich gegen Einflüsse aus Umgebunga-
sein. Die Unernpfindlichkeit gegen, solche Einflüsse
3 Q 3867/0306
SAD
Λ«"
fei"
ist ein unverzichtbare Forderung für das Vermeiden von Änderungen in der Tonqualität und des Tonvolumens.
Der Pianohammer besteht aus einem Hammerkopf aus Holz und einem Schlagkörper aus Filz (gewöhnlich hochqualifizierter
Wollfilz), der fest an dem Hammerkopf befestigt ist. Zur Erhöhung des Abnutzungswiderstands des Schlagkörpers aus Filz wurde
der Filzkörper mit einer Lösung eines thermoplastischen Polymeres (ζ.B.Nitrocelloluselack, Urethanharz oder dgl.) behandelt,
nachdem der Filz an einem Hammerkopf-Holzplattenkörper befestigt und bevor das Plattenelement in einzelne Pianohammer geschnitten
worden war. Ein solches bekanntes Verfahren hat jedoch die nachfolgenden Nachteile.
Die Verwendung der vorgenannten Harzlösung erfordert bei der Aufbringung der Lösung auf den Filz erhebliche Geschicklichkeit
und Erfahrung. Die Auswahl der Lösungsmenge und des Abschnitts des Hammers»an dem die Lösung angewendet wird, ist
in Abhängigkeit vom Tonbereich, fUr den der Hammer bestimmt
ist, schwer, wobei Fluktiationen die Tonqualität und das Tonvolumen des Pianos beeinflussen.
Zweitens unterliegt der Filzkörper der bekannten Hammer erheblich den Einflüssen der Umlaufbedingungen, insbesondere dem
Feuchtigkeitseinfluß, wobei die Härte des Filz-Schlagkörpers, die zuvor auf einen vorbestimmten Wert eingestellt worden ist,
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zunächst an der Aussenoberfläqhe des Pilzkörpers und dann allmählich
in Richtung auf seinen Innenabschnitt geändert wird, so daß sich die Tonqualität und das Tonvolumen des Pianos verschlechtert.
Drittens ist die derzeitige Anbringungstechnik nicht
wirtschaftlich.
Viertens ist der störendste Nachteil derjenige, daß es bei Anwendung herkömmlicher Harzlösungen schwierig ist, die Lösung
so auszubilden, daß sie in das Innere des Pilzes eintritt,
und zwar wegen des hohen Molekulargewichts des Harzes (hohe Viskosität der Harzlösung), wodurch sich eine unausgeglichene Härte
ergibt, die die Tonqualität des Pianos beeinträchtigt. Dies bedeutet, daß das auf den Pilz aufgebrachte Harz zum größten Teil
auf der Aussenoberflache des Pilz konzentriert wird und daher
die Härte der Aussenoberflache zu groß wird, obwohl die Gesamthärte
oder die Lebensdauer des Schlagkörpers aus Filz unzureichend ist. Eine solche Harzkonzentration an der Aussenoberfläche ist
Ursache für die Erzeugung störender Geräusche, wenn der Hammer auf die Saite trifft.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Pianohammer zu schaffen,
der nicht die vorgenannten Naclteile aufweist; auch ist es
Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren für die Herstellung eines solchen Hammers zu schaffen. .
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Erfindungsgemäß wird ein Pianohammer geschaffen, der einen Pilzkörper aufweist, der mit einem Vinylmonomeren oder
einer mit einem Lösungsmittel verdünnten Lösung hiervor imprägniert und dann Wärme oder einer Strahlung ausgesetzt worden
ist, um das Monomere innerhalb des Filzes zu polymerisieren und zu härten.
Ferner wird erfindungsgemäß ein Verfahren für die Herstellung vorbeschriebenen Pianohammers geschaffen, bei dem nach
oder vor dem Ausschneiden jedes Pianohammerstücks der Filz mit Vinylmonomeren oder einer mit einem Lösungsmittel verdünnten Lösung
hiervon imprägniert und dann Wärme öder Bestrahlung augesetzt wird, um das Monomere innerhalb des Filzes zu polymerisieren
und zu härten.
Das erfindungsgemäße Verfahren für die Herstellung eines Pianohammers ist sehr wirtschaftlich und erfordert keine große
Geschicklichkeit. Darüber hinaus kann der vorgenannte hauptsächliche Nachteil, d.h. der vierte Nachteil des Stands der Technik
in einfacher Weise überwunden werden, da das Imprägnieren gleichförmig bewirkt werden kann. Der Grund hierfür ist die Verwendung
eines Monomeren anstelle eines Harzes beim Imprägnieren sowie die nachfolgende Polymerisation und Härtung.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
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Figur 1 zeigt den Aufbau einer Hammerkppfplatte und
eines langen Filzstreifens, der an der Platte befestigt
ist, wobei dieser Aufbau nachher in einzelne Pianohammer zerschnitten wird;
Figur 2 ist eine Seitenansicht, die einen fertigen Pianohammer verdeutlicht.
Zunächst wird gemäß den Zeichnungen ein langer Filzstreifen
1 aus Wolle an eine Hammerkopfplatte 2 aus Holz angeklebt,
so daß hieraus eine Vielzahl von Pianohammern gebildet werden
können. Der verklebte Aufbau aus Filzstreifen 1 und Platte 2 .
wird anschließend in eine Vielzahl von Pianohammern entlang der gestrichelten Linien 3 gemäß Figur 1 zerschnitten.
Jeder Pianohammer k gemäß Figur 2 besitzt einen Hammerkopf
5 aus Holz und einen Schlagkörper 6 aus Filz, z.B. Wollfilz,
der fest an dem Hammerkopf befestigt ist. Der Pianohammer
4 wird auf das Ende eines Schafts 7 aufgesetzt.
Erfindungsgemäß wird der lange Filzstreifen 1 ader der
Schlagkörper 6 aus Filz in eine Lösung eines Vinylmonomeren eingetaucht
oder eingeweicht, so daß dasVinylmonomere im Filz polymerisiert
werden kann.
Jegliche Vinylmonomerverbindung, die bei Raumtemperatur
flüssig und/oder in einem gewöhnlichen Lösungsmittel lösbar ist, kann erfindungsgemäß angewendet werden. Bevorzugte Beispiele sind
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Ester von äthylenisch ungesättigten niederen Fettsäuren wie Methacrylsäureester und Methacrylat, sowie Viny!aromatische
Kohlenwasserstoffe wie Styrol und Vinyltoluol.
Dae Imprägnieren mit einem Vinylmonomeren und das Polymerisieren und Härten des Monomeren kann durch jegliches
Verfahren nach dem Stand der Technik bewirkt werden. Beispielsweise kann das Polymerisieren entweder thermisches Polymerisieren,
Photopolymerisieren oder durch Strahlung induziertes Polymerisieren sein.
Nach dem Ankleben des Hammerfilzstreifens 1 an der Hammerkopfplatte 2 nach einem bekannten Verfahren und vor dem
Schneiden des Aufbaus in einzelne Hammer wurde der Pilzstreifen
1 folgender Behandlung unterworfen.
Es wurden Io Gewichtsteite Methylmethacrylat mit einem
Gehalt von o,oo5 Gew.-Ϊ Hydrochinon (Polymerisationshemmer),
o,l Gewichtsteile von 2,2·-Azobisisobutyronitril (Polymerisationsauslöser)
und loo Gewichtsteile Aceton (Verdünnungsmittel) gemischt, um eine Vinylmonomerlösung zu bereiten.
Der Hammerfilzstreifen 1, der an der Hammerkopfplatte 2
befestigt war, die noch nicht in einzelne Hammerstücke zerschnit-
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ten worden war, wurde in die Vinylmomomerlösung eingetaucht oder in dieee eingeweicht, und zwar für eine Zeitspanne von
1 bis Io Minuten und unmittelbar darauf einer Behandlung zur Verhinderung der Verdampfung des Monomeren ausgesetzt (Einhüllen
des Filzstreifens in eine Aluminiumfolie) und danach in einem Heißlufttrockner bei einer Temperatur von 9o-5°C für fünf Stunden
erwärmt, um das in dem Hammerfilzstreifen befindliche Monomere zu polymerisieren.
Nach der vorgenannten Behandlung wurde der erhaltene Aufbau aus Filzstreifen und Hammerkopfplatte in einzelne Hammer
nach bekannten Verfahren zerschnitten.
Anders als beim vorbeschriebenen Beispiel kann der zusammengeklebte
Aufbau aus Hammerfilzstreifen und Hammerkopfplatte zuvor in eine Vielzahl von Einzeihammern zerschnitten
werden und es kann dann jeder einzelne Pianohammer in die Vinylmonomerlösung
eingetaucht oder in diesereingeweicht werden. Das erstgenannte Verfahren ist jedoch wirtschaftlicher bei der Massenproduktion
von Pianohammern.
Der auf diese Weise erhaltene Pianohammer enthielt gleichförmig verteilt das Polymere innerhalb des Filzes. Es
wurde ferner festgestellt, daß das gleichförmig verteilte Polymere erheblich die Gesamtlebensdauer des Schlagkopfes 6 erhöhte
und 'daß das Polymere, das sich nicht an der Aussenoberflache des
Schlagkörpers wie beim Stand der Technik konzentrierte, keine Ursache für Geräuschentwicklung beim Auftreffen des Hammers auf
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die Saite abgab. Es wurde ferner festgestellt! daß der das
Polymere enthaltende Schlagkörper besser war gegen die Besinträchtigung
des Schlagkörpers durch Feuchtigkeit. Dies ergab sich daraus, daß die Fasern des Filzes von dem polymerisierten
Vinylmonomeren, d.h. dem sich ergebenden Polymeren überdeckt
oder an ihren Kontaktpunkten zusammengeklebt waren. Wiederholte Qualitätsteste nach dem vorbeschriebenen Verfahren hergestellten
Gegenständen zeigten keine Qualitätsfluktuation.
Ferner wurden Wetterversuche oder Wetterbestäridigkeitsversuche
(Widerstand gegen Feuchtigkeit und Trockenheit) durchgeführt und es wurde die Tonqualität und das Tonvolumen des
Pianohammers nach der Erfindung mit solchen nach dem Stand der Technik vergleichen. Das Ergebnis zeigte, daß die erfindungsgemäßen
Pianohammer denjenigen, die durch Aufbringen eines harzförmigen Materials auf die Oberfläche des Schlagkörpers des Pianobehandelt
worden waren, überlegen sind.
Die Erfindung liefert somit einen Pianohammer mit einem Filzkörper, der mit einem Vinylmomoneren oder einer mit einem
Lösungsmittel verdünnten Lösung hiervon imprägniert worden und anschließend Wärme oder Bestrahlung ausgesetzt worden ist, um
das Monomere innerhalb des Filzes zu polymersieren und zu härten.
Das polymerisierte und gehärtete Vinylmonomere erhöht
nicht nur die Lebensdauer de« Hammerfilzes, sondern Verbessert den Widerstand gegen Abnutzung, ohne daß Ursachen für Qeräuschentwicklung
entstehenden, wobei ausaerdem der Filz gegen Beeintriich·
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träehtigung durch Feuchte Umgebungsbedingungen geschützt ist,
da die Pasern des Pilzkörpers durch das polymeiisierte Viny!monomere überdeckt und miteinander verklebt sind.
3 G 9807/0306
Claims (1)
- - Io -Patentansprüche(ly Pianohammer,·,dadurch gekennzeichnet, daß sein Filzkörper mit einem Vinylmonomeren oder einer mit einem Lösungsmittel verdünnten Lösung hiervor imprägniert und anschließend zur Polymerisierung und Härtung des Monomeren innerhalb des Filzkörpers behandelt worden ist.2i Pianohammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vinylmonomere aus Estern von äthylenisch ungesättigten niederen Fettsäuren und Vinylaromatischen Kohlenwasserstoffen ausgewählt ist.3. Pianohammer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eines der Ester aus äthylenisch ungesättigten niederen Fettsäuren Methacrylsäureester ist und daß der Vinylaromatische Kohlenwasserstoff Styrol ist.1I. Verfahren zur Herstellung eines Pianohammers nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man einen langen Hammerfilzstreifen (1) an einer Hammerkopfplatte (2) befestigt, um einen Verbundkörper zu erhalten, daß man vor dem Zerschneiden des Verbundkörpers in einzelne Hammerstücke den Filzstreifen mit einem Vinylmonomeren oder einer mit einem Lösungsmittel verdünnten Lösung hiervon imprägniert und dann das Monomere im Inneren des Filzstreifens polymerisiert und härtet und anschließend den Verbundkörper in eine Vielzahl von Piano-3 η 9 «07/0306- li -hammeretücke zerschneidet.5. Verfahren zur Herstellung eines Pianohammers nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3f dadurch gekennzeichnet, daß man einen längen Hairanerfilzstreifen (1) an einer Hammerkopfplatte (2) befestigt und nach dem Zerschneiden in einzelne Pianohammerstücke (4) jedes Stück des Filzstreifens mit Vinylmonomeren oder einer mit einem Lösungsmittel verdünnten Lösung hiervon imprägniert und dann das Monomere innerhalb des Filzes polymerisiert und härtet.309807/030 6Leerseite
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