DE2525376C2 - - Google Patents
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L97/00—Compositions of lignin-containing materials
- C08L97/02—Lignocellulosic material, e.g. wood, straw or bagasse
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Form
körpern aus cellulosehaltigem, vegetabilischem Fasermaterial
in Form von Faserplatten bzw. Faserspanplatten gemäß dem Ober
begriff des vorstehenden Patentanspruches 1.
Es ist seit langem bekannt, aus Holzabfällen, Stroh, Zucker
rohrbagasse u. dgl. auf verschiedene Art Formkörper, wie soge
nannte Faserplatten bzw. Faserspanplatten, herzustellen. In der
Faserplattentechnik wird der holzähnliche Körper der Pflanzen
nach verschiedenen Methoden in Einzelfasern zerlegt, welche
dann im Naßverfahren, im Halbtrockenverfahren (Semi-Dry-
Verfahren) oder im Trockenverfahren weiterverarbeitet werden.
So ist es aus der GB-PS 6 70 012, der FR-PS 5 31 409, der US-PS
23 81 205 sowie aus der Zeitschrift "Holz als Roh- und Werk
stoff", 30 (1972), S. 9, 323, 324, bereits bekannt, Formkörper
aus cellulosehaltigem, vegetabilischem Fasermaterial herzustel
len, wobei gegebenenfalls Holzspäne beigemischt werden können
oder das Fasermaterial mit organischen oder anorganischen Säuren
versetzt werden kann. Aus der Furfuralgewinnung herstammendes
cellulosehaltiges, vegetabilisches, weitgehend pentosanfreies
Fasergut zu Formkörpern zu verarbeiten, ist jedoch bei diesem
Stand der Technik nicht vorgesehen.
Bei dem Naßverfahren werden die Fasern in Wasser suspendiert,
wobei ein Faserbrei gebildet wird, der in der Regel etwa
1% Fasern auf etwa 99% Wasser enthält. Bei dem Standard
verfahren werden diesem Faserbrei zum Zwecke der späteren
Verklebung der Fasern Kunstharzemulsionen oder -dispersionen,
meistens auf Kresol-Phenol-Basis, zugegeben, und diese Harze
werden dann meist mit Schwefelsäure oder in Kombination mit
Aluminiumsulfat im sauren Bereich ausgefällt, wobei jedoch
infolge des hohen Wasseranteils Abwasserprobleme erwachsen.
Die notwendige Hydrophobierung erfolgt bei dieser Verfahrens
weise durch Zugabe von Emulsionen oder Dispersionen von
Paraffinen, Bitumen, Harzen od. dgl. Auch diese Emulsionen
oder Dispersionen werden mit Aluminiumsulfat ausgefällt.
Beim Halbtrockenverfahren (Semi-Dry-Verfahren) wird dieselbe
Prozedur angewendet, nur mit dem Unterschied, daß das naßgebil
dete Vlies zunächst vorgetrocknet und in die Endpressung nicht
im nassen Zustand, wie bei dem vorstehend erläuterten Naß
verfahren, sondern im halbtrockenen Zustand gelangt. Bei beiden
Fabrikationsmethoden werden bei der Endpressung Drücke von
etwa 60 kg/cm2 und Temperaturen von ca. 200°C angewendet. Das
Halbtrockenverfahren erlaubt gegenüber dem Naßverfahren eine
schnellere Endtrocknungszeit, was aber nur dann möglich ist,
wenn der Faserbrei einen relativ hohen Anteil an Kunstharz
bindemitteln enthält.
Schließlich kan man auch noch das Trockenverfahren zur Herstel
lung von Faserplatten, Faserspanplatten oder Spanplatten anwen
den, bei dem Holz oder Stroh zu kleinen Partikeln in Form von
Spänen oder Häcksel zerkleinert werden, welche auf eine
niedrige Feuchtigkeit getrocknet und danach mit Kunstharzen
imprägniert werden, und zwar werden hier z. B. Harnstoffharze
als Imprägniermittel bei eventuell gleichzeitiger Verwendung
von Paraffinen als Hydrophobierungsmittel eingesetzt. Die
Plattenbildung erfolgt bei dieser Verfahrensweise, indem man
die trockenen, imprägnierten Partikeln in Formen einstreut
und dann unter Drücken und Temperaturen, die sich nach den
verwendeten Chemikalien richten, verklebt oder verpreßt.
Nach allen bekannten Verfahren konnten bisher Faserplatten
bzw. Faserspanplatten nur mit einem Zusatz von Harnstoff
kunstharzen und einem eventuellen weiteren Zusatz von Hydro
phobierungsmitteln hergestellt werden, um eine angemessene
Widerstandsfähigkeit der Platten gegen Wasser und Feuchtig
keitseinwirkung sowie eine zufriedenstellende Biegebruchfestig
keit zu erzielen. Bei der Produktion von Hartplatten, insbeson
dere bei höheren Qualitäten, wurden bisher Kunstharze auf
Phenol-Kresol-Basis zugesetzt.
Auf der anderen Seite ist es bekannt, aus vegetabilischem
Fasermaterial, wie Getreidestroh u. dgl., das vorwiegend aus
Cellulose, Polyosen, wie Xylan, Pentosan und Lignin sowie
daneben aus Harzen oder harzähnlichen Substanzen besteht,
Furfural zu gewinnen. Das Furfural, das eine für die chemische
Industrie wichtige Substanz von wachsender Bedeutung ist, wird
aus dem pflanzlichen Rohstoff durch chemische Umsetzung des
Pentosans, dessen Gehalt in den Pflanzen mit durchschnittlich
10 bis 25% angenommen werden kann, erhalten. Diese 10 bis
25% Pentosan werden zwar durch die chemische Umsetzung in
Furfural umgewandelt, jedoch können in der Praxis nur etwa
50% dieses Furfurals fabrikationsmäßig erfaßt und als solches
gewonnen werden, während die andere Hälfte in und auf dem
Restanten resorbiert verbleibt oder sich in Lösung bzw. Disper
sion in dem faserigen oder feuchten Säurebestandteil, der nach
dem Prozeß der Furfuralgewinnung zurückbleibt, befindet.
Für das bei der Furfuralgewinnung anfallende, noch etwa die
Hälfte der ursprünglichen Menge Furfural enthaltende Faser
material konnte bis jetzt eine wirtschaftliche Verwendung
nicht gefunden werden, so daß es verworfen wurde und einen
beträchtlichen Umweltverschmutzungsfaktor darstellt.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, das bei der Furfural
gewinnung anfallende, weitgehend pentosanfreie, aber noch
Furfural enthaltende Fasermaterial in wirtschaftlicher Weise
zu einem hochwertigen und nützlichen Produkt zu verarbeiten.
Diese Aufgabe läßt sich überraschenderweise durch ein Verfahren
gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 lösen,
nach dem das genannte Fasermaterial zu beliebigen Formkörpern,
wie Faserplatten bzw. Faserspanplatten, verarbeitet werden
kann.
Vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Verfahrens sind Gegenstand
der Unteransprüche 2 bis 6.
Die erfindungsgemäße Herstellung kann nach dem Naßverfahren,
dem Halbtrockenverfahren oder dem Trockenverfahren erfolgen.
Bei Anwendung des Naßverfahrens geht man zweckmäßigerweise so
vor, daß man der Fasergutaufschlämmung zur Erreichung eines
pH-Wertes von 2,0 bis 4,5, vorzugsweise 3,0 bis 4,0, organische
oder anorganische Säuren zugesetzt und daß beim Preßvorgang die
Temperatur 140 bis 220°C beträgt. Ein solcher pH-Wert im
sauren Bereich ist notwendig, damit das noch in und auf den
Fasern vorhandene Furfural unter den Bedingungen des Pressens,
d. h. bei den angegebenen Temperaturen und den üblichen Drücken,
allmählich polymerisieren und als Polymerisat als Verklebungs-
ud Hydrophobierungsmittel für die Fasern wirken kann. Als
zuzusetzende Säuren sind vorzugsweise wasserlösliche organische
Säuren, wie p- und p-Toluolsulfonsäure, Oxalsäure, Maleinsäure,
Adipinsäure od. dgl., zu verwenden. Mineralsäuren sind eben
falls verwendbar, jedoch liegen diese beim Pressen der Form
körper feucht in diesen vor, so daß sie möglicherweise die
Fasern angreifen könnten, so daß die milderen organischen
Säuren vorzuziehen sind.
Ein weiteres Erfordernis bei dem erfindungsgemäßen Herstellungs
verfahren ist, daß man der Fasergutaufschlämmung, bezogen auf
die anwesende Furfuralmenge, 0,2 bis 5%, vorzugsweise 0,5 bis
1%, eines Aldehyds oder einer einen Aldehyd abgebenden Substanz
als Härtungsmittel zusetzt, wobei z. B. Formaldehyd oder seine
Polymerisationsprodukte oder Hexamethylentetramin verwendet
werden.
Schließlich ist es noch angebracht, der Fasergutaufschlämmung
zur Beschleunigung der angestrebten Polymerisation des vorhan
denen Furfurals Furfuramid in einer Menge bis zu 100%, vorzugs
weise 50%, des zugesetzten Härtungsmittels zuzusetzen. Die
Beschleunigung der Polymerisation kann auch mit organischen
Peroxiden, wie Benzoylperoxid, vorgenommen werden.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Herstellung der
erfindungsgemäßen Formkörper, wie Faserplatten oder Faserspan
platten, im Halbtrockenverfahren. Bei dieser Verfahrensweise
wird das vegetabilische Fasergut bei leichtem Preßdruck und
einer Temperatur von maximal 100°C zu einer Isolierplatte
mit einer Wichte von beispielsweise 0,3 bis 0,7 vorgeformt und
letztere nach erneutem Anfeuchten bei einer Temperatur von
180 bis 220°C und hohem Druck üblicher Größenordnung zu dem
gewünschten Endprodukt verpreßt. In diesem Fall wird die
Isolierplatte ohne die bei dem vorstehend erläuterten Naß
verfahren genannten Zusatzstoffe auf übliche Weise erstellt,
wobei das in und auf den Fasern vorhandene Furfural infolge
der Abwesenheit von Säure und Härtungsmittel sowie infolge der
bei dieser Preßstufe herrschenden milden Bedingungen, d. h.
geringem Druck und verhältnismäßig niedriger Temperatur, weit
gehend nicht polymerisiert, d. h. daß sich das Furfural in
diesem Verfahrensstadium in einem reversiblen und plastifi
zierbaren Zustand befindet und klebrige Eigenschaften erreicht,
ähnlich dem B-Zustand bei Bakeliten. Eine solche Isolierplatte
wird dann nach Anfeuchten auf einen Feuchtigkeitsgehalt von
etwa 20% bei höherer Temperatur und höherem Druck verpreßt,
wobei die Anfeuchtungsflüssigkeit die organischen oder anorga
nischen Säuren in einer Menge enthält, daß nach vollständiger
Durchfeuchtung das Fasergut einen pH-Wert von 2,0 bis 4,5,
vorzugsweise 3,0 bis 4,0, erreicht. Ferner enthält die Anfeuch
tungsflüssigkeit das im Zusammenhang mit dem Naßverfahren
genannte Härtungsmittel in einer solchen Menge, daß nach voll
ständiger Durchfeuchtung das Fasergut 0,2 bis 5%, vorzugs
weise 0,5 bis 1%, des Härtungsmittels, bezogen auf die vor
handene Furfuralmenge, enthält, sowie ferner zum Beschleunigen
der Polymerisation des Furfurals Furfuramid in einer Menge bis
zu 100%, vorzugsweise 50%, des zugesetzten Härtungsmittels.
Auch in diesem Fall kann zusätzlich ein organisches Peroxid
zugegeben werden. Selbstverständlich können bei der Herstellung
einer Isolierplatte als Endprodukt die verhältnismäßig milden
Temperatur- und Druckbedingungen durch eine längere Reaktions
zeit kompensiert werden.
Den Polymerisationszustand des Furfurals bei den erfindungs
gemäßen Herstellungsverfahren kann man durch einfache Lösungs
versuche ohne weiteres verfolgen. Unpolymerisiertes Furfural
ist nämlich leicht in Äthanol löslich, während diese Äthanol
löslichkeit mit zunehmender Polymerisation abnimmt. So kann
man bei Anwendung des Halbtrockenverfahrens nach Herstellung
der Isolierplatte aufgrund der mittleren Äthanollöslichkeit
des Furfurals ohne weiteres dessen noch reversiblen, plastifi
zierbaren Zustand feststellen. Aus dem erfindungsgemäßen End
produkt kann dagegen kein Furfural mehr mit Äthanol heraus
gelöst werden, was anzeigt, daß dieses dann auspolymerisiert
ist und sich im irreversiblen Zustand befindet.
Über die erläuterten Herstellungsverfahren hinaus ist es auch
noch möglich, die erfindungsgemäßen Formkörper im Trocken
verfahren herzustellen. Hierbei kann das bei der Furfural
gewinnung anfallende Fasergut zunächst bei einer solchen
Temperatur getrocknet werden, daß das Furfural höchstens bis
zu dem noch reversiblen Zustand polymerisiert, so daß man durch
Zerkleinern des dabei erhaltenen Produktes ein Schüttgut
erhält, welches zur Herstellung der erfindungsgemäßen End
produkte in Formen geschüttet, mit einer die Zusatzstoffe,
wie sie im Zusammenhang mit dem Naß- und dem Halbtrocken
verfahren beschrieben sind, enthaltenden Anfeuchtungsflüssig
keit befeuchtet und in den Formen bei hoher Temperatur und
hohem Druck, ähnlich wie bei der Endstufe des Halbtrocken
verfahrens, verpreßt werden kann. Danach ist dann das Furfural
bis zu dem irreversiblen Zustand polymerisiert. Selbstverständ
lich kann bei dieser Verfahrensweise, ebenso wie es auch beim
Naßverfahren und beim Halbtrockenverfahren der Fall ist, das
Fasermaterial mit anderen Materialien, wie anderen Faserstoffen
oder Spänen, vermischt werden, um die für die Plattenherstel
lung erforderliche, aber eventuell gestörte Entwässerungs
geschwindigkeit zu verbessern und zu steuern. Für den Fall,
daß andere Fasermaterialien zugeschlagen werden, dient dann
das noch Furfural enthaltende Ausgangsmaterial als Kunstharz
bindemittelträger.
Durch die Erfindung ist es demnach möglich, Formkörper jeg
licher Art, wie sogenannte Faserplatten, insbesondere Hart
platten, aber auch Faserspanplatten, auf besonders wirtschaft
liche Weise herzustellen, wobei eine besonders hohe Qualität
mit ausgezeichneter Wasserfestigkeit und einer Biegebruch
festigkeit von beispielsweise über 350 kg/cm2 bei einer Dichte
von 0,9 erzielt wird, wobei diese Werte je nach Rohstoff noch
bedeutend besser sein können. Durch die restlose und vorteil
hafte Auswertung der bei der Furfuralgewinnung anfallenden,
bisher als Abfall zu betrachtenden Fasermaterialien können die
Fabrikationskosten gesenkt werden, wenn man darüber hinaus in
Betracht zieht, daß auf die bisher bei der Faserplatten- und
Faserspanplattenherstellung notwendigen Zusatzstoffe, wie
Harzbindemittel u. dgl., verzichtet werden kann, und daß durch
die Erfindung nicht nur äußerst nützliche und hochwertige
Produkte erhalten, sondern darüber hinaus ein beträchtliches
Müllproblem elegant gelöst wird.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Beispiels im
einzelnen erläutert, das jedoch in keiner Weise eine Einschrän
kung des Erfindungsbereiches bedeutet.
Aus dem Abfallprodukt der Furfuralgewinnung aus Weizenstroh,
welches noch 6% Furfural, teilweise in reiner Form und teil
weise in etwas oxydierter und polymerisierter Form, in den
Fasern enthielt, wurde bei einer Trocknungstemperatur von
höchstens 100°C in der Endphase eine Isolierplatte in einer
Dicke von 20 mm hergestellt. Auf 226 kg dieses Plattenmaterials
wurden im Spritzverfahren eine wäßrige Lösung aufgebracht,
die von der trockenen Platte aufgesaugt wurde und die die
folgende Zusammensetzung hatte:
220 kg Wasser, 1,5 kg p-Toluolsulfonsäure, 1,0 kg Formaldehyd
in Form einer wäßrig-methanolischen Lösung.
Die auf diese Weise imprägnierte Isolierplatte wurde zu einer
Hartplatte verpreßt, indem sie 10 Minuten lang bei einer Tem
peratur von 200 bis 210°C einem Preßdruck von 1 bis 5 kg/cm2
und 10 Minuten lang bei einer Temperatur von 200 bis 210°C
einem Preßdruck von 40 kg/cm2 ausgesetzt wurde, wobei man den
Preßdruck allmählich ansteigen ließ, um ein frühzeitiges
Herauspressen der Reaktionsflüssigkeit zu vermeiden und um
die Reaktion in Gang zu setzen. Der genannte Enddruck wurde
angewendet, als ein Feuchtigkeitsgrad der Platte von etwa
20% erreicht war.
Es wurde eine sehr harte Faserplatte erhalten, die innerhalb
von 24 Stunden nur eine sehr geringe Wassermenge aufnahm.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus cellulose
haltigem, vegetabilischem Fasermaterial in Form von Faser
platten bzw. Faserspanplatten, die gegebenenfalls bis zu
etwa 50% Holzspäne enthalten, im Naß-, Halbtrocken- oder
Trockenverfahren, wobei man der Fasergutaufschlämmung gege
benenfalls zur Erreichung eines pH-Wertes von 2,0 bis 4,5, vor
zugsweise 3,0 bis 4,0, organische oder anorganische Säuren
zusetzt, wobei beim Preßvorgang die Temperatur 100 bis
220°C beträgt und wobei man der Fasergutaufschlämmung
0,2 bis 5%, vorzugsweise 0,5 bis 1%, bezogen auf die
Furfuralmenge, eines Aldehyds oder einer einen Aldehyd
abgebenden Substanz als Härtungsmittel sowie Furfuramid in
einer Menge bis zu 100%, vorzugsweise 50%, des zugesetz
ten Härtungsmittels zusetzt, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Ausgangsmaterial das bei der Furfuralgewinnung anfal
lende, noch Furfural enthaltende, weitgehend pentosanfreie
Fasergut einsetzt, wobei man das vorhandene Furfural in einen
unlöslichen und hochpolymerisierten Zustand überführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
bei Anwendung des Halbtrockenverfahrens das vegetabilische
Fasergut bei leichtem Preßdruck und einer Temperatur von
maximal 100°C zu einer Isolierplatte verformt und diese
nach Anfeuchten bei einer Temperatur von 180 bis 220°C
und hohem Druck üblicher Größenordnung verpreßt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
organischen oder anorganischen Säuren in einer Menge in der
Anfeuchtungsflüssigkeit enthalten sind, daß nach vollständiger
Durchfeuchtung das Fasergut den pH-Wert von 2,0 bis 4,5,
vorzugsweise 3,0 bis 4,0 aufweist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Aldehyd oder die einen Aldehyd abgebende Substanz als Härtungs
mittel in der Anfeuchtungsflüssigkeit enthalten sind.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Furfuramid in der Anfeuchtungsflüssigkeit enthalten ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als Härtungsmittel Formaldehyd oder seine Polymerisations
produkte oder Hexamethylentetramin verwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752525376 DE2525376A1 (de) | 1975-06-06 | 1975-06-06 | Formkoerper aus cellulosehaltigem, vegetabilischem fasermaterial und verfahren zu ihrer herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752525376 DE2525376A1 (de) | 1975-06-06 | 1975-06-06 | Formkoerper aus cellulosehaltigem, vegetabilischem fasermaterial und verfahren zu ihrer herstellung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2525376A1 DE2525376A1 (de) | 1976-12-16 |
DE2525376C2 true DE2525376C2 (de) | 1988-10-27 |
Family
ID=5948501
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752525376 Granted DE2525376A1 (de) | 1975-06-06 | 1975-06-06 | Formkoerper aus cellulosehaltigem, vegetabilischem fasermaterial und verfahren zu ihrer herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2525376A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE9314552U1 (de) * | 1993-09-25 | 1994-01-05 | Groepper Inge | Verbundwerkstoff aus Fasern oder Halmen |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR531409A (fr) * | 1919-11-21 | 1922-01-12 | Procédé de fabrication d'une composition façonnable au moyen de matières organiques brutes | |
US2381205A (en) * | 1942-03-24 | 1945-08-07 | Univ New Hampshire | Molding powder and method of making same |
GB670072A (en) * | 1942-10-21 | 1952-04-16 | Aluminum Co Of America | Improvements in or relating to lined closures for containers such as bottles or cansand methods of application thereof |
-
1975
- 1975-06-06 DE DE19752525376 patent/DE2525376A1/de active Granted
Cited By (1)
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DE9314552U1 (de) * | 1993-09-25 | 1994-01-05 | Groepper Inge | Verbundwerkstoff aus Fasern oder Halmen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2525376A1 (de) | 1976-12-16 |
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