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Brandschutz-Verschlußeinrichtung Die Erfindung betrifft eine Brandschutz-Verschlußeinrichtung
in einem horizontalen, vertikalen oder beliebig geneigten Luftkanalstück o. dgl.,
bestehend aus einer mit ihrer Drehachse sich auf einen Stützbereich eines in der
Kanalwandung umlaufenden Wulstes aufstützenden Verschlußklappe, die in der Offenstellung
an der Kanalwandung anliegt und sich nach innen gegen eine Abstützung anlehnt, die
infolge der Temperaturerhöhung im Brandfall die Verschlußklappe-freigibt, so daß
diese unter ihrem Eigengewicht auf einen der Drehachse gegen überliegenden Anschlagbereich
des Wulstes in die Schließlage fällt, nach Patent 1 914 738.
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Bei der Brandschutz-Verschlußeinrichtung gemäß dem Hauptpatent belastet
die Verschlußklappe in der Offenstellung mit ihrem Eigengewicht unmittelbar die
als bei Temperaturerhöhung nachgebende Strebe ausgebildete Abstützung. Dieses Prinzip
~das Abstützung unmittelbar zu belasten, hat sich in ihrer baulichen Einfachheit
praktisch bewährt, doch hat sich gezeigt, daß eine weitere konstruktive Vereinfachung
dadurch erzielt werden kann, daß an Stelle dieser Strebe die Abstützung als ein
aus einer Bohrung in der Kanaiwandung herausragendes, geratendes Element (Berstpatrone)
ausgebildet ist, an welchem die Verschlußklappe in Offenstellung anliegt. Im Brandfalle
birst die Berstpatrone und gibt die Verschlußklappe zum Herunterfallen in Schließstellung
frei.
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Die Tatsache, daß die erfindungsgemäß angeordnete Berstpatrone in
einer Bohrung in der Kanalwandung sitzt, hat den Vorteil, daß sie leicht von außen
ausgetauscht werden kann. Auch bedeutet es eine weitere konstruktive Vereinfachung,
daß die übrigen Elemente der gemäß dem Hauptpatent vorgesehenen Strebe entbei Erwärmung
nachgebende Teil der
fallen.
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Beim Bersten zersplittert die Berstpatrone in zahllose kleine Splitter,
die das Herabfallen der Verschlußklappe in die Schließstellung keinesfalls behindern.
Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn das Luftkanalstück sich nicht senkrecht
erstreckt, sondern geneigt oder gar horizontal verläuft; in diesen Fällen wäre nämlich
gemäß der Konstruktion des Hauptpatentes eventuell zu befürchten, daß Materialstücke
der Strebe, die nicht durch den Kanal herabfallen, auf dem Anschlagbereich des Wulstes
liegen bleiben und ein sicheres Abdichten der Verschlußklappe behindern.
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Um die erfindungsgemäße Brandschutz-Verschlußeinrichtung in jedem
Fall auch bei horizontalem Verlauf des Luftkanalstückes od. dgl. verwenden zu können,
verläuft vorteilhaft der umlaufende Wulst derart schräg zur Kanalrichtung, daß er
mit der Kanalwandung einen Zwickel b£et, dessen Winkel kleiner als 900 ist, wobei
in diesem Zwickel im Stützbereich des Wulstes en Einlegstück befestigt ist, welches
eine kleine, senkrecht zur Kanalwandung sich erstreckende Fläche und eine große,
senkrecht zum Wulst sich erstreckende Fläche aufweist, und mit der Verschlußklappe
durch ein korrosions- und wärmefestes Gelenk verbunden ist.
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Eine ähnliche schräge Anordnung einer Auflagefläche für die Schließstellung
ist an sich aus der DT-AS 1 216 511 bekannt.
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Diese dortige Anordnung ist jedoch zur Verwendung in horizontalen
Luftsclächten ungeeignet, da das erfindungsgemäße korrosions- und wärmefeste Gelenk
fehlt.
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Dieses Gelenk könnte aus einer Mineralfaser- oder einem Kohlenstoff-Gewebe
bestehen, welches einerseits in die Platte, und andererseits in das Einlegstück
eingreift; denkbar wäre es auch, zwei keramische Gelenkbolzen zu verwenden, die
in entsprechende Bohrungen der Kanalwandung eingreifen. Praktisch bewährt jedoch
hat sich die Verwendung von vergoldDen Stahldrähten; die Verwendung von Stahl bewirkt
die erfordediche Wärmefestigkeit, und die Vergoldung die erforderliche Korrosionsfestigkeit.
Es genügt eine nur scK eyc ffsyeLs j die sich auf die Herstellungskosten der
gesamten
Brandechutz-Verschlußeinrichtung kaum auswirkt.
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Die Zeichnung zeigt ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Es zeigen: Fig. 1 im axialen Schnitt ein erfindungsgemäßes Luftkanalstück, Fig.
2 einen Schnitt durch den Gegenstand der Fig. 1 längs der Linie II - II, unter Weglassung
der Verschlußklappe und der Berstpatrone, Fig. 3 die Anordnung der Berstpatrone
und Fig. 4 einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Verschlußklappe.
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Gemäß Fig. 1 trägt das Luftkanalstück 2 auf der Innenwandung einen
umlaufenden Wulst 4 mit (rechts) einem Stützbereich 6 und (links) einem Anschlagbereich
8. Der umlaufende Wulst 4 verläuft unter 600 zur I4ittelachse 10 des Luftkanalstückes
2.
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Im Zwickel (dessen Winkel kleiner als 90 ist) zwischen dem Stützbereich
6 des Wulstes und der Innenwandung ist ein Einlegstück 12 korrosions- und feuerfest
befestigt, vorteilhaft eingekittet. Dieses Einlegstück weist eine senkrecht zur
tEBanalwandung sich erstreckende kleine Fläche 14 sowie eine senkrecht zum Stützbereich
6 des Wulstes 4 sich erstreckende große Fläche 16 auf; diese beiden Flächen sind
auch in Fig. 2 erkennbar, wobei die Fläche 16 in perspektivischer Verkürzung erscheint.
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Mit ihrer Stützfläche 18 sitzt die Verschlußklappe 20 auf der kleinen
Fläche 14 des Einlegstückes 12. Nach links hin stützt sie sich an der aus der hinteren
Wandung hervorragenden Berstpatrone 22 ab, und nach rechts liegt sie an der Innenwandung
des
Kanalstückes 2.
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Der Schwerpunkt 5 der Verschlußklappe befindet sich auch dann, wenn
das Luftkanalstück 2 senkrecht steht, außerhalb der durch die kleine Fläche 14 gebotenen
Unterstützungsfläche. In diesem Bereich sind auch die vergoldeten Stahldrähte 21
angeordnet, die einerseits in das Einlegstück 12 und andererseits in die Verschlußklappe
20 hineingreifen. Bei geneigter oder sogar horizontaler Stellung des Luftkanalstückes
2 ruht das Gewicht der Verschlußklappe teilweise oder ganz auf der Berstpatrone
22 und den vergoldeten Stahldrähten 21.
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Birst die Berstpatrone infolge eines Brandes, so stürzt die Brandklappe
20 in Pfeilrichtung 24 in die gestrichelt eingezeichnete Stellung, in welcher sie
den Luftkanal schließt.
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Zur Verbesserung der Abdichtung kann in einer an der Oberseite des
umlaufenden Wulstes 4 verlaufenden Nut eine Asbestschnur 28 vorgesehen sein.
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In etwa dem Maßstab 1 : 1 zeigt Fig. 3 die in eine Bohrung der Kanalwandung
eingesetzte Berstpatrone 22, gegen welche sich die Verschlußklappe 20 abstützt.
Die Bohrung 30 durchsetzt die gesamte Kanalwandung, so daß die Berstpatrone von
außen immer wieder ersetzt werden kann.
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Im Bereich der Berstpatrone ist weiterhin in der Kanalwandung eine
mit einem Deckel verschließbare Handöffnung 32 vorgesehen, um manuell nach einem
Brand die herabgefallene Verschlußklappe 20 wieder in die Offenstellung aufrichten
zu können.
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Fig. 4 zeigt im Schnitt eine erfindungsgemäße Verschlußklappe, welche
kastenförmig aus wärmeleitend zusammengekitteten Keramik-Platten 102, 104, 106 und
11Q aufgebaut und mit einem Isoliermaterial, beispielsweise Glaswolle, gefüllt ist.
Eine derartige Verschlußklappe soll im Falle eines Brandes dessen
Ausbreitung
in Kanalrichtung möglichst lange Zeit verhindern, d.h., bei hohen Temperaturen möglichst
gut isolieren. In den Bereichen, in denen kein Isoliermaterial vorhanden ist, nämlich
außen im Bereich det Keramik-Seitenwandplatten 10gut 106, ist die Isolierwirkung
relativ schlecht. Es hat sich daher bewährt, in der IsoliermateÄrial-Füllung einen
wärmespeichernden Körper, vorteilhaft eine Keramik-Platte 108, anzuordnen, welche
rundherum mit den Keramik-Seitenwandplatten 102, 106 wärmeleitend verkittet ist.
Während des Brandes speichert also diese innere Keramik-Platte 108 einen Teil der
von den Seitenplatten durchgeleiteten Wärme, so daß durch diese "Sandwich-Bauweige"
der Verschlußklappe die Zeit, innerhalb derer bei einem Brsnd auf der einen Seite
der Klappe die Temperatur auf der anderen Seite einen gewissen Wert, beispielsweise
1800 C, erreicht, verlängert wird.
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Besonders billig ist die erfindungsgemäße Verschlußklappe herzustellen,
wenn die Deckplatten 104, 110, die Seitenplatten 102, 106 und die innere Platte
108 gleich dick sind, wobei vorteilhaft auch die Isoliermaterial-Zwischenschichten
112, 114 die gleiche Dicke aufweisen.
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Die Drähte 21 laufen außerhalb der Stützfläche 14 in die Seitenplatte
106 der Verschlußklappe 20 ein.