DE2237487B2 - Vorrichtung zur Bestimmung der Menge eines in einer metallischen Probe enthaltenen Gases sowie Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung - Google Patents
Vorrichtung zur Bestimmung der Menge eines in einer metallischen Probe enthaltenen Gases sowie Verfahren zum Betrieb der VorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem
n Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 6.
Es ist bekannt, daß ip„einem erstarrten Metall, vorzugsweise
in Stahl, Gase enthalten sind, die die spezifischen physikalischen und mechanischen Eigenschaften
des Metalls erheblich beeinflussen. Gleichzeitig mit der metallurgischen Behandlung von Metallen,
mittels der der Gehalt von Metallen an zurückgehaltenen Gasen vermindert wird, wurden Analysenverfahren
entwickelt, die es ermöglichen, mit immer größe-
2> rer Genauigkeit sehr geringe Gasmengen festzustellen.
Solche Verfahren wurden insbesondere zur Feststellung des Wasserstoffgehaltes entwickelt, da
der Gehalt an Wasserstoff die Eigenschaften von Metallen am nachhaltigsten nachteilig verändert.
in Es sind Verfahren bekannt, die sich mit der Freisetzung
von Wasserstoff aus einer erhitzten Metallprobe im Vakuum oder auch in einer Argon-Atmosphäre
befassen, mittels der andere, gleichzeitig mit Wasserstoff in Freiheit gesetzte Gase dadurch abgetrennt
ι > werden, daß das Gasgemisch durch ein Palladiumfilter
geleitet wird. Der hierbei durch Diffusion abgetrennte Wasserstoff wird anschließend durch eine volumetrische
oder auch elektrische Messung bestimmt. Die Zeit zur Durchführung solcher Analysen, die minde-
4(i stens etwa 30 Minuten beträgt, ist jedoch zu lang, um
die Aufbereitung der Metalle unter Berücksichtigung der Meßergebnisse zu steuern,
Zur Trennung verschiedener Gase werden auch chromatographische Analysenverfahren mit anschlie-
4r> ßenden Meßverfahren angewandt, wobei die Abtrennung
der Gase sowohl in fester als auch in flüssiger Phase der Metallprobe erfolgt. Die in Freiheit gesetzten
Gase werden mittels Vakuum bzw. Unterdruck oder auch mittels eines inerten Spülgases den Trenn-
-,o und Meßvorrichtungen zugeleitet, die in der Regel im
Falle des Wasserstoffs und des Stickstoffs auf der Messung der thermischen Leitfähigkeit und im Falle
des Kohlenstoffs auf Infrarot-Messungen beruhen. Das Spülgas, im allgemeinen Argon oder Helium,
γ-, führt die aus der Probe in Freiheit gesetzten Gase in
veränderlichen Mengen und Beschaffenheiten ab, wie sie den Heiz- oder Schmelzverfahren entsprechen. Da
einige der Gaskomponenten mit dem Wasserstoff reagieren, werden die Verfahren so geführt, daß diese
ho Gaskomponenten entweder abgetrennt, absorbiert
oder in ihrer Entwicklung gehemmt werden. Auf der Aufzeichnung erhält man eine Mehrzahl von Spitzen
entsprechend dem aufeinanderfolgenden Durchgang der verschiedenen Gase.
br) Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist
aus der Zs. »Archiv für das Eisenhüttenwesen« 38. Jg. (1967 Heft 12 S. 881 bis 885) bekannt. Bei dem mit
dieser Vorrichtung durchgeführten Verfahren bereitet
die zeitabhängige Gasemission der Probe beim Nachweis
einer bestimmten Gaskomponente Schwierigkeiten, denen durch die Verwendung einer chromatographischen
Trennsäule begegnet wird, was jedoch das Arbeiten mit einer solchen Vorrichtung erschwert.
Wie aus der Würdigung des Standes der Technik in der DE-OS 1773609 hervorgeht, ist es auch bekannt,
den Wasserstoffgehalt von Stahl mittels eines Verfahrens zu bestimmen, bei dem der Stahl im Stickstoff
strom auf 600° C erhitzt und der aus dem Stahl extrahierte Wasserstoff mittels eines Katarometers
bestimmt wird. Zur Durchführung dieses Verfahrens dient eine Vorrichtung, bei der das Gas mittels Pumpen
umgepumpt wird, so daß sich dieses Verfahren nicht zur laufenden Durchführung von Analysen eignet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur quantitativen
Analyse eines in einer metallischen Probe enthaltenen gasförmigen Elements unter Vermeidung der vorgenannten
Nachteile bekannter Vorrichtungen so zu entwickeln, daß nicht nur eine quantitative Analyse
innerhalb sehr kurzer Zeit und mit großer Genauigkeit durchführbar ist, ohne daß bei der Entgasung der
Probe entstehende zusätzliche Gase das Meßergebnis stören, sondern insbesondere auch die Voraussetzungen
für einen Betrieb der Vorrichtung bei Atmosphärendruck geschaffen werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient gemäß der Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren mit den
Merkmalen, wie sie im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 6 angegeben sind. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen dieser Vorrichtung sind in den Unteransprüchen 2 bis 5 angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäß ausgestalteten Vorrichtung und zwei Diagramme, in denen
das Ergebnis einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführten Messung einer nach dem
bekannten chromatographischen Verfahren durchgeführten Messung gegenübergestellt ist, sind in der
Zeichnung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine Aufzeichnung, die nach dem chromatographischen Verfahren erhalten wurde,
Fig. 2 eine Aufzeichnung, wie sie bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens erhalten wurde,
Fig. 3 eine Anordnung der einzelnen die erfindungsgemäß
ausgestaltete Vorrichtung bildenden Teile,
Fig. 4 eine schematische Darstellung der Integrationsvorrichtung.
Bei der bekannten chromatographischen Trennungsmethode wird ein Gasgemisch aufgefangen, das
außer dem durch Argon oder Helium gebildeten Vergleichsgas Wasserstoff, Stickstoff und Kohlenstoffoxide
enthält, die durch den in dem Metall vorhandenen Sauerstoff gebildet wurden. Die Vergleichsgasleitung
wird hierbei von dem als Vergleichsgas verwendeten Spülgas, Argon oder Helium, durchströmt. Bei der
Aufzeichnung der an den Enden der Meßbrücke festgestellten Werte stellt man eine Störung des Brückengleichgewichtes
fest, die auf die Anwesenheit von Stickstoff, Wasserstoff und CO zurückzuführen ist.
Die Anwesenheit von Stickstoff, der die Messung von in Freiheit gesetztem Wasserstoff beeinträchtigt,
macht die Trennung dieser beiden Elemente notwendig, was, wie schon ausgeführt wurde, dadurch erreicht
wird, daß der Durchgang von Stickstoff gegenüber dem Durchgang von Wasserstoff mittels mit moleku-
laren Sieben angefüllter Säulen verzögert wird. Auf diese Weise erhält man in günstigen Fällen zwei voneinander
getrennte Spitzen, wie es die Fig. 1 in der ausgezogenen Kurve zeigt. Bildet man das Integral
der zwischen A und B gelegenen Wasserstoff-Spitze, so kann man die Menge des in der Probe enthaltenen
Gases bestimmen. Die Integration muß zwischen diesen beiden Grenzen durchgeführt werden, um zu verhindern,
daß die Stickstoff-Spitze, die der Wasserstoff-Spitze folgt, bei der Integration miterfaßt wird.
Es kommt jedoch häufig vor, daß die Wasserstoffbildung viel langsamer verläuft und demzufolge das Gas
über einen längeren Zeitraum festgestellt wird, was seinen Grund darin hat, daß sich in dem Metall Wasserstoffverbindungen,
wie beispielsweise Hydride, vorfinden. Die Kurve ist in diesem Fall, wie dies die
gestrichelte Kurve b zeigt, wesentlich verbreitert und das zwischen A und B gebildete Integral wäre somit
kein Maß für den insgesamt in Freiheit gesetzten Wasserstoff,
so daß die so durchgeführten Analysen mit einem Fehler behaftet sind. In der Praxis finden sich
jedoch weit häufiger Kurvenzüge, die der Kurve b entsprechen als der Kurve a.
An Stelle weitere Versuche mit Trennverfahren durchzuführen, die nur unzuverlässige und nicht in jeder
Beziehung befriedigende Ergebnisse erwarten ließen, ist die Anmelderin von einer ganz verschiedenen
Betrachtungsweise des Problems ausgegangen und ist dabei zu folgenden Ergebnissen gelangt. Da die
Durchführung des Verfahrens auf einer Differenzmessung der thermischen Leitfähigkeit eines Vergleichsgasstromes
und des Prüf gasstromes beruht, spielt die absolute Leitfähigkeit des Vergleichsgasgemisches
keine Rolle. Wesentlich ist vielmehr, die auf die Anwesenheit von Wasserstoff zurückzuführende
unterschiedliche Leitfähigkeit meßbar zu machen. Das in diesem Zusammenhang die Bestimmung des
Wasserstoffes am meisten störende Element ist der Stickstoff. Gerade dieses die Messung störende Element
wird nun als Spülgas bzw. Vergleichsgas verwendet. Demzufolge wird nun sowohl die Vergleichsgasleitung
als auch die Prüfgasleitung von einer erheblichen Menge Stickstoff durchflossen. Sofern
keine anderen Gase vorhanden sind, bleibt das Brückengleichgewicht erhalten. Die mit der Probe eingebrachten
Stickstoffmengen sind vollkommen vernachlässigbar und nicht in der Lage, das Brückengleichgewicht
zu beeinflussen. Man registriert demzufolge nur eine der Störung des Brückengleichgewichtes
entsprechende, auf den Wasserstoff zurückzuführende Spitze, wie dies Fig. 2 zeigt, wo die Möglichkeit
besteht, über ein sehr breites Zeitintervall zu integrieren, so daß der gesamte Kurvenzug der Erhebung,
wie breit er auch sei, erfaßt werden kann. Ein weiterer Vorteil ist hierbei der, daß auf die Verwendung von
Säulen mit molekularen Sieben vollkommen verzichtet werden kann und damit die auf diese Säulen zurückzuführenden
Ungenauigkeiten entfalten. Diese grundsätzliche Idee kann auf eine sehr allgemeine
Weise verwirklicht werden.
Betrachtet man den Fall des CO, so ist dieser Stoff mindestens in kleinen Mengen nur wenig störend, da
seine thermische Leitfähigkeit etwa 7mal schwächer ist als die von Wasserstoff. Trotzdem wäre es, wenn
dies als notwendig erscheinen sollte, sehr einfach, ihn in an sich bekannter Weise vor seiner Feststellung
fortlaufend chemisch zu verbinden.
Im folgenden wird der Aufbau und die Wirkungs-
weise der erfindungsgemäß ausgestalteten Vorrichtung unter Bezugnahme auf Fig. 3 beschrieben.
Die Vorrichtung weist eine unter atmosphärischem Druck stehende Spülgasquelle in Gestalt eines Druckbehälters
1, ein Regelventil 4 und eine in die Atmo- "> sphäre mündende Abzweigleitung 29 auf. Von dieser
Quelle 1 gehen zwei sich verzweigende Leitungen 2 und 3 aus. In der die Vergleichsgasleitung bildenden
Leitung 2 ist ein durch eine kalibrierte Kapillare 5 gebildetes Druckminderelement sowie eine Zelle C2 ei- κι
nes üblichen Katarometers 6 eingebaut. In der die Prüfgasieitung bildenden Leitung 3 ist ein Elektroventil
9, eine Entgasungskammer 13, ein durch eine kalibrierte Kapillare 14 gebildetes Druckminderelement
und schließlich die Zelle C3 des Katarometers 6 ι Γ>
eingebaut. Die Entgasungskammer 13 ist an ihrem oberen Ende mit einer nur rein schematisch dargestellten
Einrichtung 12 versehen, durch welche die Proben in die Kammer eingebracht werden. Diese
Einrichtung 12 ist so ausgebildet, daß mit ihr ein Schutzgasvorhang gebildet werden kann, der das Innere
der Kammer 13 von der Atmosphäre trennt, wenn die Kammer geöffnet ist. Die Kammer ist des
weiteren mit einer nicht dargestellten Induktionsheizspirale versehen, um die von einem Tiegel aufgenom- 2Ί
mene Probe aufzuheizen. Diese Entgasungskammer ist nicht näher beschrieben.
Zwischen dem Elektroventil 9 und der Kammer 13 ist eine Vorrichtung 11 eingebaut, die es ermöglicht,
bekannte Gasmengen in die Entgasungskammer zur so Eichung einzuführen.
Am Ausgang des Katarometers sind die beiden Gasleitungen wieder zu einer einzigen Leitung 15 zusammengefaßt,
in die ein durch eine Kapillare 16 gebildetes Druckminderelement und eine mit konstanter s ">
Leitung arbeitende Pumpe 17 eingebaut ist. Um jede zufällige Störung des Brückengleichgewichtes durch
äußere Einflüsse zu vermeiden, sind die beiden Gasleitungen 2 und 3 mittels Kühlschlangen 18 und 19
auf derselben Temperatur gehalten, wobei diese Kühlschlangen mit derselben Kühlflüssigkeit beaufschlagt
werden können, die auch zur Kühlung der Entgasungskammer verwendet wird. Eine zusätzliche
Leitung 20 enthält zwei Elektroventile 21 und 22 und erlaubt so, die Kammer 13, ohne den Gasdurchsatz -r>
zu unterbrechen, kurzzuschließen, wodurch es möglich ist, ohne Störung des thermischen Gleichgewichtes
der gesamten Anordnung, insbesondere des Katarometers, die Maßnahmen zum Betrieb der Vorrichtung
auf lange Zeiten aufrechtzuerhalten. -,0
Eine zusätzliche Leitung enthält ein Elektroventil 7 und ein Regelventil 8, die einen Teil des Druckgasbehälters
1 bilden, um vor der Einblaseinrichtung 12 eine Verbindung mit der Prüf gasleitung herzustellen.
Der Zweck dieser Leitung ist, der Entgasungskammer 13 einen Überschuß an Spülgas zuzuführen, um in
dieser einen Schutzgasvorhang zu bilden, solange die Kammer während des Einbringens der Probe oder des
Auswechselns des Tiegels offen ist.
Mit dem Katarometer 6 ist eine Integriervorrich- bo
tung verbunden, die es ermöglicht, die für den Wasserstoff gemessene Kurve, die der Gasmenge proportional
ist, auszuwerten. Die Messung besteht darin, die durch das gestörte Gleichgewicht einer Wheatstoneschen
Brücke hervorgerufene Gleichspannung festzustellen, deren beiden Brückenzweige, wie aus
Fig. 4 ersichtlich ist, durch zwei Katarometerzellen C2 und C3 gebildet werden, die von dem Vergleichsgasstrom
bzw. dem Prüfgasstrom durchflossen werden, und deren beide andere Zweige durch drei Widerstände
23, 24 und 25 gebildet werden, von denen der eine ein veränderlicher Widerstand ist. Mit Hilfe
des veränderlichen Widerstandes 24 wird das Brückengleichgewicht hergestellt, so daß jede nachfolgende,
durch die Zelle C3 hervorgerufene Störung des Gleichgewichts in der horizontalen Brückendiagonale
eine Gleichspannung U hervorruft. Diese Spannung wird mittels eines einstellbaren Verstärkers 26 auf einen
jeweils gewünschten Wert verstärkt. Die Meßvorrichtung umfaßt des weiteren einen Spannungsfrequenzwandler
27 unmd eine Integriervorrichtung 28 mit numerischer Anzeige, die die von dem Wandler
27 ausgesandten Impulse erfaßt und das Integral der durch das gestörte Brückengleichgewicht hervorgerufenen
Spannung während der Dauer der Analyse bildet. Die Ablesegenauigkeit dieser Vorrichtung erreicht
0,01 ppm. Um die gemessene Kurve sichtbar zu machen, kann am Ausgang des Verstärkers 26 eine
Anzeigevorrichtung angeschlossen werden.
Im folgenden wird die Wirkungsweise der im vorstehenden beschriebenen Vorrichtung erläutert. Mittels
der Kapillaren 5,14 und 16 sowie der Pumpe 17 kann in den beiden Leitungen 2 und 3 ein Durchsatz
von 10 Liter je Stunde und somit ein Durchsatz von insgesamt 20 Liter je Stunde durch die Kapillare 16
und die Pumpe 17 eingestellt werden. Die dem Druckgasbehälter 1 entnommene, beliebig einstellbare
Gasmenge kann beispielsweise auf 30 Liter je Stunde eingestellt werden. Bei geschlossener Entgasungskammer
ist das Elektroventil 7 geschlossen und das Elektroventil 9 geöffnet. Der dem Druckgasbehälter
entnommene Stickstoff verteilt sich auf die beiden Leitungen 2 und 3, wie dies in der Fig. 3 durch
die kurzgestrichelten Linien angezeigt ist. Auf Grund der Kapillaren 5,14 und 16 sowie der Pumpenleistung
werden die beiden Leitungen 2 und 3 je von derselben Gasmenge, 10 Liter je Stunde, durchströmt. Ein dem
Druckgasbehälter entnommener Überschuß an Stickstoff entweicht über die Leitung 29 in die freie Atmosphäre.
Die Entgasungskammer wird somit auf Atmosphärendruck gehalten. Um die Probe in die Kammer
einzuführen, wird die Kammer 13 an ihrem oberen Ende geöffnet. Durch diese öffnung wird ein elektrischer
Kontakt betätigt, der das Elektroventil 7 öffnet und das Elektroventil 9 schließt. Nunmehr strömt das
Gas durch die beiden Leitungen entlang der in Fig. 3 eingezeichneten langgestrichelten Linien. Mittels der
Einrichtung 12 wird demzufolge an der öffnung der Entgasungskammer 13 ein Stickstoff vorhang gebildet,
der das Innere der Kammer 13 von der Außenluft trennt. Überschüssiger Stickstoff entweicht, so daß die
Kammer 13 unter Atmosphärendruck steht. Es ist somit möglich, eine Probe in die Kammer einzusetzen,
ohne daß Außenluft in die Kammer einströmt, die die Meßergebnisse fälschen würde. Die Gasdurchsätze
durch die beiden Zellen des Katarometers bleiben somit immer dieselben, unabhängig von den an der
Kammer durchzuführenden Maßnahmen, und auchder Druck in der Entgasungskammer entspricht dauernd
dem Druck der Außenatmosphäre.
Trotz der Einfachheit des Verfahrens und trotz des
verhältnismäßig einfachen Aufbaus der zur Durchführung des Verfahrens dienenden Vorrichtung bietet
das erfindungsgemäße Verfahren zahlreiche Vorteile.
Es benötigt keine Trennung der einzelnen Elemente und kann auf die Verwendung von Säulen mit
molekularen Sieben verzichten, die, wie schon ausgeführt wurde, häufig mit Nachteilen verbunden sind.
Der Verzicht auf die Verwendung molekularer Siebe stellt deshalb einen Vorteil dar, weil nunmehr die Kinetik
der Gasentwicklung verfolgt werden kann, was > für die Untersuchung der Mechanismen von großer
Bedeutung ist. Es können daher auch alle Analysenleitungen auf ein Minimum verringert werden, was
beim Arbeiten mit Gasen stets erstrebenswert ist und auch zu Analysenzeiten führt, die gegenüber seitheri- i»
gen Verfahren wesentlich, etwa auf 90 Sekunden verringert werden konnten. Ein weiterer sehr wesentlicher
Vorteil besteht darin, daß auf Schleusenkammern bei der Ausbildung der Entgasungskammer verzichtet
werden kann, da das Innere der Kammer durch einen ι > Gasvorhang gegenüber der Außenluf t abgeschirmt ist.
Bei der Verwendung von Schleusenkammern entweichen während des Aufenthalts in der Schleusenkammer
Gase, die somit bei der Analyse nicht erfaßt werden können. Bei der erfindungsgemäß ausgestalteten -'»
Vorrichtung wird, sobald die Probe in die Entgasungskammer eingeführt wurde und selbst, solange die
Kammer noch nicht geschlossen ist, das in Freiheit gesetzte Gas sofort von dem Spülgas, beispielsweise
Stickstoff, mitgeführt und bei der Analyse mit berück- 2 >
sichtigt. Ein weiterer Vorteil, der mit der Ausbildung eines Schutzgas Vorhangs verbunden ist, ist der, daß
jeglicher Druckstoß vermieden wird, was am Ausgang des Katarometers im Augenblick der Einführung der
Probe zu einer parasitären Spitze führt, wie dies bei κι anderen Verfahren unvermeidlich ist.
Je nach den Anforderungen an die quantitative Analyse kann man die Probe in einem Graphittiegel
schmelzen oder nur in fester Phase erhitzen.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäß ausgestalteten Vorrichtung ist der, daß die Eichung der
Vorrichtung unter denselben Bedingungen wie bei Durchführung einer Analyse vorgenommen werden
kann, somit in Gegenwart eines Tiegels und einer von Wasserstoff freien metallischen Masse.
Wie schon erwähnt wurde, stellt es auch einen wesentlichen Vorteil dar, daß bei der Analyse die gesamte
in Freiheit gesetzte Gasmenge erfaßt wird und daß es möglich ist, den die Spitze bildenden Kurvenverlaaf
in seiner ganzen beliebigen Breite zu integrieren.
Schließlich besteht ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens auch darin, daß die Gase abgesaugt
und nicht, wie bei bekannten Verfahren, durch die Meßvorrichtung gedrückt werden, was die Möglichkeit
bietet, unmittelbar die Existenz einer etwa vorhanden Leckstelle in den Leitungen nachzuweisen.
Die erfindungsgemäß ausgestaltete Vorrichtung ist auf Grund dieser Vorteile, insbesondere der raschen
und zuverlässigen Durchführung einer quantitativen Analyse in besonderem Maße geeignet, Metalle, und
insbesondere Stahl während der verschieldenen Aufbereitungsphasen auf ihren Wasserstoffgehalt zu untersuchen
und damit die Stahlqualität zu erhöhen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Bestimmung der Menge eines in einer metallischen Probe enthaltenen Gases
mit einem ein Spülgas enthaltenden Druckgasbehälter, mit einer Entgasungskammer zur Extraktion des Gases aus der Probe, mit einem eine MeB-
und eine Vergleichszelle aufweisenden Katarometer, mit einer den Druckgasbehälter mit der
Entgasungskammer verbindenden Spülgasleitung, die ein Regelventil enthält, mit einer von der Entgasungskammer zur Meßzelle des Katarometers
führenden Prüf gasleitung, mit einer hinter dem Regelventil von der Spulgasleitung abzweigenden
und zur Vergleichszelle des Katarometers führen den Vergleichsgasleitung, in die ein Druckminderelement
eingebaut ist, dadurch gekennzeichnet, daß
a) hinter der Abzweigung der Vergleichsgaslei tung (2) ein Absperrventil (9) in die Spülgasleitung
eingeschaltet ist,
b) in der Prüfgasleitung (3) ein Druckminderelement (14) vorgesehen ist,
c) die Meßzelle (C3) und die Vergleichszelle (Cl) des Katarometers (6) an eine gemeinsame
Ausgangsgasleitung (15) angeschlossen sind, in der ein Druckminderelement (16)
und eine Saugpumpe (17) angeordnet sind,
d) zwischen der Abzweigung der Vergleichsgasleitung (2) und dem Regelventil (4) eine
mit der Außenluft in Verbindung stehende Leckleitung (29) von der Spülgasleitung abzweigt,
e) das Spülgas aus einem bei der Entgasung der Probe entstehenden und ein Ansprechen des
Katarometers (6) bewirkenden Störgas besteht.
2. Vorrichtung nach Anspiuch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß im Falle der Bestimmung der Menge an Wasserstoff in einer metallischen Probe
das Spülgas aus Stickstoff besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckgasbehälter
(1) mit der Entgasungskammer (13) im Bereich von deren Probeeinbringöffnung über eine zusätzliche
Gasleitung verbunden ist, in der Ventile (7, 8) angeordnet sind und die mit einer bei Öffnung
der Entgasungskammer (13) einen Schutzgasvorhang erzeugenden Einblasdüse in die Entgasungskammer mündet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuereinrichtung zur Öffnung
der Entgasungskammer (13) und zur synchronen Betätigung des Absperrventils (9) und
eines der Ventile (7) in der zusätzlichen Gasleitung vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils
von demselben Kühlmittel, insbesondere einem auch für die Entgasungskammer verwendeten
Kühlmittel, durchströmte Wärmetauscher (18, 19) für die Prüf gasleitung und die Vergleichsgasleitung
vorgesehen sind.
6. Verfahren zum Bestimmen der Menge eines in einer metallischen Probe enthaltenen Gases
mittels einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Saug
leistung der Saugpumpe (17) so bemessen und das Regelventil (4) und die Druckminderelemente
(5,14,16) so ausgelegt werden, daß die Prüfgas
leitung (3) und die Vergleichsgasleitung (2) von gleichen und konstanten Gasmengen durchströmt
werden und die Gesamtmenge dieser beiden Gaymengen geringer als die dem Druckgasbehälter (1)
entnommene Gasmenge ist
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