DE2237001A1 - Verfahren zur reinigung von adiponitril - Google Patents
Verfahren zur reinigung von adiponitrilInfo
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Description
DR. E. WIEGAND DiPL-ING. W. N1EMAN:N
DR. M. KÖHLER DIPL-ING. C. GERNHARDT 2237001
, . 27.JuI1
W 41 240/72 - Ko/DE
Übe Industries, Ltd.,
ITbe-shi, Yamaguehi-Ken, Japan
ITbe-shi, Yamaguehi-Ken, Japan
Verfahren zur Reinigung von Adiponitril
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren
zur Reinigung von Adiponitril, welches mit Ka 1 ium ρ or manganat oxidierbare Verunreinigungen enthält, unter Anwendung eines gasförmigen Behandlungsmittels. Insbesondere betrifft die Erfindung ein verbessertes Verfahren
zur Reinigung von rohem Adiponitrilf wobei· die gewünschte Behandlung bei niedrigen Temperaturen innerhalb abge~ kürzter Zeiträume vollständig in Abwesenheit eines Katalysators ohne Einleitung einer Hydrolyse, die für Adiponitril schädlich ist, durchgeführt werden kann. Da innerhalb eines weiten Bereiches Temperaturen von niedrig bis hoch angewandt werden können, gibt diese Behandlung, die eine exotherme Reaktion umfaßt, keine nachteiligen Effekte, selbst wenn die Temperatur sich von Ort zu Ort in der Behandlungszone ändert- Dadurch wird es äußerst einfach, die Behandlungstemperatur zu steuern und es sind keine kora-
zur Reinigung von Adiponitril, welches mit Ka 1 ium ρ or manganat oxidierbare Verunreinigungen enthält, unter Anwendung eines gasförmigen Behandlungsmittels. Insbesondere betrifft die Erfindung ein verbessertes Verfahren
zur Reinigung von rohem Adiponitrilf wobei· die gewünschte Behandlung bei niedrigen Temperaturen innerhalb abge~ kürzter Zeiträume vollständig in Abwesenheit eines Katalysators ohne Einleitung einer Hydrolyse, die für Adiponitril schädlich ist, durchgeführt werden kann. Da innerhalb eines weiten Bereiches Temperaturen von niedrig bis hoch angewandt werden können, gibt diese Behandlung, die eine exotherme Reaktion umfaßt, keine nachteiligen Effekte, selbst wenn die Temperatur sich von Ort zu Ort in der Behandlungszone ändert- Dadurch wird es äußerst einfach, die Behandlungstemperatur zu steuern und es sind keine kora-
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-2- 223700Ί
plizierten Regelungseinrichtungen erforderlich. Insbesondere
befaßt sich die Erfindung mit einem Verfahren zur Reinigung von Adiponitril, welches mit Kaliumpermanganat
oxidierbare Verunreinigungen enthält, unter Anwendung eines gasförmigen Behandlungsmittels, welches
industriell hinsichtlich Betrieb und Ausrüstung vorteilhaft ist, wobei das Adiponitril mit 1 bis 3 Mol Stickst
of fperoxid, bezogen auf jedes Mol des Kaliumpermanganatverbrauches
des Adiponitrils, bei einer Temperatur von Raumtemperatur bis 1800C behandelt wird und anachliessend
das gereinigte Adiponitril durch Destillation gewonnen wird.
Adiponitril stellt ein Material zur Herstellung von Hexamethylendiamin dar und ist eines der wichtigen Zwischenprodukte
zur Herstellung von Polyamiden. Um es für diesen Zweck verwenden zu können, muß es gründlich durch
Abtrennung und Entfernung der darin enthaltenen Verunreinigungen
gereinigt sein. Das industriell hergestellte rohe Adiponitril enthält Verunreinigungen, die äußerst
schwierig abzutrennen und durch Destillation zu entfernen
sind. Eine dieser Verunreinigungen besteht aus 1-Imino-2-cyanocyclopentan,
das nachfolgend einfach als Cyanoimin bezeichnet wird, welches ein intramolekular cyclisiertes
Produkt von Adiponitril ist und eine der Kaliumpermanganat verbrauchenden Substanzen, wie nachfolgend
beschrieben wird, ist. Es ist bekannt, daß diese Substanzen aus dem rohen Adiponitril entfernt werden müanen
und verschiedene Versuche wurden bereits zur Abtrennung und Entfernung unternommen.
Von den bereits vorgeschlagenen Reinigungsverfahren umfassen die physikalischen Methoden Rektifizierung, Kristallisation, Adsorption und Ionenaustausch. ITm zufriedenstellende
Ergebnisse zu erhalten, erfordern diese physikalische Verfahren eine sehr umfangreiche Ausrüstung
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BADORlGtNAL
und ein "kompliziertes Verfahren. Deshalb ist es vorteilhaft,
gleichzeitig chemische Methoden anzuwenden. So wurden Behandlungsreagenzien zur Zersetzung der
Verunreinigungen oder ihrer Überführung in andere Verbindungen, die leicht abgetrennt werden können, vorgeschlagen.
Beispielsweise ist ein Verfahren zur Behandlung von ..rohem Adiponitril mit Schwefelsäure, Salzsäure,
Salpetersäure, Phosphorsäure oder Cyanwasserstoffsäure und ein Verfahren zur Behandlung von rohem Adiponitril
mit einem Bisulfit, Bisulfat, neutralem Ammoniumsalz, Bichromat, Permanganat, Hydroxylaminsalz, Isocyanat,
Hydrazin oder Formalin bekannt. Da jedoch diese sämtlichen Reagenzien unter den Behandlungsbedingungen flüssig
oder fest sind, sind zusätzliche Arbeiten, wie Entfernung des Überschusses der Reagenzien oder Abtrennung
des Niederschlages erforderlich und ein Verlust von Adiponitril aufgrund von Auflösung und Haftung kann
nicht vermieden werden.
Ein bekanntes Verfahren der Anwendung eines flüssigen oder festen Behandlungsmittels ist in der US-Patentschrift 2 920 099 angegeben, wobei Salpetersäure als
Behandlungsraittel verwendet wird«. In der Patentschrift ist ausgeführt, daß Temperaturen von 60 bis 1500G angewandt werden können, jedoch beträgt die normale Betriebstemperatur
85 bis etwa 1250C, vorzugsweise 95 bis et v/a
1150C. Tatsächlich muß, um zufriedenstellende Behandlungseffekte
ohne Einleitung einer Hydrolysey die für Adiponitril
schädlich ist, zu erzielen, die Behandlungstemperatur
auf etwa 1000C eingestellt werden. Die Temperatur des zu behandelnden Materials muß sorgfältig innerhalb
eines sehr engen Bereiches bei der komplizierten Ausrüstung und dem komplizierten Verfahren gesteuert werden.
Weiterhin zeigt dieses Verfahren zahlreiche der vorstehend aufgeführten Fehler, die auf das flüssige Behand-
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lungernittel zurückzuführen sind.
Als Versuch zur Vermeidung dieser Fehler aufgrund der Anwendung von flüssigen oder festen Behandlungsmitteln
unter den vorstehend aufgeführten Behandlungsbedingungen wurde die Anwendung eines gasförmigen Behandlungsmittels
vorgeschlagen.
Ein bekanntes Verfahren zur Anwendung eines gasförmigen Behandlungsmittels ist #in der japanischen Patent-*
Veröffentlichung 3047/1971 entsprechend der deutschen Patentanmeldung P 16 68 837.2 vom 23. Dezember 1967 beschrieben,
wobei das Adiponitril mit molekularem Sauerstoff oder einem Gas, welches molekularen Sauerstoff enthält,
behandelt wird. In der japanischen Patentverb'ffentlichung
ist angegeben, daß, weil bei niedriger Temperatur die Behandlung nicht mit praktischer Reaktionsgeschwindigkeit
ausgeführt werden kann, sie bei einer Temperatur von mindestens 1000C, vorzugsweise 160 bis 1700C bewirkt werdc-n
sollte und daß, falls die Behandlung bei dienpr Temperatur während etwa 8 Stunden fortgeführt wird, der Cyanoiminge·-
halt des Adiponitrile, der 1 bis 2 fo beträgt, auf 400 bis
600'ppm verringert werden kann. TJm eine zügige Behandlung bei niedrigerer Temperatur auszuführen, beispielsweise
110 bis HO0C, ist es notwendig, einen Katalysator anzuwenden.
Es ist weiterhin in dieser japanischen Patentveröffentlichung ausgeführt, daß, um die Behandlung bei
den vorstehend angegebenen Temperaturen während eines vernünftigen
Zeitraumes auszuführen, komplizierte und nachteilige zusätzliche Maßnahmen, beispielsweise Anwendung
eines Katalysators oder Anwendung von erhöhten Drücken, notwendig sind. Zusätzlich zu diesen Nachteilen bringt
dieses Verfahren keinen ausreichenden Effekt zur Entfernung oder Abtrennung von weiteren Kaliumperraanganat verbrauchenden
Substanzen außer Cyanoimin. Insbesondere wenn das Ausgangsadiponitril viel Verunreinigungen enthält, ist
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es notwendig, dieses Behandlungsverfahren zu wiederholen.
In den kanadischen Patentschriften 623 059 und 672 712 ist die Behandlung mit Ozon vorgeschlagen.
Wie sich aufgrund der Eigenschaften von Ozon ergibt, müssen diese Verfahren bei relativ niedrigen Temperaturen,
beispielsweise 20 bis 500C ausgeführt werden und Temperaturen innerhalb eines weiten Bereiches können
nicht angewandt werden. Deshalb fehlt auch dieser Behandlung, die eine exotherme Reaktion umfaßt, nicht
der Nachteil, daß eine komplizierte Temperatursteuerung hinsichtlich Betrieb und Ausrüstung erforderlich ist.
V/eiterhin bringt Ozon noch stärkere Gefahren bei äev
Handhabung als Sauerstoff mit sich und es muß sehr größe Sorgfalt bei der Handhabung dieses Behandlungs~
mittels ausgeübt werden.
In ausgedehnten Untersuchungen wurde im Rahmen der Erfindung festgestellt, daß die Anwendung von Stickstoffperoxid
die Überwindung der Nachteile del· üblichen Verfahren bei Anwendung eines gasförmigen Behandlungsraittels
bewirkt. Es wurde auch gefunden, daß als Stickst off peroxid sowohl ein Gleichgewiehtsgemiseh entsprechend
der Gleichung 2KiO2 r^f ^?^4. a"*"s aucn e^n Gleichgewichts
gemisch entsprechend N9O, r—->
NO + NO9 verwendet werden kann, daß jedoch lediglich das NO9 zu. dem
Behandlungseffekt beiträgt und NO keinen v/esentlichen
Effekt zeigt.
Deshalb besteht eine Aufgabe der Erfindung in einem Verfahren zur Reinigung von Adiponitrile welches
mit Kaliumpermanganat oxidierbare Verunreinigungen enthält,
unter Anwendung eines gasförmigen Behandlungsmittels, welches technisch vorteilhafter als die bei den
üblichen Verfahren verwendeten flüssigen oder festen Behandlungsmittel ist, unter Erzielung überlegener Reinigungseffekte durch Überwindung der Schwierigkeiten der
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bisherigen Verfahren bei denen ein gasförmiges Behandlungsmittel
verwendet wird.
Zahlreiche weitere Aufgaben der Erfindung und deren Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung.
Gemäß der Erfindung wird Stickstoffperoxid als Behandlungsmittel verwendet. Dieses Behandlungsmittel kann
ein gashaltiges Stickstoffdiotxidgas, beispielsweise ein
Gleichgewichtsgernisch entsprechend der Gleichung 2NOp 7 —* ^2°4* ein Gleichgewichtsgemisch entsprechend
NpO-z NO + NOp, ein Gemisch dieser GleichgewichtsgemiBche
oder irgendeines dieser Gase verdünnt mit einem Inertgas, wie Stickstoffgas oder Argongas auf eine geeignete
Konzentration, sein. Beispielsweise kann es aus dem Nitrosegas bestehen, welches technisch durch Dampfphasenoxidation
von Ammoniak erhalten wird.
Das Behandlungssyotera braucht nicht vollständig
frei von Wasser zu sein. Da jedoch durch die Anwesenheit von Wasser in wesentlichen Mengen der Behandlungseffekt durch Stickstoffperoxid verringert wird, wird
es bevorzugt, daß die Behandlung praktisch in Abwesenheit von Wasser ausgeführt wird. Beispielsweise eine
geringe Menge von weniger als 1 Mol-$, beispielsweise etwa 0,5 Mol-$, an Wasser, wie es üblicherweise in dem
technisch hergestellten Nitrosegas enthalten ist, ist zulässig. Im Fall eines Gemisches entsprechend 2NO2 f"T"fr ^
ißt die Anwesenheit einer sehr kleinen Menge Wasser von
weniger als 10 Mol-56, beispielsweise etwa 5 Μο1*·5ί>, zulässig.
Die bevorzugte Menge an Stickstoffperoxi4 beträgt 1 bis 3 Mol, bezogen auf jedes Hol Kaliumpermanganatverbrauch
des Adiponitrils, welches mit Ka.liumporjnanganat
oxidierbare Verunreinigungen enthält.
Die optimale Menge differiert etwas in Abhängigkeit von der Art der im Ausgangoadiponitril enthaltenen
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Verunreinigungen und deshalb ist es günstig, dies durch einen einfachen Vorversuch zu ermitteln, lalls
die Menge geringer als die untere G-renze des vorstehend angegebenen Bereiches ist, ist der erhältliche
Effekt nicht ausreichend. Falls andererseits der Wert größer als die obere Grenze ist, nimmt die Menge an
Verunreinigungen erneut zu infolge von Nebenreaktionen.
Die Menge der im Adiponi'tril enthaltenen Verunreinigungen kann nach verschiedenen Verfahren, beispielsweise
hochempfindliche 'Gaschromatographie, Bestimmung der Absorption im TJltraviolettbereich oder Bestimmung
des Gefrierpunktes ermittelt werden. Das einfachste und wirksamste Verfahren ist in der US-Patentschrift
2 920 099 angegeben, wobei die Mengen der Verunreinigungen als Gramm Kaliumpermanganat, die auf 100 g der
Probe in 6 n~Sohwefelsäure angegeben werden, v/as als Kaliumpermanganat.bedarf oder KV~"Wert abgekürzt wird.
Im Rahmen der Erfindung wird mit "Mol Kaliumpermanganatverbrauch
des Adiponitrils" die potentielle Menge an Mol KMnO., die vom Adiponitril"verbraucht
wird, bezeichnet, so daß sich die folgende Beziehung zum KV-Wert ergibt:
Mol ΚΜηΟ,-Verbrauch = K?,?e (gO ?» ™r~ χ
nitril 100 χ 158,04
Die Mengen an Cyanoimin und dessen Derivaten können am wirksamsten nach dem colorimetrischen Verfahren
unter Anwendung des Diazoniumsalzes von p-lTitroanilin
als Farbbildner bestimmt v/erden (Maslennikov, J. of Appl. Chem. USSR 1961, 2647). Die Adiponitrilmaterialien,
die mit Kaliumpermanganat oxidierbare Verunreinigungen enthalten, welche nach dem erfindungs-
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gemäßen Verfahren vorteilhaft gereinigt werden können, ist beispielsweise das rohe Adiponitrilmaterial, welches
erhalten wird, wenn Adipinsäure und Ammoniak, auf
einem bekannten dehydratisierenden Katalysator wie Borphosphat oder Silicagel, das Phosphorsäure enthält, bei
erhöhter Temperatur, beispielsweise 250 bis 45OT erhalten
wird, dessen Kaliumpermanganat^bedarf etwa 1 bis 12 °/o beträgt. Auch ein sehr unreines rohes Adiponitril
mit einem Kaliumpermanganatbedarf von 5 i° oder
mehr kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ohne ν irgendeine Vorbehandlung gereinigt werden. Gewünschtenfalla
kann jedoch dieses rohe Adiporiitril vorhergehend zur Entfernung niedrig siedender oder hoch siedender
Verunreinigungen destilliert werden und wird dann dem erfindungsgemäßen Verfahren unterworfen.
Da durch die Anwesenheit von Wasser in wesentlichen Mengen der Behandlungseffekt verringert wird, wird vor
der Anwendung das Ausgangsadiponitril entv/ässert, wenn. es bei einer niedrigeren Temperatur als der Destillationstemperatur
von V/asser behandelt werden soll. .
Die erfindungsgemäße Behandlung kann sowohl ansatzweise
als auch kontinuierlich ausgeführt werden. Beispielsweise wird eis-gekühltes verflüssigtes Distickstofftetroxid
oder gasförmiges Stickstoffperoxid in das rohe Adiponitril zugeführt und die Behandlung kann unter Rühren nach dem
Ansatzverfahren ausgeführt werden. Die Behandlung kann auch kontinuierlich durch Gleichströmung von Adiponitril
und Stickstoffperoxid miteinander in einem Reaktionsrohr
durchgeführt werden oder der Gleichstromkontakt kann unter Anwendung eines mehrstufiges Turmes, mit Drallböden
ausgeführt werden. Andere geeignete Maßnahmen können angewandt werden, die einen ausreichenden Kontakt zwischen
dem rohen Adiponitril und Stickstoffperoxid bewirken.
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Falls die Behandlung durch Einblasen von gasförmigem Stickstoffperoxid ausgeführt wird, wird das Abgas
gefärbt, falls seine Menge 3 Mol, bezogen auf jedes Mol Kaliumpermanganatverbrauch des rohen Adiponitrile,
überschreitet. Deshalb kann die geeignete Menge an Stickstoffperoxid leicht bestimmt werden.
Die Reaktionstemperatur kann innerhalb eines weiten
Bereiches variiert werden und sogar bei Raumtemperatur kann die Reaktion mit ausreichend hoher Geschwindigkeit
ausgeführt v/erden. Durch Kontakt mit Stickstoffperoxid werden die in dem rohen Adiponitril
enthaltenen Verunreinigungen, die mit Kaliumpermanganat
oxidierbar sind, selektiv in nicht flüchtige teerartige Substanzen umgewandelt, und können leicht bei der anschließenden
Destillation entfernt werden. Üblicherweise können Temperaturen von Raumtemperatur bis 1800C zur erfindungsgemäßen
Behandlung angewandt werden.
Bei der erfindungsgemäßen Behandlung erleidet Adiponitril keine unerwünschten Nebenreaktionen selbst
bei hohen Temperaturen. Deshalb ist eine beträchtlich große Temperaturdifferenz, beispielsweise zwischen dem
Einlaß und dem Auslaß der Behandlungszone zulässig. Deshalb sind komplizierte und genaue Temperatursteuerungs·
maßnahmen nicht erforderlich und das Verfahren- kann mit großem wirtschaftlichen Vorteil durchgeführt werden.
Diese leichte Temperatursteuerung ist besonders vorteilhaft in der technischen Praxis des erfindungsgemäßen
Verfahrens in Verbindung mit der-.Tatsache, daß die ge
wünschte Reaktion bei hoher Geschwindigkeit selbst bei niedrigen Temperaturen ohne die Notwendigkeit eines Katalysators
ausgeführt werden kann.
Die für die Reaktion erforderliche Gesamtzeit beträgt weniger als 5 Minuten, üblicherweise weniger als
2 Minuten. Die hohe Umwandlungsgeschwindigkeit und der
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breite Bereich der anwendbaren Temperaturen gehören zu den charakteristischen Merkmalen des erfindungsgemäßen
Verfahrens, die bei den üblichen Verfahren nicht auftreten, beispielsv/eise dem Salpetersäurebehandlungsverfahren,
Säuerstoffbehandlungsverfahren
oder Ozonbehandlungsverfahren. Der Reaktor kann deshalb von äußerst einfacher Struktur sein und es kann
beispielsweise ein rohrfb'rmig'er G-as-Flüssigkeits-Mischer
verwendet werden.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist die Anwendung von Katalysatoren insgesamt nicht erforderlich.
Die Reaktion verläuft sehr rasch. Wenn das Stickstoffoxid in Kontakt mit dem rohen Adiponitril kommt, setzt
die Reaktion unmittelbar mit Erzeugung von Wärrae ein.
Durch die Bildung der nicht flüchtigen teerartigen Substanzen ändert sich das Reaktionsgemisch zu schwarm.
GewünsehtenfaÜ3 kann eine geringe Menge eines Katalysators verwendet werden, der aus anorganischen Säuresalzen,
organischen Saurenalζ en, Halogeniden und Acetylacetonaten
von Mangan, Eisen, Kupfer, Kobalt, Nickel und Chrom oder aus Ammoniummothavanadat bestehen kann.
Das mit Stickstoffperoxid behandelte Adiponitril wird dann üblicherweise bei verringertem Druck destilliert.
Schwarze, nicht flüchtige teerartige Substanzen verbleiben als Destillationsrückstand und das gereinigte
Adiponitril wird gewonnen. Der Destillationsrückstand wird vom Boden der Destillationseinheit entfernt. Auf
diese Weise kann gereinigtes Adiponitril praktisch ohne wesentlichen Verlust an Adiponitril erhalten werden. Uin
ein Adiponitril von noch höherer Reinheit zu erhalten, kann das auf diese V/eise gereinigte Adiponitril anschlieesend
mit einer geringen Menge eines Alkali wie Alkalihydroxiden, Alkalicarbonaten oder wässrigem Ammoniak
oder mit einem Ionenaustauschharz zur Entfernung saurer
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Substanzen und einer Rektifizierung zum Abschneiden der Anfangsfraktion in einer Menge von 5 bis 10 fo
unterworfen werden. Diese abgeschnittene Anfangsfraktion kann zu der Stufe der Behandlung des rohen
Adiponitrils mit Stickstoffperoxid zurückgeführt werden.
Das erfindungsgemäß eingesetzte Stickst off per*-
oxid ist technisch mit niedrigen Kosten erhältlich und ist unter gewöhnlichen Gebrauchsbedingungen gasförmig.
Bei seiner Verwendung kann ein wesentlicher Verlust an Adiponitril vermieden werden. Durch das
Verfahren gemäß der Erfindung wird es möglich, ein Adiponitril mit niedrigein KV-Wert und niedrigem
Cyanoimingehalt in hohem Gewinnungsverhältnis zu erhalten»
Die folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung.
Beispiel 1 und Vergleichsbeispiel 1
Das beim Durchgang von Adipinsäure und Ammoniak über einen Dehydratisierungskatalysator erhaltene
Adiponitril wurde grob bei 5 mmHg destilliert, so daß
ein feuchtigkeitsfreies Adiponitril mit einem KV-Wert
von 5»07,und einem Cyanoimingehalt von 5200 ppm erhalten
wurde. Unter Rühren v/urden 100 g dieses Adiponitrils bei 250C gehalten und 2,5 g flüssiges Stickstofftetroxid
wurden tropfenweise im Verlauf von 15 Minuten zugefügt. Das Rühren wurde weitere 15 Minuten fortgesetzt.
Das Molarverhältnis von Distickstofftetroxid, berechnet als Stickstoffdioxid, dem Kaliumpermanganatverbrauch
des Adiponitrils betrug 1,7. .
BAD ORIGINAL
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Die erhaltene Reaktionsflüssigkeit enthielt 11,7 mMol anorganischer Säuren, was bedeutet, daß
78 $ des verwendeten Distickstofftetroxids verbraucht
wurden. Ohne Destillation wurde die Reaktionaflüssigkeit in einen geringfügigen Überschuß einer wässrigen
!Lösung mit Natriumhydroxid mit einer Konzentration von 5 Gew.-^ zur Beendigung der Umsetzung gegossen.
Das Produkt wurde abgetrennt* mit Wasser gewaschen und einer einfachen Destillation unter Anwendung eines
Claisen-Kolbens unterzogen. Die Menge der erhaltenen Hauptfraktion, ihr KV-Wert und ihr CyanoimingehaIt
sind in der nachfolgenden Tabelle I angegeben.
Zum Vergleich wurden 10Og des gleichen rohen
Adiponitrils wie vorstehend bei 250C unter Rühren gehalten
und 6,0 g Salpetersäure mit einer Konzentration von 61 Gew.-$ tropfenweise im Verlauf von 15 Minuten
zugegeben. Das Rühren wurde weitere 15 Minuten fortgesetzt. Die Reaktionsflüssigkeit enthielt 50,6 Mol
anorganischer Säuren. Wenn das Rühren weiter während 1,5 Stunden fortgesetzt wurde, erreichte der Gehalt
an anorganischer Säure den Wert von 50,2 mMol. Das bedeutet, daß 86 i<>
der Salpetersäure unumgesetzt verblieben. Die Reaktionsflüssigkeit wurde dann in einen
geringen Überschuß einer wässrigen Lösung von Natriumhydroxid zum Abbruch der Umsetzung gegossen. Das Produkt
wurde abgetrennt, mit Wasser gev/aschen und einer einfachen Destillation unter Anwendung eines Claisen-Kolbens
unterzogen. Die Ergebnisse sind gleichfalls in Tabelle I zusammengefaßt.
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Behandlungsmittel
Beispiel 1 flüssiges
H2O4
Vergleichs-1
Menge der Hauptfraktion (g)
86
KV-Wert
der Hauptfraktion
der Hauptfraktion
0,39
Cyanoimin-
' gehalt der
Hauptfrak-
tion .(.pjgrn)
610
300 g rohes Adiponitril mit einer Reinheit von 93,5 i»i einem KV-Wert von 5,13 und einem Cyanoirain·-
gehalt von 5100 ppm wurden auf 1500C unter Rühren erhitzt
und das in einem Stickstoffstrom enthaltene Stickstoffdioxid, der mit einer Geschwindigkeit von
1500 ml/h strömte, wurde in das Adiponitril während 70 Minuten eingehlasen. Der Betrag des eingeblasenen
Stickstoffdioxids betrug 9,0 g. Diese Menge entsprach
dem 2,0-fachen der molaren Menge des Verbrauches an Kaliumpermanganat des rohen Ausgang3adiponitrils. Die
erhaltene schwarze Reaktionsflüssigkeit wurde bei verringertem
Druck von 5mmHg destilliert und ergab 280 g einer Adiponitrilfraktion und 11,2 g eines teerartigen
Destillationsrückstandes. Die Reinheit der Adiponitrilfraktion betrug 98,7 $ und die Gewinnungsgeschwindigkeit
betrug 98,5 %. Um die in der Adiponitrilfraktion
enthaltenen sauren Substanzen zu entfernen, wurde mit 48 ml einer wässrigen Lösung von Natriumhydroxid mit
einer Konzentration von 2 Gew.-^ und dann mit 28 ml Wasser gewaschen. Dann wurde das Adiponitril unter Anwendung
einer 30 cm-Widmer-Rektifizierkolonne rektifiziert und ergab 14 g einer Anfangsfraktion, 261 g einer'
8AD
209bö6/-T378
Hauptfraktion und 0,9 g Destillationsrückstand. Die Anfangsfraktion hatte einen KV-Wert von 0,34 und
einen Cyanoiraingehalt von 12 ppm. Die Hauptfraktion
hatte einen KV-Wert von 0,06 und einen Cyanolmingehalt von 9 ppm. Die Anfangsfraktion wurde nochmals
destilliert, um einige Prozent an niedrig siedenden Substanzen zu entfernen,und zu der Behandlung des
rohen Adiponitrilü zurückgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengefaßt.
Zum Vergleich v/urde das vorstehende Verfahren wiederholt,jedoch wurde molekularer Sauerstoff anstelle
von Stickstoffdioxid verwendet. Die Ergebnisse
sind gleichfalls in der nachfolgenden Tabelle II aufgeführt.
Behandlung«- Menge der KV-Wert der Cyanoiijiin-
mittel Hauptfrak- Hauptfrak- gehalt dor
tion (g) tion Hauptfrak-
Beispiel 2 ITO2 + N2 (Gas) 261 0,06 9
Vergleicha-
beispiel 2 O2 (Gas) 260 0,46 750
300 g rohes Adiponitril mit einem KV-Wert von 3,98 und einem Cyanoimingebalt von 9600 ppm, das in
der gleichen Weise wie in Beispiel 1 erhalten wurde, wurden gerührt und 15»7 g flüssiges Distickstofftetroxid
tropfenweise aus einem Tropf trichter im Verlauf von 20 Minuten zugegeben, worauf eine weitere Stunde gerührt
wurde. Während dieses Zeitraums wurde dir Reaktionstemperatur
bei 5O'C gehalten. Das Molarverhältnis
2 0 υ H U ti / 1 3 7 8 BAD ORIGINAL
von Distickstofftetroxid, berechnet als Stickstoffdioxid, zu dem Kaliumpermanganatverbrauch des Adiponitrile
betrug 2,0. Ein Teil der erhaltenen schwarzen Reaktionsflüssigkeit wurde analysiert. .Es wurde festgestellt,
daß 84 io des eingesetzten Distiekstofftetroxids
bei der Umsetzung verbraucht worden waren. Die Reaktionsflüssigkeit wurde dann bei einem verringerten Druck von
5mmHg destilliert, wobei 276 g einer Adiponitrilfraktion
und 13 g Destillationsrückstand erhalten wurden. Das Gewinnungsausmaß dieser Fraktion betrug 97 io.
Die Adiponitrilfraktion wurde mit 74 ml einer
wässrigen Natriumhydroxidlösüng mit einer Konzentration
von 3 Gew.-^ und dann mit 28 ml Wasser gewaschen. Sie
wurde dann unter Anwendung eines Widmer-Refraktionsrohres
rektifiziert und ergab 14 g einer.Anfangsfraktion
j 256 g einer Hauptfraktion und 0,4 g Destillationsrückstand. Die Analyse zeigte, daß din Anfangsfraktion
einen EY-V/ert von ,0,58 und einen Gyanoimingehalt von
13 ppm und die Hauptfraktion einen EY-V/ert von 0,16
und einen Cyanoimingehalt von 5 ppm hatten.
300 g rohes Adiponitril mit einer Reinheit von 93,3 $>, einem KV-Wert von 5>35 und einem Cyanoimin-*
gehalt von 5200 ppm wurden auf 800C unter Rühren erhitzt
und 9,6 g Stickstoffdioxid, das in einem Stickstoff strom, der mit einer Geschwindigkeit von 1600 ml/h
strömte, wurde in das Adiponitril im Verlauf von 2,5 Stunden eingeblasen. Das Molarverhältnis von Stickstoffdioxid
zu dem Kaliumpermanganatverbrauch des rohen Ausgangsadiponitrils betrug 2,05. Die erhaltene schwarze
Reaktionsflüssigkeit wurde bei einem verringerten Druck von 5 mmHg destilliert und ergab 276,3 g einer Adipo-
2 U ö B V- B / 1 3 7 B ' D
nitrilfraktion und 14f8 g eines Destillationsrückstandee.
Das Gewinnungsausmaß dieser Fraktion betrug 97»4 $.
Die Adiponitrilfraktion wurde dann mit 50 ml einer 5 $>~
igen wässrigen Natriumhydroxidlösung und mit 28 ml V/asser
gewaschen. Sie wurde dann unter Anwendung einer Widmer-Rektifizierkolonne rektifiziert und ergab 14 g
einer Anfangsfraktion, 255 g einer Hauptfraktion und 0,9 g Destillationsrückstand. Die Hauptfraktion hatte
einen KV-Wert von 0,10 und einen Cyanoimingehalt von 5 ppm.
Beim Durchgang von Adipinsäure und Ammoniak bei erhöhten Temperaturen über einen Dehydratisierungskatalysator
und grobe Destillation des Produktes bei 5 iumHg erhaltenes feuchtigkeitsfreies rohes Adiponitril
wurde als Ausgangsmaterial verwendet. Dieses rohe Adiponitril hatte eine Reinheit von 97,8 fof einen KV-Wert
von 6,02 und einen Cyanoimingehalt von 9900 ppm.
Ein Reaktionsrohr mit einem Innendurchmesser von 25 mm wurde mit 30 ml Raschig-Ringen gepackt und vom
Boden wurden 10 ml/min (9,6 g/min) rohes Adiponitril und das in einem ^-Strom enthaltene NOp/NpO,, das in
einer Strömungsgeschwindigkeit von 170 ml/min strömte, wurde bei 300C zugeführt. Die Reaktionsflüssigkeit wurde
von einem Überlaufrohr abgezogen. Die Menge des im Reaktionsrohr enthaltenen Adiponitrils betrug 15 ml und
die durchschnittliche VerweilzeiC betrug 90 Sekunden. Die zugeführte Menge an NOp/NoO/ betrug 18,6 g/h, was
dem 1,85-fachen der Molarmenge, berechnet als WO«, des
Betrages des KMnO.-Verbrauchs des rohen Adiponitrils entsprach. Mit Beginn der Zuführung des N0?/N2O,-Mischgases
wurde die Reaktionsflüssigkeit geschwärzt. Die Temperatur stieg durch die gebildete Wärme und bei 520C
20yBB6/ 1378 BA& original
erreichte die Reaktion den Zustand des stehenden Gleichgewichtes. Ein Teil der Reaktionsflüssigkeit
wurde abgenommen und nach der Auflösung mit Wasser mit Alkali titriert. Es wurde festgestellt,
daß 88 <fo des zugeführten Ν02/Ν,>0, hei der Umsetzung
verbraucht worden waren. 240 g der Reaktionsflüssigkeit wurden einer einfachen Destillation bei 5 mmHg
unterworfen. 6,3 g eines nicht flüchtigen teerartigen Destillationsrückstandes wurden abgetrennt und
mit 40 ml einer 1,25 $-igen wässrigen Natriurahydroxidlösung
und dann mit 30 ml Wasser gewaschen, um saure Substanzen zu entfernen. Das Produkt wurde bei 5 mmHg
unter Anwendung eines mit einer 30 cm-Widmer-Rektifi—
zierkolonne ausgerüsteten Destillationskolben rekti·- ·
fiziert. Dabei wurden 21 g Anfangsfraktion, 189 g der Hauptfrakbion und 3,9 g Destillationsrückstand erhalten.
Die Analyse zeigte, daß die Anfangsfraktion einen KY-Wert von 0,87 und einen Cyanoimingehalt von 208 ppm
und die Hauptfraktion einen KT-Wert von 0,17 und einen
Cyanoimingehalt von 16 ppm hatten.
Unter Anwendung der gleichen Vorrichtung wie.in Beispiel 5 wurden 10 ml/min des gleichen rohen Adiponitrils
wie in Beispiel 5 und 2,4 l/min Nitrosegas, welches aus 0,48 % NO, 5,92 fa NO2, 2,64 °/° N3O4, 0,26 #
O2, 0,57 $>
H2O und 85,1 $ N2, wobei sämtliche Prozentsätze
auf .das Volumen bezogen sind, bestand, bei Raumtemperatur
(28°c) zugeführt. Die Reaktionsflüssigkeit
wurde aus dem Überlaufrohr abgenommen. Die durchschnittliche Verweilzeit im Reaktionsrohr betrug 90 Sekunden.
Das Molarverhältnis der Zufuhr an N02/N20., berechne:*
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als NO2, zu dem KMnO.-Verbrauch des rohen Adiponitrile
betrug etv/a 2,9. Mit Beginn der Einleitung des Nitrosegases wurde die Reaktionsflüssigkeit
geschwärzt. Die Temperatur stieg durch die gebildete Wärme und bei 470C erreichte die Reaktion
den stehenden Gleichgewichtszustand. Ein Teil der Reaktionsflüssigkeit wurde abgenommen und nach der
Auflösung in Wasser mit Alkali titriert. Es wurde festgestellt, daß 97 "p des NO2Al2O. im Nitrosegas
durch die Umsetzung verbraucht worden waren.
240 g der Refraktionsflüssigkeit wurden einer
einfachen Destillation bei 5 mmHg zur Abtrennung von 7»4 g einen nicht flüchtigen teerartigen Destil-Iationsrück3Landes
unterworfen und dann mit 30 ml einer 2 $-igcn wässrigen Natriuinhydroxidlösung und
anschließend mit 20 ml Wasser zur Entfernung der sauren Substanzen gewaschen, v.'orauf in der gleichen
Wei.se wie in Beispiel 5 rektifiziert wurde. Dabei wurden 20,7 g einer Anfangsfraktion, 195 g einer
Hauptfraktion und 3,6 g eines Destillationsrückstandes erhalten. Die Analyse zeigte, daß die Anfangsfraktion
einen KV-V/ert von 0,67 und einen Cyanoimingehalt
von 160 ppm und die Hauptfraktion einen KV-Wert von 0,13 und einen Cyanoimingehalt von 16 ppm
hatten.
Das Verfahren nach Beispiel 6 wurde wiederholt, jedoch 61 $>
HNO, anstelle des Nitrosegasea verwendet.
15,2 g 61 $-iges HNO, wurden zu 240 g des gleichen rohen Adiponitrils wie in Beispiel 6 zugesetzt und
das Gemisch während 90 Sekunden bei 3011C gerührt. Die
Menge der Salpetersäure betrug 2/3 des Gewichtes des KV-Wertes des Ausgangsuiaterials, berechnet als 100 $
20 9 »ti'6/ 137 8
MO,. Die Farbe der Reaktionsflüssigkeit wurde kaum
gegenüber dem anfänglichen Gelb geändert und es wurde keine Wärme gebildet. Die Reaktionsflüssigkeit
wurde mit 240 ml einer wässrigen lösung von Natriumhydroxid mit einer Konzentration von 5 °ß>
und dann, mit
24 ml Wasser gewaschen und dann einer Rektifizierung bei 5 mmHg untes? Anwendung einer mit einer 30 cm-Widmer-Rektifizierkolonne
ausgestatteten Destillationsanlage unterworfen. Dabei wurden 24 g einer Anfangsfraktion,
192 g einer Hauptfraktion und 1,6 g Destillationsrückstand
erhalten. Die Analyse zeigte, daß die Anfangsfraktion einen KV-Wert von 6,37 und einen Cyanoimingehalt
von 1900 ppm und die Hauptfraktion einen KV-Wert von 1,62 und einen C^ranoiraingehalt von 540 ppm
hatten.
Ein Reaktionsrohr mit einem Innendurchmesser von
25 mm wurde mit 15 ml Raschig-Ringen gepackt und die
Stellung des Überströmungsrohres so eingestellt, daß die durchschnittliche Verweilzeit des Adiponitrils
45 Sekunden betrug. Das Adiponitril wurde vorerhitzt und durch Erhitzen des Reaktionsrohreö wurde die Temperatur
der Reaktion im stehenden Gleichgewichtszustand bei 950C gehalten. Ansonsten waren Verfahren und
Bedingungen die gleichen wie in Beispiel 6.
Ein Teil der Reaktionsflüssigkeit wurde abgenommen und nach der Auflösung in Wasser mit Alkali titriert,
Es wurde festgestellt, daß 94 $>
des HO2/N2 0/ ißl Nitrosegas
durch die Reaktion verbraucht worden waren. 240 g der Reaktionsflüssigkeit wurden einer einfachen Destillation unterworfen und 6,1 g eines teerartigen Destillationsrückstandes
wurden abgetrennt. Das Produkt wurde dann mit 26 ml einer wässrigen lösung von Natriumhydroxid
mit einer Konzentration von 1,15 Gew.-^ und mit
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20 ml Wasser zur Abtrennung und Entfernung von sauren
Substanzen gewaschen und anschließend rektifiziert. Dabei wurden 21,4 g einer Anfangsfraktion, 196 g einer
Hauptfraktion und 3,6 g eines Destillatiorisrückstandes erhalten. Die Analyse zeigte, daß die Anfangsfraktion
einen KV-Wert von 0,50 und die Hauptfraktion einen KV-Wert von 0,12 hatten..
Der gleiche Versuch wie in Beispiel 7 wurde als Einzelansatz unter Verwendung von 61 $-iger HTTO,* anstelle
des Nitrosegases durchgeführt. 15,2 g 61 $~iges HTiO, wurden zu 240 g des gleichen rohen Adiponitrile
wie in Beispiel 7 zugegeben und das Gemisch während 45 Sekunden bei 100 bis 1080C gerührt. Der Betrag der
eingesetzten Salpetersäure betrug 2/3 des Gewichtes des KV-Wertes des Ausgangsmaterials, berechnet als
100 % HNO,. Die Farbe der Reaktionsflüssigkeit, die
anfänglich gelb war, änderte sich zu dunkelbraun. Die Reaktionsflüssigkeit wurde mit 240 ml einer wässrigen
Lösung von Natriumhydroxid mit einer Konzentration von 5 % und mit 24 ml Wasser gewaschen, worauf
sie in der gleichen Weise wie in Beispiel 7 rektifiziert wurde. Dabei wurden 20,4 g einer Anfangsfraktion,
190 g einer Hauptfraktion und 2,4 g Destillationsrückstand erhalten. Die Analyse zeigte, daß die Anfangsfraktion einen KV-Wert von 1,44 und die Hauptfraktion
einen KV-Wert von 0,22 hatten.
Ein Reaktionsrohr mit einem Innendurchmesser von 25 mm wurde mit 4 ml Raschig-Ringen (4mm Durchmesser
χ 5 mm) gepackt und die Stellung des Überströmungs-
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2237007
rohres so eingestellt, daß die durchschnittliche Verweilzeit des Adiponitrile 12 Sekunden betrug.
Das Adiponitril wurde vorerhitzt und durch Erhitzen des Reaktionsrohres wurde die Temperatur der
Reaktion im stehenden Gleichgewicht bei 125 0C gehalten. Sonst waren Verfahren und Bedingungen die
gleichen wie in Beispiel 5. Die Menge der NOg/N^O.-Beschickung,
die in einem mit 250 ml/min strömenden Stickstoffstrom eingeführt wurde, betrug 24 g/h,
was der 2,2-fachen molaren Menge, berechnet an ITOp, der Menge des KMnO,-Verbrauches des rohen Adiponi~
trils (10 ml/min) entsprach. Ein Teil der Reaktionsflüssigkeit wurde abgenommen und nach der Auflösung
in Wasser mit Alkalittitriert. Es wurde festgestellt,
daß 94 1° der TTOg/BgO,-Beschickung bereits verbraucht
waren. 240 g der Reaktionsflüssigkeit wurden einer einfachen Destillation bei 5 mmHg unterworfen und
5,7 g" eines teerartigen Destillationsrückstandes abgetrennt. Dann wurde das Produkt mit 30 ml einer
2 $-igen wässrigen Hatriumhydroxidlösung und dann
mit 20 ml Wasser zur Entfernung der sauren Substanzen gewaschen, worauf es in der gleichen Weise wie
in Beispiel 5 rektifiziert wurde. Dabei wurden 23 g einer Anfangsfraktion, 194 g einer Hauptfraktion
und 2,6 g Destillationsrückstand erhalten. Die Analyse zeigte, daß die Anfangsfraktion einen KV-Wert
von 0,53 und einqn Cyanoimingehalt von 44 ppm und
die Hauptfraktion einen KV-Wert von 0,15 und einen Cyanoimingehalt von 10 ppm hatte.
400 g rohes Adiponitril mit einer Reinheit von 97»5 °/°T einem KV-Wert von 4»3O und einem Cyanoimin-
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gehalt von 4200 ppm wurden auf 1000C unter Rübren erhitzt
und 1,2 l/min N2O,-Gas, das aus 4,5 Volumen-^
NO, 4,5 Volumen-^ NO2 und 91 Volumen-^ N2 bestand,
wurde in die Adiponitrilflüssigkeit während 100 Minuten eingeblasen. Die Temperatur stieg auf 1030C infolge der Wärmebildung und die Reaktionsfltissigkeit
wurde schwarz. Das Molarverhältnis von NO0 zum .KKnO--Verbrauch
des Ausgangsadiponitrils betrug 2,1. Die erhaltene Reaktionsflüssigkeit wurde einer einfachen
Destillation unterworfen und ergab 339 g einer Adiponitrilfraktion
(Reinheit 93,7 $, Gewinnungsverhältnis
98,5 0P) und 9,2 g eines teerartigen Destillationsrückstandes. Zur Entfernung der in der Adiponitrilfraktion
enthaltenen sauren Substanzen wurde die Reaktionsflüssigkeit mit 120 ml einer 1,4 $-igen wässrigen Natriumhydroxidlösung
und dann mit 40 nil Wasser gewaschen, worauf mittels einer mit einer 30 cm-Widmer-Rektifisier
kolonne ausgestatteten Desfcillationsanlage rektifiziert
wurde und 24 g einer Anfangsfraktion, 343 g einer Haupt
frakfcion und 3,0 g eines Destillationsrückstandes erhalten
wurden. Die Analyse zeigte, daß die Anfangsfraktion einen KV-Wert von 1,98 und einen Cyanoimingehalt·
von 53 ppm und die Hauptfraktion einen KV-Wert von 0,18
und einen Cyanoimingehalt von 16 ppm hatten.
Zum Vergleich wurde das vorstehende Verfahren wiederholt, jedoch wurden reines NO-Gas oder O2 anstelle
des N?0,-Gases verwendet und die Behandlung während 6 Stunden bei 100 bis 1100C durchgeführt. In beiden
Fällen waren der KV-Wert und der Cyanoimingehalt des erhaltenen Produktes nicht wesentlich verringert.
Unter Anwendung der gleichen Vorrichtung wie in Beispiel 5 wurden 10 ml/min des gleichen rohen Adiponitrils
wie in Beispiel 5 und NO2/N2O. in einem Stick-
20ÜBUK/1378
stoffstrom mit einer Strömungsgeschwindigkeit von
125 ml/min bei 300C zugeführt und die Reaktionsflüssigkeit von dem Überlaufrohr abgenommen. Die
durchschnittliche Verweilzeit des Adiponitrils im Reaktionsrohr betrug 90 Sekunden. Die Menge an ITO2/
^O.-Zuführ betrug 10,5 g/h, was der 1,04-fachen
molaren Menge, berechnet als NO^, des Betrages des
KMnO.-Yerbrauehes des rohen Ausgangsadiponitrils
entsprach. Beim Einblasen des NOg/ϊ^Ο/'""^868 wurde
die Realctionsflüssigkeit geschwärzt. Infolge der Wärmeentwicklung stieg die Temperatur an und bei
470C erreichte die Reaktion den stehenden Gleichgewichtszustand.
Ein Teil der Reaktionsflüssigkeit wurde abgenommen und nach der Auflösung in Wasser
mit Alkali titriert. Es wurde festgestellt, daß
86 io des zugeführten ITOo/NpO--Gases verbraucht waren.
240 g der Reaktionsflüssigkeit wurden einer einfachen Destillation bei 5 mmHg unterworfen und
5,5 g eines teerartigen nicht flüchtigen Destillationsrückstandes erhalten, worauf dann mit 34 ml
einer 2 fo-igen wässrigen Natriumhydroxidlösung und
dann mit 23 ml Wasser gewaschen wurde. Das Produkt wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 5 rektifiziert
und ergab 21 g einer Anfangsfraktion, 195 g einer Hauptfraktion und 2,7 g eines Destillationsrückstandes.
Die Analyse zeigte, daß die Anfangsfraktion einen KV-Wert von 0,81 und einen Cyanoimingehalt
\ron 20 ppm und die Hauptfraktion einen KV-Wert
von 0,16 und einen Cyanoimingehalt von 3 bis 4 ppm hatten.
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Claims (4)
- Patentansprüche(jy'Verfahren zur Reinigung von Adiponitril, das mit Kaliumpermanganat oxidierbare Verunreinigungen enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das Adiponitril mit 1 bis 3 Mol Stickstoffperoxid, bezogen auf jedes Mol des Kaliumpermanganatverbrauches des Adiponitrils, bei einer Temperatur von Raumtemperatur bis 1800C behandelt wird und anschließend das gereinigte Adiponitril durch Destillation gewonnen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Adiponitril ein rohee Adiponitril verwendet wird, welches beim Durchgang von Adipinsäure und Ammoniak durch einen Dehydratisierkatalysator bei erhöhter Temperatur erhalten wurde, dessen Kaliumpermanganatbedarf etwa 1 bis 12 # beträgt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Stickstoffperoxid ein unter den Reaktionsbedingungen gasförmiges Stickstoffperoxid, nämlich Stickstoffdioxid, Nitrosegas, ein Gemisch hiervon oder flüssiges Dinitrotetroxid verwendet werden.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Stickstoffperoxid verdünnt mit einem Inertgas verwendet wird.209886/1378
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP5598371 | 1971-07-28 | ||
JP46055983A JPS505687B1 (de) | 1971-07-28 | 1971-07-28 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2237001A1 true DE2237001A1 (de) | 1973-02-08 |
DE2237001B2 DE2237001B2 (de) | 1975-06-19 |
DE2237001C3 DE2237001C3 (de) | 1976-01-29 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1382716A (en) | 1975-02-05 |
DE2237001B2 (de) | 1975-06-19 |
US3803206A (en) | 1974-04-09 |
FR2147743A5 (de) | 1973-03-09 |
JPS505687B1 (de) | 1975-03-06 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Free format text: KOHLER, M., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT., PAT.-ANW., 8000 MUENCHEN |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |