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Verfahren zum Herstellen von Zierprofilen an Möbeln Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Zierprofilen an Möbeln bzw. Nöbelteilen.
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Bekanntlich werden bestimmte Möbel bzw. Möbelteile, beispielsweise
Schlafraummöbel im Rokokostil, aber auch andere Stilmöbel, mit verschiedenartig
ausgestalteten Zierprofilen versehen. Diese Zierprofile werden bei einem bekannten
Verfahren aus Holzabschnitten zusammengesetzt und auf die jeweilige Ober- bzw. Außenseite
des mit einem Zierprofil zu versehenden Mäbelstückes aufgeleimt. Zur Erzielung einer
besonders intensiven Profilierung1 bzw. einer großen Plastizität, können bei diesem
bekannten Verfahren bestimmte Abschnitte in die Oberfläche des Nöbelteils hineingearbeitet
werden, wobei eine derartige Bearbeitung beispielsweise in der Art einer rillen'
oder nutartigen Vertiefung ausgeführt werden kann, die abschnittsweise in die Oberseite
des Möbelstückeseingearbeitet wird und ein- oder beidseitig neben dem aufgesetzten
Zierprofil oder aber auch unmittelbar'im Bereich des Zierprofils liegen kann.
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Eine solche Herstellung von Zierprofilen ist außerordentlich kostspielig.
Denn die einzelnen Profilabschnitte müssen jeweils auf Gehrung geschnitten und in
dieser Form zusammengesetzt werden. Dieses ist insofern verhältnismäßig kompliziert,
als es sich bei den Profilen in aller Regel nicht um solche mit verhältnismäßig
einfachem geometrischen Querschnitt handelt, sondern im allgemeinen um verhältnismäßig
kompliziert ausgebildete Profilquerschnitte, die darüber hinaus noch wechseln können.
Besonders hohe Kosten verursacht bei dieser Herstellung die Einarbeitung der Vertiefungen
in die Außenseite des Möbelstückes durch Schnitzarbeiten und ähnliche spanabhebende
Behandlung. Schließlich weisen derartige Zierprofile an bestimmten Stellen, beispielsweise
an zwei einander gegenüberliegenden Abschnitten eines Möbelteils, regelmäßig komplizierte
unregelmäßige Formgebungen auf, die bei dem bekannten Verfahren lediglich durch
Schnitzarbeiten ausgeführt werden können.
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Man ist daher insbesondere bei der Herstellung von Schlafraummöbeln,
die nicht die natürliche Holzoberfläche aufweisen, sondern mit einem Farbüberzug
versehen sind, bereits dazu übergegangen, derartige*Kunststoffprofile aus Kunststoff
herzustellen und auf die Außenseiten derartiger Möbelstücke aufzukleben. Dieses
Verfahren ist zwar erheblich billiger durchzuführen als die Herstellung derartiger
Zierprofile aus Holz; es weist jedoch insbesondere den Nachteil auf, daß bei derartig
hergestellten Möbeln und Möbelteilen eine Profilierung besonders intensiver Plastizität,
bei
welcher im Bereich der Profilierung Vertiefungen ausgebildet sind, die tiefer liegen
als die Oberseite des Möbelstückes, nicht hergestellt werden können. Während mithin
die Höhe eines solchen Schnittprofils über der Oberfläche des Möbelstückes beliebig
groß ausgebildet werden kann, liegt die größte Tiefe eines derartig ausgebildeten
Zierleistenprofils an der Oberfläche der Ober- bzw. Außenseite des Möbelstückes.
Ein weiterer Nachteil dieses bekannten Verfahrens besteht beispielsweise trotz der
erheblichen Verbilligung gegenüber dem oben beschriebenen Verfahren, bei dem die
Profile aus Holz bestehen, darin, daß es für eine Fertigung von Möbeln in größeren
Serien immer noch zu aufwendig ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Verfahren
zum Herstellen von Zierprofilen an Möbeln unter Vermeidung ihrer Nachteile zu verbessern,
und ein solches Verfahren zu schaffen, das infolge seiner preiswerten Fertigungsweise
auch für größere Serien -von Möbeln und Nöbelteilen geeignet ist, und das dabei
dennoch erlaubt, besondere Vertiefungseffekte zu erzielen, indem sich das Zierprofil
je nach Wunsch abschnittsweise auf unter die Außenfläche des mit dem Zierprofil
zu versehenden Möbelstückes erstrecken kann.
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Als Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß ein
mit einem Zierprofil zu versehendes Möbelteil im Bereich des herzustellenden Zierprofils
mit mindestens einer von der. Unterseite des.Möbelteiis
bis zu dessen
Oberseite verlaufenden Durchgangsöffnung versehen wird; daß das Möbelteil sodann
an seiner Oberseite mit einer an ihrer Unterseite der Oberseite des Möbelteils angepaßten
Form zusammengespannt wird, an deren der Oberseite des Möbelteiles zugekehrten Unterseite
eine Negativform des herzustellenden Zierprofils ausgespart ist; daß anschließend
durch die Durchgangsöffnung Kunststoff in den freien Raum zwischen der Oberseite
des Möbelteils und der Unterseite der Form eingespritzt wird, und daß schließlich
die Durchgangsöffnung wieder verschlossen wird.
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Zur Erzielung der angestrebten besonders intensiven Plastizität bzw.
besonders lebhaften Profilierung kann die Oberseite des Möbelteils vor dem Zusammenspannen
mit der Form mit einer entlang des herzustellenden Zierprofils verlaufenden nutartigen
Ausnehmung versehen sein, deren Breite bevorzugt schmaler ausgebildet sein kann
als die Breite des herzustellenden Zierprofils. Dieses hat sich insofern als besonders
zweckmäßig erwiesen, als einerseits der freie Querschnitt zum Einschießen des Kunststoffes
besonders groß ist, so daß sich eine besonders schnelle und gute Verteilung des
Kunststoffes zwischen der Form und der Oberseite des Möbelteils ergibt, und indem
andererseits die Oberseite des Möbelstückes hinsichtlich der Durchgangs öffnung
keiner besonderen Nachbearbeitung bedarf. Bevorzugt wird die Breite der Durchgangsöffnung
quer zur nutartigen Ausnehmung größer ausgebildet als die Breite der nutartigen
Ausnehmung und kleiner als die Breite des Zierprofils.
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Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn als Kunststoff
ein Schaumstoff verwendet wird, wobei bevorzugt ein. Polyurethanschaum verwendet
wird. Bei diesem Verfahren wird bevorzugt die Form erst nach dem Ausschäumen des
Kunststoffes von der Oberseite des Möbelteils abgenommene wobei es sich hinsichtlich
der Form als besonders vorteiQhaft erwiesen hat, wenn diese aus Epoxydharz besteht.
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Die Erfindung und bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind nachstehend
an Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf eine Zeichnung weiter erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 eine Teildraufsicht#auf die Tür eines Schlafzimmerschrankes,
welche an ihrer Oberseite mit einem Zierprofil versehen ist; Fig. 2 eine Schnittansicht
entlang der Schnitt linie II-II durch das Möbelteil der Fig. 1; und Fig. 3 bis 8
einzelne Verfahrensschritte in schematischer Darstellung.
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Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf ein mit einem Zierprofil 1 versehenes
Möbelteil 2, wobei es sich in dem dargestellten Beispiel um den Ausschnitt einer
Tür für einen Schlafzimmerschrank handelt.
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Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch Fig;.1, wobei erkennbar ist,
daß das Zierprofil 1 sich nicht nur über die Oberseite 3 des Möbelteiles 2 hinaus
nach oben erstreckt, sondern auch in das Möbelteil 2 hinein. Dabei
ist
von besonderer Bedeutung, daß der tiefste Teil 4 des Zierprofils 1 tiefer liegt
als die Oberseite 3 des Möbelteiles 2, wodurch sich eine besonders lebhafte bzw.
plastische Prdfilierung ergibt gegenüber Zierprofilen, die sich lediglich von der
Oberseite 3 aus nach oben erstrecken.
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Die Herstellung eines solchen Zierprofils, wie es in den Fig. 1 und
2 dargestellt ist, ist nachstehend unter Bezugnahme auf die schematische Darstellung
der Fig. 3 bis 8 erläutert: In das mit einem Zierprofil zu versehende Möbelteil
2 (Fig. 3) wird zunächst im Bereich des herzustellenden Zierprofils eine sich von
der Unterseite 5 des Möbelteils 2 bis zu dessen Oberseite 3 erstreckende Durchgangsöffnung
6 eingebracht (Fig. 4). Hierfür wird zweckmäßig das Möbelteil 2 in der dargestellten
Weise durchbohrt. Sodann wird die Oberseite 3 des Möbelteiles 2 mit einer entlang
des herzustellenden Zierprofils verlaufenden nutartigen Ausnehmung 7 versehen (Fig.
5).
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Es ist leicht einzusehen, daß die Reihenfolge dieser beiden Verfahrensschritte
auch vertauscht werden kann.
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Anschließend wird eine aus Epgdharz bestehende Form 8 auf die Oberseite
3 des Möbelteiles 2 aufgespannt' (Fig. 6).
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Die Unterseite 9 der Form 8 entspricht der Oberseite 3 des Möbelteils
2, wobei im Bereich des herzustellenden Zierprofils an der Unterseite 9 der Form
s die Negativform des herzustellenden Zierprofils ausgespart ist.
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Anschließend wird durch die Durchgangsöffnung 6 Kunststoff in den
freien Raum 10 zwischen der oberseite 3
des Möbelteils 2 und der
Unterseite 9 der Form 8 eingespritzt (Fig. 7). Der Kunststoff besteht aus einem
Zwei-Kom,ponenten-Poiyurethanscbaum, -der sich beim Einschießen unter einem Druck
von 6 atü in dem freien Raum 10 verteilt. Sodann wird das Einschußloch 6ver--schlossen,
wie dieses mitfdem Bezugszeichen 11 in Fig.
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8 angedeutet ist. Mit der beginneoden Reaktion dehnt sich der Polyurethanschaum
aus und füllt dabei den Raum 10 vollständig aus. Dabei ergibt sich nicht nur eine
sehr glatte Oberfläche an der Außenseite 12, sondern darüber hinaus auch vor allem
eine sehr gute "VerzahnungX' mit dem Möbelteil 2. Nach dem Ausschäumen bzw. Aushärten
wird die Form 8 entfernt, woraufhin das Möbelteil lediglich noch mit einem Anstrich
Yersehen wird.
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Es hat sich gezeigt, daß aus Epoxydharz bestehende Formen trotz der
verhältnismäßig hohen Drücke von etwa 6 bis 8 atü eine sehr hohe Lebensdauer besitzen
und daher häufig wieder verwandt werden können.
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Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt nicht
nur darin, daß mit ihm die# Herstellung von Zierprofilen an Möbeln nicht nur außerordentlich
einfach und daher preiswert durchzuführen ist, sondern daß darüber hinaus auch ein
Verfahren geschaffen worden ist, bei dem dennoch die Profilierung zur Er zielung
besonders plastischer Profilierungseffekte auch bis unterhalb die Oberseite 3 eines
flöbelstückes 2 heruntergezogen werden kann (siehe nutartige Vertiefung 4 in Fig.
2), ohne daß es hierfür besonders aufwendige Arbeiten bedarf,