DE2231770A1 - Verfahren und vorrichtung zum schmelzen, reinigen und legieren von metallportionen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum schmelzen, reinigen und legieren von metallportionenInfo
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Description
Hanau, den 5. Juni 1972 ZR3-Zap/IIan 725o5
LEYBOLD-IIERAEUS-GnibH & Co. KG
5ooo KÖLN 51 Bonner Straße 5o4
Patent- und Gebrauchsmuster-Hilfsanmeldung
"Verfahren und Vorrichtung zum Schmelzen, Reinigen und
Legieren'von Metallportionen."
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Schmelzen,
Reinigen und gegebenenfalls auch Legie-ren von zusammenhängenden, im Schinelzzustand durch ihre Oberf lächenspannun
zusammengehaltenen Metallportionen, welche im Vakuum auf einer Unterlage der örtlichen Einwirkung einer Energiequelle
ausgesetzt werden.
Durch die DT-PS 895 474 ist ein Verfahren der vorstehend beschriebenen Art vorbeknnnt, bei dem als Energiequelle
Elektronenstrahlen und als Unterlage kleine, tiegelförmige
Behälter verwendet werden, in denen sich das geschmolzene
Material unter der Wirkung der Oberflächen-spannung
zu Kugeln bzw. Tropfen zusamnonzieht. Die Schraelzunterlagen
sind zwar bewegbar angeordnet, jedoch findet beim Transport der Unterlagen keine Relativbewegung
zwischen den Schraelzgutmengen bzw. Portionen und der Unterlage
statt. Die geschmolzene Materialmenge babält vielmehr
ihre räumliche Lage zur Unterlage bei.
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Mit dem vorbekannten Gegenstand ist es jedoch nicht möglici:
die zu behandelnden Materialportionen während des Schmelzens wirksam durch einen Entgasungsvorgang zu
reinigen. Die Ursache hierfür ist darin zu suchen, daß die Unterlage den unteren Teil der geschmolzenen Materialportion gegenüber einem Gasaustausch mit der Umgebung gewissermaßen
abschirmt. Der notwendige Gasaustausch ist also lediglich über den nach oben weisenden Teil der
Oberfläche möglich, so daß sich für die gegenüberliegenden Volumenelenente der Materialportion erhebliche Diffusionsweglängen
einstellen. Die Folge sind unerträglich lange Behandlungszeiten, Ein Legieren des Materials mit anderen
Stoffen, das eine gute Durchmischung der einzelnen Komponenten voraussetzt, ist auf die bekannte Weise schon
gar nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
sowie auch eine Vorrichtung anzugeben, mittels welcher eine wirksame Reinigung von Metallportionen sowie gegebenen
falls auch eine Legierungsbildung ermöglicht werden. Ferner sollen die Metallportionen während ihrer Behandlung, d.h-,
Reinigung und/oder Legierung, stets unter dem Einfluß der Energiequelle bleiben, d.h. sich nicht aus ihrem Einflußbereich
fortbewegen.
Die Lösung der gestellten Aufgabe wird gemäß der Erfindung
dadurch erreicht, daß die Unterlage in der Weise gegenüber der geschmolzenen MetaSlportion
bewegt wird, daß diese unter Beibehaltung ihrer räumlichen Lage auf der Unterlage abgewälzt wird. Auf
die ärfindungsgenäße Weise ist es möglich, laufend neue
Oberflächenteile der durch die Oberflächenspannung zusammengehaltenen
Metallportionen in Wechselwirkung mit der umgebenden Atmosphäre zu bringen, insbesondere aber
sie zeitweise von der Unterlage zu entfernen- Mit der
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©AD ORIGINAL
Ab'wälzbewegung ist gleichzeitig ein Mischvorgang innerhalb
der einzelnen Metallportionen verbunden, durch den laufend neue Yolumenelernente in den Bereich der Ober=
fläche und wieder von ihr fortgebracht werden. Die notwendige Dif'fusionsweglänge wird hierdurch, stark reduziert
und der Gasaustausch bzw. die Reinigungszeit werden
merklich verkürzt. Mit der Abwälz- und Mischbewegung ' ist der "weitere Vorteil verbunden, daß auf diese Weise
wirtschaftlich kleine Mengen von Legierungen hergestellt werden können. Schließlich ist auch die
Temperaturverteilung in den Metallportionen aufgrund des Mischvor^anges wesentlich günstiger, so cUiß örtliche
Überhit-zungen und daß damit verbundene Ausdampfen von
leichter siedenden Legierungselementen vermieden v/erden. Infolge der Beibehaltung der räumlichen Lage werden
außerdem komplizierte Regel- und"Steuermechanismen überflüssig,
durch die die Energiequellen ansonsten der sich bewegenden l'ietallportion nachgeführt werden müßten.
Das erfindungsgeiaäße Verfahren kann entweder im Vakuum
oder unter Schutzgas durchgeführt werden. Zur Verstärkung der Reinigungswirkung empfiehlt sich jedoch
die Anwendung von Vakuum. Als Energiequellen kommen Lichtbögen, Plasmastrahlen, besonders zweckmäßig aber
Elektronenstrahlen zur Anwendung. Bei der Verwendung von Elektronenstrahlen ist die Aufrechterhaltung eines
Vakuums im Behandlungsraum unerlässlich, da die Ausbreitung von Elektronenstrahlen bei höheren Gasdichten
merklich erschwert wenn nicht gar unmöglich gemacht wird. Elektronenstrahlen besitzen den zusätzlichen Vorteil
einer hohen Energiedichte und einer leichten Steuerbarkeit ihrer Leistung und des Auftreffpunktes
bzw. Brennflecks.
Die Abwälzbewegung der Metallportion auf der Unterlage
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kann beliebig erfolgen, besonders zweckmäßig ist jedoch die Ausführung einer periodischen Schwenkbewegung. Eine
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgeraäßen Verfahrens
besteht aus einer -Vakuumkammer, einer Energiequelle und einer Unterlage für die zu behandelnden
Metallportionen. Sie ist gemäß der weiteren Erfindung
dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlage drehbeweglich aufgehängt is»t und eine Abv/älzflache besitzt, welche
kreisförmig gekrümmt ausgebildet ist, wobei die Kreisebene .senkrecht steht und der Drehpunkt der Bewegung
mit dem Mittelpunkt der Abwälzfläche zusammen fällt. Denkbar wäre in diesem Zusammenhang die Ausbildung der
Unterlage als ringförmige, geschlossene Kille, deren Achse horizontal ausgerichtet ist. Bei einer Drehung
der Unterlage um diese Achse behält die geschmolzene
Metallportion ihre Lage an der tiefsten Stelle der Ringrille d'.h. unterhalb der Drehachse bei. Bei Anwendung
einer periodischen Schwenkbewegung genügt es, einen Ausschnitt&us dem genannten ringförmigen Tiegel
zu verwenden und diesen um ae~n Mittelpunkt schwenkbar
zu befestigen. Zu diesem Zweck wird die Unterlage zweckmäßig an einem Schwenkhebel befestigt, dessen Drehachse
horizontal und durch den Mittelpunkt der Kreisebene der Abv/älzf lache gehend ausgerichtet ist.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und das in ihr ausgeübte, erfindungsgemäße Verfahren,
seien nachfolgend anhand der Figuren 1 und 2 näher beschrieben.
Es zeigen: Figur 1 einen durch die Schwenkebene verlaufenden Schnitt durch Unterlage und Metallprobe mit
einem Elektronenstrahlerzeuger als Energiequelle und Figur 2 einen Schnitt durch Unterlage und Metallportion
senkrecht zum Schnitt gemäß Figur 1, jedoch mit einer Lichtbogenelektrode als Energiequelle.
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BAD ORIGINAL
In Figur 1 ist mit 1 ein Elektronenstrahlerzeuger bezeichnet,
der über eine Druckstufenstrecke 2 einen vollbeschleunigten, hochenergetischen Elektronenstrahl 3
aussendet. Der Elektronenstrahl wird mittels eines in der Zeichnung nicht dargestellten Ablenkma-gnetsysteras
auf einer schwachgekrümraten Bahn geführt und trifft am'
Ende dieser Bahn auf eine Metal!portion 4 auf, die in
dem dargestellten Betriebszustand bereits geschmolzen ist und durch die ihr' eigene Oberflächenspannung in
Tropfenform zusammengehalten wii'd. Der Auftreffpunkt des
Elektronenstrahls 3 wird auch als Brennfleck 5 bezeichnet.
Die schmelzflüssige Metallportion 4 ruht auf einer Unterlage 6, welche nach Art einer aufgebogenen Rinne
kreisförmig gekrümmt ausgebildet ist, wobei die Kreisebene der Krümmung in der Zeichenebene verläuft und
in der Praxis· senkrecht steht. Die aufgebogene Rinne ist ein Segment eines kreisförmigen Ringtiegels, welcher
einen Hohlraum 8 zur Aufnahme eines Kühlmeditims, beispielsweise Wasser, enthält. Die Unterlage ist außerdem
senkrecht zur Zeichenebene aufgebogen, sodaß eine nach Art einer Hängematte gebogene Wanne entsteht, die die
schmelzflüssige .Metallportion 4 unter Wahrung eines
stabilen Gleichgewichtszustandes umschließt. Der Mittel-punkt
des Kreises ist mit 9 angegeben. Er ist gleichzeitig Dreh- bzw. Schwenkachse der Unterlage 6 und rait
dieser durch einen Schwenkhebel Io verbunden^ Infolge
eines in der Zeichnung nicht dargestellten Antriebes ist die Unterlage 6 in der Lage^periodische Schwenkbewegungen
auszuführen und hierbei Endstellungen einzunehmen, die durch die gestrichelten Urarißlinien 6a und
6b dargestellt sind. Die Frequenz dieser Schwenkbewegunge
liegt zwischen ca.o,lund ca I Hz. Die Amplitude der Schwingung beträgt im vorliegenden Fall ca 6οWinkelgrade.
Bei Ausführung dieser Schwenkbewegung führt die Metall-
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portion 4 eine Abwälzbewegung auf der Innenfläche der
Unterlage 6 aus, die aus diesem Grunde auch als Abwälzfläche 11 bezeichnet ist. Durch das Abrollen der
Metallportion werden laufend neue Oberflächenteile von der Abwälzfläche abgehoben und in Wechselwirkung
mit der umgebenden Atmosphäre gebracht..Da der Tiefstpunkt der Unterlage 6 infolge der geometrischen Gestaltung
stets an der gleichen Stelle, nämlich unterhalb der Drehachse 9 verbleibt behält die Metallportion
zwangsweise auch die in der Zeichnung dargestellte Lage. bei. Es ist somit gewährleistet, daß der
Elektronenstrahl 3 stets auf die Metallportion auftrifcfc.^Die
gesamte Anordnung ist von einer in der Zeichnung nicht dargestellten Vakuumkammer umgeben,
die in bekannter Weise durch ebenfalls nicht dargestellte Vakuumpumpen evaköierbar· ist.
In Figur 2 sind gleiche Teile wie in Figur 1 mit gleichen Bezugszeichen versehen, so daß sich eine Wiederholung
an dieser Stelle erübrigt. Anstelle des Elektronenstrahlerzeuger 1 ist jedoch eine abbrandfeste Lichtbogenelektrode
12 angeordnet. Auf Grund eines Stromanschlusses an diese Elektrode und an die Unterlage 6
von unterschiedlicher Polarität kann zwischen der Lichtbogenelektrode 12 und der mit der Unterlage 6
in elektrisch leitender Verbindung stehenden Metallportion 4 ein Lichtbogen 13 gezündet werden, der zum
Schmelzen bzw. zur v/eiteren Beheizung der Metallportion dient. Die Funktion der in Figur 2 dargestellten
Variante ist ansonsten völlig analog derjenigen gemäß Figur 1. Die Schwenkbewegung wird bei dem Gegenstand
gemäß Figur 2 senkrecht zur Zeichenebene ausgeführt.
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Claims (6)
1. Verfahren zum Schmelzen, Reinigen und ggf. auch Legieren von zusammenhängenden, im Schmelzzxistand
durch die Oberflächenspannung zusammengehaltenen j Metallportionen welche im Vakuum auf einer Unterlage
der örtlichen Einwirkung einer Energiequelle ausgesetzt werden, dadurch gekennzeichnett daß die
Unterlage (6) in der Weise gegenüber der geseholzenen Metallportion (4) bewegt wird, daiä diese
unter Beibehaltung ihrer räumlichen Lage auf der. Unterlage abgewälzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnett
daß als Energiequelle ein Elektronenstrahl (3) verwendet und die Metallportion (4) bei ihrer Abwälzbewegung
im Brennfleck (5) des Elektronenstrahls gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennseichnei;«
daß die Bewegung eine periodische Schwenkbewegung ist.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An- Spruch
1, bestehend aus einer Vakuumkammer, einer Energiequelle und einer Unterlage für die zu behandelnden
Metallportionen, dadurch gekennzeichnet t daß die Unterlage (6) drehbeweglich aufgehängt ist
und eine Abwälzfläche (11) besitzt, welche kreisförmig gekrümmt ausgebildet ist, wobei die Kreisebene senkrecht steht und die Drehachse (8) der Bewegung
mit dem Mittelpunkt der Abimlzf lache zusammenfällt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
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-s-
3AD ORIGINAL
daß die Unterlage (6) als kreisförmig aufgebogene Rinne (7) ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5> dadurch nekennzeichnet,
daß die Unterlage (6) an einem Schwenkhebel (Io) befestigt
ist, dessen Drehachse (9) horizontal und durch den Mittelpunkt der Kreisebene der Abwälzflache
(11) gehend ausgerichtet ist.
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