DE1110877B - Verfahren zum Erschmelzen von Metallbloecken mittels Elektronenstrahlen - Google Patents
Verfahren zum Erschmelzen von Metallbloecken mittels ElektronenstrahlenInfo
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- C22B9/22—Remelting metals with heating by wave energy or particle radiation
- C22B9/228—Remelting metals with heating by wave energy or particle radiation by particle radiation, e.g. electron beams
Description
Die Erfindung betrifft das Erschmelzen von größeren Metallblöcken mittels Elektronenstrahlen unter
Vakuum oder in inerter Atmosphäre von reduziertem Druck.
Seit längerer Zeit ist bekannt, daß Elektronenstrahlen zum Erhitzen von Schmelztiegeln benutzt
werden können. Dabei werden die Elektronenstrahlen auf die Außenseite des Tiegels gerichtet und erwärmen
zunächst diesen Tiegel und erst weiterhin dann das im Schmelztiegel enthaltene Metall.
Es ist weiterhin bekannt, Elektronenstrahlen zum direkten Schmelzen und Verdampfen von Material zu
benutzen. Dabei wird der in einem vom Schmelzofen durch Lochblenden abgeteilten Raum erzeugte Elektronenstrahl
unmittelbar auf das zu schmelzende Material konzentriert. Er erhitzt dieses Material örtlich
sehr hoch und bewirkt dadurch das Schmelzen eines begrenzten Teiles des Materials. Dieses Verfahren
wurde auch schon dazu benutzt, um kleine Mengen pulverförmigen Materials zu kleinen Kugeln zusammenzuschmelzen.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, das Ende eines Stabes oder eines Drahtes mit Elektronen abzuschmelzen.
Hierbei wird insbesondere ein das Stabende umgebender axial zum Stab verschiebbarer Heizring,
der als Oxyd- bzw. Boridglühkathode ausgebildet ist, benutzt. Durch entsprechende Spannungsverteilung
gelangt ein großer Teil der Elektronen auf das Ende des Stabes und schmilzt ihn ab. Das geschmolzene
Material kann dann in einen Schmelzsee herabtropfen. Bei einer solchen Anordnung wird außerdem
ein Teil der erzeugten Elektronen dazu benutzt, den Schmelzsee flüssig zu halten. Diese Art des Schmelzens
von Materialien durch Elektronenbombardement bereitet durch den kleinen Abstand zwischen der
Elektronenquelle und dem abzuschmelzenden Metall beträchtliche Schwierigkeiten. Sie sind vor allem darin
begründet, daß beim Schmelzen größere Mengen von Gasen aus dem zu behandelnden Material austreten
und dadurch zwischen den Elektroden sich Glimmentladungen ausbilden können. Glimmentladungen
verhindern aber die Konzentrierung der Energie auf die abzuschmelzenden Elektrodenenden, lassen den
Strom stark ansteigen und verbrauchen vor allem die elektrische Energie weitgehend im Plasma der Entladung,
so daß sie nicht zum Schmelzen zur Verfügung steht.
Zur Vermeidung dieser Nachteile wird vorgeschlagen, größere Metallmengen mittels Elektronen, die in
einem vom Schmelzofen durch Lochblenden abgeteilten Raum erzeugt werden, dadurch zu schmelzen, daß
dieser Raum unabhängig vom Schmelzofen evakuiert
von Metallblöcken
mittels Elektronenstrahlen
mittels Elektronenstrahlen
Anmelder:
W. C. Heraeus G.m.b.H., Hanau/M.
W. C. Heraeus G.m.b.H., Hanau/M.
Dipl.-Phys. Horst Eckstein,
Dipl.-Phys. Helmut Gruber und Helmut Scheidig,
Dipl.-Phys. Helmut Gruber und Helmut Scheidig,
Hanau/M.,
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
wird und die in bekannter Weise gebündelten Elektronenstrahlen so gerichtet werden, daß sie entweder
nur auf das Ende einer Abschmelzelektrode oder gleichzeitig auf das Ende der Abschmelzelektrode
und den gebildeten Schmelzsee auftreffen.
Die Elektronenstrahlen werden zu diesem Zweck bei einer senkrecht stehenden Abschmelzelektrode
schräg von oben auf deren Ende gerichtet und erhitzen dieses Ende so lange, bis Tropfen in das
Schmelzbad eindringen. Auf Grund der Divergenz des Elektronenstrahls gehen auch Elektronen an der
Abschmelzelektrode vorbei und fallen auf den Schmelzsee. Diese Elektronen geben ihre Energie an
den Schmelzsee ab und erhalten ihn so weiterhin flüssig. Damit ein größerer Teil des Schmelzsees durch
das Auftreffen von Elektronen flüssig gehalten wird, ist es zweckmäßig, die Elektronenstrahlen nicht zu
einem sehr engen Bündel zu konzentrieren, sondern diesem Bündel durch bekannte elektronenoptische
Mittel einen gewissen Öffnungswinkel zu geben. Die Größe dieses Winkels hängt davon ab, wie stark die
Elektronenstrahlen für das Abschmelzen des Elektrodenendes gebündelt sein müssen und welche Größe
der Schmelzsee hat. In der Praxis lassen sich sowohl das laufende Abschmelzen der Elektrode wie auch
das dauernde Flüssighalten des Schmelzsees in genügendem Ausmaß miteinander vereinen.
Um die Elektrode gleichmäßig abschmelzen zu lassen und einen größeren Schmelzsee gleichzeitig
flüssig zu erhalten, ist es besonders zweckmäßig, mehrere Bündel, mindestens aber zwei, von Elektronenstrahlen
gleichzeitig zu verwenden.
109 647/441
Das erfindungsgemäße Verfahren des Erschmelzens größerer Metallblöcke besitzt den Vorteil, daß
die Elektronenquelle sich in größerem Abstand von der zu schmelzenden Elektrode und dem geschmolzenen
Material im Schmelzsee befindet. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Glimmentladungen
verringert, da durch Abpumpen von sich entwickelnden Gasen in der Nähe des Abschmelzortes
der Erlektrode verhindert wird, daß sich diese Gase bis zu der Elektronenquelle hin ausbreiten können.
Außerdem kann der Abstand zwischen dem Elektrodenende und dem Schmelzsee relativ gering gehalten
werden.
Wenn der Elektronenerzeugungsraum zusätzlich noch durch eine Lochblende abgetrennt und durch
ein besonderes Pumpenaggregat auf einem sehr niedrigen Druck gehalten wird, ist es ausgeschlossen,
daß sich Glimmentladungen noch bis zu der Elektronenquelle hin ausbreiten können. Der durch eine
Blende abgetrennte Erzeugungsraum der Elektronen befindet sich dann dauernd auf einem so niedrigen
Druck, daß die Gasentwicklung aus dem schmelzenden Material dort keinen Einfluß mehr ausüben kann.
Der Druck im Erzeugungsraum der Elektronen beträgt dabei etwa 10~4 bis 10~6 Torr. Es ist dann sogar
möglich, in den Schmelzraum inerte Gase einzulassen, wenn es erwünscht ist, den Schmelzvorgang in
inerter Atmosphäre von reduziertem Druck durchzuführen, ohne daß störende Gasentladungen auftreten.
Die Zeichnung zeigt einen Schmelzofen zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung, bei dem
beispielsweise zwei gebündelte Elektronenstrahlen zum Abschmelzen benutzt werden.
Der Ofenteil 1 besitzt einen Absaugstutzen 2 und einen Deckelteil 3. Durch diesen Teil 3 wird durch
die Dichtung 4, die entweder gleitend sein kann oder auch Druckstufenstrecken enthält, eine Elektrodenhaltestange
5 eingeführt, die am unteren Ende die Abschmelzelektrode 6 trägt. Die Abschmelzelektrode 6
wird durch die Elektronenstrahlenbündel 7 abgeschmolzen. Das abschmelzende Metall tropft herunter
in den Schmelzsee 8, der den Schmelzblock 9 aufbaut. Der Schmelzblock bildet sich innerhalb des wassergekühlten
Tiegels 10. Der ebenfalls wassergekühlte Boden 11 des Tiegels 10 ist absenkbar eingerichtet,
um den Schmelzsee 8 immer in der gleichen Höhe zu halten. Die Absenkvorrichtung des Tiegelbodens 11
kann aus einer hydraulischen oder mechanischen wassergekühlten Hebe- und Senkvorrichtung bestehen,
die sich vorteilhafterweise noch innerhalb der Tiegel-Verlängerung 12 unter Vakuum befindet.
Die Elektronenstrahlen 7 werden in dem Ausführungsbeispiel von zwei Elektronengeneratoren 13 erzeugt.
Diese bestehen aus der Kathode 14, den Fokussierungsmitteln 15 und einer Blende 16. Weiterhin
können noch Ablenkvorrichtungen, wie z. B. die magnetischen Spulen 17, vorgesehen sein. Die Elektronengeneratoren
besitzen getrennte Evakuierungsleitungen 18, die sich zu dem Rohr 19 vereinigen, das
zweckmäßig zu einem getrennten Pumpsatz führt.
Mit einer solchen Einrichtung kann das beschriebene Verfahren in folgender Weise durchgeführt
werden:
Zuerst wird die Abschmelzelektrode 6 an die Elek-,, trodenhaltestange 5 angesetzt und diese so weit nach
oben hinaufgezogen, daß die Elektrode oberhalb der Elektronenstrahlen 7 endet. Der Ofen wird dann allseitig
abgeschlossen und evakuiert. Sodann werden die Elektronengeneratoren 13 in Betrieb gesetzt und die
Abschmelzelektrode 6 so weit nach unten gefahren, bis die Elektronenstrahlen 7 das untere Ende der Abschmelzelektrode
schmelzen. Durch das heruntertropfende Material bildet sich dann der Schmelzsee 8,
der von den nicht stark fokussierten Elektronenstrahlen 7 flüssig gehalten wird.
Entsprechend der abgeschmolzenen Menge der Abschmelzelektrode 6 wird der Tiegelboden 11 abgesenkt,
so daß der Schmelzsee 8 sich stets in etwa gleicher Höhe befindet.
Es ist besonders vorteilhaft, den Vorschub der Abschmelzelektrode so automatisch zu regeln, daß sich
in allen Fällen stets das untere Ende der Abschmelzelektrode während des Schmelzvorganges im Überlappungsbereich
der Elektronenstrahlen befindet.
Zum Schmelzen des zu behandelnden Materials in einer inerten Atmosphäre kann z. B. Helium oder
Argon durch die Leitung 20 in Dampfform eingeleitet werden. Damit dieser Stoff nicht sofort wieder abgepumpt
wird, ist es zweckmäßig, eine Drosselklappe 21 im Absaugstutzen 2 wenigstens teilweise zu
schließen.
Besonders in den Fällen, in denen ein gasförmiger Bestandteil den Schmelzofen erfüllt, zeigt sich die
Überlegenheit der vorgeschlagenen Methode gegenüber der bisher bekannten. Bei den bekannten Vorrichtungen
befindet sich die Kathode zur Erzeugung der Elektronenstrahlen im Innern des Schmelzofens
in der Nähe der abzuschmelzenden Elektrode. Durch auch nur etwas größeren Gasdruck entstehen dann
Gasentladungen, die bewirken, daß die Elektronenstrahlenenergie nicht auf das Ende der Abschmelzelektrode
konzentriert bleibt, sondern sich in Form eines Plasmas beliebig im Ofeninnern verteilt. Bei
der vorgeschlagenen Schmelzanordnung sind sowohl die Elektrode wie auch der Schmelzsee in der angedeuteten
Weise durch die Leitungen 22 geerdet, und die Erzeugung der Elektronen erfolgt innerhalb der
Elektronengeneratoren 13, denen die nötigen Spannungen durch Isolatoren und entsprechende Leitungen
zugeführt werden. Diese Elektronengeneratoren 13 werden aber getrennt evakuiert, so daß die Entstehung
von Glimmentladungen durch die hier vorgeschlagene Einrichtung und das hier vorgeschlagene
Verfahren sicher vermieden werden kann.
Claims (4)
1. Verfahren zum Schmelzen von Metallen mittels Elektronenstrahlen unter Vakuum oder in
inerter Atmosphäre von reduziertem Druck, wobei die Elektronenstrahlen in einem vom Schmelzofen
durch Lochblenden abgeteilten Raum erzeugt werden, dadurch gekennzeichnet, daß dieser
Raum unabhängig vom Schmelzofen evakuiert wird und die in bekannter Weise gebündelten
Elektronenstrahlen so gerichtet werden, daß sie entweder nur auf das Ende einer Abschmelzelektrode
oder gleichzeitig auf das Ende der Abschmelzelektrode und den gebildeten Schmelzsee
auf treffen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Elektronenstrahlenbündel
verwendet werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorschub der
Abschmelzelektrode so erfolgt, daß sich die Abschmelzelektrode während des Schmelzvorganges
mit ihrem untersten Ende stets im Überlappungsbereich der Elektronenstrahlen befindet.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden des Schmelztiegels
so abgesenkt wird, daß sich der Schmelzsee während des Schmelzvorganges immer in etwa
gleicher Niveauhöhe befindet.
In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1 071 730.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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