DE1121281B - Schmelzanlage zum Schmelzen von Metallen unter reduziertem Druck - Google Patents
Schmelzanlage zum Schmelzen von Metallen unter reduziertem DruckInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
- C22B9/00—General processes of refining or remelting of metals; Apparatus for electroslag or arc remelting of metals
- C22B9/16—Remelting metals
- C22B9/22—Remelting metals with heating by wave energy or particle radiation
- C22B9/228—Remelting metals with heating by wave energy or particle radiation by particle radiation, e.g. electron beams
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schmelzofen für Metalle, der unter reduziertem Druck arbeitet. Der Vorteil
des Schmelzens unter reduziertem Druck besteht darin, daß man die Qualität des Metalls erheblich
verbessern kann, denn durch das Schmelzen unter reduziertem Druck wird das erschmolzene Metall entgast.
Zur Durchführung solcher Schmelzen wurden bereits eine Reihe von Schmelzanlagen vorgeschlagen,
die hauptsächlich auf drei grundlegenden Verfahren aufbauen und als Erweiterungen bzw. Verbesserungen
dieser Schmelzverfahren anzusprechen sind. Zu den grundlegenden Schmelzverfahren wird das induktive,
das Lichtbogen- und das Elektronen-Schmelzverfahren gerechnet. Entsprechend dieser Einteilung werden
Metalle unter reduziertem Druck auf induktive Weise, mittels Lichtbogen oder mittels Elektronenbombardement
auf Schmelztemperatur erhitzt. Bei Anwendung eines der beiden letztgenannten Verfahren besitzt das
zu erschmelzende Metall meist die Form einer stabförmigen Elektrode, die abgeschmolzen wird.
Je nach der gewünschten Qualität des Endproduktes wird das Metall beispielsweise in einem Induktions-Schmelzofen,
in einem Lichtbogen-Schmelzofen oder in einem Elektronen-Schmelzofen unter reduziertem
Druck erschmolzen. Dabei ist für jeden genannten Schmelzprozeß cine getrennte Ofenanlage
erforderlich. Zur Gewinnung sehr reiner Metalle hat man auch bereits vorgeschlagen, zwei Schmelzprozesse
hintereinanderzuschalten, d. h. das Metall entweder zweimal dem gleichen Schmelzverfahren oder zwei
verschiedenartigen Schmelzverfahren zu unterwerfen. Die bekannten Schmelzanlagen zur Durchführung der
letztgenannten verschiedenartigen Schmelzverfahren bestehen dabei aus zwei Ofeneinheiten, die zweckmäßigerweise
übereinander angeordnet werden, so daß der nach dem ersten Schmelzverfahren gewonnene
Schmelzblock sofort in einer zweiten Ofeneinheit mittels des anderen Schmelzverfahrens erschmolzen
werden konnte. Solche unter reduziertem Druck arbeitenden Schmelzanlagen sind nicht nur sehr aufwendig,
sondern bedingen auch erhebliche Bedienungs- und Wartungsschwierigkeiten.
Demgegenüber bezieht sich die Erfindung auf eine solche unter reduziertem Druck arbeitende Schmelzanlage,
die durch die eine Ofeneinheit bildende Kombination eines an sich bekannten, unter reduziertem
Druck arbeitenden Lichtbogen-Schmelzofens mit einem an sich bekannten, unter reduziertem Druck
arbeitenden Elektronen-Schmelzofen gekennzeichnet ist. Diese Schmelzanlage bietet gegenüber der bekannten
Doppelanlage den Vorteil, daß sich ihre Wartung und Bedienung sehr vereinfacht, da wesent-Schmelzanlage
zum Schmelzen von Metallen unter reduziertem Druck
Anmelder:
W. C. Heraeus G. m. b. H.,
Hanau/M., Heraeusstr. 12-14
Hanau/M., Heraeusstr. 12-14
Dipl.-Phys. Helmut Gruber, Hanau/M,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
liehe Steuerungs- und Bedienungsapparaturen unabhängig
von der Art des Schmelzverfahrens benutzt werden können, d. h. daß wesentliche Steuerungs-
und Bedienungsapparaturen sowohl für das Lichtbogen- als auch für das Elektronen-Schmelzverfahren
die gleichen Aufgaben erfüllen. Hierdurch werden selbstverständlich auch die Kosten gegenüber einer
Doppelanlage sehr herabgesetzt. Darüber hinaus ist es mit der erfindungsgemäßen Vakuum-Schmelzanlage
möglich, die beiden Schmelzverfahren, also das Lichtbogen- und das Elektronen-Schmelzverfahren,
in jeder gewünschten Weise miteinander zu kombinieren, beispielsweise zunächst die Metallelektrode
mittels Lichtbogenerhitzung abzuschmelzen und den so gewonnenen Schmelzblock als Abschmelzelektrode
für das Erschmelzen mittels Elektronenstrahlen zu verwenden.
An Hand der Figur wird eine Schmelzanlage nach der Erfindung und die Durchführung eines hintereinandergeschalteten
Lichtbogen-Elektronen-Schmelzprozesses beschrieben.
In die Ofenkammer 1 ist über Druckstufen 2 — der Übersicht wegen wurde nur eine Druckstufe schematisch
dargestellt — die Elektrodenhaltestange 3, an der die Abschmelzelektrode 4 befestigt ist, eingeführt.
Über Isolierstücke 5 ist der Tiegel 6 an die Ofenkammer angeflanscht. Die Tiegel ist von einem Kühlmantel
7 umschlossen, auf dessen Zwischenwand 8 eine Magnetspule 9 angeordnet ist. Der Boden 10 des
Tiegels 6 ist ebenfalls gekühlt und absenkbar eingerichtet. Die Absenkvorrichtung kann aus einer an sich
bekannten mechanischen oder hydraulischen Hebeoder Senkvorrichtung bestehen. Der den Tiegelboden
10 tragende Stempel 11 befindet sich vorteilhafterweise noch innerhalb der Tiegelverlängerung 12 unter
reduziertem Druck. Die Ofenkammer 1 ist über den
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Pumpstutzen 13 an ein Pumpenaggregat 14 angeschlossen, das so dimensioniert ist, daß in der Ofenkammer
stets der erforderliche reduzierte Druck während des Schmelzprozesses aufrechterhalten werden kann. Innerhalb
der Ofenkammer 1 ist eine Elektronenquelle, beispielsweise in Form eines Heizringes 15, angeordnet,
an dessen Stelle selbstverständlich auch mehrere Elektronengeneratoren treten können, die vorzugsweise
in etwa gleicher Höhe wie der Heizring 15 um die Abschmelzelektrode 4 herum verteilt sind. Sowohl
der Heizring 15 als auch die Elektronengeneratoren sind in so großem Abstand von der Abschmelzelektrode
angeordnet, daß Glimmentladungen zwischen beiden mit Sicherheit vermieden werden.
Mit der beschriebenen Schmelzanlage kann ein beispielsweise hintereinandergeschalteter Lichtbogen-Elektronen-Schmelzprozeß
in folgender Weise durchgeführt werden:
Nach Evakuieren der Ofenkammer 1 wird die an der Elektrodenhaltestange 3 befestigte Abschmelzelektrode
4 in den Tiegel 6 eingeführt. Der Tiegelboden 10 ist so weit nach unten abgesenkt, daß während
des ersten Schmelzprozesses der zwischen Abschmelzelektrode 4 und Schmelzsee 16 brennende
Lichtbogen 17 sich innerhalb des Tiegels 6 befindet. Die für den Lichtbogen-Schmelzprozeß notwendige
Energie wird von einem Hochstromaggregat 18 geliefert und über die beiden Leitungen 19 und 20 zugeführt.
Entsprechend der erschmolzenen Metallmenge wird die Elektrodenhaltestange 3 kontinuierlich
in die Ofenkammer 1 und damit die Abschmelzelektrode 4 in die Schmelzzone eingeführt. Während
der Dauer des Schmelzprozesses kann die Magnetspule 9 an die Stromquelle 21 angeschlossen werden.
Das Magnetfeld der Spule 9 hat die Aufgabe, den Lichtbogen 17 zu stabilisieren und gleichzeitig den
Schmelzsee 16 umzurühren.
Nach Beendigung des Lichtbogen-Schmelzprozesses wird das an der Elektrodenhaltestange 3 befestigte
Endstück 22 in die Metallschmelze eingetaucht. Nach dem Erkalten wird der mittels Lichtbogenerhitzung
gewonnene Schmelzblock, der jetzt mit dem Endstück 22 fest verbunden ist, in die Ofenkammer hineingezogen,
und zwar so weit, daß sein unteres Ende in den als Beispiel angeführten Heizring 15 hineinragt.
Der Schmelzblock wird beim nachfolgenden Elektronenschmelzen wieder als Abschmelzelektrode
verwendet. Der Heizring 15, der beispielsweise als Wolframkathode mit oder ohne Thorierung oder als
Oxyd- bzw. Borid-Glühkathode ausgebildet ist, ist an die Stromquelle 23 angeschlossen. Durch entsprechende
Spannungsverteilung werden die aus der Glühkathode austretenden fokussierten Elektronen
auf das untere Ende der Abschmelzelektrode beschleunigt und schmelzen es ab. Das geschmolzene
Metall tropft in den gekühlten Tiegel 6 und bildet dort wiederum einen Schmelzsee. Dieser wird von
denjenigen Elektronen, die aus dem heruntertropfenden Metall oder dem Ende der Abschmelzelektrode
emittiert werden, flüssig gehalten. Der Tiegelboden 10 wird jetzt entsprechend der geschmolzenen Metallmenge
kontinuierlich abgesenkt, wodurch der Schmelzsee sich stets in etwa gleicher Höhe befindet.
Die Absenkgeschwindigkeit der Abschmelzelektrode wird in bekannter Weise so geregelt, daß das untere
Ende der Abschmelzelektrode während des Schmelzvorganges ständig von der Glühkathode umschlossen
wird. Bei Verwendung von Elektronengeneratoren befindet sich das untere Ende der Abschmelzelektrode
während des Schmelzprozesses stets im Schnittpunkt der auf die Abschmelzelektrode gerichteten
Elektronenstrahlenbündel, deren Mittelachse nur sehr gering nach unten geneigt ist. Zur Beschleunigung der
Elektronen liegen Abschmelzelektrode und Tiegel während des ganzen Elektronen-SchmelzprttäKses
auf hohem positivem Potential, und zwar der Tiegel auf einem höheren als die Abschmelzelektrode, die
Glühkathode auf einem negativen Potential.
Die beschriebene Schmelzanlage gestattet also folgende Schmelzprozesse durchzuführen:
1. Lichtbogenschmelzen unter reduziertem Druck,
2. Elektronenschmelzen unter reduziertem Druck,
3. Lichtbogen- und nachfolgendes Elektronenschmelzen unter reduziertem Druck, und umgekehrt.
Durch die erfindungsgemäße vorteilhafte Konstruktion können also die genannten drei Schmelzprozesse
mit einer einzigen Schmelzanlage durchgeführt werden, wofür seither zwei Schmelzofen erforderlich
waren. Hierdurch ist also ein erheblicher technischer Fortschritt gegeben.
Die dargestellte Schmelzanlage ist lediglich ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, sie soll aber nicht
hierauf beschränkt werden.
Claims (5)
1. Schmelzanlage zum Schmelzen von Metallen unter reduziertem Druck, gekennzeichnet durch
die eine Ofeneinheit bildende Kombination eines an sich bekannten, unter reduziertem Druck arbeitenden
Lichtbogen-Schmelzofens mit einem an sich bekannten, unter reduziertem Druck arbeitenden
Elektronen-Schmelzofen.
2. Schmelzanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Elektronenquelle in an
sich bekannter Weise ein Heizring, beispielsweise eine ringförmige Wolframkathode mit oder ohne
Thorierung oder eine Oxyd- oder Borid-Glühkathode, vorgesehen ist.
3. Schmelzanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Elektronenquelle in an
sich bekannter Weise Elektronengeneratoren vorgesehen sind.
4. Schmelzanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei, vorzugsweise
vier oder mehr Elektronengeneratoren ringförmig um die Abschmelzelektrode verteilt sind.
5. Schmelzanlage nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen
Abschmelzelektrode und Elektronenquelle so groß gewählt ist, daß Glimmentladungen zwischen
beiden mit Sicherheit vermieden werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH37824A DE1121281B (de) | 1959-11-07 | 1959-11-07 | Schmelzanlage zum Schmelzen von Metallen unter reduziertem Druck |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH37824A DE1121281B (de) | 1959-11-07 | 1959-11-07 | Schmelzanlage zum Schmelzen von Metallen unter reduziertem Druck |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1121281B true DE1121281B (de) | 1962-01-04 |
Family
ID=7153459
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH37824A Pending DE1121281B (de) | 1959-11-07 | 1959-11-07 | Schmelzanlage zum Schmelzen von Metallen unter reduziertem Druck |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1121281B (de) |
Cited By (4)
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---|---|---|---|---|
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-
1959
- 1959-11-07 DE DEH37824A patent/DE1121281B/de active Pending
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DE202014011248U1 (de) | 2013-05-17 | 2018-10-25 | G. Rau Gmbh & Co. Kg | Vorrichtung zum Umschmelzen und/oder Umschmelzlegieren metallischer Werkstoffe, insbesondere von Nitinol, und entsprechende Halbzeuge |
US10422018B2 (en) | 2013-05-17 | 2019-09-24 | G. Rau Gmbh & Co. Kg | Method and device for remelting and/or remelt-alloying metallic materials, in particular Nitinol |
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