DE3800680A1 - Verfahren und vorrichtung zur beschichtung eines substrates - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur beschichtung eines substratesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beschichtung eines
Substrates in einer Vakuumkammer, bei dem mit Hilfe eines
energiereichen Strahles ein Target verdampft und der
Niederschlag als Beschichtung auf dem Substrat ausgenutzt
wird; außerdem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Die Beschichtung von Substraten im Vakuum unter Zuhilfenahme
eines Targets, das mit Hilfe eines energiereichen Strahles
verdampft wird, wird industriell erst in geringem Maße einge
setzt. Als energiereicher Strahl wird in der Regel ein
Elektronenstrahl verwendet, der auf dem Target ein Schmelz
bad mit Abdampfung hervorruft. Zur Aufrechterhaltung des
Elektronenstrahles ist bereits das Vakuum erforderlich.
Gegenüber einem Elektronenstrahl weist ein Laserstrahl eine
wesentlich höhere Energiedichte auf, so daß der Laserstrahl
immer dann bevorzugt wird, wenn eine Evakuierung schwierig
oder unmöglich ist, gleichwohl hohe Energiedichten unerläßlich
sind. Dies gilt zum Beispiel für das Schweißen mit geringen Wärme
einflußzonen von komplizierten Bauteilen, die nur unter er
heblichen Kosten innerhalb einer Vakuumkammer untergebracht
werden können.
Eine Möglichkeit der Beschichtung im Vakuum unter Zuhilfe
nahme eines energiereichen Strahles ist die Ausnutzung
eines reaktiven Gases, dessen Moleküle in dem energiereichen
Strahl ionisiert und damit transportabel und haftfähig ge
macht werden. Statt eines Targets wird also eine Kammer fort
laufend mit einem reaktiven Gas befüllt, dessen Bestandteile
die spätere Beschichtung des Substrates bilden. Für diese
Art der Beschichtung im Vakuum ist in einzelnen Laborver
suchen ein Laserstrahl eingesetzt worden. Auf dem Fenster für
den Eintritt des Laserlichtes hat sich jedoch verdampftes
Targetmaterial abgelagert, daß das Absoprtionsverhalten des
Fensters verändert. Als Folge der stark angestiegenen Absorption
sind die Fenster oft in kürzester Zeit zerplatzt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vor
richtung der eingangs genannten Art vorzuschlagen, mit deren
Hilfe eine Beschichtung im Vakuum unter Verwendung eines
auf ein Target gerichteten Laserstrahles gelingt.
Bezüglich des Verfahrens schlägt die Erfindung zur Lösung
vor, daß als Bestrahlungsquelle ein Laser eingesetzt wird,
daß die Laserstrahlung durch ein optisches Fenster in die
Vakuumkammer eingeführt wird und daß die Niederschlagbildung
auf dem Fenster innerhalb der Vakuumkammer mit Hilfe einer
Gaswolke vermieden wird. Bezüglich der Vorrichtung schlägt
die Erfindung vor, daß die Vakuumkammer ein optisches Fenster
trägt, auf dessen Innenseite eine mit Gas füllbare Ein
koppelungskammer und auf dessen Außenseite ein Lasergerät
installiert ist.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß eine Gas
wolke andrängenden Beschichtungsteilchen eine genügend
große Angriffsfläche bietet, um ein Vordringen der Be
schichtungsteilchen bis auf das optische Fenster zu ver
meiden. Da selbstverständlich die Gaswolke das Bestreben
hat, sich gleichmäßig im Vakuum zu verteilen, muß dafür
gesorgt werden, daß sie ständig erneuert wird. Dies geschieht
durch fortlaufendes Eindosieren eines Gases, wobei eine
Wirbelbildung in Form eines Torus in unmittelbarer Nachbar
schaft zu dem eintretenden Laserstrahl den Zusammenhalt
der Gaswolke unterstützt.
Eine besonders wirkungsvolle Aufrechterhaltung der Gaswolke
wird dann erzielt, wenn die Gaswolke durch eine Einkoppelungs
kammer eingegrenzt wird, die für den Durchtritt des Laser
strahles mit einer düsenartigen Öffnung versehen ist. Aus
der Düse tritt dann konzentriert das Gas aus der Einkoppe
lungskammer aus, so daß eine Transportkomponente von dem
optischen Fenster weg in Richtung auf das Target vorhanden
ist. Das in die Einkoppelungskammer eindosierte Gas bzw.
das für die Gaswolke eingesetzte Gas kann ein Inert-Gas
sein, das lediglich zur Ionisation herangezogen wird oder
ein sogenanntes reaktives Gas, das sich mit den verdampften
Partikeln des Targets zu einer neuen chemischen Verbindung
vereinigt und damit Bestandteil der Beschichtung wird.
Selbstverständlich können auch Gemische aus inertem und
reaktivem Gas eingesetzt werden.
Das Druckniveau innerhalb der Vakuumkammer liegt im Regel
fall zwischen 10-2 und 10-6 m bar. Der in der Einkoppelungs
kammer vorherrschende Druck liegt dann in einer Spanne von
1 bis 10-5 m bar, so daß berechtigterweise von einem
Teilvakuum oder auch einem Vakuum im Bereich der Einkoppelungs
kammer gesprochen werden kann. Die Druckdifferenz richtet
sich in erster Linie nach der Heftigkeit der Verdampfung und
auch nach dem Gasverbrauch für den Beschichtungsprozeß, wenn
reaktives Gas eindosiert wird und ein hoher Verbrauch zu er
warten ist.
Die Leistungsdichte des Laserstrahles ist so hoch, daß die
flüssige Phase des Targets so gut wie nicht in Erscheinung
tritt, wenn eine entsprechende Leistungsdichte der Laser
strahlung eingestellt wird. Der schnellen Verdampfung ist
eine Vorheizung des Targets förderlich, die vor der Be
schichtung durch eine niedrige Leistungseinstellung des
Lasergerätes, durch ein in der Vakuumkammer befindliches
Wärmegerät oder auch durch eine direkte Induktionsheizung
des Targets vorgenommen werden kann, wenn letzteres aus einem
metallisch leitenden Körper besteht. Besonders wichtig ist
auch die Tatsache, daß keine elektrische Leitfähigkeit des
Targetmaterials erforderlich ist, so daß auch nicht-leitende
Werkstoffe wie Keramikmaterialien und dergleichen als Be
schichtungswerkstoff ausgewählt werden können. Ein weiterer
wichtiger Aspekt, dem Laserlicht bei der Beschichtung gemäß
der Erfindung den Vorzug zu geben, liegt darin, daß Materia
lien unterschiedlicher Schmelztemperatur und Verdampfungs
temperatur nebeneinander verdampfen und als Beschichtungs
werkstoff eingesetzt werden können. Dabei ist das Target
entweder als Festkörpergemisch vorhanden oder als ein Pulver,
das aus einem Gemisch von Materialien besteht.
Als Lasergerät sind alle kommerziell einsetzbaren Geräte ge
eignet, die die verlangte Leistungsdichte zur Erzielung einer
schnellen Temperaturzunahme oberflächennaher Zonen aufweisen.
Lediglich beispielhaft genannt seien hier CO2-Laser, Nd:YAG-
Laser und Excimer-Laser, die jeweils im Pulsbetrieb oder im
Dauerbetrieb gefahren werden können. Die jeweils unterschied
liche Wellenlänge gestattet eine Abstimmung auf die optischen
Eigenschaften des Targets, wenn eine Auswahl von Lasergeräten
zur Verfügung steht.
Eine gleichmäßige Abnutzung und auch eine Steuerung der Ab
gabemenge an Verdampfung pro Zeiteinheit können durch Bewegen
des Targets gut gesteuert werden. Es können ringförmige
Targets eingesetzt werden, die zum Beispiel gedreht werden oder
stabförmige Targets, die erst gedreht, dann verschoben oder
unter Aufbringung einer rotatorischen und translatorischen
Bewegung allseits relativ gleichmäßig abgenutzt werden. Bei
dieser Ausgestaltung kommt es in erster Linie darauf an,
das Substrat mit einem gleichmäßigen Schichtaufbau zu ver
sorgen, so daß homogene Beschichtungen entstehen.
Für den Transport der verdampften Partikel vom Target zum
Substrat ist eine Ionisation der bedampften Teile besonders
vorteilhaft. Dazu gehört sowohl die Ionisierung der für die
Beschichtung vorgesehenen Dämpfe als auch begleitender Inert
gase, was einem gleichmäßigen und stetigen Schichtaufbau
zugute kommt. Um die Ionisation zu unterstützen, kann an der
Verdampfungsstelle des Targets und/oder im Bereich des Sub
strates ein Niederdruckplasma gebildet werden, das bei
spielsweise durch eine Glimmentladung aufrechterhalten wird.
Aufgrund des lokal erhöhten Druckes in der Umgebung der Düse
sind die Voraussetzungen zur Bildung eines Plasmas am Aus
gang der Düse der Einkoppelungskammer besonders günstig.
Zur weiteren Unterstützung des Transportes der verdampften
Partikel auf das Substrat kann letzteres negativ geladen
sein.
Einer Ionisation förderlich ist außerdem die Aufrechter
haltung eines Lichtbogens beispielsweise von der Düse auf
das Target und die Bereitstellung eines Plasmagenerators,
in dessen hochfrequentem Wechselfeld die Entstehung von
Ionen begünstigt wird. Bei elektrisch nicht-leitenden Targets
kann eine Hilfselektrode bei Verwendung eines Lichtbogens
eingesetzt werden, so daß auf diese ionisationsfördernde
Einrichtung beispielsweise bei keramischen Targets nicht ver
zichtet zu werden braucht. Als weiteres Mittel zur Stützung
und Aufrechterhaltung eines Plasmas kann eine fortwährende
Glühemission eingesetzt werden, wobei auch genannte Ioni
sationshilfen nebeneinander eingesetzt werden können.
Es kann vorteilhaft sein, das Substrat während der Beschich
tung auf einer erhöhten Temperatur zu halten, um die Ver
träglichkeit mit dem Beschichtungswerkstoff zu erhöhen. Dazu
kann das Substrat vorgewärmt, dauernd gewärmt oder gesondert
bestrahlt werden, was auf den Einzelfall ankommt. Es sei
jedoch darauf hingewiesen, daß insbesondere Substrate auch
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschichtet werden
können, die so gut wie keine Temperaturbelastung aushalten.
Die Erwärmung ist also nicht etwa prozeßbedingt, sondern
eine willkürliche Maßnahme, die im Einzelfall angewandt wird.
In baulicher Hinsicht besteht eine Fülle von Möglichkeiten
zur Durchführung des Verfahrens mit Hilfe konkreter Vor
richtungen. Dazu gehört insbesondere die Mehrfachbestrahlung
durch mehrere Laserstrahlen eines einzigen Targets oder
mehrere Targets, die örtliche Veränderung der Verdampfungs
stelle durch Bewegen der Laserstrahlen über ein stehendes
Target hinweg oder zusammen mit einzelnen Targets. Ausschlag
gebend für die Wahl der Konstellation ist auf der einen
Seite die Wirtschaftlichkeit der Beschichtung und auf der
anderen Seite das Bemühen, eine möglichst gleichmäßige Be
schichtung an einem möglicherweise komplizierten Werkstück
hervorzurufen. Im Einzeifall muß die günstigste Konstella
tion gegebenenfalls durch Versuche ermittelt werden. In
den Ausführungsbeispielen sind Vorschläge enthalten, aus
denen erkennbar wird, welche Möglichkeiten im einzelnen bestehen.
Es ist besonders vorteilhaft, das ohnehin in der Vakuum
kammer erforderliche Fenster für die Fokussierung des Laser
strahles auszunutzen. An dieser Stelle besteht von außen her
noch eine gute Möglichkeit der Kühlung, so daß die mit der
Fokussierung einhergehende Belastung pro Volumeneinheit noch
gut beherrscht werden kann. Im übrigen wird die Vakuumkammer
mit den herkömmlichen Accessoires versehen, also zum Beispiel
an eine Hochleistungs-Vakuumpumpe angeschlossen, mit einer
Schleuse zum Ein- und Ausschleusen von Targets und Substraten
versehen und darüber hinaus mit Sichtfenstern, Kameras oder
sonstigen Hilfsmitteln, die einem ordnungsgemäßen Ablauf
erleichtern oder erst möglich machen.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung, die
in der Zeichnung dargestellt sind, näher erläutert; in der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Querschnittsansicht
durch eine Vakuumkammer zur Beschichtung
eines Substrates mit Hilfe eines Laser
gerätes gemäß der Erfindung und
Fig. 2 eine Querschnittsansicht durch ein weite
res Ausführungsbeispiel der Erfindung mit
einem in mehrere Sekundärstrahlen aufge
teilten primären Laserstrahl.
In der Fig. 1 ist der schematische Aufbau einer Anlage zur
Beschichtung eines Substrates gemäß der Erfindung wiederge
geben. Zur Evakuierung einer Vakuumkammer ist eine Vakuum
pumpe 2 über ein Ventil 3 angeschlossen, mit deren Hilfe
nicht nur der Unterdruck einmal erzeugt wird, sondern im
laufenden Betrieb aufrechterhalten wird. Als Vakuumpumpe 2
ist daher eine Hochleistungsanlage besonders zweckmäßig.
Unabhängig von dem späteren Betriebsdruck wird im übrigen
in der Regel vor Beginn einer Beschichtung zur Verringerung
der unerwünschten Restgasatmosphäre ein Hochvakuum erzeugt.
Zur Einkoppelung einer Laserstrahlung trägt die Vakuumkammer
1 ein optisches Fenster 4, das im Wellenlängenbereich der von
einem Lasergerät 5 erzeugten Laserstrahlung eine möglichst
geringe Absorption aufweist. Die von dem Lasergerät 5 aus
gehende Strahlung wird mit Hilfe einer optischen Einrichtung
- in der Fig. 1 ist eine Linse 6 dargestellt - so gebündelt,
daß der Fokus im Bereich eines Targets 7 liegt, das unterhalb
des optischen Fensters 4 auf einem Targetträger 8 gehalten
ist. Dem Target 7 gegenüber sind mehrere Substrate 9 auf einem
Substratträger 10 angeordnet, und die Substrate 9
sollen mit dem Targetmaterial 7 beschichtet werden.
Beim Auftreffen der Laserstrahlung auf das Target 7 ver
dampft das Material, beispielsweise eine Metall
legierung oder eine Keramik und bildet auf dem Substrat 9
einen Niederschlag.
Damit sich der Niederschlag nicht auch auf dem optischen
Fenster 4 ansammelt, ist eine Einkoppelungskammer 14 vorge
sehen, die innerhalb der Vakuumkammer 1 auf der Innenseite
des optischen Fensters 4 angeordnet ist. Sie bildet die
Umgrenzung einer Gaswolke innerhalb der Einkoppelungskammer
14, die über eine Gasleitung 15 bei geöffnetem Ventil 16 aus
einem Dosiergerät 17 oder 18 ständig erneuert wird. Die
Gaswolke tritt fortlaufend aus einer Düse 13 am unteren Ende
der Einkoppelungskammer 14 aus und hindert so verdampftes
Targetmaterial am Eintritt in die Einkoppelungs
kammer 14. An ausgeführten Anlagen beträgt der Durchmesser
der Düse 13 ca. 3 mm.
Je nach Art der Beschichtung auf dem jeweiligen Substrat 9
kommt reines Targetmaterial oder eine chemische Verbindung
aus dem Targetmaterial mit einem reaktiven Gas in Frage.
Das reaktive Gas wird beispielsweise über das Dosiergerät
17 zugeführt, und ein Teil des Gases wird später Bestand
teil der Beschichtung. Soll hingegen die Beschichtung ledig
lich aus dem Targetmaterial bestehen, so wird ein Inertgas
aus dem Dosiergerät 18 in die Einkoppelungskammer 14 einge
geben, das lediglich zur Bildung eines Plasmas in dem Raum
zwischen dem Target und dem Substrat 9 herangezogen wird.
Das hauptsächlich aus Ionen bestehende Plasma unterstützt
den Transport des verdampften Targetmaterials von dem Target
7 auf das jeweilige Substrat 9. Im übrigen kann auch ein
Gasgemisch aus inertem und reaktivem Gas in die Einkoppelungs
kammer 14 eingegeben werden, wenn der gasförmige Legierungs
anteil gering ist, für die Plasmabildung und die Abschirmung
des optischen Fensters 4 jedoch eine größere Gasmenge be
nötigt wird.
Mit Hilfe des Pfeiles um die Mittelachse des Targetträgers 8
ist angedeutet, daß das Target 7 während der Beschichtung
ständig gedreht werden kann, so daß stets frische Materialien
dem Laserstrahl ausgesetzt sind. Dadurch wird das Einbrennen
von Löchern, eine Verglasung oder eine sonstige Störung ver
mieden, die eine gleichmäßige Verdampfung des Targetmaterials
verhindern könnte. Für eine gleichmäßige Verdampfung sorgt
auch eine Targetheizung 19, die in der Fig. 1 schematisch
als induktive Heizung wiedergegeben ist. Insbesondere aus
Verträglichkeitsgründen, also zur Verbesserung der Haftung
der Beschichtung auf den einzelnen Substraten 9, kann auch
jedes Substrat 9 über den Substratträger 10 mit Hilfe einer
entsprechenden Heizung 20 vorgewärmt bzw. auf einem er
höhten Temperaturniveau gehalten werden.
Zur allgemeinen Verbesserung des Transportes der verdampften
Targetpartikel ist innerhalb der Vakuumkammer 1 ein Plasma
generator 22 schematisch wiedergegeben, der eine hochfre
quente Strahlung elektro-magnetischer Wellen aussendet und
über diese Energiezufuhr die Bildung von Ionen unterstützt.
Ähnliche Funktionen weisen die Versorgungseinheiten 23 und
24 auf, die je nach Anwendungsfall zwischen dem Target 7 und
dem jeweiligen Substrat 9 durch Anlegen eines Potentials ein
elektrisches Feld oder auch ein hochfrequentes Wechselfeld
erzeugen können und so Ionisation bzw. Transport von ver
dampften Teilchen begünstigen.
In der Fig. 1 ist das reine Funktionsschema wiedergegeben,
es fehlen also in der Darstellung übliche Bauteile und Zu
sätze einer funktionsfähigen Vakuumkammer 1. Dazu gehören
Deckel, Schleusen, Anschlüsse und dergleichen. Einem auf
diesem Gebiet tätigen Fachmann sind diese Dinge jedoch ge
läufig, so daß die funktionale Wiedergabe anstelle eines
praktischen Ausführungsbeispiels gleichwohl eine Anleitung
zur Erstellung einer tatsächlichen Anlage ist. Ähnliches
gilt auch für die Fig. 2, die nachfolgend genauer
beschrieben wird.
Innerhalb einer kreisförmigen Vakuumkammer 1 sind auf dreh
baren Substratträgern 10 Substrate 9 installiert, die von
gesonderten sekundären Laserstrahlen über die Verdampfung
jeweils eines Targets 7 beschichtet werden. Im oberen Be
reich der mit einem Hauptanschluß 30 zur Evakuierung ver
sehenen Vakuumkammer 1 befindet sich ein Aufsatz, an dem
ein Zusatzanschluß 31 ebenfalls zur Evakuierung angebracht
ist. Innerhalb des Aufsatzes ist ein Rahmen 32 drehbar ge
lagert, wobei die Lagerung im einzelnen nicht dargestellt
ist. Der Rahmen 32 trägt zwei Einkoppelungskammern 14,
zwei Linsen 6 sowie zwei Planspiegel 36, die zu einem zen
tralen Prisma 35 ausgerichtet sind. Auf das Prisma 35 fällt
durch ein optisches Fenster 4 der primäre Laserstrahl, der
dann in zwei sekundäre Laserstrahlen aufgeteilt wird.
Vor dem Beginn der Beschichtung wird an dem Hauptanschluß 30
und an dem Zusatzanschluß 31 jeweils eine Hochleistungs-
Vakuumpumpe angeschlossen, also die sich jeweils hinter den
Anschlüssen 30 und 31 befindlichen Räume gesondert abgesaugt.
Das geschieht aus Zeitgründen. Zwischen dem Inneren der
Vakuumkammer 1 und dem Inneren des Aufsatzes besteht zwar
eine gasleitende Verbindung, die weiter unten noch näher
erläutert wird, da jedoch zu Beginn der Evakuierung erheb
liche Gasmengen abgesaugt werden müssen, ist eine gesonderte
Absaugung beider Räume vorgesehen. Wie anhand der Drossel
klappe 40 angedeutet, wird nach der Reinigungsevakuierung
bzw. nach Erreichen des Betriebsdruckes für die Beschichtung
der Hilfsanschluß 31 geschlossen. Die weitere Druckregulierung
erfolgt einzig und allein über den Anschluß 30.
Die Drehbarkeit des Rahmens 32 wird nicht in jedem Fall aus
genutzt. Bei dem in der Fig. 2 wiedergegebenen Bearbeitungs
beispiel steht der Rahmen 32 still, und die Targetträger 8
mit dem darauf befindlichen Target 7 werden mit Hilfe von
Elektromotoren 39 in Drehung versetzt. Außerdem wird das
Substrat 9 langsam gedreht, so daß eine gleichmäßige Be
schichtung der zylindrischen Mantelfläche an dem Substrat 9
erfolgen kann. Das Substrat 9 wird selten die abgebildete
Form haben, die lediglich beispielhaft gewählt ist. Es
können an dieser Stelle alle nur erdenklichen Formen und
Konfigurationen anzutreffen sein. Dazu gehören in Halter
gesteckte Werkzeuge wie zum Beispiel Spiralbohrer und der
gleichen, wobei die Halter gegebenenfalls eigenständig dreh
bar ausgebildet sind. Es kommt lediglich darauf an, daß jedes
zu beschichtende Substrat 9 zu dem Target 8 eine günstige
Stellung während des Beschichtungsvorganges einnimmt. Es kann
also auch ohne weiteres eine unterbrochene Beschichtung vor
genommen werden, wenn das Werkstück in Form des Substrates 9
nur in bestimmten Zeitperioden diese günstige Position er
reicht.
Es ist deutlich zu erkennen, daß das in der rechten Bild
hälfte befindliche Target 7 mit dem darunterliegenden Target
träger 8 in eine ähnliche Lage gebracht werden kann, in der
sich das in der linken Bildhälfte in der Fig. 2 dargestellte
Target 7 befindet. In einem derartigen Fall liegt das Substrat
zentrisch zwischen zwei einzelnen Targets 7, die folglich von
zwei Seiten Beschichtungsdämpfe erzeugen. Wenn dabei der
Rahmen 32 langsam gedreht wird, kann bei sich drehendem oder
stillstehendem Substrat eine gleichmäßige Beschichtung aufge
bracht werden, wobei besonders hervorzuheben ist, daß die
Abstände zwischen den einzelnen Düsen an den Einkoppelungs
kammern 14 und dem jeweiligen Target 7 einerseits und der
Abstand von jedem Target 7 zu dem Substrat 9 andererseits
in jeder Position im wesentlichen konstant ist. Damit sind
ideale Voraussetzungen für eine gleichmäßige Beschichtung
geschaffen.
Die für die Einkoppelungskammern 14 benötigten Gasmengen
werden über die Gasleitung 15 in den Aufsatz der Vakuum
kammer 1 eingeleitet, in der sich der Rahmen 32 mit der
optischen Umlenkeinheit befindet. Es verteilt sich von dort
in den gesamten Raum und tritt über strichpunktiert hervor
gehobene Bohrungen unterhalb der Linsen 6 in die Einkoppe
lungskammern 14 ein, wobei an dieser Stelle im Boden des
Rahmens 32 einfache Löcher für den Durchtritt der sekundären
Laserstrahlen vorhanden sind. Der gesamte Raum innerhalb
des Aufsatzes ist also Bereitstellungs- und Verteilungsraum
für das in die Einkoppelungskammern 14 eintretende Gas.
Selbstverständlich gilt auch für dieses Ausführungsbeispiel,
daß ein reines Inertgas, ein reaktives Gas oder ein Gemisch
aus beiden Gasen eindosiert werden kann, was von dem jeweiligen
Beschichtungswerkstoff abhängt. Auch die im Zusammenhang mit
der Fig. 1 erläuterten Ionisationshilfen wie Plasmagenerator
und dergleichen können in Verbindung mit dem Ausführungsbei
spiel gemäß der Fig. 2 eingesetzt werden, so daß eine Er
läuterung an dieser Stelle nicht erforderlich erscheint.
Die unterhalb der Substratträger 10 wiedergegebenen Wellen
38 deuten an, daß das Substrat über den Substratträger 10 ge
dreht und auch vertikal bewegt werden kann. Außerdem kann über
diese Verbindung zum Inneren der Vakuumkammer 1 ein Potential
angelegt werden, ein Wechselfeld und dergleichen, um bei
spielsweise die Ionisation zu unterstützen.
Claims (38)
1. Verfahren zur Beschichtung eines Substrates in einer
Vakuumkammer, bei dem mit Hilfe eines energiereichen
Strahles ein Target verdampft und der Niederschlag als
Beschichtung auf dem Substrat ausgenutzt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß als Bestrahlungsquelle
ein Laser eingesetzt wird, daß die Laserstrahlung durch
ein optisches Fenster in die Vakuumkammer eingeführt
wird, und daß die Niederschlagbildung auf dem Fenster
innerhalb der Vakuumkammer mit Hilfe einer Gaswolke
vermieden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gaswolke durch ständige
Erneuerung wirksam gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gaswolke durch eine Einkoppe
lungskammer eingegrenzt wird, die für den Durchtritt
des Laserstrahles mit einer Öffnung versehen ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Öffnung düsenartig ausgebildet
ist und ein ständiger Gasstrom von der Einkoppelungs
kammer durch die Düse in die Vakuumkammer aufrechter
halten wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Gas für
die Gaswolke zumindest teilweise Prozeßgas, also ein
reaktiver Bestandteil der Beschichtung gewählt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Druck des Gases
in der Einkoppelungskammer auf 1 bis 10-5 mbar
gehalten wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Target
vor der eigentlichen Verdampfung vorgeheizt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorheizung durch den Laser
bei einer geringen Leistungseinstellung bewirkt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorheizung durch eine
elektrische Zusatzheizung vorgenommen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei elektrisch leitendem Target
die Vorheizung durch Induktionswärme bewirkt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Target
während der Verdampfung bewegt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Target gedreht und/oder linear
verschoben wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Target
ein Pulver, insbesondere ein aus einem Gemisch be
stehendes Pulver eingesetzt wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Target
an der Verdampfungsstelle und/oder das Substrat mit
einem Niederdruckplasma umgeben wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Niederdruckplasma durch eine
Glimmentladung aufrechterhalten wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Stützung des Plasmas
ein Lichtbogen aufrechterhalten wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Lichtbogen zwischen Düse und
Target gehalten wird.
18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei elektrisch nichtleitendem
Target Hilfselektroden in dessen Nähe angeordnet
werden.
19. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ionenbildung durch
eine Glühemission unterstützt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Glimmentladung, insbesondere
eine Hochfrequenzentladung, zwischen dem Substrat
oder dem Target und einer mit der Vakuumkammer verbundenen
Elektrode aufrechterhalten wird.
21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat
negativ geladen wird.
22. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat
auf einer vorgegebenen, erhöhten Temperatur gehalten
wird.
23. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Laserstrahlen und Targets angeordnet werden.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Laserstrahl oder mehrere Laser
strahlen durch optischen Komponenten in mehrere Teil
strahlen aufgeteilt wird bzw. werden.
25. Verfahren nach Anspruch 23 oder 24, dadurch ge
kennzeichnet, daß das optische Fenster
kreisringförmig ausgebildet wird und die Laserstrahlen
und die Targets auf einer kreisförmigen Bahn bewegt
werden.
26. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat
während der Beschichtung bewegt wird.
27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Substrat gedreht und/oder ver
schoben wird.
28. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das optische
Fenster zur Fokussierung der Laserstrahlung eingesetzt
wird.
29. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Laser
im Pulsbetrieb arbeitet.
30. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 28, dadurch
gekennzeichnet, daß der Laser im konti
nuierlichen Betrieb arbeitet.
31. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 3, bestehend aus einer Vakuumkammer mit einem
Substrat und einem Target, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vakuumkammer ein optisches
Fenster trägt, auf dessen Innenseite eine mit Gas
füllbare Einkoppelungskammer und auf dessen Außenseite
ein Lasergerät installiert ist.
32. Vorrichtung nach Anspruch 31, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vakuumkammer an eine Hoch
leistungs-Vakuumpumpe und die Einkoppelungskammer an
eine Dosiervorrichtung anschließbar ist.
33. Vorrichtung nach Anspruch 31 oder 32, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Primärstrahl des
Lasergerätes optisch in zwei oder noch mehr Sekundär
strahlen aufgeteilt wird, insbesondere mit Hilfe eines
Prismas und/oder mit Hilfe von Spiegeln.
34. Vorrichtung nach Anspruch 33, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Fokussierung jedes Sekundär
strahles ein Parabolspiegel vorgesehen ist.
35. Vorrichtung nach Anspruch 31 oder 32, dadurch ge
kennzeichnet, daß das optische Fenster und
die Einkoppelungskammer kreisringförmig ausgebildet
sind, und daß das Lasergerät oder eine Spiegelanordnung
entlang der Kreisform verfahrbar gelagert ist.
36. Vorrichtung nach Anspruch 31 oder 32, dadurch ge
kennzeichnet, daß das optische Fenster und
die Einkoppelungskammer kreisringförmig ausgebildet
sind, daß der Primärstrahl des Lasergerätes mit Hilfe
optischer Ablenkmittel in zwei oder noch mehr Sekundär
strahlen aufgeteilt sind, und daß die gesamte optische
Aufteilungseinheit drehbar um die Mittelachse des Kreis
ringes angeordnet ist.
37. Vorrichtung nach Anspruch 33, dadurch gekenn
zeichnet, daß die optische Aufteilungseinheit
sowie optischen Fenster und Einkoppelungskammern auf
einem gesonderten Rahmen drehbar innerhalb der Vakuum
kammer angeordnet sind, daß der Rahmen einen Teil der
Vakuumkammer abtrennt, und daß in dem abgetrennten,
gasbefüllbaren Teil der Vakuumkammer ein optisches
Fenster für den Primärstrahl eingelassen ist.
38. Vorrichtung nach Anspruch 37, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einkoppelungskammern mit dem
abgetrennten Teil gasleitend verbunden sind, und daß
der abgetrennte Teil einen Gasanschluß trägt.
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---|---|---|---|
DE19883800680 DE3800680A1 (de) | 1988-01-13 | 1988-01-13 | Verfahren und vorrichtung zur beschichtung eines substrates |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19883800680 DE3800680A1 (de) | 1988-01-13 | 1988-01-13 | Verfahren und vorrichtung zur beschichtung eines substrates |
Publications (1)
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DE3800680A1 true DE3800680A1 (de) | 1989-07-27 |
Family
ID=6345143
Family Applications (1)
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