DE19756348C1 - Verfahren zum Bekeimen und/oder Implantieren und/oder Beschichten und/oder Strukturieren einer Oberfläche und Lasersputteranlage zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Bekeimen und/oder Implantieren und/oder Beschichten und/oder Strukturieren einer Oberfläche und Lasersputteranlage zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bekeimen und/oder Implantieren
und/oder Beschichten und/oder Strukturieren einer Oberfläche und eine Lasersput
teranlage zur Durchführung des Verfahrens.
Das technische Anwendungsgebiet der Erfindung liegt vor allem in der Aufbau-
und Verbindungstechnik für mikroelektronische, mikromechanische und mikroop
tische Bauelemente und Komponenten. So kann etwa die Erfindung zur Vorberei
tung der Kontaktierung und Montage von Halbleiterbauelementen in Face-Down-
Lage, der sogenannten Flip-Chip-Technik, genutzt werden; bei der Flip-Chip-Tech
nik werden die zu lötenden bzw. zu montierenden Chips in eine derartige Lage
(Face-Down-Lage) gebracht, daß ihre Anschlußflächen direkt gegenüber den Kon
taktflächen z. B. eines Substrates zu liegen kommen, mit denen dann eine Kontak
tierung erfolgt. Insbesondere findet die Erfindung Anwendung dort, wo auf Alu
miniumoberflächen, auch von massiven Werkstücken, benetzbare bzw. lötbare
Anschlußflächen, etwa durch Bekeimung oder Implantation, hergestellt werden
sollen.
Die Erfindung ist auch verwendbar zur Herstellung von Anschlußflächenschichten
auf elektronischen Bauteilen und Substraten für eine spätere elektrische und me
chanische Kontaktierung. Die Erfindung ist geeignet, um schwer oder nicht lötbare
bzw. nicht benetzbare Oberflächen durch Bekeimung oder Implantation benetzbar
und damit lötbar zu machen. Ferner ist der Einsatz bei der Strukturierung von Lei
terbahnen und Anschlußflächenmustern auf beliebigen Substraten von Interesse.
Anschlußkontakte von Verdrahtungsträgern und elektronischen Bauelementen
können durch Lothöcker elektrisch und mechanisch miteinander verbunden wer
den. Dabei wird das ungehäuste Bauelement in Face-Down-Lage auf den Verdrah
tungsträger montiert. Die Lothöcker, die sowohl als Lotdepot dienen als auch die
Verbindung zwischen Bauteil und Verdrahtungsträger herstellen, werden auf die
Anschlußkontakte des Verdrahtungsträgers oder/und die der Bauelemente aufge
bracht. Diese Vorgehensweise wird auch verwendet, um Halbleiterchips auf Ver
drahtungsträgern zu montieren.
Bei bekannten Verfahren zum Aufbringen der Lothöcker treten jedoch Schwierig
keiten auf, wenn die Anschlußflächen aus schnelloxidierenden Metallen, insbeson
dere aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen, bestehen. Denn auf der Alumi
niumoberfläche bildet sich bei Luftkontakt eine geschlossene Aluminiumoxid
schicht, die ein direktes Löten der Anschlußflächen verhindert. Aus diesem Grund
werden bekanntermaßen lötbare Metallisierungsschichten zusätzlich auf die An
schlußflächen aufgebracht. Dazu werden bisher Vakuumverfahren, wie etwa das
Sputtern oder das Aufdampfen, oder chemische Verfahren, wie z. B. chemisch-re
duktive Bäder oder der Zinkat-Prozeß, eingesetzt, wobei es vor der Anwendung
dieser Verfahren erforderlich ist, in einem eigenen Prozeßschritt die Oxidschicht
abzutragen oder zu durchbrechen. Das erfolgt bei den Vakuumverfahren durch ein
Plasma und bei chemischen Verfahren durch eine Zinkat-Ätze. Neben dem Erfor
dernis, die Oxidschicht in einem vorgelagerten Prozeßschritt zu durchbrechen, be
steht bei vorgenannten Verfahren ein weiterer Nachteil in dem großen apparativen
Aufwand.
Aus der JP 54119357 ist ein Verfahren zur Herstellung eines flächigen Lotüberzugs
auf Aluminiumoberflächen bekannt. Dabei wird auf einen vorbestimmten Bereich
einer oxidierten Aluminiumoberfläche feinkörniges Lotpulver direkt aufgelegt. Mit
Laserstrahlung wird die Oxidschicht auf der Aluminiumoberfläche zerstört und
gleichzeitig das Lotpulver aufgeschmolzen, so daß sich ein flacher Lotüberzug auf
dem Aluminium ausbildet. Nachteilig ist, daß für kommerziell erhältliches Lotpulver
Korngrößen von weniger als 10 µm nicht angeboten werden und somit Strukturen
von weniger als 50 µm nicht herstellbar sind. Neben dieser Einschränkung der An
wendbarkeit hinsichtlich der erreichbaren kleinsten Strukturgrößen besteht ein
weiterer Nachteil darin, daß aufgrund der Unregelmäßigkeit des aufgelegten Lot
pulvers eine definierte, reproduzierbare Wechselwirkung mit der Laserstrahlung
nicht gegeben ist.
Aus der DE 195 16 748 A1 ist eine Beschichtungsanlage mit einem speziellen Be
schichtungsmaterial-Freisetzungsbehälter und ein Beschichtungsverfahren be
kannt. Die Beschichtungsanlage besteht aus einen Hochvakuumrezipienten, der
eine Elektronenquelle, einen Halter für das einzubringende Substrat mit der zu
beschichtenden Oberläche, z. B. eine optische Linse, und den Beschichtungsmate
rial-Freisetzungsbehälter enthält. Der von der Elektronenquelle mittels Umlenkma
gneten auf das Beschichtungsmaterial gerichtete Elektronenstrahl schmilzt das Be
schichtungsmaterial und bringt es zum Verdampfen. Der Dampf trifft auf die zu
beschichtende Oberfläche. Zusätzlich enthält der Hochvakuumrezipient ein Einlaß
ventil für Gase. Zusammen mit einem eingeleiteten Gas, z. B. Sauerstoff, Halogene,
Chalkogen - molekular, ionisiert, angeregt oder als Radikale, bildet der Dampf re
aktiv eine dünne Schicht von in der Regel einem Metalloxid auf der zu beschich
tenden Oberfläche. Als Energiequelle können auch verwendet werden: elektroma
gnetische oder Korpuskularstrahlung, insbesondere Infrarot-Strahlungsheizung, La
ser-Ablation, Sputtern oder Induktions- oder Wirbelstromheizung. Nachteilig ist die
Notwendigkeit eines Vakuumrezipienten mit zugehörigen Pumpen und Meßein
richtungen, d. h. eines großen Geräteaufands. Zudem sind mit der bekannten An
lage nur großflächige Beschichtungen durchführbar, strukturierte Beschichtungen
überhaupt nicht.
Aus der DE 38 00 680 A1 und der JP 02-298261 A ist ein Verfahren und eine Vor
richtung zum Beschichten eines Substrats unter Einsatz eines Laserstrahls, der auf
ein Target gerichtet ist, bekannt. Das durch die Energie des Laserstrahls abge
dampfte Targetmaterial dient als Beschichtungsmaterial zum Beschichten von Sub
tratoberflächen. Das Substrat und das Target befinden sich innerhalb einer Vaku
umkammer. Die Laserstrahlung wird durch ein optisches Fenster in die Vakuum
kammer eingeführt. Zum Schutz dieses Fensters vor der Niederschlagsbildung auf
seiner Innenseite mit abgedampftem Targetmaterial ist vor dem optischen Fenster
in der Vakuumkammer eine Gaswolke ausgebildet. Diese Gaswolke wird durch
eine Einkoppelungskammer eingegrenzt, die für den Durchtritt des Laserstrahles
mit einer Öffnung derart versehen ist, daß der durch diese Öffnung ausgetretene
Laserstrahl auf das Target trifft. Die Gaswolke wird erzeugt durch in die Einkop
pelungskammer eingeführtes Gas, welches durch die düsenförmige Öffnung in die
Vakuumkammer ausströmt. Die Streuung an der Gaswolke und die begrenzte Öff
nung der Einkoppelungskammer sorgen dafür, daß eine Niederschlagsbildung von
abgedampftem Targetmaterial auf dem optischen Fenster praktisch nicht stattfin
det. Mit dem geschilderten Verfahren und der Vorrichtung sind nur großflächige,
unstrukturierte Beschichtungen durchführbar. Ferner ist die Notwendigkeit einer
Vakuumkammer mit entsprechenden Versorgungseinrichtungen von Nachteil.
Ausgehend von dem oben dargelegten Stand der Technik ist es Aufgabe der vor
liegenden Erfindung ein Verfahren zum Bekeimen und/oder Implantieren und/oder
Beschichten und/oder Strukturieren einer Oberfläche und eine Lasersputteranlage
zur Durchführung des Verfahrens derart anzugeben, daß beliebig geformte und in
den geometrischen Abmessungen sehr kleine Metallisierungen und Metallisie
rungsstrukturen mit geringem gerätetechnischen Aufwand, mit hoher Genauigkeit
und Homogenität in kurzer Zeit herstellbar sind.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in einem Verfahren zum
Bekeimen und/oder Implantieren und/oder Beschichten und/oder Strukturieren
einer Oberfläche gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 sowie
einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 18. Bevor
zugte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren zum Bekeimen und/oder Implantieren
und/oder Beschichten und/oder Strukturieren einer Oberfläche, wird ein Laserlicht
strahl durch ein optisches System auf eine oder mehrere in einem Kopfgehäuse
angeordnete Targetmaterialien gerichtet, wobei durch die Laserlichtenergie das
Targetmaterial zu Targetmaterialpartikeln verdampft und weiter die Targetmateri
alpartikel durch die Strömung eines gasförmigen Mediums in Richtung der Kopf
gehäuseöffnung transportiert und/oder im Bereich nahe der Kopfgehäuseöffnung
einem Magnetfeld ausgesetzt werden und ferner die Targetmaterialpartikel durch
das Magnetfeld und/oder die Strömung des gasförmigen Mediums durch die
Kopfgehäuseöffnung hindurch auf die Oberfläche geleitet werden.
Als Oberflächen kommen bevorzugtermaßen Substratoberflächen von Substraten
wie z. B. Glas, Wafer (Silizium, GaAs) oder ITO-Schichten in Frage. Die Oberfläche
kann dabei gar keine, eine schlechte oder eine zufriedenstellende Benetzbarkeit
bzw. Lötbarkeit für die später eingesetzten Verbindungsmaterialien haben.
Die ablatierten Targetmaterialpartikel, in nm-Größenordnung, werden in einer
Ausführungsform der Erfindung durch die Strömung eines inerten gasförmigen
Mediums, wie z. B. Stickstoff, Helium, Argon, oder in einer anderen Ausführungs
form durch ein aktives gasförmiges Mediums transportiert. Als aktives gasförmiges
Medium kommen z. B. in Betracht: partikelhaltige Gase, wobei die Partikel geladen
sein können, z. B. Metallionen; chemisch aktive Gase oder auf eine vorbestimmte
Temperatur erwärmte Gase.
In einer besonderen Ausführungsform sind dem gasförmigen Medium Metallionen
beigegeben sind. Sie eignen sich insbesondere fürs Bekeimen und/oder Implantie
ren der Oberfläche.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden die ablatierten Target
materialpartikel, welche in aller Regel elektrisch neutral sind, vor dem Eintritt ins
Magnetfeld elektrisch geladen. Die geladenen Targetmaterialpartikel und/oder Me
tallionen werden in besonderen Ausführungsformen der Erfindung im Magnetfeld
beschleunigt und/oder fokussiert und/oder geführt. Die elektrische Ladung der
Partikel bzw. Teilchen hat den Vorteil, daß die so geladenen Opermaterialpartikel
im nachfolgenden Magnetfeld beschleunigt, fokussiert und geführt werden und
somit die notwendige Energie für das Aufbrechen von eventuell auf der Oberflä
che vorhandenen Kontaminationsschichten und für die Bekeimung bzw. Implanta
tion haben und weiter die Bearbeitung und/oder Herstellung kleinster Strukturen
ermöglichen.
Die kinetische Energie der ablatierten Targetmaterialpartikel und/oder Metallionen
wird abgestimmt auf den Bearbeitungsprozeß, wie z. B. Beschichten oder Implan
tieren usw., und abgestimmt auf die beteiligten Materialien durch die Variation der
Laserenergie und/oder durch die kinetische Energie und/oder die Wärmenergie des
gasförmigen Mediums und/oder durch das Magnetfeld in vorbestimmter Weise
erhöht oder vermindert.
Dabei gestattet die Erfindung die Energie der Metallionen und/oder Targetmateri
alpartikel so weit zu erhöhen, daß eine Implantation der Metallionen und/oder
Targetmaterialpartikel auf der Oberfläche sicher erzielt wird.
Die Variation der Laserenergie wird in einer Ausführungsform der Erfindung durch
Änderung des Strahldurchmessers des Laserlichtstrahls mittels des optischen Sy
stems vorgenommen.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß durch Einstellung und/oder Regelung des
Strahldurchmessers des Laserlichtstrahls und durch geeignete Einstellung des opti
schen Systems, der Laserlichtstrahl nicht auf die Targetmaterialdepots gerichtet
wird, sondern durch die Kopfgehäuseöffnung hindurch auf die zu bearbeitende
Oberfläche trifft und somit eine Vorreinigung dieser zu behandelnden Oberfläche
durch die Laserenergie durchgeführt wird. Damit werden Kontaminationsschichten
auf der Oberfläche wirksam entfernt. Es bedarf zu dieser Vorreinigung keiner wei
teren Apparatur; die erfindungsgemäße Lasersputteranlage erledigt auch diesen
Arbeitsschritt zuverlässig.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist das Targetmaterial so ange
ordnet, daß das Laserlicht bei keiner Einstellung des optischen Systems auf die
Kopfgehäuseöffnung auftreffen und durch sie hindurch in die Umwelt entweichen
kann. Dadurch sind Gefahren und mögliche Schäden durch austretendes Laserlicht
ausgeschlossen. Dies wird erreicht, indem das Targetmaterial auf der Achse, wel
che durch die Kopfgehäuseöffnung und die Laserlicht-durchlässige Öffnung ver
läuft, angeordnet ist, etwa auf einem Trägermaterial oder in einem Tiegel, und das
durch das optische System tretende Laserlicht auf das Targetmaterial abgelenkt
bzw. fokussiert wird. Die verdampften Targetmaterialpartikel bewegen sich im sta
tistischen Mittel entgegen der Richtung des einfallenden Laserlichtes. Diese abla
tierten nm-Targetmaterialpartikel werden durch die Strömung des gasförmigen
Mediums und/oder durch in diesem Bereich des Kopfgehäuses zusätzlich erzeugte
Magnetfelder derat geführt und abgelenkt, daß die Partikel seitlich am Targetma
terialdepot vorbeigeführt und in Richtung auf die Kopfgehäuseöffnung zugeleitet
werden. Die nach dem Abdampfen der Partikel zunächst oft vorhandene Ausbrei
tungsrichtung der Targetmaterialpartikel in Richtung des optischen Systems wird
durch die Strömung des gasförmigen Mediums und/oder die erzeugten Magnet
felder nahezu um 180° gedreht.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Strahldurchmes
ser der Teilchen nach dem Austritt aus dem Magnetfeld und/oder nach dem Aus
tritt aus der Kopfgehäusenöffnung kleinste Werte bis zu ca. 100 nm auf.
Das erfindungsgemäße Verfahren beinhaltet die Übertragung von Targetmaterial
partikel und/oder im gasförmigen Medium mitgeführten Metallionen auf die zu
bearbeitende Oberfläche bzw. die mit einer Metallisierungsschicht zu versehende
Oberfläche, wobei die übertragenen Teilchen des Targetmaterials eine Modifizie
rung der Oberfläche so vornehmen, daß die Abscheidung des Materials mit einer
guten Haftung auf der Oberfläche erreicht wird, sei es durch chemische Bindung
oder physikalisches Haften und/oder Verankern. Insbesondere ist mit dem erfin
dungsgemäßen Verfahren ein hoher Energie- bzw. Wärmeeintrag in das Oberflä
chenmaterial verbunden. Bei schnelloxidierenden Oberflächen, wie z. B. Alumi
nium oder Aluminiumlegierungen, besteht die Modifizierung der nichtlötbaren
oder schwerlötbaren Oberfläche in einem Aufbrechen der Oxidschicht (z. B. Alu
miniumoxidschicht) und/oder einer für eine gute Haftung günstigen chemischen
und/oder mechanischen Veränderung der oxidfreien Metalloberfläche. Bei einer
Aluminiumoberfläche mit Oxidschicht ist im wesentlichen die dreimal so große
Wärmeausdehnung des Aluminiums im Vergleich zum Aluminiumoxid für das
Aufbrechen der Aluminiumoxidschicht bei Erwärmung verantwortlich.
Als Material, insbesondere zum Bekeimen, eignen sich vorteilhaft (auto)katalytisch
wirkende und haftvermittelnde Metalle. Im besonderen werden abhängig vom
Oberflächenmaterial und dem vorgesehenen Lotmaterial für spätere Lotverbindun
gen auch geeignete Lotmaterialien als Material eingesetzt.
Unter Beibehaltung einer guten Haftung auf dem Oberflächenmaterial und einer
gut benetzbaren Metallisierungsschicht für das Lotmaterial, das bei einer späteren
Lotverbindung mit der lötbaren Metallisierung oder Metallisierungsschicht in Kon
takt kommt, wird bei zueinander passendem Oberflächenmaterial und Lotmaterial
als abzuscheidenedes Material bzw. Bekeimungsmaterial gleich ein Lotmaterial
bzw. legierendes Material eingesetzt.
Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen darin, daß die Her
stellung strukturierter, gut lötbarer Metallisierungen oder Metallisierungsschichten
oder gut lötbarer bekeimter Oberflächen ohne fotolithografische Prozesse aus
kommt, insbesondere teure Masken nicht notwendig sind. Für schnelloxidierende
Oberflächen, etwa Aluminiumoberflächen, werden schwierig handzuhabende Pro
zesse mit aggressiven Beizen, die aufgrund der Nichtselektivität auch andere Berei
che der Oberfläche angreifen, für die Bekeimung überflüssig. Zudem erfordert das
erfindungsgemäße Verfahren keinen schwierigen Umgang mit Gasen, Flüssigkei
ten oder metallorganischen Stoffen.
Das erfindungsgemäße Verfahren realisiert das zumindest teilweise Aufbrechen
einer Oberflächenoxidschicht bzw. -kontaminationsschicht und die Abscheidung
eines Materials auf dem kontaminations- bzw. oxidfreien Oberflächenteilbereich
mit einem Gerät allein mit dem geeignet durch das optische System abgelenkten
Laserlichtstrahl, der zeitlich nach diesem Arbeitsschritt auch für die Ablation der
Targetmaterialien verwendet wird. Die Erfindung realisiert somit in einer speziellen
Ausführungsform einen zeitlichen Multiplexbetrieb zwischen Oberflächenreinigung
bzw. Vorbehandlung und eigentlicher Oberflächenbehandlung, wie Bekeimen,
Beschichten, Implantieren oder Strukturieren. Dieser Multiplexbetrieb hat den Vor
teil der Einfachheit und Schnelligkeit, letzteres weil nur der Laserlichtstrahl entspre
chen der Betriebsart abgelenkt zu werden braucht und die Grobpositionierung
durch die positionierte Kopfgehäusenöffnung bereits erfolgt ist.
Insbesondere für schnelloxidierende Oberflächen, wie etwa Aluminium, ist bei be
kannten Verfahren vor dem eigentlichen Metallisierungsschritt ein vorgelagerter
Prozeßschritt zur Zerstörung der Oberflächenoxidschicht erforderlich, der etwa
beim Plamaätzen oder der Verwendung aggressiver chemischer Beizen schwierig
zu handhaben ist. Beim einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfah
rens erfolgt das Aufbrechen der Oxidschicht oder Teilbereichen der Oberfläche und
das Abscheiden eines Materials in einfacher Weise mit einem einzigen Gerät in
einem zeitlichen Multiplexbetrieb. Dient das Abscheiden des Materials speziell der
Bekeimung der Aluminiumschicht, so kann anschließend z. B. eine stromlose Me
tallisierung in einem Nickel-Bad erfolgen. Die so auf dem Bekeimungsbereich ge
bildete Nickelschicht dient als gut lötbare Metallisierungsschicht für später anzu
bringende Lotverbindungen. Für eine nachfolgende selektive Metallisierung be
keimter oder beschichteter Oberflächenbereiche sind daher vorzüglich stromlose,
kostengünstige Massenprozesse in Bädern einsetzbar. Eine bekeimte Aluminiumo
berfläche weist dabei erste Teilbereiche auf, in denen die Aluminiumoxidschicht
aufgebrochen worden ist und in denen direkt auf dem Aluminium das Bekei
mungsmaterial abgeschieden ist, und zweite Teilbereiche, in denen die Aluminiu
moxidschicht nicht aufgebrochen worden ist und ferner Teilbereiche, in denen die
Aluminiumoxidschicht nur teilweise weggebrochen ist und Bekeimungsmaterial
angelagert worden ist. Dabei ist in den ersten Teilbereichen die Haftfestigkeit des
Bekeimungsmaterials auf der Aluminiumoberfläche am besten. Diese mehr oder
weniger ausgedehnte Inseln mit abgeschiedenem Material innerhalb der Alumini
umoxidschicht wirken als Haftstellen auf denen eine nachfolgend aufzubringende
Schicht besonders gut haftet. Bei der Bekeimung werden Materialpartikel auf die
zu behandelnde Oberfläche aufgebracht. Ausgehend von diesen als Keime wir
kenden aufgebrachten Materialpartikel kann sich durch chemisches Weiterwach
sen ein größerer Bereich mit Bekeimungsmaterial bilden. Von der Keimwirkung der
aufgebrachten Materialpartikel bei der Bekeimung rührt auch der Name dieses
abgeschiedenen Materials als Bekeimungsmaterial her. Bei der Implantation findet
dagegen ein solches Weiterwachsen des aufgebrachten Materials zu einem in der
Regel schichtförmigen Teilbereich nicht statt. Das in diesem Bearbeitungsfall auf
die zu behandelnde Oberfläche aufgebrachte Material ist daher nur auf direktem
Wege durch die Implantation erfolgt.
Darüber hinaus ist das erfindungsgemäße Verfahren wegen seiner Einfachheit sehr
gut geeignet für die Kleinserien- und Prototypenfertigung sowie das Single-Chip-
Processing.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung, eine Lasersputteranlage, besteht aus einer
Laserquelle, aus einem Basisgehäuse, das eine Laserlicht-durchlässige Öffnung und
eine Einlaßöffnung für ein gasförmiges Medium aufweist, und einem optischen
System, das im Basisgehäuse enthalten ist, sowie einem Kopfgehäuse, das an ei
nem Ende mit dem Basisgehäuse verbunden ist und am gegenüberliegenden Ende
eine Kopfgehäuseöffnung aufweist, und einem oder mehreren Targetmaterialen,
die innerhalb des Kopfgehäuses angeordnet sind, sowie einer Einrichtung zur Er
zeugung eines Magnetfeldes, die nahe der Kopfgehäuseöffnung am Kopfgehäu
senende angeordnet ist, und einem gasförmigen Medium, welches durch die Ein
laßöffnung hineinströmend und durch die Kopfgehäuseöffnung hinausströmend
das Innenvolumen des Kopfgehäuses zumindest teilweise ausfüllt, wobei das opti
sche System und die Targetmaterialien so angeordnet sind, daß der durch die La
serlicht-durchlässige Öffnung einfallende Laserstrahl durch das optische System auf
zumindest eines der Targetmaterialien ablenkbar ist.
Die Laserlicht-durchlässige Öffnung ist vorzugsweise als Fenster ausgebildet, wobei
das Fenstermaterial bei der Laserwellenlänge eine geringe Absorption aufweist.
Als Laserquelle wird in einer Ausführungsform der Erfindung ein Nd: YAG-Laser mit
nachgeschaltetem Frequenzverdoppler oder -verdreifacher oder -vervierfacher zur
Einstellung einer Wellenlänge im UV-Bereich benutzt. Weiter ist günstigerweise ein
akustooptischer Modulator nachgeschaltet, um Pulslängen von ca. 4 ns bis 40 ns zu
erzeugen, wobei bei einem Dauerstrich(continuous wave)-Nd: YAG-Laser eine
Pulswiederholfrequenz im MHz-Bereich erreichbar ist.
Das optische System ist so angeordnet, daß es in alle drei Raumrichtungen ver
schiebbar ist, und zudem mit elektrischen Steuer- und/oder Regelungseinrichtun
gen verbunden. Eine Ablenkeinrichtung für den Laserstrahl ist vorzugsweise aus
galvanooptischen Komponenten und/oder Spiegeln aufgebaut, da hiermit eine
schnelle Strahlablenkung realisierbar ist. Das optische System gestattet die Ablen
kung und/oder Führung und/oder Fokkusierung des Laserlichtstrahls sowie die
Formung des Strahlprofils, insbesondere die Veränderung und/oder Einstellung des
Strahldurchmessers. Der Strahldurchmesser ist ein wichtiger Strahlparameter, in
nerhalb dessen die Strahlungsintensität einen vorgegebenen Mindestwert über
steigt, um das Targetmaterial zu verdampfen. Das optische System enthält in einer
bevorzugten Ausführungsform optische Linsen.
Bei einer speziellen Ausführungsform der Erfindung enthält das optische System
eine fokussierende Linse, die auf der optischen Achse eine Abschattung für das
Laserlicht aufweist und so ausgebildet und/oder einstellbar ist, daß die gesamte
oder ein vorbestimmter Teil der Laserenergie auf das Targetmaterial auftrifft und
dort durch Absorption und Energieeintrag das Abdampfen des Targetmaterials be
wirkt.
Ferner gibt es in einer Ausführungsform der Erfindung eine Einstellung des opti
schen Systems, infolge derer eine vorbestimmte Laserenergie durch die Kopfaus
trittsöffnung hindurch geleitet wird, um Schmutzschichten, Oxidschichten von der
Oberfläche zu entfernen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind mehere Targetmateria
lien verwendet, welche räumlich nebeneinander angeordnet sind. Der Laserlicht
strahl ist derart ablenkbar, daß er im zeitlichen Multiplex mal auf das eine Target
material und ein anderes mal auf das andere Targetmaterial trifft. Dies hat den
Vorteil, daß Materialien mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften für die Bearbei
tung der zu behandelnden Oberfläche einsetzbar sind. Zudem ist das Mischungs
verhältnis der abgedampften Targetmaterialien gezielt einstellbar und veränderbar.
Bei einer anderen Ausführungsform ist als Targetmaterial eine Materialsubstanz
verwendet ist, in welcher eines oder mehrere Materialien mikroskopisch verteilt
enthalten sind. Das hat den Vorteil, daß der Laserstrahl nicht notwendigerweise
abgelenkt zu werden braucht und daß eine homogene Mischung der verdampften
Opermaterialien sehr schnell und sicher erreicht wird.
Vorzugsweise ist ein Targetmaterial an der Kopfgehäuseinnenwand befestigt
und/oder durch den Druck des strömenden, gasförmigen Mediums an die Kopfge
häuseninnenwand gedrückt und dadurch in seiner Lage fixiert. Das Opermaterial
ist in unterschiedlichen geometrischen Formen ausgebildet, z. B. als Operschicht
oder als kegelstumpf- oder zylinderartige Formen oder Teilstücke davon, vorzugs
weise auch angepaßt an die geometrische Innenform des Kopfgehäuses. Diese
zylinder- und kegelstumpfförmigen Targetmaterialformen weisen gewissermaßen
eine Art Bohrung auf, durch welche in einer Ausführungsform der Erfindung das
Laserlicht hindurch auf die Kopfgehäuseöffnung und weiter durch diese hindurch
zur Vorbehandlung auf die Oberfläche geleitet wird. Das Targetmaterial ist mit
dem Kopfgehäuse, z. B. einer Drahtbond-kapillarförmigen Kapillare, fest oder aus
tauschbar verbunden.
Als Targetmaterialien werden vorzugsweise autokatalytisch wirkende und/oder
haftvermittelnde Metalle verwendet. Die Targetmaterialien bestehen bei einigen
Ausführungsformen der Erfindung aus Gold und/oder Kupfer und/oder Aluminium
und/oder Titan. Sie weisen bei der Laserwellenlänge eine hinreichend hohe Ab
sorption auf, die die Verdampfung sicherstellt. Bei einer speziellen Ausführungs
form wird als Targetmaterial ein gut lötbares Material verwendet.
Das Kopfgehäuse weist in einer Ausführungsform der Erfindung in dem Bereich, in
welchem das Targetmaterial angeordnet ist, eine in Richtung auf die Kopfgehäuse
öffnung zulaufende konische Form auf, z. B. eine Drahtbond-kapillarartige Form.
Das Kopfgehäuse ist vorzugsweise mit dem Basisgehäuse lösbar verschraubt. So ist
das Auswechseln des alten Kopfgehäuses und das Einschrauben eines neuen
Kopfgehäuses mit neuen Targetmaterialien oder auch nur das Auswechseln der
Opermaterialien bei beibehaltenem altem Kopfgehäuse einfach und schnell zu rea
lisieren. Das Kopfgehäuse besteht in einer Ausführungsform der Erfindung aus
einem Keramik- und/oder einem Glasmaterial.
An der Kopfgehäuseninnenwand und/oder -außenwand und/oder in der Kopfge
häusewand sind Elektroden zur Erzeugung einer elektrischen Potentialdifferenz
derart ausgebildet, daß die durch Verdampfung entstandenen Targetmaterialparti
kel elektrisch geladen werden.
Das optische System und das Kopfgehäuse mit der Kopfgehäuseöffnung sind so
angeordnet, daß bei einer vorbestimmbaren Einstellung des optischen Systems der
durch das optische System geleitete Laserlichtstrahl durch die Kopfgehäuseöffnung
trifft. Damit ist eine Vorbehandlung oder Reinigung der zu behandelnden Oberflä
che mit Laserlicht möglich.
Die Kopfgehäuseöffnung weist einen Durchmesser im Bereich von ca. 20 µm bis
einige Millimeter auf.
Das gasförmige Medium ist ein inertes oder ein aktives Gas. Der Zulaufkanal für
aktives Gas oder passives Gas (z. B. Inertgas) in der Basisgehäusewand ist in einer
Ausführungsform als Ventil ausgebildet. In einer speziellen Ausführungsform ent
hält das aktive Gas kleine Partikel im nm-Größenordnung (etwa kleiner als 100
nm) und/oder Metallionen, man spricht auch von einem "behandelten" Gas. Die
Metallionen können für eine Implantation bestimmt sein.
Die Magnetfelderzeugungseinrichtung ist auf der Außenseite und/oder der Innen
seite des Kopfgehäuses und/oder in der Gehäusewand des Kopfgehäuses ange
ordnet und mit Steuer- und/oder Regelungseinrichtungen für das Magnetfeld ver
bunden.
Die Magnetfelderzeugungseinrichtung besteht bei einer bevorzugten Ausfüh
rungsform aus einer oder mehreren elektrisch leitenden Spulen. Die Spulenleitun
gen sind bei einer speziellen Ausführungsform so um das Kopfgehäuseende her
umgeführt, daß das Kopfgehäuseende analog einem in eine Spule eingeführten
ferromagnetischen Kern zu den Spulenleitungen angeordnet ist. Die Spulenwin
dungen sind von elektrischem Strom durchflossen, wobei räumliche Anordnung der
Spulenwindungen, Zahl der Windungen und der Strom Richtung und Stärke des
erzeugten Magnetfeldes bestimmen, mit welchem geladene Partikel im gasförmi
gen Medium, also Metallionen und/oder Targetmaterialpartikel, geführt und/oder
fokkusiert und/oder beschleunigt werden.
Die Fokussierung der geladenen Partikel bzw. Teilchen erlaubt die Strukturierung,
z. B. Beschichtung oder Bekeimung oder Implantation, von Strukturdimensionen,
die kleiner sind als der Kopf- bzw. Kapillarenaustrittsdurchmesser. Die Steuer- und
Regeleinrichtungen dienen der Veränderung und/oder Einstellung der Stärke des
Magnetfeldes. In einer weiteren Ausführungsform ist damit auch die Richtung des
Magnetfeldes veränderbar und einstellbar. Durch das Magnetfeld wird die Energie
der Partikel durch Beschleunigung aktiv und durch Vermeidung bzw. Verminde
rung der Reibung an der Kopfgehäuseinnenwand passiv erhöht. Durch Fokussie
rung wird eine höhere Partikeldichte erzielt. Dies hat den Vorteil, daß eine höhere
Haftfestigkeit der Partikel auf der zu bearbeitenden Oberfläche erreicht wird. Wei
ter wird mit einer höheren Partikeldichte eine vorbestimmte Dicke der auf die
Oberfläche aufzubringenden Schicht in einer kürzeren Zeitspanne erreicht.
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist eine Detektionseinrichtung
vorhanden, die das an den Oberflächen der nicht verdampften Targetmaterialde
pots reflektierte Laserlicht detektiert. Weiter sind Anzeige- und/oder Abschaltein
richtungen vorhanden, die Informationen über die Restmenge der Targetmateria
lien aufgrund des detektierten reflektierten Lichts anzeigen und/oder bei vorbe
stimmten Grenzwerten den Laserstrahl und/oder die Zuführung des gasförmigen
Mediums unterbrechen. Je nachdem aus welchem Material das Kopfgehäuse be
steht, entsteht aufgrund der verschiedenen Reflexionsgrade des Kopfgehäusema
terials und des Targetmaterials ein Sprung im reflektierten Licht, sobald das Tar
getmaterial innerhalb des Strahldurchmessers abgedampft ist. Der Sprung kann
positiv oder negativ sein, d. h. es kann mehr bzw. weniger Licht reflektiert werden.
Bei einem Kopfgehäusematerial aus z. B. Glas wird weniger Licht reflektiert wer
den. Die Kopfgehäuseinnenwand wird bei einem anderen Ausführungsbeipiel
zumindest im Bereich der angebrachten Targetmaterialien mit einer Schicht verse
hen, die den Reflexionssprung abhängig von den Targetmaterialien maximiert. Die
Schicht ist natürlich auch auf die der Kopfgehäuseinnenwand zugewandte Ober
fläche der Targetmaterialien aufbringbar.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen an Ausführungsbei
spielen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1: Lasersputteranlage ohne Magnetfeldeinrichtung
Fig. 2: Lasersputteranlage mit Magnetfeldeinrichtung
Fig. 3: Lasersputteranlage mit Magnetfeldeinrichtung und Einrichtung zum
elektrischen Laden abgedampfter Targetmaterialpartikel
Ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in Fig. 1
gezeigt (Querschnittsdarstellung). Der von der Laserquelle herkommende Laser
strahl (101) tritt durch ein Fenster (111) in das Basisgehäuse (108) ein und wird
durch Linsen (102), die im optischen System (109) gehalten sind, auf das Target
material (103) abgelenkt. Das Targetmaterial (103) ist an der Innenwand des Kopf
gehäuses (104) befestigt. Das Kopfgehäuse (104) hat in Querschnitten senkrecht
zur Zeichenebene eine ringförmige Gestalt. Auf der dem Basisgehäuse (108) zu
gewandten Seite hat das Kopfgehäuse eine zylindrische Form, auf der zur Kopfge
häuseöffnung zugewandten Seite läuft das Kopfgehäuse konisch zu. Das Kopfge
häuse (104) ist bei (112) in das Basisgehäuse (108) eingeschraubt. Das Basisge
häuse (108) weist einen Zulaufkanal (105) für ein gasförmiges Medium (113) auf,
dessen Strömungsrichtung durch das Basisgehäuse und hinein in das Kopfgehäuse
mit (114) bezeichnet ist. Das vom Targetmaterialdepot (103) abgedampfte Tar
getmaterial (107) wird durch das durch die Kopfgehäuseöffnung (115) strömende
gasförmige Medium (113) auf die zu behandelnde Oberfläche (119) einer An
schlußfläche (118) bzw. auf die Oberfläche (106) des Substrats (116) geleitet, je
nachdem, ob die Oberfläche der schon bestehenden Anschlußfläche bearbeitet
wird oder die Anschlußfläche erst durch Beschichtung eines Teilbereichs der
Substratoberfläche hergestellt wird.
In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß
Fig. 2 ist das Kopfgehäuse aus Fig. 1 am Ende der dortigen Kopfgehäuseöffnung
um ein zylindrisches Teilstück (120) verlängert. Die Kopfgehäuseöffnung (115) be
findet sich nun an dem zur Umwelt offenen Ende dieses zylindrischen Teilstücks
des Kopfgehäuses (104). An der Außenwand dieses zylindrischen Teilstücks (120)
sind um dieses Teilstück herum Spulenwindungen (110) angebracht. In Fig. 2 sind
davon die Querschnitte gezeigt, also zweimal 6 Stück. Die Spulenwindungen sind
von einem elektrischen Strom durchflossen, so daß zumindest im Innenraum des
zylindrischen Teilstücks ein Magnetfeld erzeugt ist, das die geladenen Partikel im
gasförmigen Medium bis zum Austritt aus der Kopfgehäuseöffnung (115) fokus
siert und führt.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 sind an der Wand des Kopf
gehäuses (104) im Bereich der Targetmaterialien (103) Elektroden angebracht, auf
grund deren Potentialdifferenz die vom Targetmaterialdepot (103) abgedampften,
in der Regel elektrisch neutralen Targetmaterialpartikel (117) elektrisch geladen
werden. Sie werden durch das gasförmige Medium in das Teilstück (120) beför
dert, wo sie aufgrund des herrschenden Magnetfeldes (Spulenwindungen (110)) in
Richtung der Kopfgehäuseöffnung (115) fokussiert, beschleunigt und geführt
werden.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel wird eine Aluminiumoberfläche einer An
schlußfläche mit dem erfindungsgemäßen Verfahren benetzbar bzw. lötbar ge
macht. Ursprünglich bildet sich auf der Aluminiumoberfläche eine Aluminiumoxid
schicht, die schwer bzw. gar nicht benetzbar ist. Mit Hilfe von aufgebrachtem Ti
tan, welches mit dem Aluminiumoxid reagiert und die Aluminiumschicht zumin
dest in Teilbereichen aufbricht und entfernt sowie sich selbst in diesen Teilberei
chen dann auf der Aluminiumoberfläche abscheidet, wird eine Bekeimung durch
geführt. Dabei wird Titan als Targetmaterial eingesetzt. Das Titan ist auf dem Alu
minium haftfest. Anschließend wird auf die mit Titan bekeimte Alumi
nium(oxid)schicht eine Goldschicht aufgebracht, die zufolge guter Haftung auf
dem Titan dann auch gut mit der Aluminiumoberfläche verbunden ist. Dazu ist als
weiteres Targetmaterial Gold in dem Kopfgehäuseinnenraum vorhanden. Titan
und Gold werden also zeitlich nacheinander abgeschieden. Ein direktes Aufbrin
gen der Goldschicht auf die mit einer Oxidschicht überzogenen Aluminiumober
fläche, also ohne vorherige Bekeimung mit Titan, hätte keine stabile Verbindung
zwischen der Goldschicht und der Aluminiumoberfläche ergeben.
Im Unterschied zu dem zuvor genannten Ausführungsbeispiel werden in einem
weiteren Ausführungsbeispiel Titan und Gold gleichzeitig, also zeitlich parallel, auf
die mit einer Oxidschicht überzogene Aluminiumschicht aufgebracht. Dazu wird
der Laserlichtstrahl zeitlich abwechselnd sehr schnell einmal auf das Targetmaterial
Titan und ein anderes Mal auf das Targetmaterial Gold gerichtet. In einer weiteren
Ausführungsform ist das optische System so ausgebildet, daß beide Targetmateria
lien gleichzeitig mit Laserlichtenergie beaufschlagt werden, die zum Abdampfen
der Materialien führt.
Claims (42)
1. Verfahren zum Bekeimen und/oder Implantieren und/oder Beschichten
und/oder Strukturieren einer Oberfläche (119, 106), wobei ein Laserlicht
strahl (101) durch ein optisches System (109, 102) auf eine oder mehrere in
einem Kopfgehäuse (104) angeordnete Targetmaterialien (103) gerichtet
wird und durch die Laserlichtenergie das Targetmaterial (103) zu Targetmate
rialpartikeln verdampft, und ferner die Targetmaterialpartikel durch die Strö
mung eines gasförmigen Mediums (113) in Richtung der Kopfgehäuseöff
nung (115) transportiert und durch die Kopfgehäuseöffnung (115) hindurch
auf die Oberfläche (119, 106) geleitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Targetmaterialpartikel im Bereich nahe der Kopfgehäuseöffnung
(115, 120) einem Magnetfeld ausgesetzt werden und/oder durch das Ma
gnetfeld durch die Kopfgehäuseöffnung (115) hindurch auf die Oberfläche
(119, 106) geleitet werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Verdampfung von Targetmaterial (103) Targetmaterialpartikel
in nm-Größenordnung im Dampf erzeugt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ablatierten Targetmaterialpartikel durch die Strömung eines inerten
oder aktiven gasförmigen Mediums (113) transportiert werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das gasförmige Medium (113) Metallionen enthält.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ablatierten Targetmaterialpartikel vor dem Eintritt ins Magnetfeld ge
laden werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die kinetische Energie der ablatierten Targetmaterialpartikel und/oder
Metallionen durch die Variation der Laserenergie und/oder durch die kineti
sche Energie und/oder die Wärmenergie des gasförmigen Mediums (113)
und/oder durch das Magnetfeld in vorbestimmter Weise erhöht oder vermin
dert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Variation der Laserenergie durch Änderung des Strahldurchmessers
des Laserlichtstrahls (101) vorgenommen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die kinetische Energie der ablatierten Targetmaterialpartikel und/oder
Metallionen durch das Magnetfeld in vorbestimmter Weise erhöht oder ver
mindert wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Einstellung des Strahldurchmessers des Laserlichtstrahls (101)
und durch geeignete Einstellung des optischen Systems (109, 102) eine Vor
reinigung der zu behandelnden Oberfläche (119, 106) durch die Laserenergie
durchgeführt wird.
11. Verfahren nach einem der Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Oberfläche (119, 106) Kontaminationsschichten entfernt wer
den.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die geladenen Targetmaterialpartikel und/oder Metallionen im Magnet
feld beschleunigt und/oder fokussiert und/oder geführt werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Strahldurchmesser der Teilchen nach dem Austritt aus dem Magnet
feld und nach dem Austritt aus der Kopfgehäusenöffnung (115) kleinste
Werte bis zu ca. 100 nm aufweist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüch 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß im optischen System (109) eine galvanooptische Ablenkeinrichtung ver
wendet wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Targetmaterialien (103) autokatalytisch wirkende und/oder haftver
mittelnde Metalle verwendet werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Targetmaterial (103) ein gut lötbares Material verwendet wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Targetmaterialien Titan und/oder Gold verwendet werden.
18. Lasersputteranlage, bestehend aus einer Laserquelle, aus einem Basisgehäuse
(108), das eine Laserlicht-durchlässige Öffnung (111) und eine Einlaßöffnung
(105) für ein gasförmiges Medium (113) aufweist, und einem optischen Sy
stem (109, 102), das im Basisgehäuse (108) enthalten ist, sowie einem Kopf
gehäuse (104), das an einem Ende mit dem Basisgehäuse (108) verbunden ist
und am anderen Ende eine Kopfgehäuseöffnung (115) aufweist, und einem
oder mehreren Targetmaterialen (103), die innerhalb des Kopfgehäuses (104)
angeordnet sind, sowie einem gasförmigen Medium (113), welches durch
die Einlaßöffnung (105) hineinströmend und durch die Kopfgehäuseöffnung
(115) hinausströmend das Innenvolumen des Kopfgehäuses (104) zumindest
teilweise ausfüllt, wobei das optische System (109, 102) und die Targetmate
rialien (103) so angeordnet sind, daß der durch die Laserlicht-durchlässige
Öffnung (111) einfallende Laserstrahl (101) durch das optische System (109,
102) auf zumindest eines der Targetmaterialien (103) ablenkbar ist.
19. Lasersputteranlage nach Anspruch 18
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Einrichtung (110) zur Erzeugung eines Magnetfeldes nahe der
Kopfgehäuseöffnung (115) am Kopfgehäusenende (120) angeordnet ist.
20. Lasersputteranlage nach Anspruch 18 oder 19
dadurch gekennzeichnet,
daß die Targetmaterialen (103) räumlich nebeneinander angeordnet sind.
21. Lasersputteranlage nach einem der Ansprüche 18 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Targetmaterial (103) eine Materialsubstanz verwendet ist, in welcher
ein oder mehrere Materialien mikroskopisch verteilt enthalten sind.
22. Lasersputteranlage nach einem der Ansprüche 18 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Targetmaterial (103) an der Kopfgehäuse(104)-Innenwand befestigt
ist und/oder durch den Druck des strömenden, gasförmigen Mediums (113)
an die Kopfgehäuse(104)-Innenwand gedrückt und dadurch in seiner Lage
fixiert ist.
23. Lasersputteranlage nach einem der Ansprüche 18 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kopfgehäuse (104) in dem Bereich, in welchem das Targetmaterial
(103) angeordnet ist, eine in Richtung auf die Kopfgehäuseöffnung (115) zu
laufende konische Form aufweist.
24. Lasersputteranlage nach einem der Ansprüche 18 bis 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Kopfgehäuseinnenwand und/oder -außenwand und/oder in der
Kopfgehäusewand Elektroden zur Erzeugung einer elektrischen Potentialdif
ferenz derart ausgebildet sind, daß die durch Verdampfung entstandenen
Targetmaterialpartikel elektrisch geladen werden.
25. Lasersputteranlage nach einem der Ansprüche 18 bis 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kopfgehäuse (104) mit dem Basisgehäuse (108) lösbar verschraubt
ist.
26. Lasersputteranlage nach einem der Ansprüche 18 bis 25,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kopfgehäuse (104) eine Drahtbond-kapillarartige Form aufweist.
27. Lasersputteranlage nach einem der Ansprüche 18 bis 26,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Laserlicht-durchlässige Öffnung (111) als Fenster ausgebildet ist und
das Fenstermaterial bei der Laserwellenlänge eine geringe Absorption auf
weist.
28. Lasersputteranlage nach einem der Ansprüche 18 bis 27,
dadurch gekennzeichnet,
daß das optische System (109, 102) in alle drei Raumrichtungen verschiebbar
angeordnet ist und mit elektrischen Steuer- und/oder Regelungseinrichtun
gen verbunden ist.
29. Lasersputteranlage nach einem der Ansprüche 18 bis 28,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem optischen System (109, 102) das Strahlprofil des Laserlichtes
(101), insbesondere der Strahldurchmesser, veränderbar und/oder einstellbar
ist.
30. Lasersputteranlage nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Magnetfelderzeugungseinrichtung auf der Außenseite und/oder der
Innenseite des Kopfgehäuses (104) und/oder in der Gehäusewand des Kopf
gehäuses (104) angeordnet ist und mit Steuer- und/oder Regelungseinrich
tungen für das Magnetfeld verbunden ist.
31. Lasersputteranlage nach einem der Ansprüche 19 bis 30,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Magnetfelderzeugungseinrichtung (110) aus einer oder mehreren
elektrisch leitenden Spulen besteht.
32. Lasersputteranlage nach einem der Ansprüche 18 bis 31,
dadurch gekennzeichnet,
daß das gasförmige Medium (113) ein inertes oder ein aktives Gas ist.
33. Lasersputteranlage nach einem der Ansprüche 18 bis 32,
dadurch gekennzeichnet,
daß das gasförmige Medium (113) ein partikelhaltiges Gas ist.
34. Lasersputteranlage nach einem der Ansprüche 18 bis 33,
dadurch gekennzeichnet,
daß das gasförmige Medium (113) Metallionen enthält.
35. Lasersputteranlage nach einem der Ansprüche 18 bis 34,
dadurch gekennzeichnet,
daß das optische System (109, 102) und das Kopfgehäuse (104) mit der
Kopfgehäuseöffnung (115) so angeordnet sind, daß bei einer vorbestimmba
ren Einstellung des optischen Systems (109, 102) der durch das optische Sy
stem (109, 102) geleitete Laserlichtstrahl (101) durch die Kopfgehäuseöff
nung (115) trifft.
36. Lasersputteranlage nach einem der Ansprüche 18 bis 35,
dadurch gekennzeichnet,
daß das optische System (109, 102) und das Kopfgehäuse (104) mit der
Kopfgehäuseöffnung (115) sowie die Targetmaterialien (103) derart ange
ordnet sind, daß der durch das optische System (109, 102) geleitete Laser
lichtstrahl (101) auf die Targetmaterialien (103) und nicht auf die Kopfgehäu
seöffnung (115) trifft.
37. Lasersputteranlage nach einem der Ansprüche 18 bis 36,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Targetmaterialien (103) aus Gold und/oder Kupfer und/oder Alumi
nium und/oder Titan bestehen.
38. Lasersputteranlage nach einem der Ansprüche 18 bis 37,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kopfgehäuse (104) aus einem Keramik- und/oder einem Glasmate
rial besteht.
39. Lasersputteranlage nach einem der Ansprüche 18 bis 38,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kopfgehäuseöffnung (115) einen Durchmesser im Bereich von ca. 20
µm bis einige Millimeter aufweist.
40. Lasersputteranlage nach einem der Ansprüche 18 bis 39,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Detektionseinrichtung vorhanden ist, die das an den Oberflächen
der nicht verdampften Targetmaterialdepots (103) reflektierte Laserlicht de
tektiert, und daß weiter Anzeige- und/oder Abschalteinrichtungen vorhanden
sind, die Informationen über die Restmenge der Targetmaterialien (103) an
zeigen und/oder bei vorbestimmten Grenzwerten den Laserstrahl (101)
und/oder die Zuführung des gasförmigen Mediums (113) unterbrechen.
41. Lasersputteranlage nach einem der Ansprüche 18 bis 40,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Targetmaterialien (103) bei der Laserwellenlänge eine hohe Absorp
tion aufweisen.
42. Lasersputteranlage nach einem der Ansprüche 18 bis 41,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Laserquelle ein Nd: YAG-Laser mit nachgeschaltetem Frequenzverdrei
facher oder -vervierfacher benutzt wird.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19756348A DE19756348C1 (de) | 1997-11-03 | 1997-12-18 | Verfahren zum Bekeimen und/oder Implantieren und/oder Beschichten und/oder Strukturieren einer Oberfläche und Lasersputteranlage zur Durchführung des Verfahrens |
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DE19756348C1 true DE19756348C1 (de) | 1999-04-15 |
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Country | Link |
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