DE22316C - Neuerungen in der Herstellung VOn Porzellansieben - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Nach dem durch P. R. No. 3105 geschützten Verfahren haben sich bei Erzeugung der Siebe in Masse und bei ihrem ausgedehnten Gebrauch einige Uebelstände gezeigt, deren Beseitigung Zweck der vorliegenden Erfindung ist.

Es hat sich als beinahe unmöglich herausgestellt, die oberen Oeffnungen der konischen Durchbrechungen stets gleich fein herzustellen, da bei ein und demselben Siebe durch das Brennen meist einige der Schlitze in der Mitte sich erweiterten. Die Folge davon war nicht blos ein ungleiches Durchlassen der Flüssigkeit, sondern auch ein Durchlassen von gröberen Theilen, was unbedingt beseitigt werden mufste. Aufserdem war die wünschenswerthe gröfsere Feinheit der Schlitze überhaupt nicht zu erreichen.

Die vorliegende Erfindung verhindert das Erweitern der Schlitze und gestattet sie so fein zu machen, als nur irgend verlangt werden kann. .

Fig. ι zeigt die Oberansicht des neuen Siebes,

Fig. 2 einen Querschnitt,

Fig. 3 einen Theil desselben, vergröfsert,

Fig. 4 eines der Messer in zwei Ansichten, vergröfsert.

Die einzelnen Durchbrechungen werden nach dem verbesserten Verfahren nicht mehr in einem Stück, sondern in drei Absätzen: zwei kürzeren Schlitzen und einem dazwischenliegenden, mehr oder weniger runden Loch, die sich alle nach unten konisch erweitern, hergestellt. Zu diesem Zweck bekommen die Messer oder Zähne G, die die konischen Durchbrechungen der Masseplatte E hervorbringen, auf ihrer Vorderkante zwei runde Ausschnitte a a, so dafs nicht ein klarer Schlitz von der Breite des Zahnes G entsteht, sondern drei durch zwei Balken b getrennte Oeffnungen gemacht werden. In der Mitte erscheint nur ein feines rundes Loch c, Fig. i, an den Seiten desselben liegen zwei kurze, gerade Schnitte d d.

Durch die im Porcellan stehengebliebenen Balken b ist das Verziehen der Schlitze vollkommen beseitigt und zugleich die Möglichkeit gegeben, die Oeffnungen auf das Feinste herzustellen.

Es mufs hier bemerkt werden, dafs man natürlich mehr oder weniger Balken b anordnen und den ganzen Schlitz in nur kurze Schlitze d oder in verschieden gruppirte Schlitze' d und Löcher c theilen kann.

Wenn das Sieb von Seiten des Drehers mit Hülfe des im Haupt-Patent P. R. No. 3105 beschriebenen Apparates hergestellt und verglüht ist, wird es durchaus glasirt, so dafs auch die konischen Schlitze und Löcher keine unglasirten

Stellen zeigen, was, wie schon früher erwähnt, fur das Remhalten der Siebe und die gute Wirkung derselben unumgänglich nothwendig ist.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Das Verfahren, die konischen Durchbrechungen von durchaus glasirten Porcellansieben derart herzustellen, dafs dieselben durch stehengelassene Balken b in kürzere Schlitze d und Löcher c getheilt werden, um ein Verziehen der Durchbrechungen zu verhindern und dieselben auf das Feinste herstellen zu können.

   Die Herstellung der Zähne oder Messer G des zum Pressen der Durchbrechungen angewendeten Apparates in der Art, dafs die Schneide derselben Ausschnitte α erhält, die den gewünschten Balken b bezw. den Oeffnungen c d gemäfs angeordnet sind.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.