DE2230546C3

DE2230546C3 - Einrichtung zur Ermittlung bzw. Anzeige der Belastung einer anziehbaren Drehleiter

Info

Publication number: DE2230546C3
Application number: DE19722230546
Authority: DE
Inventors: Helmut 7901 Dornstadt Link
Original assignee: MAGIRUS-DEUTZ AG 7900 ULM DE; Magirus Deutz AG
Current assignee: Iveco Magirus AG
Priority date: 1972-06-22
Filing date: 1972-06-22
Publication date: 1982-01-21
Also published as: GB1389139A; DE2230546B2; FR2189731A1; FR2189731B1; DE2230546A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Ermittlung bzw. Anzeige der Belastung einer ausziehbaren Drehleiter mit fachwerkartigen Holmen mittels Verformungsmeßwandlern, die in Zonen größter Werkstoffverformung der Holme angeordnet sind.

Aus der DE-AS 18 03 457 ist ein Auslegerkran bekannt, bei dem im Halteseil des Kranarmes eine Kraftmeßdose zum Erfassen der Last und Ausladung angeordnet ist. Bei der Kraftmeßdose werden Dehnungsmeßstreifen verwendet, die zu einer Brückenschaltung zusammengefaßt sind.

Von Nachteil ist, daß diese verhältnismäßig einfache Kraftmeßdose nur zur Erfassung der im Seil auftretenden Zugspannungen geeignet ist. Sich evtl. ergebende Spannungsveränderungen in Form von Wärmeausdehnung werden nicht ausgeglichen. Schließlich ist diese Einrichtung auch nicht in der Lage, die im Kranarm tatsächlich auftretenden Kräfte zu erfassen.

Bei einer weiteren bekannten Einrichtung der eingangs genannten Art (DE-PS 6 75 018) wird zur Ermittlung des Lastmomentes eine Belastungsschiene verwendet, an der die Durchbiegung des untersten Leiterteiles abgetastet und über eine Belastungsuhr angezeigt wird. Zur Sicherung der Drehleiter gegen Überlast ist der Belastungsanzeiger mit einem Kontakt im Leiterantrieb verbunden, der bei Überschreitung der zulässigen Leiterbelastung den Leiierantrieb abschaltet Diese mechanisch arbeitende Einrichtung unterliegt dem Verschleiß (z. B. der Meßuhr), und es entstehen je nach Belastung wechselnde, nicht ohne weiteres kompensierbare Störgrößen (z. B. durch ungleichmäßige Belastung oder durch Reibung an den Auflagepunkten), die sich in Differenzen, Ungenauigkeiten und Hysteresen nachteilig auf das Ergebnis der Einrichtung auswirken.

Schließlich sind aus dem Prospekt »Technische Mitteilung Dehnungsmeßstreifen, Meßtechnik, Theorie und Praxis« der Fa. Elektrospezial GmbH, Hamburg, vom 5.12.1961 Dehnungsmeßstreifen und die Zusammenschaltung von Dehnungsmeßstreifen zu Brückenschaltungen und deren Anwendung bei Kränen bekannt Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Einrichtung zur Ermittlung bzw. Anzeige der Belastung einer ausziehbaren Drehleiter so zu verbessern, daß genauere Meßergebnisse erreicht werden, die Einrichtung im Aufbau einfacher und für die Messung der tatsächlich in den Leiterteilen auftretenden Kräfte geeignet ist.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Dehnungsmeßstreifen an beiden Obergurten des untersten Leiterteiles befestigt sind, daß zur Temperaturkompensation je ein weiterer Dehnungsmeßstreifen in der Nähe je eines ersten Dehnungsmeßstreifens derart mit dem Obergurt in Verbindung steht, daß im wesentlichen nur die Wärmeausdehnungen des Leitermaterials erfaßt werden, daß die Dehnungsmeßstreifen zu einer Brückenschaltung zusammengefaßt sind und daß die an jedem Obergurt befestigten Dehnungsmeßstreifen über Leitungen mit einer Schaltung zum Anzeigen der Belastung und zum Abschalten eines der Leiterantriebe oder aller Leiterantriebe verbunden sind. Die erfiiidungsgemäße Einrichtung hat die Vorteile, daß sie im Aufbau wesentlich einfacher, gewichtsmäßig leichter und in der Lastanzeige genauer ist als die bekannten Einrichtungen.

Weiterbildungen der Erfindung können den Unteransprüchen entnommen werden.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt

F i g. 1 in schematischer Darstellung eine Kraftfahrdrehleiter in Rückansicht,

F i g. 2 die Anordnung der Dehnungsmeßstreifen an einem Obergurt der Kraftfahrdrehleiter gemäß dem Ausschnitt »Λ"« aus F i g. 1,

Fig.3 das Schema einer Schalteinrichtung zum Anzeigen des Lastmomentes bzw. Abschalten des Leiterantriebes bei Überlast.

Es bezeichnet 1 eine Drehleiter, die aus mehreren Leiterteilen 2, 3, 4 und 5 besteht. Die Drehleiter 1 ist über einen Aufrichterahmen 6 mit einem Drehgestell 7 um eine horizontale Achse schwenkbar verbunden. Das Drehgestell 7 ist auf einem Fahrzeug 8 zum Transport der Drehleiter 1 befestigt.

Zur Ermittlung des Lastmomentes der Drehleiter 1 sind Dehnungsmeßstreifen 9 an einem der Leiterteile 2 bis 5 angebracht bzw. aufgeklebt. Gemäß dem ■isführungsbeispiel sind die Dehnungsmeßstreifen 9, wie der in Fig. 2 dargestellte vergrößerte Ausschnitt »X« einer Meßstelle zeigt, am Obergurt des unteren

Leiterteiles 2 aufgeklebt Die Dehnungsmeßstreifen 9 können an jeder anderen beliebigen Stelle der Drehleiter befestigt werden. Bevorzugt sind jedoch solche Stellen, an denen bei Belastung die größten Werkstoffverformungen auftreten.

Neben den am Obergurt befestigten Dehnungsmeßstreifen 9 sind weitere Dehnungsmeßstreifen 10 angeordnet Die Dehnungsmeßstreifen 10 dienen zur Erfassung der Wärmeausdehnungen des Leitermaterials bei verschiedenen Temperaturen, so daß zur Messung des LastmGifientes nur die wirklichen infolge einer äußeren Kraft sich ergebenden Werkstoffverformungen gemessen werden. Zu diesem Zweck sind die Dehnungsmeßstreifen 10 kräftefrei, d. h. Werkstoffverformungen infolge einer äußeren Leiterbelastung werden nicht miterfaßt, an der Drehleiter 1 angebracht. Beide Dehnungsmeßstreifen 9 und 10 sind jeweils an der Meßstelle in an sich bekannte Brückenschaltungen zu Halb- oder Vollbrücken mit temperaturkompensierenden Gliedern zusammengekoppelt und über nicht dargestellte Leitungen mit einer elektrischen Schalteinrichtung wie sie F i g. 3 zeigt, verbunden.

Die Anordnung einer Vollbrücke kann beispielsweise so ausgeführt sein, daß zwei Dehnungsmeßstreifen 9 in Längsrichtung des Obergurtes die Dehnung des Werkstoffes bei Leiterbelastung erfassen und daneben die Dehnungsmeßstreifen 10 zur Temperaturkompensation am Obergurt der Leiter kräftefrei befestigt sind. Bei der elektrischen Brückenschaltung der Dehnungsmeßstreifen ist es möglich, entsprechende Dehnungsmeßstreifen zu Halbbrücken zusammenzufassen, die auf beiden Obergurten befestigt sind und zu einer Vollbrücke gekoppelt werden. Diese Anordnung der Dehnungsmeßstreifen hat den Vorteil, daß bei einseitiger Leiterbelastung die unterschiedlichen Lastmomente der beiden Obergurte über getrennte Meßgeräte angezeigt werden können oder aber in einem Meßgerät jeweils ein mittleres Lastmoment angezeigt werden kann.

Bei dem in F i g. 3 gezeigten Schaltschema sind die Dehnungsmeßstreifen 9 zu einer Vollbrücke zusammengefaßt, die über elektrische Leitungen 11, 12 mit einer Schalteinrichtung 13 gekoppelt sind. Die Schalteinrichtung 13 besteht im wesentlichen aus einem Verstärker 14, dem eine weitere Vergleichs- und Schalteinrichtung 15 nachgeordnet ist. Zwischen Verstärker 14 und der Vergleichs- und Schalteinrichtung 15 ist das Anzeigebzw. Signalgerät 16 angeordnet. Die Vergleichs- und Schalteinrichtung 15 ist mit einem elektromagnetisch betätigten Schulter 17 verbunden, der über Leitungen mit dem Leiterantrieb gekoppelt ist, und der bei maximal zulässiger Leiterbelastung auf einen Sicherheits- oder Grenzschalter im Leiterantrieb einwirkt. Schalteinrichtung 13 und Dehnungsmeßstreifen 9 sind an eine Spannungsquelle 18 angeschlossen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

1 Patentansprüche:

1. Einrichtung zur Ermittlung bzw. Anzeige der Belastung einer ausziehbaren Drehleiter mit fachwerkartigen Holmen mittels Verformungsmeßwandlern, die in Zonen größter Werkstoffverformung der Holme angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß Dehnungsmeßstreifen (9) an beiden Obergurten des untersten Leiterteiles; (2) befestigt sind, daß zur Temperaturkompensation je ein weiterer Dehnungsmeßstreifen (10) in der Nähe je eines ersten Dehnungsmeßstreifens (9) derart mit dem Obergurt in Verbindung steht, daß im wesentlichen nur die Wärmeausdehnungen des; Leitermaterials erfaßt werden, daß die Dehnungsmeßstreifen (9, 10) zu einer Brückenschaltung zusammengefaßt sind und daß die an jedemi Obergurt befestigten Dehnungsmeßstreifen (9, 10) über Leitungen (11,12) mit einer Schaltung (13) zum Anzeigen der Belastung und zum Abschalten eines der Leiterantriebe oder aller Leiterantriebe verbunden sind.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit den Dehnungsmeßstreifen (9„ 10) verbundene Schalteinrichtung (13) mit einer je nach Belastung der Leiter selbsttätig die Bewegungen der Leiter verzögernden Verstelleinrichtung gekoppelt ist.

3. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalteinrichtung

(13) im wesentlichen aus einem Verstärker (14) besteht, dem eine weitere elektrische Vergleichsund Schalteinrichtung (15) nachgeordnet ist.

4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Verstärker

(14) und Vergleichs- und Schaltvorrichtung (15) das Anzeige- bzw. Signalgerät (16) vorgesehen ist.

5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vergleichs- und Schalteinrichtung (15) auf einen elektromagnetisch betätigten Schalter (17) oder dergl. einwirkt, der über Leitungen mit dem Leiterantrieb gekoppelt ist.