DE2229365A1 - Lichtempfindliche Materialien, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung - Google Patents

Lichtempfindliche Materialien, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung

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DE2229365A1 DE19722229365 DE2229365A DE2229365A1 DE 2229365 A1 DE2229365 A1 DE 2229365A1 DE 19722229365 DE19722229365 DE 19722229365 DE 2229365 A DE2229365 A DE 2229365A DE 2229365 A1 DE2229365 A1 DE 2229365A1
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PATENTANWÄLTE 22293G5
DR.-ING. VON KREISLER DR.-! NG. S C HON WALD DR.-ING. TH. MEYER DR. FUES DIPL-CHEM. ALEK VON KREISLER DIPL.-CHEM. CAROLA KELLER DR.-ING. KLÖPSCH D1PL.-ING. SELTING
KÖLN 1, DEICHMANNHAUS
Köln, den 15. Juni 19?2 Ke/Ax
HOWSON-ALGRAPHY LIMITED, Vickers House, Mil !bank Tower, Mlllbank, London S.W.l
(England).
Lichtempfindliche Materialien, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung..
Die Erfindung betrifft lichtempfindliche Materialien, die sich beispielsweise zur Herstellung von Druckformen nach photomechanischen Verfahren eignen.
Bei photomechanischen Verfahren zur Herstellung von Druckformen u.dgl. wird eine lichtempfindliche Platte durch Auftrag eines lichtempfindlichen Materials auf einen geeigneten Schichtträger beispielsweise aus anodisch oxydiertem Aluminium hergestellt, die lichtempfindliche Platte so belichtet, daß die belichteten Bereiche des Materials und die unbelichteten Bereiche des Materials unterschiedliche Löslichkeit in einem Lösungsmittel haben, und dann die bildmäßig belichtete Platte mit dem Lösungsmittel entwickelt, um die löslicheren Bereiche selektiv zu entfernen. Wenn das lichtempfindliche Material ein negativ arbeitendes Material ist, werden die'nicht vom Licht getroffenen Bereiche entfernt, während bei einem positiv arbeitenden lichtempfindlichen Material die belichteten Bereiche entfernt werden.
Bei diesen Verfahren ist es erwünscht, daß eine Parbänderung in den belichteten Bereichen stattfindet, um sie
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sichtbar zu machen. Dies ist besonders der Fall bei der schrittweisen Herstellung von Druckformen, bei der aufeinanderfolgende Bilder auf der Platte ausgerichtet werden müssen. In gewissen Fällen kann bereits die Farbänderung genügen, die von Natur.aus im verwendeten lichtempfindlichen System (z.B. in Schichten, die mit Aziden* sensibilisiert sind) eintritt. In anderen Fällen tritt zwar eine gewisse Farbänderung bei der bildmäßigen Belichtung ein, jedoch genügt sie in der Praxis selten, um eine visuelle Prüfung des Bildes zu ermöglichen. Dies ist besonders der Fall bei lichtempfindlichen Materialien auf Basis von Ohinondiaziden und Diazoniumsalze;!.
Gemäß einem Merkmal betrifft die Erfindung ein lichtempfindliches Material, das bei Belichtung eine Farbänderung erfährt, und das sich für die Herstellung von Druckformen nach photomechanischen Methoden eignet, und das dadurch gekennzeichnet ist, daß es in Mischung ein Diazoniumsalz, ein Novolakharz und eine Azoverbindung enthält, die in Gegenwart der LichtZersetzungsprodukte des Diazoniumsalzes eine Farbänderung erfahren. Im allgemeinen ist das Diazoniumsalz ein Salz einer Säure mit einer Dissoziationskonstante über etwa 1 χ 10 . Die Säure ist im allgemeinen, aber nicht unbedingt eine anorganische Säure.
Das lichtempfindliche Material wird zur Herstellung von lichtempfindlichen Platten als. Schicht auf einen geeigneten Träger, z.B. einen üblichen Schichtträger aus Zink oder.Aluminium oder einen di- oder trimetallischen Träger aufgebracht. Bei der bildmäßigen Belichtung der lichtempfindlichen Platte erfahren.die vom Licht getroffenen Bereiche der Schicht eine deutlich sichtbare Farbänderung als Folge der Reaktion der Azoverbindung mit den Lichtzersetzungsprodukten des Diazoniumsalzes, so daß leicht festgestellt werden kann, daß die lichtempfindliche Platte richtig belichtet worden ist. Die Protcnierung der
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Azostickstoffatome durch die Säure, die durch das Diazoniumsalz bei der Belichtung gebildet wird, verursacht die Farbänderung der Azoverbindung. Anschließend kann· die bildmäßig belichtete Schicht in üblicher vVeise zu· einer Flachdruck!"orm verarbeitet werden. Die Anwesenheit der Azoverbindung in einer zur Erzielung einer deutlichen . Farbänderung ausreichenden Menge bewirkt keine Verringerung des Löslichkeitsunterschiedes zwischen den belichteten und unbelichteten Bereichen.
Der Ausdruck "Novolak" wird hier in seinem üblichen Sinne zur Bezeichnung des in Alkoholen löslichen schmelzbaren Harzes gebraucht, das durch Kondensation eines gewöhnlich in einem geringen molaren Überschuß verwendeten Phenols mit zv/ei oder mehr reaktionsfälligen Wasserstoff atomen im aromatischen Bing (z.B. Phenol selbst) mit einem Aldehyd (z.B. Formaldehyd) oder einer einen Aldehyd freisetzenden Verbindung, die der Phenol-Aldehyd-Kondensation zugänglich ist, hergestellt wird. Beliebige üblicherweise.auf diesem Gebiet verwendete Novolakharze sind geeignet. Ebenso werden übliche Diazoniumsalze verwendet. Es leuchtet jedoch ein, daß die bei der Belichtung der Platte gebildete Farbe als Lichtfilter wirksam ist und auf diese Weise die zur Belichtung der Platte erforderliche Zeit verlängert. Aus diesem Grunde ist es zweckmäßig, eine sogenannte "langsame Diazoverbindung" zu verwenden, so daß die starke Ausbildung der Farbe erst spät in der Belichtungsperiode der Platte erfolgt. Beispiele geeigneter Diazoniumsalze sind in den folgenden Beispielen genannt. Weitere geeignete Diazoniumsalze werden in der britischen Patentschrift 944 884 beschrieben.
Die in dem lichtempfindlichen Material vorhandene Menge der Azoverbindung ist nicht sehr wesentlich. Beispielsweise kann eine Menge von 0,1 bis 20 G&n.-% (bezogen auf das Gesaratgewicht des Materials) verwendet werden. Im allgemeinen ist die Farbänderung bei der Belichtung um so
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stärker, je größer die vorhandene Menge der Azoverbindung ist, jedoch erwies sich eine Menge von 0,5 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht, als ausreichend. Die Mindestmenge des Diazoniumsalzes entspricht molekular der Menge der Azoverbindung.
Gegebenenfalls kann ein Chinondiazid im lichtempfindlichen Material vorhanden sein. Die Anwesenheit des Chinondiazids ist für die Erzielung der erforderlichen Farbänderung nicht wesentlich. Trotzdem wird das Chinondiazid vorzugsweise einbezogen, da es die drucktechnischen Eigenschaften der endgültigen Druckform steigert. Das lichtempfindliche Material kann sogar eine im Verhältnis zur Menge des Diazoniumsalses verhältnismäßig große Menge des Chinondiazids enthalten, da es auf diese 7/eise möglich ist, ein lichtempfindliches Material zu bilden,.das im wesentlichen auf einem Chinondiazid basiert, aber dennoch bei der Belichtung eine ausreichende Farbänderung erfährt. Lichtempfindliche Materialien, die Chinondiazide gewöhnlich in Mischung mit einem Novolakharz enthalten, werden weitgehend zur Herstellung von Druckformen verwendet, haben jedoch den Nachteil, daß sie gewöhnlich keine ausreichende Farbänderung bei der Belichtung erfahren. Bei der Belichtung von lichtempfindlichen Materialien auf Basis von Chinondiaziden wandelt das Licht das Chinondiazid in eine Indencarbonsäure um (über eine Ketenzwischenverbindung: Siehe Süss, Annalen, 5561 65-84 (1944)), so daß es in einem wässrigen Entwickler mit einem pH-Wert von etwa 11,5 löslich und darin entwickelbar wird. Bei der Belichtung findet eine leichte Änderung der ursprünglichen gelben Farbe statt, aber selbst mit Hilfe des Zusatzes eines kontrastbildenden Farbstoffs, z.B. eines violetten Farbstoffs, ist es schwierig, die belichteten Bereiche in dem gewöhnlich im Arbeitsraum verwendeten gelben Dunkelkammerlicht zu sehen. Um diesen Nachteil auszuschalten, erschien es der Anmelderin interessant, aufgrund der stattfindenden stärkeren Farbänderung der
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Lehre des Beispiels 2 der belgischen Patentschrift 609 759 zu folgen, wo in einem anderen lichtempfindlichen System eine Phosphorwolframsäure bei der Belichtung frei wird und einen p^-Indikator, den gelben Farbstoff 4-Phenylazodiphenylamin, hellviolett oder malvenfarbig färbt. Es wurde Jedoch gefunden, daß dieser Indikator im üblichen Chinondiazidsystem unbrauchbar ist, weil die bei der Belichtung des Chinondiazids gebildete Carbonsäure zu schwach ist, um den Indikator zu beeinflussen. Es wurde nun gefunden, daß es möglich ist, eine ausreichende Farbänderung mit einem Indikator in lichtempfindlichen Materialien auf Chinondiazidbasis zu erzielen, indem ein solcher Indikator als die Azoverbindung in einem lichtempfindlichen Material gemäß der Erfindune; verwendet und das Chinondiazid mit dem lichtempfindlichen Material gemäß der Erfindung so gemischt wird, daß das erhaltene Gemisch eine geringe Menge des Indikators und eine geringe Menge des Diazoniumsalzes enthält.
Wenn eine Druckform für den direkten Bilddruck eine lange Lebensdauer oder Druckfähigkeit haben soll, ist es üblich, einen Schichtträger aus abriebfestem anodisch oxydiertem Aluminium zu verwenden, das die wasserführenden Eigenschaften der bildfreien Bereiche möglichst lange bewahrt. Aus der architektonischen Verwendung und anderen Verwendungen von Aluminium ist es bekannt, daß es leider allzuleicht ist, anodisch oxydiertes Aluminium unauslöschbar zu färben. Eine gewisse Aufmerksamkeit mußte somit diesem Problem gewidmet werden, da bei Färbung der Hintergrundbereiche durch die Azoverbindung diese Bereiche mit größter Wahrscheinlichkeit die Druckfarbe annehmen, während die Druckform auf der Presse läuft. Eine wesentliche Verringerung dieser Neigung zur Färbung wurde festgestellt, wenn anstelle des Phenylazodiphenylaniins eine alkalilösliche, hydroxy-substituierte Azoverbindung, z.B. Hydroxyphenylazodiphenylamin oder ein ähnlicher
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phenolischer Azofarbstoff, der durch Kupplung eines Novolaks mit einer geeigneten diazotierten Base, z,B. p-Aminodiphenylamin, hergestellt wird, verwendet wird.
Die Azoverbindung kann durch Auflösen eines Phenols, Naphthols oder eines Novolaks in einem Lösungsmittel, das eine geeignete Base (z.B. Ammoniak oder Diäthylamin) enthält, und anschließende Zugabe des Diazoniumsalzes hergestellt werden. Hierbei wird ein Azofarbstoff gebildet, der dann einem üblichen lichtempfindlichen System, das ein Diazoniumsalz und Novolakharz enthält, zur Herstellung eines lichtempfindlichen Materials gemäß der Erfindung zugesetzt werden kann. Der Azofarbstoff kann jedoch auch in situ im lichtempfindlichen System aus Diazoniumsalz und Novolak gebildet werden, indem eine geringe Menge einer Base, die die Kupplung eines Teils des Diazoniumsalzes und eines Teils des Novolakharzes bewirkt, dem System zugesetzt wird. Auf diese V/eise ist es nicht notwendig, den Azofarbstoff als solchen dem System zuzusetzen. Gemäß einem zweiten Merkmal ist die Erfindung demgemäß auf die Herstellung von lichtempfindlichen Materialien, die bei Belichtung eine Farbänderung erfahren und für die Herstellung von Druckformen nach photomechanischen Verfahren geeignet sind, nach einem Verfahren gerichtet, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein Diazoniumsalz und ein Novolakharz mischt und zum Gemisch eine Base gibt, die einen Teil des Diazoniumsalzes und einen Teil des Novolakharzes zu einer Azoverbindung zusammenkuppelt, die in Gegenwart der Lichtzersetzungsprodukte des verbliebenen nicht gekuppelten Diazoniumsalzes ihre Farbe ändert. Im allgemeinen liegen 0,1 bis 20 Gew.-% der Gesamtmenge des im lichtempfindlichen Material vorhandenen Diazoniumsalzes in Form des Azofarbstoffs vor, Jedoch genügt im allgemeinen die Anwesenheit von 0,1 bis 2,0 Gew.-*% des Diazoniumsalzes ii Form des Azofarbstoff s. Wenn die verwendete Azoverbindung ein durch Zusammenkuppeln von Novolak und Diazoniumsalz gebildeter
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Azofarbstoff ist, besteht der größere Teil des gebildeten Azomolekiils aus Novolakharz. Die Azoverbindung ist somit in Alkalien leicht löslich und mit den anderen Bestandteilen des lichtempfindlichen Materials sehr verträglich.
Die lichtempfindlichen Materialien gemäß der Erfindung, haben gegenüber anderen vorgeschlagenen Systemen, die ihre Farbe bei der Belichtung ändern, den großen Vorteil, daß die nach der Entwicklung verbliebenen unbelichteten Bereiche das Diazoniumsalz in Mischung mit Novolak enthalten und ein bilderzeugendes Material darstellen, wie es in der britischen Patentschrift 944 884 beschrieben wird, während bei anderen Verfahren, z.B. den in den britischen Patentschriften 1 204 917 und 1 187 814 beschriebenen Verfahren, das farbändernde Material ein Fremdstoff für das eigentliche bilderzeugende Material ist, so daß es mit größter Wahrscheinlichkeit das Druckbild schwächt. Ferner wird bei gewissen Verfahren das bilderzeugende lichtempfindliche Material als Resist, z.B. als Ätzresist bei der Herstellung einer Bimetallplatte oder einer Platte für die Herstellung von gedruckten Schaltungen verwendet. In solchen Fällen kann auch die Säurebeständigkeit des Resists in Gegenwart eines "Fremdstoffs" verschlechtert werden.
Beispiel 1
Ein Gemisch wurde aus 12 g eines Novolakharzes auf Kresolbasis (im Handel unter der Bezeichnung "Alnovol 429K"), 2 g Diphenylamin-4-diazoniumfluorborat (im Handel unter der Bezeichnung "ZABF2,", Hersteller Fisons Ltd.), 100 ml Aceton und 100 ml Methylethylketon hergestellt. Der Lösung wurden 6 ml einer 1%igen Lösung von Ammoniak (0,880) in Aceton zugesetzt. Das erhaltene Gemisch wurde in einer Schleuder auf eine gekörnte und anodisch oxydierte Alurainiumplatte bei 100 UpM aufgetragen und getrocknet. Die erhaltene lichtempfindliche Platte wurde
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2,5 Minuten aus einem Abstand von 61 cm mit einer 4000 VV-Xenonlampe belichtet. Vor der Belichtung war die Schicht gelb. Nach der Belichtung waren die belichteten Flächen blau und im gelben Licht der Dunkelkammer leicht sichtbar. Die belichtete Platte wirde dann mit einer 1%igen Natrium-· hydroxydlösung entwickelt. Die Entwicklung war völlig einwandfrei. Eine Färbung oder Fleckenbildung auf der Platte aus anodisch oxydiertem Aluninium hatte nicht stattgefunden. Die Platte wurde auf eine Druckerpresse eingespannt und ergab einwandfreie Drucke.
Beispiel 2
Eine elektrolytisch aufgerauhte Aluminiumplatte wurde in einer Schleuder mit einem Gemisch der folgenden Zusammensetzung beschichtet: 4 g 2,ß-Diäthoxy-4-(4'-tolyl)-raercaptobenzoldiazoniumborfluorid, 20 geines Phenolnovolaks ("PF 402", Hersteller I.C.I. Ltd.), 0,3 ml Ammoniumlösung (0,880), 150 ml Aceton und I50 ml Methylethylketon. Wenn die Platte unter einer Positivvorlage 2 Minuten aus einem Abstand von 61 cm mit einer 4000 W-Xenonlampe belichtet wurde, färbten sich die belichteten Bereiche intensiv blau. Die Platte konnte mit 5%igem Trinatriumphosphat entwickelt werden.
Beispiel 5
Eine ähnliche Platte, wie sie vorstehend beschrieben wurde, wurde mit einem Material der folgenden Zusammensetzung beschichtet; 4 g 2,5-Diäthoxy-4-(4'-tolyl)-mercäptobenzoldiazoniumchlorid, 20 g Novolak auf Phenolbasis "PF 402", 0,3 ml Ammoniaklösung (0,880) und I50 ml Aceton. Bei Belichtung der Platte auf die in Beispiel 2 beschriebene Weise wurde die gleiche blaue Farbe in den belichteten Bereichen gebildet, aber in diesem Fall behielt die Farbe ihre Intensität nach mehrtägigem Stehen. Die Platte konnte mit 5%igem Trinatriumphosphat entwickelt werden.
1 · ν
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Beispiel 4
a) Äußere Herstellung der Azoverbindung
Eine Lösung von 58,6 g (0,2 Mol) Diphenylamin-4-diazoniumhydrogensulfat in 300 ml Wasser und eine Lösung von 21,2 g (0,2 Mol) Natriumcarbonat in 3000 ml Wasser wur-den gleichzeitig mit der gleichen Geschwindigkeit unter Rühren zu einer Lösung von 18,8 g (0,2 Mol) Phenol in 2000 ml einer 4%igen wässrigen Natriumhydroxydlösung gegeben. Während der Zugabe blieb der p„-Wert konstant bei etwa 10, und eine braune Fällung wurde gebildet. Die Fällung wurde abgetrennt, gewaschen und in einem Vakuum-Exsiccator getrocknet. Die Dünnschichtchromatografie ergab, daß die Fällung aus einem Gemisch von drei isomeren yßienylazodiphenylaminen bestand, die sämtlich Säure/Base-Indikatoren waren. Die endgültige Ausbeute an getrocknetem Produkt betrug 49,0 g (85 %). Schmelzpunkt 100 bis 1O5°C. F Hydroxy ρ
b) Verwendung der Azoverbindurg für die Herstellung von Druckformen
Zu einer Lösung von 50 g Novolak (Alnovol 429K) in einem Gemisch von 250 ml Aceton und 250 ml Methyläthylketon wurden 25 g eines Chinondiazide gegeben. Der Lösung wurden 3 g Diphenylamin-4-diazoniumfluorborat und 1 g der oben beschriebenen Azoverbindung zugesetzt. Nach erfolgter Auflösung wurde die erhaltene Lösung in einer Schleuder auf eine elektrolytisch aufgerauhte und anodisch oxydierte Aluminiumplatte aufgetragen und getrocknet. Als Chinondiazid v/urde das gemäß dem britischen Patent 739 654 hergestellte 2,3,4-Trihydroxybenzophenonmononaphthochinon-(1,2)-diazid-(2)-5-sulfonat verwendet. Bei Belichtung der erhaltenen lichtempfindlichen Platte '·( mit einer Kohlebogenlampe durch ein Positiv färbten sich j die belichteten Bereiche dunkelblau, so daß sie im Dunkelkammerlicht leicht sichtbar waren. Diese Bereiche waren mit Alkali entwickelbar. Nach Verarbeitung in
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üblicher Weise zeigte die Druckform gute Druckfähigkeit auf einer Druckmaschine.
Weitere geeignete Farbstoffe, die nach diesem Verfahren hergestellt werden können, sind 4-Hydroxyphenylazodiphenylamin, 2-Hydroxynaphthylazodiphenylamin und die aus 4-Aminodiphenylarain und Salicylsäure oder dem Novolak auf Phenolbasis "PF 402" oder dem Novolak auf Kresolbasis "Alnovol 429K" hergestellten Azofarbstoffe.
Beispiel 5
Zu 2 g 2,4',5-Triäthoxydiphenyldiazoniumoxalat und 10 g Novolak auf Phenolbasis (PF 402) in 50 ml Aceton und 50 ml Methyläthylketon wurde 1 g des aus dem Novolak auf Kresolbasis "Alnovol 429K" und Diphenylamin-4-diazoniumfluorborat (ZABF^) hergestellten Novolak-Azofarbstoffs gegeben. Die Schicht wurde in einer Schleuder auf eine elektrolytisch aufgerauhte und anodisch oxydierte Aluminiumplatte aufgetragen und anschließend auf die in Beispiel 2 beschriebene Weise belichtet. Die gleiche intensive Blaufärbung der belichteten Bereiche trat auf, obwohl sie in diesem Fall weniger intensiv war als im Falle der Beispiele 1 oder 3· Die entwickelte Platte war fast frei von Flecken in den Hintergrundbereichen und zeigte gute Haftfestigkeit während des Drückens.
Beispiel 6
Dieses Beispiel veranschaulicht die bevorzugte Verwendung eines "langsameren" anstelle eines "schnellen" Diazoniumsalzes.
Zu einer Lösung von 12 g Novolak auf Kresolbasis (Alnovol 429K), 2 g 2,5-Diäthoxy-4-morpholinbenzoldiazoniumborfluorid, 4 g Chinondiazid, 100 ml Aceton und 100 ml Methyläthylketon wurde 1 g des gemäß Beispiel 5 hergestellten Novolak-Azofarbstoffs gegeben. Eine elektroly-
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tisch aufgerauhte Aluminiumplatte wurde mit diesem lichtempfindlichen Material in einer Schleuder beschichtet und 2 Minuten unter einem Halbton-Stufenkeil mit der in Beispiel 2 beschriebenen Lichtquelle belichtet. Die Farbänderung ergab eine vollständige Degradation der ersten sechs Stufen, aber bei der Entwicklung mit 10%iger Trinatriumphosphatlosung wurde nur die erste Stufe sauber entwickelt. Wenn das.Diazoniumsalz mit der gleichen Gewichtsmenge 4-Diäthylaminobenzoldiazoniumborfluorid hergestellt wurde, war die Zahl der Stufen, für die die Farbänderung eine Degradation anzeigte, die gleiche wie die Zahl der Stufen, die mit 10%igem Trinatriumphosphat ausentwickelt wurden.
Das verwendete Chinondiazid war das gemäß der britischen Patentschrift 1 053 866 hergestellte Kondensationsprodukt von liaphthochinon-(1,2)-diazid-(2)-5-sulfonylchlorid und Resorcinmonobenzoat.
Beispiel 7
Ein Gemisch wurde aus 40 g Novolak auf Kresolbasis (Alnovol 429K), 5 g Diphenylamin-4-diazoniumfluorborat (ZABF), 10 g des gemäß Beispiel 6 hergestellten Chinondiazide, 250 ml 2—Äthoxyäthanol und 1,5 ml Ammoniak (0,880) hergestellt. Das Gemisch wurde in der Schleuder auf eine gekörnte und-anodisch oxydierte Aluminiumplatte aufgetragen und auf die in Beispiel 2 beschriebene Weise belichtet. Die vom Licht getroffenen Bereiche der Schicht färbten sich blau und waren von den unbelichteten Bereichen leicht unterscheidbar. Die bildmäßig belichtete platte wurde mit 5#iger l<atrium-m-silicatlösung entwickelt. Dieser Entwickler wird dem Natriumhydroxyd vorgezogen, da er die Aluminium-Hintergrundfläche weniger beeinträchtigt. Die Entwicklung war einwandfrei. Eine Färbung oder Flecke.nbildung trat auf der anodisch oxydierten Oberfläche nicht ein. Die entwickelte Platte wurde auf eine
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Druckerpresse gespannt und sum Druck einer hohen Auflage einwandfreier Exemplare verwendet»
Beispiel 8
Die in Beispiel 4 beschriebene Lösung wurde auf eine . Bimetallplatte geschichtet, die aus einer chromplattierten Kupferfolie bestand, die auf eine Polyesterträgerfolie laminiert war« Die Belichtung unter einem Negativbild ergab ein starkes blaues Positiv, das mit Alkali
entwickelt wurde, wobei ein gelbes Resistbild zurückblieb. Das freigelegte Chrom wurde durch Auftrag einer Salzsäure-Ätzlösung weggeätzt, das Resist durch Reiben mit Alkohol entfernt und die erhaltene Druckform als Plachdruckfona mit langer Lebensdauer und Druckfähigkeit verwendet»
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Claims (10)

  1. Patentansprüche
    Lichtempfindliche Materialien, die bei Belichtung eine Farbänderung aufweisen und zur Herstellung von Druckformen nach photomechanischen Verfahren geeignet sind, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Mischung ein Diazoniumsalz, ein Novolakharz und eine Azoverbindung, die in Gegenwart der Lichtzersetzungsprodukte des Diazoniumsalzes eine Farbänderung erfährt, enthalten.
  2. 2. Lichtempfindliche Materialien nach Anspruch 1, dadurch
    gekennzeichnet, daß sie außerdem ein Chinondiazid enthalten.
  3. 3. Lichtempfindliche Materialien nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Azoverbindung ein arylsubstituiertes Azodiphenylamin enthalten.
  4. 4. Lichtempfindliche Materialien nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, d^ß sie ein phenyl- oder naphthylsubstituiertem Azodiphenylarnin enthalten.
  5. 5. Lichtempfindliche Materialien nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie als phenylsubstituiertes Azodiphenylamin 4-Phenylazodiphenylamin enthalten.
  6. 6. Lichtempfindliche Materialien nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Azoverbindung mit einer Hydroxylgruppe substituiert ist.
  7. 7. Lichtempfindliche Materialien nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Azoverbindung ein Hydroxyphenylazodiphenylamin enthalten.
  8. 8. Lichtempfindliche Materialien nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Azoverbindung das Produkt enthalten, das durch Kupplung eines Diazoniumsalzes mit einem Novolakharz in einem alkalischen Medium erhalten wird.·
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  9. 9. Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlichen
    Materialien nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man das Diazoniumsalz und das Novolakharz mischt und zum Gemisch eine Base gibt und hierdurch die Azoverbindung durch Kupplung eines Teils des Diazoniumsalzes mit einem Teil des Novolakharaes bildet.
  10. 10. Verwendung der lichtempfindlichen Materialien nach
    Anspruch 1 bis 9 zur Herstellung von lichtempfindlichen Platten.
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DE2229365A 1971-06-17 1972-06-16 Lichtempfindliches, positiv arbeitendes Gemisch zur Herstellung von Druckformen nach photomechanischen Verfahren, seine Herstellung und Verwendung Expired DE2229365C2 (de)

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