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"Fahrerhauskippvorrichtung an einem Kraftfahrzeug" Zusatzanmeldung
zur Patentanmeldung P 21 22 127.2 (dt.Kl. 63c 43-07) Die Erfindung betrifft eine
Fahrerhauskippvorrichtung an einem Kraftfahrzeug mit ei.nem doppeitwirkendem Hydraulikzylinder
als Kippantrieb, einer als Pumpe mit umkehrberer Förderriehtung ausgebildeten Steuereinrichtung
und einem zwischen dem Zylinder und der Steuereinrichtung liegenden Steueraggregat,
das einen den einen Pumpenanschluß mit dem unteren, beim Heben oder Kippen des Fahrerhauses
mit Druckflüssigkeit zu speisenden Zylinderraum verbindenden Kanal (Hubkanal) und
einen den anderen Pumpenanschluß mit dem oberen, zum Senken oder Zurückkippen zu
speisenden Zylinderraum verbindenden Kanal (Senkkanal) aufweist, wobei im Hubkanal
ein Rckschlagventil mit Durchlaßrichtung von der Pumpe zum unteren Zylinderraum
liegt, das durch einen Stößel mechanisch aufstoßbar ist und offengehalten werden
kann, der
seinerseits vermittels eines (ersten) Kolbens in AufstoRrichtung
treibbar ist, wobei der Kolben vom Druck im unteren Zylinderraum oder von einem
nur in der Rast stellung des Fahrerhauses erzeugten FlUssigkeitsdruck beaufschlagt
wird und außerdem die Bewegung eines Schiebers auf den StöRel und auf das Ventil
in Aufstoßrichtung zu übertragen vermag, nämlich eines Schiebers, der vom Pumpdruck
in der Betriebsstellung "Senken" (oder 11Zurückkippen") beaufschlagt wird und in
einer Kammer verschiebbar ist. Eine solche Fahrerhauskippvorrichtung ist in der
Patentanmeldung, P 21 22 127.2 beschrieben, deren Offenbarung hiermit voll in die
Offenbarung- zur vorliegenden Anmeldung einbezogen wird. Es wird also ausdrücklich
und insbesondere zur Vereinfachung der Beschreibung auf diese Patentanmeldung P
21 22 127.2 und außerdem auf die Patentanmeldung, P 21 14 824.3 verwiesen.
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In der in der älteren Anmeldung P 21 22 127.2 beschriebenen Anordnung
verhindert die darin vorgesehene Drosselstelle bei geringen Fahrerhausgewichten,
daß sich oberhalb der Ruhe- oder Raststellung des Fahrerhaus es beim Absenken im
unteren Zylinder raum der Pumpdruck schnell zu dem vom Gewicht des Fahrerhauses
bestimmten Druck addiert, während dieser Pumpdruck sofort die das Ausstoßen des
Rückschlagventils herbeiführenden Kolben oder Schieber beaufschlagt. Der Druck auf
diesen Kolben vom unteren Zylinderraum her ist also wenigstens kurzzeitig kleiner
als der Pumpdruck von der Pumpe, so daß der Pumpdruck die Kolben bzw.
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Schieber tatsächlich verschieben und so das Ventil öffnen kann.
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Bei einem schwere Fahrerhaus kann der Druck im unteren Zylinderraum
und damit zwischen den beiden Steuerkolben oder Schiebern bereits so groß sein,
daß er zusammen mit der Ventilfeder den Pumpdruck am Aufstoßen des Ventils hindert.
Dies gilt besonders, wenn die Drosselung in dem zum oberen Zylinderraum führenden,
hier mit "Senkkanal" bezeichneten Kanal schwach ist.
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Dieser Nachteil wird mit der erfundenen, hier offenbarten Gestaltung
beseitigt.
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Ausgehend von der eingangs beschriebenen Anordnung wird mit der
Erfindung
vorgeschlagen, daß der Schieber aus zwei miteinander verbundenen, koaxialen Kolbenabschnitten
mit unterschiedlichen Querschnittsflächen, vorzugsweise mit kreisförmigen Oerschnittsflächen
unterschiedlicher Durchmesser besteht, daß jeder der Kolbenabschnitte gegen die
ihm im Querschnitt angepaßte Kammerwand abgedichtet ist, daß die äußere Stirnfläche
des größeren Kolbenabschnittes vom pumpenseitigen Druck im Senkkanal und die dem
ersten Kolben zugewandte Stirnfläche des kleineren Kolbenabschnittes unter dem auch
den ersten Kolben beaufschlagenden Druck steht, wobei zwischen dem übergang vom
kleineren zum größeren Kammerabschnitt und der inneren, das heißt dem Senkkanal
zugewandten Stirnfläche des größeren Kolbenabschnittes ein Gasvolumen eingeschlossen
oder auf andere Weise die Bewegung des Schiebers ermöglicht ist.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung und auf die Offenbarung in der Patentanmeldung
P 21 22 127.2 näher erläutert. Für Bauteile gleicher Funktion und gleicher Ausbildung
sind gleiche Pezugszeichen wie in der Anmeldung P 21 22 127.2 benutzt.
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Die Zeichnung stellt einen Längsschnitt durch eine als Kippantrieb
dienende Kolben-Zylinderanordnung mit dem zwischen dem Zylinder und der Steuereinrichtung
gelegenen Steueraggregat (in P 21 22 127.2 als "Ventilanordnung" bezeichnet) dar,
und zwar nur durch den unteren, am Fahrgestell' des Fahrzeugs befestigten Teil der
Anordnung. Die Zeichnung ist in der Weise vereinfacht, daß Teile, die funktionell
nicht gegeneinander bewegt zu werden brauchen, einstückig dargestellt sind, auch
wenn die Enstückigkeit aus Fertigungsgründen nicht möglich ist.
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Der das Ventil 41, 48 mit seinem Stößel 42 aufstoßende Kolben 35 kann
vom Flüssigkeitsdruck im Kanal 37 aufgestoßen werden, jedoch auch von einem hier
als Schieber 90 bezeichneten, aus zylindrischen Kolbenabschnitten 92 und 94 bestehenden
Organ.
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Der Kolbenabschnitt 92 hat einen größeren Durchmesser als der Abschnitt
94 und jeder dieser beiden Abschnitte sitzt abgedichtet in einem seinem Durchmesser
entsprechenden zyEndrischen Abschnitt der den Schieber 90 aufnehmenden Kammer. Der
Einfachheit halber stimmt der Durchmesser des Kolbenabschnittes 9 mit dem Durchmesser
des Kolbens 35 überein und dementsprechend werden-beide von einer einzigen Bohrung
aufgenommen. Der Kanal 37, der entweder mit dem unteren Zylinderraum oder in der
Ruhe-oder Raststellung des Fahrerhauses nur mit einem abgeschlossenen Flüssigkeitsvolumen
in Verbindung steht, mündet in der Wand dieser den Kolben 35 und den Kolbenabschnitt
94 aufnehmenden Bohrung an einer Stelle zwischen den einander zugewandten Stirnflächen
diescr beiden Kolben 35 und 9. Die Bohrung kann auch durch den Kolbenabschnitt 94
dann verdeckt sein, wenn der Schieber 90 und der Kolben 35 so weit verschoben sind,
daß das Ventil geöffnet ist, denen diese Stellung ist ja diejenige, die durch den
Druck in dem abgeschlossenen Volumen herbeigeführt werden soll. Wichtig ist, daß
die Mündung des Kanals 37 in derJenigen Stellung von Schieber und Kolben zwischen
den Stirnflächen der Kolben 92 und 35 liegt, in der das Ventil nicht durch den Schieber
90 geöffnet ist.
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Die vom Pumpdruck beaufschlagte Stirnfläche des größeren Kolbenabschnitts
92 ist mit 96 bezeichnet. Zwischen der inneren, also zum kleineren Kolbenabschnitt
hinweisenden Stirnringfläche 9°, der Stirnringfläche 102 am übergang vom größeren
zum kleineren Kammerabschnitt, der Zylinderwandung des größeren Kammerabschnittes
und dem Verbindungsstück 104, das die beiden Kolbenabschnitte des Schiebers 90 miteinander
verbindet, ist ein Luftvolumen eingeschlossen, also ein elastisch kompressibles
Gas. Dieser Hohlraum 106 ermöglicht die Bewegung des Schiebers 90 und liefert gleichzeitig
eine Rückstellkraft.
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Die Kolbenstirnfläche des kleineren Kolbenabschnittes stimmt mit der
Querschnittsfläche der den Kolben 35 aufnehmenden Bohrung überein.
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Wenn sich das Fahrerhaus oberhalb seiner Raststellung und damit der
Kolben im Arbeitszylinder in einer Stellung befindet, in der die Leitung 37 unter
dem Druck im unteren Zylinderraum steht, ist der Schieber durch den Druck in diesem
Kanal 37 gegen seinen Anschlag in einer der Aufstoßrichtung entgegengesetzten Richtung
gedrückt. Erscheint nun zum Zwecke des Absenkens oder Zurückkippens des Fahrerhauses
der entsprechende Pumpdruck auf der in der Zeichnung oberen Stirnfläche 96 des größeren
Kolben abschnittes 92, so wird der Schieber 90 entgegen dem auf der Stirnfläche
des kleineren Kolbenabschnittes stehenden Druck aus dem Kanal 37 in Aufstoßrichtung
gegen die Stirnfläche 100 des Kolbens 35 gedrückt. Eine entsprechende Bemessung
ist natilrlich Voraussetzung; dabei wird der Druck im Kanal 37 durch das Gewicht
des Fahrerhauses beeinflußt. Durch diese Bewegung des Schiebers 90 in Aufstoßrichtung
wird das Gasvolumen in dem Kammerteil 106 elastisch züsammengedrückt. Wenn das Ventil
aufgestoßen ist, nimmt der Druck im unteren Zylinderraum und damit der-Gegendruck
in der Leitung 37 sofort ab, so daß das Ventil sicher offengehalten bleibt.
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Es kommt hier vornehmlich auf die Lage der Mündung des Kanals 37 und
die Ausbildung des Schiebers mit zwei Kolben unterschiedlicher Stirnflächen, also
auf seine Ausbildung als Differenzkolben oder Differentialkolben an.
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Im Zweifel sind alle hier beschriebenen und/oder dargestellten Merkmale
für sich oder in sinnvoller Kombination als erfindungswesentlich anzusehen. Schutz
wird für die gesamte hier offenbarte Bereicherung der Technik begehrt.
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Patentansprüche: