DE1577187B2 - Schnittschlagdaempfendes gegendrucksystem in einer hydraulischen presse - Google Patents
Schnittschlagdaempfendes gegendrucksystem in einer hydraulischen presseInfo
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- B21D28/002—Drive of the tools
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Description
Die Erfindung betrifft ein schnittschlagdämpfendes Gegendrucksystem in einer hydraulischen Presse,
welches aus einem mit Druckflüssigkeit gefüllten Gegendruckraum in mindestens einer aus Kolben
und Zylinder bestehenden Arbeitseinheit sowie mindestens einer zugeordneten Ausflußdrossel besteht
und bei welchem die Gegendruckfläche so groß bemessen ist, daß der Federungswinkel des Gegendrucksystems
noch bei einer solchen Höhe des Gegendruckraumes, die wenigstens so groß ist wie
der Hub des Pressenstößels, der vom Beginn des plötzlichen Abfallens des Schneidwiderstandes bis
zum vollkommenen Durchtrennen des Werkstückes von maximal möglicher Dicke noch zurückzulegen
ist, wesentlich größer ist als der Federungswinkel des Pressensystems, nach Patentanmeldung P 14 27 403.
Durch ein solches Gegendrucksystem wird der beim Stanzen durch rapides Nachlassen des Schneid-Widerstandes
während der Schnittbruchendphase üblicherweise auftretende Entspannungsschlag verhindert.
Die in der Hauptanmeldung P 14 27 403 gegebene technische Lehre ermöglicht dem Fachmann unter
ίο anderem die Bestimmung der für eine wirksame bis optimale Schnittschlagdämpfung erforderlichen Dimensionsgrößen
eines Gegendrucksystems in Pressen, insbesondere in hydraulischen Pressen.
Es wird aber keine einwandfreie Aussage über die Dimensionsgrößen eines Gegendrucksystems mit
einer gerade noch ausreichenden Schnittschlagdämpfung gemacht.
Zumindest bei größeren hydraulischen Pressen ist die Kenntnis derartiger Dimensionsgrößen von Bedeutung,
da man allgemein bestrebt ist, den Bauaufwand für das Gegendrucksystem und für seine
Unterbringung in der Presse möglichst klein zu halten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Gegendrucksystem nach dem Hauptpatent so
auszugestalten, daß es mit einem Minimum an Bauaufwand einen noch ausreichenden Schnittschlagdämpfeffekt
hervorbringt.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Gegendruckraum und die Ausflußdrossel so dimensioniert
sind, daß während des eigentlichen Werkstück-Trennvorganges das Verhältnis (Q1) aus der
Höhe (H1) des Antrieb-Druckraumes der hydraulischen
Presse zu der Höhe (H2) des Gegendruckraumes
gleich oder größer als 4 ist, und daß gleichzeitig das Verhältnis (Q.,) aus der gesamten Gegendruckfläche
zu der gesamten Antriebsfläche nicht kleiner als 0,25 ist und das vorerwähnte Verhältnis
(Q2) multipliziert mit dem Verhältnis (Q1) aus der
Höhe des Antriebdruckraumes zu der Höhe des Gegendruckraumes gleich oder größer als 1,5 ist,
und daß gleichzeitig das Verhältnis (Q3) aus der gesamten
Querschnittsfläche der Ausflußdrossel zu der gesamten Gegendruckfläche, bei Benutzung üblicher
Druckflüssigkeiten mit einer Viskosität bis etwa 10° Engler bei 50° Celsius, gleich oder kleiner als
1/2500 ist.
Um weiterhin das schädliche Totvolumen im Gegendrucksystem, welches den gewünschten Schnittschlagdämpfeffekt
verschlechtert, möglichst klein zu halten, sind in weiterer Ausbildung der Erfindung die
Ausflußdrossel und ein zum schnellen Auffüllen und Entleeren des Gegendruckraumes vorgesehenes Absperrventil
möglichst nahe am Gegendruckraum angeordnet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachfolgend an Hand der Zeichnung beschrieben. Es
zeigt
F i g. 1 eine Gegendruckvorrichtung in einer an sich bekannten hydraulischen Presse,
F i g. 2 a bis 2 c das Federdiagramm dieser Presse und des eingebauten Gegendrucksystems sowie die
Fließkurve des zu schneidenden Werkstoffes.
Die Presse nach Fig. 1 weist im wesentlichen ein
Pressengestell 1 und einen beweglichen Pressenstößel 2 auf, der mittels eines Antriebszylinders
und Differentialkolbens 4 angetrieben wird. An dem Pressengestell T ist ein Schneidwerkzeug-Unterteil 5,
bestehend aus einem Stempel und einem federbetätigten Auswerferring, befestigt, während am Pressenstößel
2 ein Schneidwerkzeug-Oberteil 6 angebracht ist. Zwischen Schneidwerkzeug-Unterteil 5 und
-Oberteil 6 ist ein Werkstück 7 eingelegt, welches längs der Linie 8 abgeschert werden soll. Die Hydraulikflüssigkeit
für den Antrieb der Presse wird aus einem Vorratsbehälter 9 von einer Pumpe 10 über eine übliche Ventilsteuerung 11 und den Leitungen
12 bis 15 in bekannter Weise so zum Antriebszylinder 3 gefördert, daß der Pressenstößel 2
; eine wechselnde, aufwärts oder abwärts gerichtete
Arbeitsbewegung ausführen kann.
; Das in der vorbeschriebenen hydraulischen Presse
; Das in der vorbeschriebenen hydraulischen Presse
üblicher Bauart eingebaute Gegendrucksystem bej steht im wesentlichen aus zwei zwischen dem unte-
; ren Teil des Pressengestells 1 und dem Pressenstößel 2 angreifenden Gegendruckzylindern 16 mit
! zugeordneten Kolben 17 und direkt an den Gegen-• druckzylindern befestigten Absperrventilen 18. Die
Gegendruckzylinder 16 stützen sich gegenüber den Kolben 17 auf Druckfedern 19 ab, deren Druckes'
kraft gegenüber der Pressenantriebskraft vernachj lässigbar klein ist. Damit die Hubhöhe H2 der Gegendruckzylinder
16 beeinflußt werden kann, sind beispielsweise zwei im Pressenstößel 2 in Richtung der
Stößelbewegung einstellbare Gewindespindeln 20 vorgesehen. Die beiden Zylinderräume 21 der
Gegendruckzylinder 16 sind durch die Bohrungen 22, die Absperrventile 18 und die an den Stellen 23
flexiblen Leitungen 24 mit dem Vorratsbehälter 9 verbunden. An die mit einer Drosselbohrung 25 und
einer Querbohrung 26 versehenen Ventilkolben 27 der Absperrventile 18 greifen in Öffnungsrichtung
Federn 28 an. In Schließrichtung können die Ventilkolben 27 durch Druck auf ihre in die Steuerräume
29 hineinragenden Stirnflächen betätigt werden. Die Steuerräume 29 sind über die an den Stellen 30
flexiblen Verbindungsleitungen 31 und das zwischengeschaltete, steuerbare Absperrventil 32 an die Preßdruckleitung
14 angeschlossen.
Zu Beginn eines Arbeitsspiels, bei dem das bereits auf das Schneidwerkzeug-Unterteil 5 aufgelegte
Werkstück 7 längs der Linie 8 abgeschert werden soll, befindet sich der Pressenstößel 2 in seiner oberen
Hubendlage in Stillstandsstellung. Die sich über Druckfedern 19 gegen die Kolben 17 abstützenden
Gegendruckzylinder 16 sind hochgefahren. Die beiden Absperrventile 18 an den Gegendruckzylindern
und das Absperrventil 32 in der Verbindungsleitung 31 sind geöffnet.
Der Beschneidevorgang wird eingeleitet, indem der Pressenstößel 2 und die damit verbundenen Teile
abwärts fahren, bis das Schneidwerkzeug-Oberteil 6 auf das Werkstück 7 aufsetzt. Gleichzeitig damit
oder etwas früher setzen die entsprechend eingestellten Gewindespindeln 20 auf die Gegendruckzylinder
16 auf, die, solange die Absperrventile 18 geöffnet sind, durch das Gewicht der abwärts fahrenden
Teile entgegen der Kraft der schwachen Druckfedern 19 ausweichen können.
Durch Aufsetzen des Schneidwerkzeug-Oberteils 6 auf das Werkstück 7 wird der Pressenstößel 2 in seiner
Abwärtsbewegung so lange gehemmt, bis durch die Pumpe 10 die vordem im Zylinder 3 oberhalb
des Kolbens 4 befindliche drucklose Hydraulikflüssigkeit hinreichend komprimiert ist, um den
metallischen Werkstoff des Werkstückes 7 entlang der Linie 8 unter der Wirkung der sich aufbauenden
Stößelantriebskraft zum Fließen zu bringen. Durch den dabei in den Leitungen 14 und 31 entstehenden
hydraulischen Druck werden die Absperrventile 18 an den Gegendruckzylindern entgegen der in Öffnungsrichtung
v/irkenden Kraft der Federn 28 geschlossen.
Bei der Weiterbewegung des Pressenstößels 2 dringt das Schneidwerkzeug-Oberteil 6 in das Werkstück
7 ein, während die am Pressenstößel angebrachten Gewindespindeln 20 die Gegendruckzylinder
16 mit abwärts drücken. Hierbei wird die in den Zylinderräumen 21 der Gegendruckzylinder befindliche
Hydraulikflüssigkeit durch die Bohrungen 22, die Querbohrungen 26 und die Drosselbohrungen 25
der nunmehr geschlossenen Absperrventile 18 sowie durch die Leitungen 24 in den Vorratsbehälter 9 verdrängt.
Wie bereits in der Hauptanmeldung erklärt, setzen im wesentlichen die als Ausflußdrosseln wirkenden
Drosselbohrungen 25 der ausströmenden Hydraulikflüssigkeit einen Durchtrittswiderstand entgegen, der
in den Gegendruckzylindern 16 eine der Stößelantriebskraft entgegengesetzte Bremskraft hervorruft,
die zusätzlich zum Schneidwiderstand die Stößelbewegung bzw. die Schneidgeschwindigkeit zu
hemmen sucht, wobei die Größe der Bremskraft mit der Durchflußgeschwindigkeit der Hydraulikflüssigkeit
durch die Drosselbohrungen so lange wächst, bis sich ein Gleichgewichtszustand zwischen der
Stößelantriebskraft einerseits und dem Schneidwiderstand sowie der Bremskraft andererseits eingestellt
hat.
Die aus diesem Gleichgewichtszustand resultierende Eindringgeschwindigkeit des Schneidwerkzeug-Oberteils
6 bei Beginn des Schneidvorgangs, wenn der metallische Werkstoff des Werkstückes 7 auf der
Trennlinie 8 zu fließen beginnt, ist nicht nur durch die Dimensionen der Ausflußdrosseln gegeben, sondern
auch von dem herrschenden Druckgefälle und der Viskosität der verwendeten Hydraulikflüssigkeit
abhängig. Es ist offensichtlich, daß bei fortschreitendem Schneidvorgang, wenn der Schneidwiderstand
nach Überschreiten der maximalen Werkstückfestigkeit rapide gegen Null geht, die gesamte Stößelantriebskraft
auf die Gegendruckzylinder 16 wirken kann und damit die Geschwindigkeit der Pressenstößelbewegung
wie auch die Durchflußgeschwindigkeit der Hydraulikflüssigkeit durch die Ausflußdrosseln
einen Maximalwert erreichen. Der Verlauf der Größe des Schneidwiderstandes ist in etwa der in
Fig. 2c dargestellten, vereinfachten Werkstoff-Fließkurve proportional.
Bei bisher üblichen Pressen würde nach Zurücklegen des Eindringweges O1 das Werkstück 7 an der
Linie 8 mit explosionsartigem Knall abreißen bei gleichzeitiger schlagartiger Entlastung der gesamten
Presse.
Bei einer Presse, vorzugsweise hydraulischen Presse, mit einer erfindungsgemäßen Gegendruckvorrichtung
dagegen bewegt sich der Pressenstößel mit nahezu unveränderter Belastung weiter, wie vor
Überwindung der Bruchfestigkeit des Werkstückes 7, da nahezu gleichzeitig mit Nachlassen des Schneidwiderstandes
ein Druckausgleich zwischen dem unter Spannung stehenden Pressensystem und dem vordem
nahezu unbelasteten Gegendrucksystem stattfindet, derart, daß sich ein ständiger Gleichgewichtszustand
zwischen der Stößelantriebskraft P einerseits und dem nachlassenden Schneidwiderstand W sowie der
sich aufbauenden Bremskraft G andererseits einstellt.
Hat sich der Pressenstößel 2 so weit abwärts bewegt, daß das Werkstück 7 beschnitten ist, so wird
der Abwärtshub beendet und der Aufwärtshub eingeleitet. Zwischendurch kann die Presse, wie bekannt,
schlagfrei entlastet werden, wobei auch gleichzeitig das Gegendrucksystem entspannt wird und die
Absperrventile 18 öffnen. Hat der Pressenstößel 2 seine obere Hubendlage erreicht, so sind auch die
Gegendruckzylinder 16 durch die Druckfedern 19 in ihre obere Ausgangsstellung zurückgedrückt worden,
und das Arbeitsspiel ist beendet.
Das steuerbare Absperrventil 32 in der Verbindungsleitung 31 wird nur benötigt, wenn an Stelle
eines einfachen Schneidvorganges ein Arbeitsspiel mit einem kombinierten Zieh- und Schneidwerkzeug
durchgeführt werden soll. Durch das Absperrventil 32 werden die Absperrventile 18 so gesteuert, daß
die Gegendruckzylinder 16 nur während des Schneidvorganges wirksam sind.
Neben der richtigen Dimensionierung der Drosselbohrungen 25 und der Zylinderräume 21 in den
Gegendruckzylindern 16 ist es wichtig, alle Hydraulikflüssigkeit enthaltende Hohlräume innerhalb des
Gegendrucksystems möglichst klein zu halten und für eine selbsttätige Entlüftung des Gegendrucksystems
zu sorgen.
Für eine ausreichende Funktion der im Normalfall etwa 4 bis 40 mm langen Drosselbohrungen 25
ist es zweckmäßig, deren Durchmesser d mit etwa V50 bis Vöoo des Durchmessers D2 der Gegendruckzylinder
auszuführen. Die Abmessungen der Drosselbohrungen sind nicht nur von den Abmessungen
der Durchmesser der Gegendruckzylinder, sondern auch von der Viskosität der benutzten Hydraulikflüssigkeit
abhängig. Außerdem erscheint es möglich, eine kurze Drossel mit kleinem Durchmesser durch
eine längere Drossel mit entsprechend größerem Durchmesser zu ersetzen.
Um die unvermeidbare Kompressibilität der in dem Gegendrucksystem eingeschlossenen Hydraulikflüssigkeit
auf ein Minimum zu beschränken, ist es erforderlich, sowohl das Volumen als auch den hierauf
beim Schneidvorgang ausgeübten spezifischen Druck klein zu halten. Aus diesem Grunde sollten
die Höhen H2 der Zylinderräume 21 möglichst klein,
die Durchmesser D2 dagegen groß gestaltet werden. Durch Anordnung der Absperrventile 18 nahe an
den Gegendruckräumen ist es möglich, auch die Volumen in den verbindenden Bohrungen 22 klein zu
halten.
Ergänzend werden nachfolgend noch einige Angaben zur Ausführung der Gegendruckzylinder gemacht:
Annähernd schlagfreies Schneiden mit einer hydraulischen Presse und einem erfindungsgemäßen
Gegendrucksystem ist erzielbar, wenn beim eigentlichen Schneidvorgang die Flüssigkeitsvolumen in
den Zylinderräumen 21 der Gegendruckzylinder so dimensioniert sind, daß einmal der Quotient Q1 aus
H1IH2 ungefähr Ξ>
4 ist, wobei H1 die Höhe des Flüssigkeitsvolumens im Zylinder 3 oberhalb des
Kolbens 4 und Hn die Höhe des Flüssigkeitsvolumens
in den Zylinderräumen 21 der Gegendruckzylinder 16 darstellt, und daß weiterhin das Produkt aus
Q1 ■ Q2 ungefähr ^ 1,5 ist, wobei der Quotient Q2
aus 2D2-ZD1- das Verhältnis der durch die Durchmesser
D.-, und D1 gekennzeichneten Preßflächen von
Gegendruckzylindern 16 und Antriebszylinder 3 darstellt.
Vollkommen schlagfreies Schneiden unter Vermeidung des explosionsartigen Knalles beim Schnittbruch
ist mit einer Presse und einem erfindungsgemäßen Gegendrucksystem erzielbar, wenn beim
ίο eigentlichen Schneidvorgang die Flüssigkeitsvolumen
in den Zylinderräumen 21 der Gegendruckzylinder 16 so dimensioniert sind, daß einmal der Quotient Q3
aus H2IS ungefähr <j 2 ist, wobei S die zu schneidende
Dicke des Werkstückes 7 und H2 die Höhe der Flüssigkeitsvolumen in den Gegendruckzylindern 16
darstellt, und daß weiterhin der Quotient Q2 aus
2 D2 2ID * ungefähr ^ 0,7 ist, wobei durch die Durchmesser
D2 und D1 die Größen der Preßflächen der
Gegendruckzylinder 16 und des Antriebszylinders 3 gekennzeichnet sind.
An Hand der in F i g. 2 a und 2 b gezeigten Federdiagramme und der schematischen Werkstoff-Fließkurve
F i g. 2 c kann der Aussagewert der vorgemachten Angaben durch den Fachmann größtenteils überprüft
werden.
F i g. 2 a zeigt die im Zylinder 3 oberhalb des Kolbens 4 kurz vor dem beginnenden Schnittbruch
durch Zusammendrückung der Hydraulikflüssigkeit gespeicherte Energie als Flächeninhalt eines Federdiagramms
mit dem Winkel α und den Katheten P und hv wobei Zz1 eine Funktion der Hublänge H1 und
des hydraulischen Druckes im Zylinder 3 ist.
Fig. 2b zeigt die Zusammendrückung h2 der in
den Gegendruckzylindern 16 eingeschlossenen Hydraulikflüssigkeit und den davon abhängigen, durch
den Winkel β gekennzeichneten Anstieg der Bremskraft G bei einem plötzlichen Druckausgleich zwischen
dem Pressen- und dem Gegendrucksystem.
Die während des Druckausgleiches frei werdende Kraft Δ Ρ stellt nur einen Bruchteil der Pressenantriebskraft P dar und ruft keinen Entspannungsschlag hervor.
Die während des Druckausgleiches frei werdende Kraft Δ Ρ stellt nur einen Bruchteil der Pressenantriebskraft P dar und ruft keinen Entspannungsschlag hervor.
In F i g. 2 c ist entlang der Trennlinie 8 des Werkstückes 7 eine vereinfacht dargestellte Fließkurve des
zu schneidenden Werkstoffes aufgetragen. Die Größe δ stellt das maximale Dehnungsvermögen und
die Größe W den maximalen Schneidwiderstand dar. Der Winkel γ und die Größe X stellen ein Maß für
das Nachlassen des Schneidwiderstandes W nach Überschreiten der Bruchfestigkeit dar, wenn das
Schneidwerkzeug um das Maß O1 in das Werkstück 7
eingedrungen ist.
Um den explosionsartigen Knall beim Durchtrennen des Werkstückes 7 zu vermeiden sowie beispielsweise
beim Brechen von gekerbten Knüppeln und beim Feinstanzen, ist es vorteilhaft, die Fließgeschwindigkeit
des zu trennenden Werkstoffes beim Schnittbruch während des Weges X unter Kontrolle
zu haben.
Bei vergleichsweiser Betrachtung von F i g. 2 b und 2 c wird es offenbar, daß die Fließgeschwindigkeit
auf dem Wege X unter Kontrolle gebracht werden kann, wenn der Winkel β der Gegendruckzylinder
größer ist als der Winkel γ der Werkstoff-Fließkurve, weil dann die Bremskraft G schneller aufgebaut
werden kann, als der Schneidwiderstand W abnimmt. Ist der Winkel β größer als der Winkel 7, so wird
die Größe der Schneidgeschwindigkeit beim Druck-
ausgleich im wesentlichen von der jeweiligen, aus den Gegendruckzylindern 16 über die Drosselbohrungen
25 herausgedrängten Hydraulikflüssigkeitsmenge bestimmt. Die jeweils austretende Hydraulikflüssigkeitsmenge
wird bei gegebenen Größen für Drosselbohrungen, Durchtrittswiderständen und Viskosität
im wesentlichen von der vor und hinter den Drosselbohrungen 25 herrschenden Druckdifferenz
bestimmt.
Ist die Stößelantriebskraft P beispielsweise 2% (oder lO°/o) größer ausgelegt, als es für die Überwindung
des maximalen Schneidwiderstandes W erforderlich wäre, so wirken vor dem Trennbruch etwa
2% (oder 10%) und nach dem Trennbruch etwa 100% der Stößelantriebskraft auf die Gegendruckzylinder.
Hieraus läßt sich unter Berücksichtigung des Vorgesagten das Verhältnis zwischen der mini-
malen und der maximalen Schneidgeschwindigkeit zu etwa 1: 7 (oder 1: 3) bestimmen.
Eine stetige selbsttätige Entlüftung des Gegendrucksystems ist von großer Wichtigkeit und wird
durch Anordnung der Bohrungen 22 an höchster Stelle der Zylinderräume 21 der Gegendruckzylinder
16 erzielt, so daß sich zumindest bis zu den Drosselbohrungen 25 in den Absperrventilen 18 keine Luftansammlungen
bilden können.
ίο Kennzeichnend für alle Ausführungsformen der
Erfindung ist, daß die Belastung einer Presse, vorzugsweise einer hydraulischen Presse, bei plötzlichem
Fortfall des Arbeitswiderstandes durch die Wirkung eines entsprechend dimensionierten hydraulischen
Gegendrucksystems nicht unbeabsichtigt unter etwa 60 bis 70% der beim Werkstück-Trennvorgang auftretenden
höchsten Belastung absinken kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
309 530/20
Claims (2)
1. Schnittschlagdämpfendes Gegendrucksystem in einer hydraulischen Presse, welches aus einem
mit Druckflüssigkeit gefüllten Gegendruckraum in mindestens einer aus Kolben und Zylinder
bestehenden Arbeitseinheit sowie mindestens einer zugeordneten Ausflußdrossel besteht und
bei welchem die Gegendruckfläche so groß bemessen ist, daß der Federungswinkel des Gegendrucksystems
noch bei einer solchen Höhe des Gegendruckraumes, die wenigstens so groß ist wie der Hub des Pressenstößels, der vom Beginn
des plötzlichen Abfallens des Schneidwiderstandes bis zum vollkommenen Durchtrennen
des Werkstückes von maximal möglicher Dicke noch zurückzulegen ist, wesentlich größer ist als
der Federungswinkel des Pressensystems, nach Patentanmeldung P 14 27 403, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegendruckraum und die Ausflußdrossel so dimensioniert sind, daß während des eigentlichen Werkstück-Trennvorganges
das Verhältnis (Q1) aus der Höhe (H1)
■ des Antrieb-Druckraumes der hydraulischen Presse zu der Höhe (ff.,) des Gegendruckraumes
gleich oder größer als 4 ist, und daß gleichzeitig das Verhältnis (Q2) aus der gesamten Gegendruckfläche
zu der gesamten Antriebsfläche nicht kleiner als 0,25 ist und das vorerwähnte Verhältnis
(O2) multipliziert mit dem Verhältnis (Q1) aus
der Höhe des Antrieb-Druckraumes zu der Höhe des Gegendruckraumes gleich oder größer als 1,5
ist, und daß gleichzeitig das Verhältnis (Q3) aus der gesamten Querschnittsfläche der Ausflußdrossel
zu der gesamten Gegendruckfläche, bei Benutzung üblicher Druckflüssigkeiten mit einer
Viskosität bis etwa 10° Engler bei 50° Celsius, gleich oder kleiner als 1/2500 ist.
2. Schnittschlagdämpfendes Gegendrucksystem in einer hydraulischen Presse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausflußdrossel (25) möglichst nahe am Gegendruckraum (21)
angeordnet ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESC039992 | 1964-12-11 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1577187A1 DE1577187A1 (de) | 1970-02-26 |
DE1577187B2 true DE1577187B2 (de) | 1973-07-26 |
DE1577187C3 DE1577187C3 (de) | 1975-08-28 |
Family
ID=7435456
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19641577187 Expired DE1577187C3 (de) | 1964-12-11 | 1964-12-11 | Schnittschlagdampfendes Gegendrucksystem in einer hydraulischen Presse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1577187C3 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2804185A1 (de) * | 1977-02-07 | 1978-08-10 | Gulf & Western Mfg Co | Stossdaempfvorrichtung |
DE2824176A1 (de) * | 1978-06-02 | 1979-12-06 | Thyssen Industrie | Hydraulische presse mit servohydraulischer regelung der stoesselbewegung |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH584581A5 (de) * | 1974-07-03 | 1977-02-15 | Harcuba Siegfried | |
DE2808091A1 (de) * | 1978-02-24 | 1979-08-30 | Moog Gmbh | Einrichtung zum daempfen des schnittschlags bei hydraulischen pressen |
-
1964
- 1964-12-11 DE DE19641577187 patent/DE1577187C3/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2804185A1 (de) * | 1977-02-07 | 1978-08-10 | Gulf & Western Mfg Co | Stossdaempfvorrichtung |
DE2824176A1 (de) * | 1978-06-02 | 1979-12-06 | Thyssen Industrie | Hydraulische presse mit servohydraulischer regelung der stoesselbewegung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1577187C3 (de) | 1975-08-28 |
DE1577187A1 (de) | 1970-02-26 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |