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Vorrichtung zum Zuschneiden von Blechen für einen Transformatorkern
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuschneiden val Joch- und Schenkelblechen
für einen Transformatorkern aus streifenförmigem Blechmaterial in der Reihenfolge,
in der die Bleche zum Schichten des Kernes benötigtwerden.
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Das Zuschneiden von Blechen für Transformatorkerne geschieht gewöhnlich
auf die Weise, daß ein Blechband geeigneter Breite unter einer schwenkbaren Schere
entlanggeleitet wird, die nach jedem Schnitt um einen Winkel von 900 geschwenkt
wird. Auf diese Weise werden die Bleche für die Außenschenkel zugeschnitten.
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In einem zweiten Schneidvorgang wird das Blech für den Mittelschenkel
zugeschnitten. In einem dritten Schneidvorgang wird das Blech für die Joche zugeschnitten,
und diese Bleche werden mit einer Kerbefur den Mittelschenkel versehen. Die Verwendung
von schwenkbaren Scheren kompliziert den Schneidvorgang, da die Schere nach jedem
Schnitt um 900 gedreht und in genauer Lage zum Stillstand gebracht werden muß, ehe
ein weiterer Schnitt erfolgen kann. Beim Schneiden von kleinen Kernen mit kurzen
Blechen
kann das Blech in der Regel schneller zugeführt werden, als die Schere schnittbereit
ist, d. h. die gesamte Zuschneide zeit verlängert sich um die Zeit, die erforderlich
ist, um die Schere in Schneidelage zu bringen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Zuschneiden
von Blechen zu entwickeln, mit der ohne ein Schwenken der Scheren aus einem streifenförmigen
Blechmaterial nacheinander sämtliche Bleche zum Schichten eines #ransformatorkernes
geschnitten werden, der aus separaten Joch- und Schenkelblechen zusammengesetzt
ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art vorgeschlagen, die gekennzeichnet ist durch mehrere Blechscheren, die schräg
zur Längsrichtung des Blechstreifens angeordnet sind, durch mehrere Stanzen zum
Stanzen von Kerben in die Jochbleche zur Aufnahme des Mittelschenkels und durch
mehrere Anschläge zum Steuern des Vorschubs des Blechstreifens vor jedem Schneidvorgang.
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Da die Vorrichtung nach der Erfindung feste Scheren hat, d.h.
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solche, die immer in derselben Ebene arbeiten, kann das Schneiden
schnell erfolgen. Die Kombination von Scheren, Kerbstanzen und Anschlägen zum Steuern
der Bleche ermöglicht es, sämtliche Bleche für einen Kern in einer Folge zuzuschneiden.
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Anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele soll
die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigen Fig. 1 die Scheren, Stanzen und
Anschläge der Vorrichtung in ihrer gegenseitigen Anordnung und Steuerung, Fig. 2
bis 5 die vier verschiedenen Schneidvorgänge, die zum Zuschneiden sämtlicher für
einen Kern erforderlichen Bleche notwendig sind.
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Fig. 6 und 7 zwei Blechschichten eines Kernes und Fig. 8 drei Stapel
fertiggeschnittener Bleche.
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Fig. 1 zeigt eine Schneidvorrichtung gemäß der Erfindung von oben
gesehen. Das Ausgangsmaterial ist ein bandförmiges Blech, dessen Breite gleich der
Breite der Joche und Schenkel des zu fertigenden Kerns ist. Das bandförmige Blech
wird in der Fig. von links an einer Steuerkante 1 entlanggeleitet. Die Vorrichtug
hat vier Scheren 2, 3, 4 und 5, die in der aus der Fig.
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1 ersichtlichen Weise eingestellt sind und zum Schneiden auf-und abbewegt
werden können. Die Scheren bilden mit der Steuerkante einen Winkel von 450. Zum
Auskerben der Jochbleche sind zwei Stanzen 6 und 7 vorgesehen. Außerdem sind vier
Anschläge 8, 9, 10 und 11 vorhanden, die aufwärts und abwärts bewegt
werden
können. In ihrer unteren Lage liegen die Ansdläge an der Schnittbahn an, so daß
sie die Bewegung des Bleches nach rechts begrenzen. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist
die Stanze 6 etwas näher an der Steuerkante 1 angeordnet als Stanze 7, so daß sie
eine etwas tiefere Kerbe stanzt als Stanze 7.
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Die beiden Stanzen 6 und 7 und die Anschläge 9 und 10 sind längs der
Schnittbahn mit Hilfe einer Stellschraube 12 einstellbar. Diese ist in zwei Lagern
13 und 14 gelagert und kann auf bekannte Weise gedreht werden, z.B. durch das Rad
15 oder mit Hilfe eines Servomotors. Die Stellschraube hat drei Gewinde 16, 17 und
18. Die Gewinde 16 und 17 sind entgegengesetzt geschnitten und haben dieselbe Steigung,
während das Gewinde 18 in derselben Richtung geschnitten ist wie Gewinde 17, aber
eine doppelt so große Steigung hat. Das Gewinde 16 steht in Eingriff mit dem Innengewinde
einer Hülse 19, die die Stanze 6 steuert.
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In derselben Weise wird die Stanze 7 vontiner Gewindehülse 20 auf
dem Gewinde 17 gesteuert. Die beiden Anschläge 9 und 10 werden von einer Gewindehülse
21 auf dem Gewinde 18 gesteuert.
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Die beschriebene Stellschraube mit Stanzen und Anschlägen wird zum
Verstellen der Schenkelteilung verwendet, d.h. des Abstandes zwischen den Mittelachsen
der Schenkel. Zwecks Änderung der Schenkelhöhe wird der Abstand zwischen den Scheren
2 und 3 bzw. 4 und 5 geändert.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung wird nun unter Hinweis auf die Fig.
2-5 näher beschrieben. Zu Beginn des in Fig. 2 gezeigten Arbeitsabschnittes ist
der Blechstreifen bei 22 abgeschnitten. Dieser Schnitt erfolgte in dem in Fig. 4
gezeigten Arbeitsabschnitt. Fig. 5 zeigt an der linken Kante das Aussehen des Blechstreifens,
ehe er der Arbeitsstellung in Fig. 1 zugeleitet wurde. Der Blechstreifen liegt nun
am Anschlag 9 an. In einem Arbeitsvorgang schneiden beide Scheren 2 und 3 das Blech
bei 23 und 24 und die Stanzen 6 bzw. 7 stanzen Kerben bei 25 und 26. Dies ist mit
dickeren Strichen eingezeichnet. In diesem Arbeitsabschnitt wird ein Jochblech 01,
ein Seitenschenkelblech S hergestellt und ein Jochblech 02 mit der Kerbe versehen.
Nach Stanzen und Auskerben wird der Anschlag 9 weggehoben, die beiden fertiggeschnittenen
Bleche 01 und S werden ausgestoßen, der Anschlag 10 wird gesenkt und der Blechstreifen
vorgeschoben, so daß die Schnittkanten 23 am Anschlag 10 anliegen.
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Beim nächsten Arbeitsabschnitt, der in Fig. 3 gezeigt ist, schneiden
die Scheren 2 und 3 das Blech bei 27 und 28 ab. Dabei wird ein Jochblech 02 hergestellt,
das sich von Ol unterschei-St, sowie ein Seitenschenkelblech S. Der Anschlag 10
wird weggehoben und die beiden fertiggeschnittenen-Bleche werden ausgestoßen. Der
Anschlag 8 wird gesenkt und der Blechstmifen bis zum Anschlag vorgeschoben.
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Indem dritten, in Fig. 4 gezeigten Arbeitsabschnitt schneidet nur
die Schere 2, und zwar schneidet sie ein Blech zu einem Mittelschenkelblech M. Der
Anschlag 8 wird weggehoben und das abgeschnittene Blech bis zum Anschlag 11 vorgeschoben.
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In dem vierten und letzten Arbeitsabschnitt, der in Fig. 5 gezeigt
ist, wird ein Blech zu einem Mittelschenkelblech M geschnitten, indem die Scheren
4 und 5 einen Teil der Enden des Blechs abschneiden.
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Nach diesen vier Abschnitten sind die fünf Bleche hergestellt, die
zu einer Blechlage in einem Kern gemäß Fig. 6 erforderlich sind. In den nächsten
4 Arbeitsmomenten werden weitere fünf Bleche für die nächste Blechlage des Kerns
gemäß Fig. 7 hergestellt.
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Der Kern wird abwechselnd aus Blechlagen gemäß Fig. 6 und 7 aufgebaut.
Um es leichter verständlich zu machen, wie das Zusammenfügen ausgeführt ist, sind
die Blechfugen zwischen Joch- und Schenkelblechen gemäß Fig. 6 in Fig. 7 mit gestrichelten
Linien eingezeichnet.
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Die Vorrichtung zum Zuschneiden von Blechen gemäß der Erfindung kann
mit Vorteil mit einer Vorrichtung zum Sammeln und Sortieren der verschiedenen Bleche
in drei Stapeln, einem für Seitenschenkelbleche S, einem für Mittelschenkelbleche
M und einem
für Jochbleche 01 + 02 kombiniert werden, wie in Fig.
8 gezeigt ist. In jedem Stapel wird jedes zweite Blech etwas verschoben, so daß
man die erforderliche Überlappung erhält. Die Bleche werden mit Leim bestrichen
und zu einem Paket zusammengeleimt. Für jeden Kern sind fünf Blechpakete erforderlich,
die zu einem kompletten Kern zusammengefügt werden, nachdem die Wicklungen auf den
Kernachenkeln montiert worden sind.
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Da in einem aus den genannten vier Arbeitsvorgängen bestehenden Arbeitszyklus
zwei Seitenschenkelbleche und zwei Jochbleche, aber nur ein Mittelschenkelblech
hergestellt werden, erhält man nach einer gewissen Anzahl von Arbeitszyklen zwei
Seitenschenkelpakete, zwei Jochpakete und ein Nittelschenkelpaket. Der ganze Blechkern
wird somit gleichzeitig hergestellt.