DE222669C - - Google Patents

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DE222669C
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fat
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bone fat
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DE1908222669D
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B3/00Refining fats or fatty oils
    • C11B3/02Refining fats or fatty oils by chemical reaction
    • C11B3/08Refining fats or fatty oils by chemical reaction with oxidising agents

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 222669 — KLASSE 23«. GRUPPE
Dr. HANS VOLLAND in SCHIERSTEIN a. Rh.
Verfahren zum Entfärben von Extraktionsknochenfett.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. März 1908 ab.
Es ist bisher nicht möglich gewesen, Extraktionsknochenfett mit Erfolg zu bleichen, da selbst nach anscheinend erfolgreicher Bleichung das Fett entweder nach kurzer Zeit wieder nachdunkelte und seinen ursprünglichen, unangenehmen Geruch annahm oder bei Verwendung in der Seifenfabrikation nur dunkle Seifen lieferte. Die bisher empfohlenen Oxydationsverfahren zur Reinigung von Extraktionsknochenfett bestehen entweder in der Anwendung von Salpetersäure oder von Chromsäure als Bleichmittel bzw. von Gemischen derselben (vgl. Chemische Revue über die Fett- und Harzindustrie, XII. Jahrgang 1905, S. 36 und.
214). Mit Salpetersäure wird nun kaum eine Aufhellung des betreffenden Fettes erzielt. Mit Chromsäure oder Chromsäuregemischen ist wohl ein Erfolg in geringem Maße zu verzeichnen, die Ausführung dieses Verfahrens erfordert aber die in der Chemischen Revue 1905, S. 214 u. ff. beschriebene umfangreiche Anlage und lange Dauer der Operation. Abgesehen davon, daß trotz dieser Aufwendungen nur ein geringer Erfolg erzielt wird, kommt noch hinzu, daß die mit Chromsäure gebleichten Fette beim Auswaschen leicht zur Bildung von Emulsionen neigen, die nur durch längeres Erwärmen zu beseitigen sind und Verluste von Fett hervorrufen.
Das Problem einer erfolgreichen billigen Bleichmethode mußte infolgedessen bisher als ungelöst betrachtet werden (vgl. J. Lewkowitsch, Chemische Technologie und Analyse der Öle, Fette und Wachse 1905, II. Band, S. 389, und Gustav Hefter, Technologie der Fette und Öle 1908, II. Band, S. 830).
Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun ein Verfahren, mittels dessen es möglich ist, aus dunklem Extraktionsknochenfett ein dauernd hell bleibendes, fast geruchloses Produkt zu erhalten, das auch bei der Verseifung helle Produkte liefert. Das Verfahren besteht darin, daß das betreffende Extraktionsknochenfett bei höherer Temperatur mit Bariumsuperoxyd behandelt wird. Wesentlich für das erstrebte Resultat ist die Menge des angewendeten Superoxyds, ferner die Zeitdauer der Einwirkung und die Temperatur, bei der sie erfolgt.
Die mit Bariumsuperoxyd erreichte Aufhellung ist so stark, daß das Fett ein; bedeutend reineres, wertvolleres Material als das Rohfett darstellt. Die Aufhellung ist erheblich stärker als diejenige, welche z. B. mit Chromsäure erzielt wird. Zu diesem Fortschritt kommt noch als wesentlich hinzu, daß die Bleichung mit Bariumsuperoxyd technisch weit einfacher, billiger und in weit kürzerer Zeit als die mit Chromsäure oder anderen Oxydationsmitteln durchführbar und selbst bei den dunkelsten Knochenfetten erfolgreich ist.
Erwähnt sei noch, daß es zwar schon bekannt ist, tierische Rohfette mit Bariumsuperoxyd zu reinigen. Angesichts der erwähnten Mißerfolge mit den eingangs genannten, weit energischer wirkenden Oxydationsmitteln mußte es jedoch überraschen, daß sich das stark ge-
(2. Auflage, ausgegeben am 12. Januar igu.i
färbte Extraktionsknochenfett auf so einfache Weise durch Bariumsuperoxyd mit dem erzielten Erfolge bleichen läßt.
• Das Verfahren wird durch folgende Beispiele erläutert:
Beispiel I.
In ioo Gewichtsteile dunklen Extraktionsknochenfettes, wie es in der Fabrikation nach
ίο der Entfernung des Wassers erhalten wird, trägt man bei 8o bis ioo° ι bis 2 Teile Bariumsuperoxyd portionsweise unter beständigem Rühren ein. Man erhält diese Temperatur so lange aufrecht, bis die gewünschte Aufhellung des Fettes eingetreten ist. Die weitere Aufarbeitung geschieht in der üblichen Weise. Temperatur und Menge des Bleichmittels richten sich vorteilhaft nach der Beschaffenheit des zu verarbeitenden Rohproduktes.
Beispiel II.
In 1000 Gewichtsteile dunklen Extraktionsknochenfettes trägt man bei 70 bis 80c C. 10 bis 15 Teile Bariumsuperoxyd ohne Rühren ein, steigert die Temperatur allmählich bis auf 90 bis 95 ° und hält so lange unter ruhigem Stehenlassen auf dieser Temperatur, bis die gewünschte Aufhellung. des Fettes stattgefunden hat. Temperatur und Zeitdauer sind auch hierbei von der Qualität des betreffenden Rohfettes abhängig. Die weitere Aufarbeitung geschieht in üblicher Weise.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zum Entfärben von Extraktionsknochenfett, dadurch gekennzeichnet, daß man es bei höherer Temperatur mit Bariumsuperoxyd behandelt.
DE1908222669D 1908-03-12 1908-03-12 Expired - Lifetime DE222669C (de)

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AT48138D AT48138B (de) 1908-03-12 1909-03-27 Verfahren zum Entfärben von animalischem Extraktionsfett.

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DE222669C true DE222669C (de)

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ID=483541

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DE1908222669D Expired - Lifetime DE222669C (de) 1908-03-12 1908-03-12

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