DE526419C - Verfahren zum Bleichen von Fettstoffen pflanzlicher oder tierischer Herkunft - Google Patents

Verfahren zum Bleichen von Fettstoffen pflanzlicher oder tierischer Herkunft

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DE526419C
DE526419C DEI27163D DEI0027163D DE526419C DE 526419 C DE526419 C DE 526419C DE I27163 D DEI27163 D DE I27163D DE I0027163 D DEI0027163 D DE I0027163D DE 526419 C DE526419 C DE 526419C
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bleaching
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IG Farbenindustrie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B3/00Refining fats or fatty oils
    • C11B3/02Refining fats or fatty oils by chemical reaction
    • C11B3/08Refining fats or fatty oils by chemical reaction with oxidising agents

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  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

  • Verfahren zum Bleichen von Fettstoffen pflanzlicher oder tierischer Herkunft Es ist bekannt, daß zahlreiche Fettstoffe pflanzlicher und tierischer Herkunft durch äußere Einflüsse der verschiedensten Art in mehr oder weniger kurzer Zeit sich dunkel färben und dadurch nicht mehr unmittelbar verwendungsfähig werden. Diese Veränderungen sind großenteils weniger auf Änderungen in der chemischen Natur der Fettstoffe selbst zurückzuführen, sondern auf diejenigen gewisser Begleitstoffe, die bei der Gewinnung der Fettstoffe in diese hineingelangen, wie Eiweißkörper, Glukoside usw.
  • Bisher hat man sich fast ausschließlich zum Bleichen dieser verfärbten Öle und Fette oder der freien Fettsäuren der bekannten Oxydationsverfahren bedient; vereinzelt ist auch für Sonderfälle eine Behandlung mit einem reduzierenden Mittel vorgeschlagen worden, wie mit in wäßriger Lösung naszierendem Wasserstoff, schwefliger Säure oder dem hiervon sich ableitenden Hydrosulfit.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß ein kombiniertes Behandlungsverfahren, bestehend aus einer an sich bekannten Oxydationsbleiche in Verbindung mit einer nachfolgenden Reduktionsbleiche mit Hilfe von naszierendem Wasserstoff, die für sich allein ebenfalls bekannt ist, bei minderwertigen ölen und Fetten zu einer Verbesserung ihrer Eigenschaften führt. Die besondere Wirkungsweise dieses Verfahrens beruht, wie eingehendere Untersuchungen erwiesen haben, darauf, daß Abfallöle und -fette ein Vielfaches der in normalen Fettstoffen enthaltenen Menge Fettsäuren aufweisen (qo bis 6o °/o gegenüber bis zu etwa 3 °/o), die bei der oxydierenden Bleichbehandlung teilweise in Oxyfettsäuren verwandelt werden. Die letzteren rufen aber teils in den Ölen und Fetten selbst schon, stets aber in den verseiften Fetten eine starke Verdunkelung hervor, die die Verwendung dieser Abfallprodukte für die Herstellung von Seifen bisher ausschloß.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, rohe Fettstoffe handelsüblicher Reinheit zunächst mit Hilfe einer oxydierenden Behandlung aufzuhellen und den Überschuß des Oxydationsmittels mit Hilfe von Bisulfit u. dgl. nachträglich zu beseitigen bzw. unschädlich zu machen. Dieses Verfahren ist aber nicht geeignet, als eine technische Lehre dafür zu dienen, wie man vorzugehen hat, um auch aus Abfallprodukten brauchbare Fettstoffe bzw. Seifen herzustellen. Denn nach diesem Verfahren werden bei der Verseifung aus den Ölen bzw. Fetten außerordentlich dunkle und daher unbrauchbare Produkte erhalten. Es ergibt sich somit, daß durch die Verwendung von naszierendem Wasserstoff als reduzierendes Bleichmittel an Stelle anderer bekannter Reduktionsmittel in Verbindung mit einer vorausgehenden Oxydationsbleiche eine besondere Wirkung erreicht wird, die insbesondere auch in Anwendung auf Abfallfettstoffe stark in die Erscheinung tritt.
  • Nach dem vorstehend grundsätzlich beschriebenen Verfahren konnten erfolgreich dunkle Sojabohnenölfettsäure, neutrale Pflanzenöle, Mischsäuren aus extrahierten Pflanzenölen, Maisöl u. a. behandelt werden. -Es ist bekannt, daß häufig die Behandlung von Fettsäuren oder Fetten, z. B. mit Chlorat und Schwefelsäure, zwar zunächst zu einer Aufliellung führt, daß aber bei der darauffolgenden Umwandlung in Seife wieder eine sehr unerwünschte, unter Umständen schädliche Nachdunkelung Platz greift. Diese Nachdunkelung unterbleibt nun, wenn man der oxydierenden Reinigung eine Behandlung mit aus wäßrigen Säuren erzeugtem naszierendem Wasserstoff folgen läßt; es gelingt so, einwandfreie, hell bleibende Seifen zu erzeugen. Gegebenenfalls kann die Behandlung mit oxydierenden Mitteln und mit aus wäßrigen Säuren erzeugtem Wasserstoff nochmals wiederholt werden. Im wesentlichen besteht diese Behandlung in einer energischen Vermischung- des Geles mit den wäßrigen Reduktionsmitteln; hierbei richtet sich naturgemäß die Intensität des Vermischens nach dem Grade der Mischbarkeit und Beweglichkeit des Reaktionsgemisches, sie kann also vom einfachen Durcheinanderwerfen der Mischung, etwa durch Einblasen von Luft, bis zur Anwendung von sogenannten Intensivmischern gesteigert werden.
  • Als Wasserstoffentwickler können in an sich bekannter Weise Zinkstaub oder auch andere in Säuren leicht lösliche Metalle verwendet werden, wie z. B. Aluminium oder dessen Legierungen; in allen Fällen ist wesentlich, daß das verbrauchte Metall sich im wäßrigen Anteil als Salz gelöst wiederfindet. Soweit Metalle in der Verfärbung des Fettstoffes ursächlich mitbeteiligt sind, wie z. B. Eisen beim Olein, finden sich auch diese in der sauren Endlösung vor. Die Behandlung mit dem aus wäßrigen Säuren erzeugten naszierenden Wasserstoff kann in offenen oder auch geschlossenen Gefäßen, unter Druckentwicklung, vorgenommen werden.
  • Mit der Aufhellung der Fette findet gleichzeitig eine Geruchsverbesserung statt.
  • Mit der sogenannten Härtung von Fetten durch Hydrierung, die in der Regel bei stark erhöhter Temperatur und mit besonderen Katalysatoren durchgeführt wird, hat vorliegendes Verfahren nichts gemein; es findet praktisch keine Wasserstoffanlagerung statt, und bezweckt wird nur eine Einwirkung des naszierenden Wasserstoffs auf die Fremdstoffe. Dementsprechend werden die spezifischen Eigenschaften der Fettstoffe nicht verändert. Wenn beispielsweise bei einer oxydierenden Vorbehandlung die Verseifungszahl etwas gestiegen ist, so geht diese in der Regel bei der Nachbehandlung mit naszierendem Wasserstoff wieder auf die Norm zurück.
  • Ein kombiniertes Bleichverfahren mit Hilfe von Oxydationsmitteln und Nachbehandlung mit Reduktionsmitteln, wie Blankit oder Dekrolin, ist ferner bereits in Anwendung auf Seifen vorgeschlagen worden. Gemäß dem vorliegenden Verfahren wird jedoch in der Reduktionsstufe mit einer wäßrigen Säurelösung gearbeitet, die später von dem Fett wieder getrennt wird. Bei Seifen lassen sich saure Bleichen jedoch nicht verwenden, wie überhaupt für Seife ganz andere Bleichmittel und Bleichverfahren in Frage kommen als für öle und Fette.
  • Die besondere Wirkung von naszierendem Wasserstoff als Reduktionsmittel in Verbindung mit einer vorausgehenden Oxydationsbleiche im Gegensatz zu den sonst in Verbindung mit einer Oxydationsbleiche vorgeschlagenen Reduktionsmitteln, wie Oxalsäure, Bisulfit usw., .ergibt sich aus nachstehenden Vergleichsversuchen.
  • Ein oxydativ vorbehandeltes Knochenfett wurde mit äquivalenten Mengen Zinkstaub, Oxalsäure und Bisulfit behandelt und die Farbe dieser Muster miteinander kolorimetrisch verglichen, Wenn also z. B. i °/o Zink angewendet wird, so müssen bei den Vergleichsversuchen 2 °/o Oxälsäure oder i °/o Schwefeldioxyd verwendet werden. Das Schwefeldioxyd wurde in Form von Bisulfitlauge angewendet, wobei nach titrimetrischer Feststellung 6 g Bisulfitlauge - i g Schwefeldioxyd entsprechen.
  • Die Versuche wurden stets so ausgeführt, daß je 5oo g oxydativ vorbehandeltes Knochenfett auf 70° C erwärmt und unter Rühren mit den angegebenen Prozentsätzen Zinkstaub bzw. Sulfitlauge versetzt wurden. Hierauf erfolgte noch eine Zugabe von 2 °/0 6o° B6 Schwefelsäure mit q. °/o Wasser verdünnt (die Prozentzahlen beziehen sich stets auf ioo Gewichtsteile Fett); die Oxalsäure dagegen wurde zuerst in der verdünnten Schwefelsäure gelöst und erst dann dem Fett zugegeben.
  • Die kolorimetrische Messung des so behandelten Fettes ergab folgende Werte: i. oxydativ behandeltes Knochenfett zeigt 55°/o Aufhellung; 2. oxydativ behandeltes Knochenfett mit i °/a Zinkstaub nachbehandelt zeigt 58 °/o Aufhellung; 3. oxydativ behandeltes Knochenfett mit 2°/o Oxalsäure nachbehandelt zeigt 53°/o Aufhellung ; 4.. oxydativ behandeltes Knochenfett i°/. SO, (= 6 °/a Sulfitlauge) zeigt 54 °/o Aufhellung.
  • Weitere Vergleichsversuche auf der gleichen Basis wurden mit Hilfe minderwertiger Öle vorgenommen. Die nachstehende Tabelle gibt die Jodzahlen der einzelnen Proben je nach der Behandlung wieder.
    Sojaöl- Sesam-
    Art des Öles fettsäure ölfett- Mischöl
    säure
    Jodzahl Jodzahl Jodzahl
    Original .......... 118,3 xog,x 1o6,4
    oxydierend gebleicht 114,4 105,6 102,5
    oxydierend gebleicht
    und nachbehandelt
    mit Bisulfit...... 114,6 105,3 1o2,6
    oxydierend gebleicht
    und nachbehandelt
    mit naszierendem
    Wasserstoff ...... 117,1 1o6,6 105,4
    Während bei den ölen die Aufhellung durch das vorliegende Verfahren nur wenig in Erscheinung tritt, ist dies bei den entsprechenden Seifen in ausgesprochenem Maße der Fall.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCI3: Verfahren zum Bleichen von Fettstoffen pflanzlicher oder tierischer Herkunft mit Oxydationsmitteln und anschließender Behandlung mit Reduktionsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß als Reduktionsmittel der als Bleichmittel an sich bekannte, aus wäßrigen Säuren erzeugte, naszierende Wasserstoff verwendet wird.
DEI27163D 1926-01-06 1926-01-06 Verfahren zum Bleichen von Fettstoffen pflanzlicher oder tierischer Herkunft Expired DE526419C (de)

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