DE2225792B2 - Bildschirm für eine Dunkelspur-Kathodenstrahlröhre und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Bildschirm für eine Dunkelspur-Kathodenstrahlröhre und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bildschirm gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs I. Ferner
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Bildschirms.
Bildschirme mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmalen sind aus der
Zeitschrift »The Radio and Electronic Engineer« Banu40, Nr. 1, IuIi 1970, Seiten 17-25, und der
Zeitschrift »|ournal of the Electrochemical Soe.,·/ Band
117, No. 12. Dezember 19/0. Seiten 1557 bis I1JbI.
bekannt. Die Herstellung der kathodochromen Sodalithe dieser Schirme erfolgt durch ein hydrothermeE
Züchtungsverfahren unter Einwirkung von Hitze und Druck. Zum Beispiel kann eine Suspension, die die
·> Ausgangsmaterialien in Form feiner Pulver enthält, in
einem Autoklaven etwa 3 bis 5 Tage unter einem Druck von 550 bar bei einer Temperatur von etwa 4200C
erhitzt werden, wobei ein Temperaturgradient aufrechterhalten wird, der zusammen nit den Konzentrationsverhältnissen
die Kristallgroße bestimmt. Das resultierende kristalline Material wird dann zur
Aktivierung in einer reduzierenden Atmosphäre, gewöhnlich Wasserstoff, eine halbe Stunde bis mehrere
Stunden auf Temperaturen von 8000C und darüber j erhitzt.
Bei allen kathodochromen Einrichtungen, wie Dunkelspur-Kathodenstrah'.röhren,
stellen das Kontrastverhältnis und die erzielbare Grauskala wichtige Eigenschaften
dar. Das Kontrastverhältnis soll dabei selbst-
:ii verständlich so groß wie möglich sein.
Bisher hat man bei der Hersteilung von Sodalith in erster Linie danach getrachtet, die photochromen
Eigenschaften zu verbessern, und man hatte dabei das Kontrastverhältnis außer acht gelassen. Die bekannten
»ι Sodalithe bestehen typischerweise aus dodekaederförmigen
Kristallen, wie sich durch Untersuchung mit einem Elektronenmikroskop feststellen läßt. Dunkelspur-Kathudenstrahlröhren.
die in bekannter Weise hergestellten Sodalith enthalten, haben typischerweise
m maximale kathodochrome Kontrastverhältnissc von etwa 3:1 bis 7:1 und eine dementsprechend beschränkte
Grauskala.
Der vorliegenden Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zugrunde, einen Bildschirm für eine
i'i Dunkelspur-Kathodcnsirahlröhre anzugeben, mit dem
wesentlich höhere Kontraslverhältnisse als bisher erreicht werden können.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einem Bildschirm nach dem Oberbegriff des Anspruchs I durch
in die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1
angegebenen Merkmale gelost.
Ein bevorzugtes Verfahren zum Herstellen fines solchen Bildschirms isi im Patentanspruch 4 gekennzeichnet.
'·'< Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen
des Bildschirms bzw. Verfahrens gemäß der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche 2 und 1 bzw. 5 bis 8.
Mit dem Bildschirm gemäß der Erfindung läßt sich ein
kathodochrome* Kontrastverhältnis mit Sättigungswer-
><> ten von mindestens etwa 20 : I bis 50 : 1 erreichen. Das
photochrome Kontrastverhältnis ist trotzdem wesentlich niedriger und liegt beispielsweise in der Gegend von
etwa 3 : I.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sowie von deren
r' Ausgestaltungen und Weiterbildungen werden im
folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert, es zeigt
Fig. 1 eine Mikrophotographie eines kathodochromen Sodalith-Materials bekannter Bildschirme.
F i g. 2 eine Mikrophotographie des kathodochromen Sodalith-Materials eines Bildschirms nach dem Anspruch
I.
Der kathodochrome Sodalith des Bildschirms nach der Erfindung unterscheidet sich im Aussehen erheblich
r> von den Sodalith-Materialien bekannter Schirme.
F i g. I zeigt eine nut einem Raster-Elektronenmikroskop
aufgenommene Mikrophotographie eines typischen Sodalith-Materials bekannter Schirme, das durch
ein bekanntes hydrothermisches Verfahren hergestellt wurde. Die Dodekaederflächen der Sodalith-Kristalle
sind in der Mikrophotographie deutlich zu erkennen und die Größe der einzelnen Kristallite reicht von etwa
6 bis 20 μπι. F i g. 2 zeigt zum Vergleich eine ■,
Mikrophotographie des in dem Bildschirm nach der Erfindung enthaltenen Sodaliths. Der Unterschied
dieses Sodaliths zu dem bekannten Sodalith ist offensichtlich, er besieht aus sphärischen Teilchen.
Dodekaederkrisiallflächen sind nicht zu sehen. Außer- m
dem sind viele dieser kugelförmigen Teilchen hohl und die Teilchengröße ist sehr viel gleichförmiger. In den
typischen Fällen liegt die Teilchengröße unter etwa
7 μπι, im allgemeinen etwa um 5 μηι und 90% der
Teilchen haben Durchmesser im Bereich zwischen 4 und ι > 6 μπι. Der in Fig. 1 dargestellte bekannte Sodalith
wurde in einer hydro'.hermischen Bombe nach dem üblichen bekannten Verfahren hergestellt, bei dem in
der Bombe ein Temperaturgradient aufrechterhalten wird, um einen Matenal-Transport zu ermöglichen, und jii
bei dem die Abkühlung langsam erfolgt, beides Maßnahmen, die das Entslehen von dodekaedrischen
Kristallen fördern. Im Gegensatz dazu wurde der in F i g. 2 dargestellte Sodalith nach einem Verfahren
entsprechend dem Anspruch 4 hergestellt. .·-,
Die Sensibilisierung kathodochromer Sodalithe erfolgt durch die Entfernung von Alkalihalogenii Molekülen
aus der Sodalithstruktur, wobei Kristallaefckte entstehen, die F-Zentren bilden können. Die Entfernung
von Alkalihalogenid-Molekülcn erfolgt durch die in
Erhitzung des Sodalith-Matcrials wahrend des Sensibilisierungs-Prozesses.
Diese Alkalihalogenid-Molcküle diffundiercn dabei vom Inneren der Kristalle zu den
Oberflächen, von denen aus sie verdampfen. Wenn das
Material die Form von gut definierten, dichten r>
Kristallen hat, wie es bei den bekannten Sodalithen der Fall ist. verläuft die Diffusion langsam und die Verluste
an Alkalihalogenide^ sind begrenzt, so daß dadurch die
kathodochrome Empfindlichkeit des resultierenden Materials verringert wird. Es wurde festgestellt, daß bei w
einem guten kathodochrome^ Material die Sodalith-Teilchen
sehr schlecht kristallisiert und vorzugsweise porös sein sollen. Bei einem solchen Material ist eine
schnellere und vollständigere Diffusion und Verdampfung des Alkalihnlogenids aus den Kristallen möglich ■:-.
und dadurch ergibt sich ein kaihodochromes Sodalith mit einer hohen kathodochromen Empfindlichkeit,
einem hohen Kontrast-Verhältnis und einer größeren Eindringtiefe des die Färbung bewirkenden Elektronenstrahls.
-)M
Schlecht kristallisiertes, poröses Sodalith-Material kann durch in den Ansprüchen 4 bis 6 gekennzeichnete
Verfahren hergestellt werden.
B e i s ρ i c I I
5,140 g NaBr, 5.9^4 g NaOH, 7,SbOg AI2Oj. 9,000 g
SiO2 und 35 mg GcCI2 werden in etwa 150 cm1 Wasser
suspendiert. Die Suspension wird unter Umrühren erhitzt und durch Verdampfen des Wassers auf das
gewünschte Volumen reduziert. Die Suspension wird wi
hierauf in eine Reaktionsröhre eingebracht und diese abgcschmolzen oder anderweitig dicht verschlossen. Bei
dem vorliegenden Beispiel hatte die Reaktionsröhre ein Volumen von 70cmJ. und sie wurde bis /u 70% ihres
Fassungsvermögens gefüllt. Die überstehende Suspen- h>
sionsflüssigkcit enthielt NaOlI mit einer Konzentration
von etwa i η und NaBr mit einer Konzentration von etwa OJ n. Die Reatkionsröhre wurde sieben Tage aul
einer Temperatur von 385"C gehalten. Nach Ablauf der
sieben Tage wurde die Reaktionsröhre mit einer Geschwindigkeit von etwa tO bis 20°C pro Minute auf
200°C und dann innerhalb weiterer 2 Stunden auf Raumtemperatur abgekühlt. Die Reaktionsröhre wurde
dann geöffnet und das in ihr enthaltene feste Material wurde mit Wasser gewaschen, um das überschüssige
Natriumhydroxid und Natriumhalogenid zu entfernen. Das gewaschene Material, der gewünschte Sodalith,
wird getrocknet und zur Sensibilisierung in einer Wasserstoffatmosphäre etwa 30 Minuten auf 900°C
erhitzt. Während dieser Zeitspanne werden etwa 12% des Natriumhalogenids aus dem Sodalith entfernt. Das
resultierende Material besteht aus kleinen kugelförmigen Teilchen mit Größen bis zu etwa 5 bis 6 μηι.
Objektträger mit einer abgesetzten Schicht, die 3 mg des neuen Sodaliths pro cm2 in einem Kaliumsilikat-Kaliumsuifat-Bindemittel
enthielt, wurden mit einem 25 kV-Elektionenstrahl geprüft. Es ergab sich eine hohe
Empfindlichkeit da für ein Kontrastverhältnis von 10:1 nur 62,5 μΟαη2 erforderlich waren.
Das Sättigungs-Kontrastverhältnis der Proben betrug bis zu 50 : 1.
Die genaue Menge der verwendeten Ausgangsmaterialien hängt von der Größe und dem Füllungsgrad der
Reaktionsrohre und dem gewünschten Überschuß an Natriumhydroxid und Natriumhalogenid ab. Da die
Löslichkeit des Sodaliths in der Lösung von der Temperatur, dar Druck und der Konzentration dei
komplexbildenden Stoffe abhangt, ändert sich auch die
Temperatur, auf die das Reaktionsgefäß im speziellen erhitzt wir"1 "\uch die Erhitzungsdauer hängt von den
jeweiligen Mengen der Ausgangsmaterialien und der Größe der Reaktionsrohr ab. Generell muß die
Reaktionsröhre über die für die Bildung von Sodalith ei forderliche Mindcsttcmperatur (etwa 356 C) erhitzt
werden. Eine typische Erhitzungstemperatur beträgt etwa 400 C und die Erhitzungsdauer beträgt dann etwa
5 bis 15 Tage je nach der Größe der Charge. Typische
Drucke im Reaktionsgefäß sind etwa 690 bis 1035 bar.
Generell enthalten die Ausgangsmaterialien Natriumhydroxid und Natriumhalogenid im Überschuß über die
erforderlichen s-.öchiometrischen Mengen, so daß sich
in der überstehenden Flüssigkeit der Suspension eine Konzentration vor. etwa 2 π NaOH und etwa 0.1 π NaX
ergibt.
Die Sensibilisierung braucht nicht unbedingt in einer
Wasserstoffatmosphäre durchgefühlt werden, sondern kann auch unter Stickstoff oder Sauerstoff oder
irgendeinem anderen Gas erfolgen, das mit Sodalith nicht reagiert. Im allgemeinen erfolgt die Sensibilisierung
durch Erhitzen des Sodaliths auf 9000C und darüber für eine ausreichende Zeitspanne, um einen
Gewichtsverlust von etwa 10 bis 20% an dem im Sodalith enthaltenen Alkalihalogenid zu ermöglichen.
Dieser Gewichtsverlust hat seine Ursache in der Verdampfung des Natriumhalogenids aus dem Sodalith,
und er führt daher zu Natrium- und Halogen-Fehlstellen in den Sodalith-Kristallen.
Beispiel Il
10 g SiO2. 8.84 g AI2O3, 13,32 g NaOH und 10,809 g
Naj werden in etwa 150 cm-1 Wasser suspendiert. Die
Suspension wird unter Umrühren erhitzt bis sie durch Verdampfen von Wasser auf das gewünschte Volumen
reduziert ist. Anschließend wird die Suspension in eine Reaktionsröhre gebracht und diese abgeschlossen. Bei
dein vorliegenden Beispiel hat die Reaktionsröhre ein
Volumen von 78 cm3 und sie ist bis zu 70% ihres
Fassungsvermögens gefüllt. Die überstehende Flüssigkeit der Suspension enthält NaOH in einer Konzentration
von 3,0 η und NaJ in einer Konzentration von 0,3 n.
Die die Suspension enthaltene, verschlossene Reaktionsröhre wird neun Tage gleichmäßig auf einer
Temperatur von 37O°C gehalten. Der errechnete Druck in der Röhre beträgt dabei etwa 7J0 bar. Nach Ablauf
des neunten Tages wird die Heizung abgeschaltet, und das Reaklionsgefäß wurde innerhalb von etwa
21Z2 Stunden auf Raumtemperatur abgekühlt. Die
Reaktionsröhre wird dann geöffnet, und das feste Material wird mit Wasser gewaschen, um das
überschüssige NaBr und NaOH zu entfernen. Das gewaschene Material ist Jodid-Sodalith. Nach dem
Teocknen wird das Material in Wasserstoff 45 Minuter
bei 900'C erhitzt. Der Sodalith erleidet dabei einen Gewichtsverlust von 10% an NaJ. Proben, die aus
diesem Sodalith wie beim Beispiel I hergestellt und geprüft wurden, zeigten ein Kontrast-Verhältnis von
10:1 nach einer Bestrahlung von etwa 95 μΟ'/ΐπι2. Das
Sättigungs-Kontrastverhältnis dieses Materials liegt über 20 : I.
Claims (6)
1. Bildschirm einer Dunkelspur-Kathodenstrahlröhre mit einem Substrat, auf dem sich eine Schicht
aus kathodochromen Sodalith-Teilchen befindet, in denen ein Mangel an Alkalihalogenid herrscht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sodalith-Teilchen eine im wesentlichen kugelförmige Gestalt
haben, porös sind und einen Alkalihalogenidmangel von 10 bis 20 Gewichtsprozent aufweisen.
2. Bildschirm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 90% der Sodalith-Teilchen
einen Durchmesser im Bereich zwischen 4 und 6 μπι
haben.
3. Bildschirm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Sodalith Natriumbromid als
Alkalihalogenid enthält.
4. Verfahren zum Hersteilen eines Bildschirms nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei
welchem eine wässerige Suspension von AIjOj, S1O2,
NaOH und NaX, wobei X für mindestens eines der Ionen Cl", Br und )- sieht, in ein Reaktionsgefäß
eingefüllt wird, das Rcakiionsgefäß verschlossen und in ihm ein hoher Druck eingestellt wird, das
Reaktionsgefäß auf eine Temperatur über 3%"C
erhitzt und auf einer solchen Temperatur gehallen wird, bis das AI2O1 und das S1O2 aufgelöst sind, das
Reaktionsgefäß anschließend abgekühlt wird, die gebildeten Sodalith-Teilchen danach auf etwa 900'C
in reduzierender Atmosphäre erhitzt werden und schließlich die Sodalith-Teilchen auf das Substrat
aufgebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß eine Suspension verwendet wird, die NaOH und
NaX im Überschuß über die stöchiometrischen
Mengen enthält, daß der Druck im gefüllten Reaktionsgefäß auf βΚβ bis 1074 bar eingestellt wird,
daß das gesamte Reaktionsgefäß auf eine einheitliche Temperatur erhitzt wird, daß es so schnell
abgekühlt wird, daß im wesentlichen kugelförmige Sodalith-Teilchen etwa gleichen Durchmessers ausfallen
und daß die Erhitzung der Sodalith-Teilchen so lange vorgenommen wird, bis das .Sodalith 10 bis
20 Gewichtsprozent des NaX verloren hat.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mengenverhältnisse so gewählt
werden, daß die überstehende Flüssigkeit der Suspension NaOH in einer Konzentration iner 2 η
und NaX in einer Konzentration über 0,1 η enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die überstehende Flüssigkeit der
Suspension NaOH in einer Konzentration von etwa 3 η und NaX in einer Konzentration von etwa 0,3 η
enthält und daß die Suspension auf etwa 4000C erhitzt wird.
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