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Verfahren zur tierstellung von modifizierten Copolymerisaten Zusatz
zu Patent .......... (Anmeldung P 22 15 268.7) Die Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren zur schonenden Herstellung von modifizierten Copolymerisaten, die an Carboxylgruppen
gebundene Kationen mehrwertiger Metalle enthalten und ihre Verwendung.
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Gegenstand der Ilauptanmeldung ist ein Verfahren zur schonenden herstellung
von modifizierten Copolymerisaten, die an Carboxyl-Gruppen gebundene Kationen mehrnfertiger
Metalle enthalten, aus Copolymerisaten, die Anhydridgruppen und gegebenenfalls Carboxylgruppen
und/oder andere Carboxylgruppen bildende Reste enthalten, dadurch gekennzeichnet,
daß derartige Copolymerisate in Lösung beim Temperaturen von 50 - 1800 C zunächst
mit Alkoholen,Wdie bis zu zwei liydroxylgruppen enthalten, von denen wenigstens
eine primär oder sekundär ist, in der leise umgesetzt werden, daß die Anhydridgruppen
wenigstens zum Teil in iialbestergruppen übergeführt werden, wobei das Lösungsmittel
mit Wasser nur so weit mischbar ist, daß sich damit zwei Phasen bilden, und-daß
das Reaktionsprodukt mit salzbildenden Verbindungen von mehrwertigen Metallen in
Gegenwart von Wasser bei Temperaturen von 50 - 1200 C umgesetzt wird.
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Die ilerstellung und Verwendung von Harzprodukten mit Carboxylatgruppen
ist an sich bekannt. Z.B. werden Naturharze, die im wesentlichten aus Harzsäuren
bestehen, oder die durch verschiedene Reaktionen daraus hergestellten künstlichen
Harze dadurch modifiziert, daß man die Carboxylgruppen solcher Produkte durch Salzbildung
neutralisiert, wodurch sich bestimmte Eigenschaften verbessern lassen und vor allem
ihr Erweichungspunkt erhöht wird. Wegen der dabei im allgemeinen erwünschten tiolekülvergrößerung
wird die Salzbildung durchwegs mit zweiwertigen Kationen, besonders Zink und/oder
Calcium durchgeführt, wobei zur Steigerung des Effektes möglichst hohe, vielfach
sogar den Säuregruppen annähernd äquivalente Kationenmengen
verwendet
werden.
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Für die herstellung dieser Salzc sind im wesentlichen zwei Verfahren
bekannt, nämlich die Umsetzung der Ausgangsharze in geschmolzener Form mit einer
reaktionsfähigen Verbindung des zweiwertigen Metalles oder das übliche Verfahren
der doppelten Umsetzung, daß heißt, wobei das Ausgangsharz zuerst in ein Alkalisalz
in Gegenwart oder Abwesenheit eines Lösungsmittels umgewandelt und anschließend
das leicht zugängliche Alkalisalz mit einer reaktionsfähigen Verbindung des zweiwertigen
Metalls umgesetzt wird. Das Verfahren der doppelten Umsetzung stellt
dabei
die bezUglich der Ausgangsstoffe rnaterialaufwendigere Variante dar. Sie weist zudem
den Nachteil auf, daß die im Harz enthaltene Kationenmenge nur recht ungenau eingestellt
werden kann. Die Umsetzung nach dem Schmelzverfahren ist hingegen wirtschaftlicher.
Die Reaktionstemperatur hängt hiervon der Art des Pusgangsharzes ab, wird aber auch
von der Reaktionsfähigkeit der eingesetzten Verbindung des zweiwertigen Metalles
mitbestimmt. So sind z.B. bei sauren Naturharzen, wie Kolophonium, Temperaturen
über 200°C zur Reaktion erforderlicn.
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zur Verbesserung der physikalischen und anwendungsteennischen EigenFchaften
von synthetischen, mit Maleinsäureanhydrid modifizierten Kohlenwasserstoffharzen
wurde ebenfalls die Salzbildung, vor allem mit Calcium, durchgeführt. Nach einem
der bekannten Verfahren wird das Harz bei Temperaturen über 2000C, bevorzugt bei
260°C, mit einer Verbindung eines zweiwertigen Metalles umgesetzt. Es stellte sich
jedoch heraus, daß die Umsetzung auf Schwierigkeiten stößt. Die angewendeten hohen
Temperaturen können nlich zu Zersetzungserscheinungen fUhren, so daß es erwAnseht
war, die Herstellungsweise der modifizierten Kohlenwasserstoffharze noch zu verbessern.
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Die vorstehenden Nachteile werden durch das erfindungsgemäße Verfahren
vermieden, das in einfacher Weise die schonende Herstellung von modifizierten Kohlenwasserstoffharzen
gestattet, die an Carboxylgruppen gebundene Kationen mehrwertiger Metalle enthaLten.
Als Ausgangsmaterial dienen dabei Kohlenwasserstoffharze, e durch Carboxylgruppen-Einheiten
modifiziert worden sind. Getnäß der Erfindung werden derartige Kohlenwasserstoffharze
in Lösung bei Temperaturen von 50 bis 180°C zunächst mit Alkoholen, die bis zu zwei
Hydroxylgruppen enthalten, von denen wenigstens eine primär oder sekundär ist, in
der Weise. umgesetzt, daß die Anhydridgruppen wenigstens zum Teil in Halbestergruppen
übergefiihrt
werden, wobei das Lösungsmittel mit Wasser nur so
weit mischbar ist, daß sich damit zwei Phasen bilden, und daß das Reaktionsprodukt
mit salzbildenden Verbindungen von mehrwertigen Metallen in Gegenwart von Wasser
bei Temperaturen von 500 C bis 1200 C umgesetzt wird. Unter " Carboxylgruppen-Einhe
itenn sind hierbei in erster Linie Verbindungen zu verstehen, die Anhydridgruppen
viclnaler Säuregruppen enthalten oder auch Verbindungen mit vicinalen Carboxylgruppen
und»oder andere, vicinale Carboxylgruppen bildende Reste, wie Ester- oder Halbestergruppen,
Wenn ein festes Harz hergestellt werden soll, werden vorzugsweise noch vorhandene,
nicht an Metallionen gebundene vicinale Halb-estergruppen praktisch vollständig
wieder zum Anhydrid umgesetzt, z.B. durch Erhitzen auf 100 bis 2i0, insbesondere
150 bis 210°C. Dabei wird der halbesterartig gebundene Alkohol wieder abgespalten.
Das verwendete Lösungsmittel soll mit Wasser nur begrenzt unter Bildung von zwei
Phasen mischbar sein.
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Die Methode gestattet es, die Menge der aufgespaltenen Anhydridgruppen
und das Ausmaß der Salzbildung beliebig einzustellen und die Eigenschaften der Umsetzungsprodukte
damit an den beabsichtigten Verwendungszweck anzupassen, ohne daß zur diesen unerwünschte
Nebenwirkungen entstehen. Außerdem haben die Endprodukte gegenüber den Ausgangsstoffen
einen höheren Erweichungspunkt und eine vom Ausgangsharz nicht sehr verschiedene
Farbzahl.
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Das erflndungsge,mäBe Verfahren eignet sich für alle mit Carboxylgruppen-Einheiterltnodifizierten,
im besonderen rür Anhydridgruppen enthaltende Kohlenwasserstoffharze, die in den
verwendeten Lösungsmitteln löslich sind. Es bringt insofern einen beachtlichen technischen
Fortschritt
mit sich, als die Herstellung von durch Salzgruppen modifizierten Harzen, ausgehend
von Anhydridgruppen vicinaler Säuregruppen enthaltenden Polymerisaten unter so schonenden
Bedingungen bisher nicht möglich war. Insbesondere würde, wie gefunden wurde, eine
partielle direkte Verseifung der Anhydridgruppen zu den Salzen, gegebenenfalls in
der Weise, daß zunächst mit Wasser hydrolisiert würde, unter so schonenden Bedingungen
nicht möglich sein; insbesondere werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren keine
Zersetzungsprodukte gebildet.
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Die Herstellung der Kohlenwasserstoffharze erfolgt im allgemeinen
in an sich bekannter Weise durch Polymerisation von Erdölfraktionen, die zwischen
-20 und +2800C sieden, in Gegenwart von Friedel-Crafts-Katalysatoren. Geeignete
Erdölfraktionen zur Herstellung der Kohlenwasserstoffharze fallen z.B. bei der Herstellung
von ungesättigten Monomeren, wie ethylen und Propylen, durch Cracken, z.B. mit Wasserdampf,
in wechselnder Zusammensetzung an. Nach Bedarf werden diese Destillate weiter in
Unterfraktionen zerteilt und gegebenenfalls wieder, zur Erzielung bestimmter Produkteigenschaften,
in wechselnden VerhEltnissen zusammengemischt oder aber mit einzelnen Monomeren
künstlich angereichert.
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Als Monomere für die Herstellung dieser Harze werden vorzugsweise
Vinylaromaten, wie Styrol undXoder dessen Derivate, wie a-Methylstyrol, die verschiedenen
Vinyltoluole, Inden oder dessen Derivate, z.B. Alkylinden, besonders Methylinden,
ferner acyclische oder cyclische Olefine und/oder Diolefine, wie Mono olefine mit
2 bis 9 C-Atomen, z.B. Propylen, Butylen, Isobutylen, genannt Octen, Butadien, Isopren;
Cyclo- oder Dicyclopentadien@- Bevorzugt eignen sich solche Harze für die Zwecke
der Erfindung, die mindestens 50 % cycloaliphatische und/oder aromatische Monomere
enthalten.
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Die Monomeren-Gemische können im allgemeinen bei Temperaturen unter
lOO0C in Gegenwart von Friedel-Crafts-Katalysatoren, wie Aluminiumtrichlorid oder
Bortrifluorid polymerisiert werden.
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Die Modifikation dieses Kohlenwasserstoffharzes kann nach ebenfalls
bekannten Methoden erfolgt sein, z.B. thermisch, durch eine energiereiche Strahlung,
wie Elektronenstrahlen oder ultraviolette Strahlen, oder radikalisch, z.B. durch
Peroxyde, herbeigefUhrte Anlagerung von Verbindungen, die Carboxylgruppen-Einheiten
und copolymerisierbare Bindungen enthalten'vorzugs weise von a,ß-ungesätt igtem
Dicarbonsäureanhydrid.
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Beispielsweise besteht eine Möglichkeit der Einführung von Säureanhydrid
durch thermische Aniagerung an das Kohlenwasserstoffharz in Schmelzfluß, gegebenenfalls
auch gemeinsam mit weiteren Go-monometen.
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Die modifizierten Kohlenwasserstoffharze können noch bis zu 50 Äquivalent
fiJ vorteilhaft bis zu 25 Äquivalent %, an freien Carboxylgruppen und/oder anderen
Carboxylgruppen bildenden Resten wie Ester-, Halbester-, Amidgruppen enthalten.
Der Prozentwert ist dabei auf die Gesamtmenge an Carboxylgruppen bezogen, und zwar
ohne RUcksicht darauf, ob sie als solche oder in Form von Carboxylgruppen bildenden
Derivaten einschließlich der Anhydride vorliegen.
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Geeignete Anhydride sind z.B. Schhe von Maleinsäure, Citraconsäure,
Itaconsäure und Aconitsäure, -l,2-oder -4,5-Tetrahydrophthalsäure, gegebenenfalls
deren Halogenderivate; Es können aber auch die entsprechenden verseifbaren Verbindungen
dieser Säuren, jeweils einzeln oder im Gemisch eingesetzt werden.
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Die vermittelnde Wirkung der Alkohole erfolgt in der Weise, daß ein
Großteil, z.B. 30 bis 90 der Anhydridgruppen zunächst zum Halbester umgesetzt wird;
z.B. löst man das Harz in einem geeigneten Lösungsmittel, z.B. einem den nachstehend
genannten, erhitzt nach Zugabe einer geeigneten Menge des Alkohols bis zur Blldung
des Halbesters auf Temperaturen zwischen 50 und 180°C , damit sich diese Alkohole
nicht verflüchtigen. Zu diesem Zweck kann man gegebenenfalls auch unter Druck arbeiten.
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Die Menge des Alkohols sollte der Molmenge an Anhydridgruppen, die
in die Salzform übergefuhrt werden sollen, mindestens äquivalent sein; sie kann
aber natürlich auch größer sein; danach wird der Halbester bei 50 bis 1200C mit
den salzbildenden Verbindungen der mehrwertigen Metalle umgesetzt.
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Die Reaktionsbedingungen sind also derart, daß keine thermische Dopolymerisation
zu befürchten ist.
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Als Alkohole sind aliphatische oder cycloaliphatische Alkohole mit
bis zu 10 C-Atomen bevorzugt. Deren Halbester sollten sich wieder leicht zum Anhydrid
umsetzen lassen. Vorzugsweise sind alle Hydroxylgruppen primär oder sekundär. Wenngleich
auch Alkohole mit aromatischen Resten brauchbar sind, sind doch die niedrig-molekularen
aliphatischen Alkohole, wie äthanols n- oder Isopropanol, n- oder IsobutanolS Hexanol,
Athylenglykol bzw. dessen Monomethyl- oder -ithyläther bevorzugt. Auch Gemische
können verwendet werden.
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Das nach dem Verfahren verwendete Lösungsmittel soll das Ausgangsharz
lösen, mit dem eingesetzten Alkohol verträglich, mit Wasser aber nicht in jedem
Verhältnis mischbar sein, so daß es gelingt, ein Zweiphasensystem-aus Wasser und
Lösungsmitteln aufzubauen. Es eignen sich auch Lösungsmittelgemische, die diesen
Bedingungen genügen. Beispiel von geeigneten Lösung mitteln sind Benzol, Toluol,
Xylol, Tetrahydronaphthalin, Cumol, Cymol, handelsübliche Aromatengemi5che und solche
primären und
sekundären Alkohole mit bis zu 10 C-Atomen, die mit
Wasser nur begrenzt mischbar sind. Die Menge des eingesetzten Lösungsmittels hängt
stark vom Ausgangsharz und dessen Viskosität im gewählten Lösungsmittel ab. Man
wird bestrebt sein, leicht rührfähig Lösungen zu erhalten. Im allgemeinen werden
20 bis 70sie Lösungen eingesetzt.
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Als salzbildende Metallverbindung können beliebige reaktive Verbindungen
verwendet werden, z.B. Formiate oder Azetate.
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Jedoch stellt sich bei der Umsetzung mit derartigen Verbindungen ein
Umsetzungsgleichgewicht ein, das durch destillative Entfernung der gebildeten freien
Säure verschoben werden muß. Es ist daher bevorzugt, die Oxyde, Carbonate und, soweit
zugänglich, auch die Hydroxyde zu verwenden. Bevorzugt sind Verbindungen von Metallen
der zweiten Gruppe des Periodischen Systems,wie des Magnesiums, Calciums, Bariums
und Zinks; jedoch können auch Verbindungen der dritten Gruppe, wie Aluminium,verwendet
werden oder auch der vierten Gruppe, wie des Zinns. Bevorzugt erfolgt die Zugabe
der salzbildenden Metallverbindung in Form einer wäßrigen Aufschlämmung oder aber,
z.B. wenn Barium als Kation vorliegt, als wäßrige Lösung. Die Menge des verwendeten
Wassers liegt im allgemeinen zwischen 5 und 50 Gewichts-%, bezogen auf den gesamten
Ansatz, kann aber diese Grenzen sowohl übeX5ls auch unterschreiten.
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Die Reaktionsprodukte können in Form der bei der Reaktion erhaltenen
Lösung oder in reiner Form, z.B. durch schonende Destillation, gewonnen werden.
Wenn die zur Rückbildung der gstergruppen angewandte Temperatur in der Nähe des
Siedepunktes des Lösungsmittels liegt, kann die Rückbildung der Anhydridgruppe und
die Abdestillation des Lösungsmittels in einem Verfahrensschritt durchgeführt werden.
Dies gilt insbesondere, wenn das Lösungsmittel recht niedrig siedet.
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Die entstehenden Harze sind klare Produkte, deren Farbzahl in 50%iger
Toluollösung nicht wesentlich von der des Ausgangsharzes abweicht. Sie besitzen
gegenüber den Ausgangsharzen den Vorteil eines höheren Erweichungspunktes und zeigen
somit keinerlei Zersetzungserscheinungen.
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U!n die Utnsetzung zu charakterisieren, wird der Prozentsatz der zum
Salz umgesetzten Carboxylgruppen eingeführt: P = (Mole Carboxylatgruppen) . 100
X . (ole Carboxylgruppen) Unter (Mole Carboxylatgruppen) ist die Anzahl der Mole
der salzartigen -COO(-)-Gruppe zu verstehen, die sich in der Gewichtseinheit des
Harzes befinden. (Mole Carboxylgruppen) sind die Mole an Carboxylgruppen, die vor
der Reaktion mit dem Metall in der Gewichtseinheit vorhanden sind, wobei jene Carboxylgruppen
mitgezählt werden, die nach einer Umsetzung der eingebauten Carboxylgruppen-Einheiten
zur Säure entstehen würden.
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Der Wert P kann zwischen Ar und 100 schwanken. Die Einstellung A ses
Wertes hängt von dem Anwendungszweck ab, für den das Produkt verwendet werden soll.
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Das Verfahren ist jedoch technisch besonders elegant im allgemeinen
bei Umsetzungen bis zu P-Werten von 1 bis 60, vorzugsweise bis 5D,.Die Erfahrung
hat gelehrt, daß bei zu weitgehender Salzbildung eine anschließende Abdestillation
des Lösungsmittels und des Alkohols auf Schwierigkeiten stößt. Der genannte Grenzwert
für P, ab dem diese Schwierigkeiten auftreten können, hängt stark von der Viskosität
und Verseifungszahl des Ausgangsharzes ab und zwar in den Sirme, daß niedrige Viskositaten
und niedrige zu Verseifungszahlen nonere Frozentsätze P e1nJ tellen gestatten.
Für
das Verfahren eignen sich Harze mit den verschiedensten Molekulargewichten und Säurezahlen,
solange sie in den erfindungsgemä.ß verwendeten Lösungsmitteln lösLich sind.
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Die Art der keine Säure- bzw. Anhydridgruppen Ist tragenden Monomeren
Mon nur zweitrangiger Bedeutung.
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Es ist auch möglich, im Gemisch mit den anhydridgruppenhaltigen Polymerisaten
auch andere carboxyl- oder anhydridgruppenhaltige Harze, die als solche auch bei
z.B. über 200°C durchgeführter Salzbildung keine Zersetzungserscheinungen zeigen,
in der erfindungsgemäßen Weise in Salze zu überführen. Vor allem trifft das auf
jene Fälle zu, bei denen im Gernisch mit den Anhydrid gruppenhaltigen Polymerisaten
Säuregruppen enthaltende Naturharze, wie Kolophonium, Tallharz oder deren Abkömlinge,der
Salzbildung unterzogen werden.Als Abkömmlinge seien z.B.
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Additionsprodukte von Maleinsre, Maleinsäureanhydrid oder Fumarsäure
an Harzsäuren oder Kondensationsprodukte aus Harzsäuren und Phenolharzen genannt.
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Wenn schon die Umsetzung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren um 100°C
erfolgt, so soll im Falle der Herstellung von Festharzen die Aufarbeitung unter
Bedingungen erfolgen, die zwar einerseits eine thermische Zersetzung des synthetischen
Harzes vermeiden, es aber andererseits gestatten, den im Falle einer bewußt unter
P = lOCXeingestellten Neutralisation vorhandenen Halbester zum cyclischen Anhydrid
zu schließen. Im allgemeinen wird eine Zersetzung vermieden werden können, wenn
die Temperatur des Gutes bei einer Destillation die Grenze von 21000 nicht übersteigt,
wobei ein Temperaturbereich von 150 bis 2100C bei einem Druck von 10 bis 50 mm je
nach dem Siedepunkt des Alkohols besonders vorteilhaft ist.
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Ein besonders zweckmäßiges Verfahren zur Abtrennung des Lösungsmittels
stellt die Destillation im Dtlnnschichtverdampfer dar.
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Mit dieser Methode gelingt es, die Destillation unter größtmöglicher
Schonung des Harzes durchzuführen. Dabei kann es besonders vorteilhaft sein, zunächst
das Wasser,gegebenenfalls
azeotropisch und eventuell unter Rückführung
des Lösungs-bzw. Schleppmittels abzudestillieren oder durch Absetzenlassen abzutrennen.
Im allgemeinen Wird man wegen der Emulsionsbildung die zuerst genannte Möglichkeit
der Wasserentfernung wählen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren sind natürlich die verschiedensten
Abänderungen möglich, solange die Gewähr gegeben ist, daß keine thermische Zersetzung
des modifizierten Harzes eintritt. Beispielsweise muß das Ausgangsharz gar nicht
erst in fester From vorliegen.
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Liegt ein Ausgangsharz mit besonders reaktionsträgen Anhydridgruppen
vor, so kann zur Beschleunigung der Halbesterbildung ein in dem Lösungsmittel löslicher
Veresterungskatalysator zugegeben werden, z.B. Pyridin oder Alkalialkoholate, wie
Lithium- oder Natriummethylat, -äthylat, -butylat oder -phenolat.
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Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet es nun, die Salzbildung von
synthetischen,anhydridgruppenhaltigen Harzen mit mehrwertigen Metallen in einer
bequemen und vor allem schonenden Weise herbeizuführen und damit diese Harze in
besonderer Qualität für die verschiedensten Zwecke zugänglich zu machen.
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Dies gilt auch für solche Produkte, die nach dem erfindungsgema'ßen
Verfahren aus anhydridgruppenhaltigen Polymerisaten und Säuregruppen enthaltenden
Naturharzen oder deren obengenannten Abkömmlingen erhalten werden. Die nach dem
Verfahren hergestellten Harze sind klare Produkte mit einer Farbzahl, die nicht
wesentlich von der des Ausgangsharzes verschieden ist.
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Sie besitzen gegenüber den Ausgangsharzen den Vorteil eines höheren
Erweichungspunktes und zeigen unter sonst gleichen Bedingungen eine höhere Viskosität.
Sie können für die verschiedensten Zwecke als Kunstharzkomponente in kunstharzhaltigen
Massen
Verwendung finden, z.B. als Bindemittel in Anstrichmitteln oder Druckfarben, als
Zusatzstoff zu Klebmassen, als Verdl ck ungsmittel, Textilbehandlungsmittel, für
Imprägnierungen oder dergleichen.
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Die folgenden Beispiele der Vergleichsversuch zeigen deutlich die
Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens. Zur besseren Übersicht wurden die wesentllchsten
Daten der Harze zusammen mit denen der Ausgangsharze in einer Tabelle zusammengestellt.
Die Harze wurden durch den Erweichungspunkt nach der Kapillarmethode, durch die
Viskosität und Farbzahl einer zeigen Harzlösung in Toluol bei 20°C charakterisiert.
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Beispiele: 1.) Als Ausgangmaterial dient ein Harz mit der Säurezahl
8, das durch kationische Polymerisation einer bei der Erdölerackung anfallenden
Fraktion, die als wesentliche Monomere Styrol, die verschiedenen Vinyltoluole und
Inden enthält, hergestellt und an das nachträglich 2 aewX (bezogen auf das Polymerisat)
Maleinsäureanhydrid angelagert wurde, 300 g des Harzes wurden in 600 g Xylol und
100 g Isobutanol gelöst und 2 Stunden unter Rückfluß gekocht. Anschließend wurde
eine Aufschlämmung von l,77g Calciumhydroxyd in 50 ml Wasser zugegeben und weitere
3 Stunden unter Rückfluß gekocht. Darnwurden die Lösungsmittel abgetrieben und das
Harz bei 21000 kurz im Wasserstrahlvakuum getrocknet. Das entstandene Harz hatte
P = 50%.
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2.) Als Ausgangsharz diente ein Harz mit der Säurezahl 35, das durch
thermische Anlagerung von 6% Maleinsäureanhydrid an ein durch kationische Polymerisation
von Erdölfraktionen,die Styrol, die verschiedenen Vinyltoluole und Inden als polymerisierbare
Monomere enthalten, hergestelltes Kohlenwasserstoffharz
erhalten
war. 150 g dieses Harzes wurden in 300 g Xylol und 50 g Isobutanol gelöst und 2
Stunden unter Rückfluß gekocht. Anschließend wurde eine Aufschlämmung von 1,13 g
Magnesiumoxyd in 50 ml Wasser zugegeben und weitere 3 Stunden gekocht. Die Lösungsmittel
wurden abdestilliert und das Harz zur Trocknung bis 2100C im Wasserstrahlvakuum
erhitzt. Es entstand ein Harz mit P = 30%.
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3.) 150 g des Ausgangsharzes von Beispiel 2 wurden in 300 g Xylol
und 50 g Isobutanol gelöst und 2 Stunden gekocht.
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Es wurden 1,44 g Bariumoxyd und 50 ml Wasser zugefügt und abermals
3 Stunden gekocht. Die Aufarbeitung erfolgte wie nach Beispiel 1. Es wurde ein Harz
mit P = 10% erhalten.
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4.) Es wurde wie in Beispiel 3 gearbeitet mit der einzigen Abweichung,
daß statt Bariumoxyd 2,29 g Zinkoxyd zugegeben wurde. Das entstandene Harz hatte
P = 30%.
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Vergleichsversuch 300 g des Ausgangsharzes von Beispiel 2 wurden unter
Stickstoff aufgeschmolzen, Zur Schmelze wurden 4,58 g Zinkoxyd gefügt. Dieses Gemisch
wurde innerhalb einer halben Stunde auf 2600C geheizt und bei dieser Temp,eratur
3 Stunden gehalten.
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Anschließend wurde 5 Minuten lang Wasserstrahlvakuum bei 2600C angelegt,
wobei 9 g Destillat übergingen. Nach Abkühlung wurde ein Harz mit P = 30 erhalten.
Die übrigen Daten (siehe Tabelle) zeigen deutlich, daß die Umsetzung von Zersetzungen
begleitet ist.
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erfindunnsnemäßen Im Gegensatz zu den Produkten Beispiel die sich
zut als tier Bindemittel für Druckfarben eignen, ist das Produkt des vorliegenden
Vergleichsversuchs aufgrund der Ziersetzungsersohe inungen wesentlich weniger für
diesen Zweck geeignet.
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T A B E L L E Beispiel Erweichungspunkt Viskosität Farbzahl Ausgangsharz
Endprodukt Ausgangsharz Endprodukt Ausgangsharz Endprodukt 1 120°C 120°C 26,5 cP
32 cP 55 80 2 148°C 155°C 180 cP 1540 cP 60 125 3 148°C 153°C 180 cP 250 cP 60 100
4 148°C 148°C 180 cP 1100 cP 60 125 Vergleichs- 148°C 140°C 180 cP 65 cP 60 >300
versuch