DE1073135B - Losungsmittelfreie warmehartbare Elektrodrahtlacke - Google Patents

Losungsmittelfreie warmehartbare Elektrodrahtlacke

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DE1073135B
DE1073135B DENDAT1073135D DE1073135DA DE1073135B DE 1073135 B DE1073135 B DE 1073135B DE NDAT1073135 D DENDAT1073135 D DE NDAT1073135D DE 1073135D A DE1073135D A DE 1073135DA DE 1073135 B DE1073135 B DE 1073135B
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acid
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resin
paint
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DENDAT1073135D
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Hans Joachim Beck Hamburg und Dr Hans Dannenbaum Hamburg Altona Dr
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Dr Beck a Co GmbH Ham burg
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Publication of DE1073135B publication Critical patent/DE1073135B/de
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    • C09D167/00Coating compositions based on polyesters obtained by reactions forming a carboxylic ester link in the main chain; Coating compositions based on derivatives of such polymers
    • C09D167/06Unsaturated polyesters having carbon-to-carbon unsaturation
    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01BCABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
    • H01B3/00Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties
    • H01B3/18Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties mainly consisting of organic substances
    • H01B3/30Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties mainly consisting of organic substances plastics; resins; waxes
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Description

  • Lösungsmittelfreie, wärmehärtbare Elektrodrahtlacke Es ist seit langem bekannt, stromführende Drähte, wie sie zur Herstellung von Spulenkörpern, Zuleitungen, Wicklungen aller Art u. dgl. dienen, durch einen überzug -von Isolierlacken gegen alle nachteiligen Folgen, wie Kurzschlüsse, Stromentzüge, Berührungsschäden u. dgl., zu schützen.
  • Die bisher verwendeten Isolierlacke haben selbst in ihren Spitzenqualitäten bestimmte gemeinsame, als nachteilig empfundene Eigenschaften. Diese Lacke bestehen aus einem Harzkörper, der etwa 30 bis 6011/o der Gesamtmasse beträgt, -und aus flüchtigen Lösungsmitteln. Dieser letztere Bestandteil bringt beträchtliche wirtschaftliche und betriebliche Belastungen mit sich. Die Aufbringung eines Lackfilmes von einer gegebenen Dicke benötigt einen vielfach wiederholten Bestrich, der-um so öfter erfolgen muß, je geringer der Körpergehalt des Lackes ist. Die Entfernung der Löserdämpfe verlangt eine wirksame Absaugevorrichtung und erschwert erheblich die Einregulierung der Temperatur. Die Gegenwart flüchtiger Lösungsmittel ist auch für die Lackfilme, aus denen sie nur schwer und unvollständig entfernbar sind, denkbar nachteilig. Die verwendeten Löser sind zumeist gut brennbar und ihre Dämpfe explosiv, sie stellen daher eine bedrohliche Gefahrenquelle dar.'Da diese Lösungsmittel in den seltensten Fällen wiedergewonnen werden, belasten sie als verlorener Posten den Preis des Lackes erheblich und setzen damit der Qualität des Produktes unübersteigbare Grenzen. Dazu kommen sonstige Nachteile in gewerblicher und hygienischer Hinsicht, z. B. die gesundheitliche Gefährdung.
  • Es wurde schon vorgeschlagen, elektrische Leiter, insbesondere Kabel, deren Verbindungsstücke usw. durch Behandlung mit Gießharzen in dickschichtige kompakte«Gießlinge einzubetten und so elektrisch zu isolieren, wobei man noch polymerisierbare Polyesterkunstharze ohne Anwendung von flüchtigen Lösungsmitteln mit Monomeren vermischte und das Gemisch unter Zusatz eines Peroxydes als Katalysator beispielsweise an der Verbindungsstelle von Leitungen zur Auspolymerisation brachte.
  • Nach diesem Verfahren wurden zum Aufbau des Gießharzes beispielsweise als Esterkomponente ungesättigte Alkohole mit bis zu 10 C-Atomen und als Säuren Oxalsäure, Zitronensäure oder Titansäure verwendet und die Polymerisation beispielsweise in der Gießform bei 15 bis 20' C durchgeführt.
  • Es ist an sich bekannt, daß ungesättigte Polyesterharze gute elektrische Eigenschaften besitzen. Sie eignen sich in der üblichen Form aber nicht für die Drahtlackierung. Die normalen Polyesterharze sind für diesen Zweck zu spröde und zuwenig alterungsbeständig.
  • Die Erfindung bezieht sich nun auf Elektrodrahtlacke, die auf elektrisch zu isolierende Drähte als eine sehr dünnschichtige, lackähnliche Kunstharzhaut aufgebracht und bei der die obenerwähnten Nachteile unter weitgehender Beibehaltung der üblichen Auftragstechnik vermieden werden.
  • Die Erfindung betrifft lösungsmittelfreie, wärmehärtbare Elektrodrahtlacke auf Basis von ungesättigten, noch polymerisierbaren Polyestern und copolymerisationsfähigen, flüssigen Monomeren, z. B. Styrol, und gegebenenfalls Katalysatoren bzw. Gemischen von solchen. Nach der Erfindung sollen diese Lacke solche ungesättigten Polyester enthalten, die von polaren Gruppen mit beweglichen H-Atomen, besonders von sauren und bzw. oder alkalischen Gruppen, befreit sind, und zwar a) durch Zusatz von Verbindungen als Beschleuniger wirkender Metalle, wie Kobalt, oder b) durch an sich bekannte Blockierung mit Isocyanatverbindungen oder c) durch Umsetzung von Kohlenwasserstoff-Formaldehyd-Harzen.
  • Der erfindungsgemäße Lack ist ein möglichst reines und von polaren Gruppen mit beweglichen Wasserstoffatornen, insbesondere von sauren und bzw. oder alkalischen Gruppen, freies Gemisch von ungesättigten, langkettigen, polymerisierbaren Polyestern, die im Molekül eine bis mehrere Doppelbindungen und gegebenenfalls Äthergruppen enthalten, mit flüssigen, =gesättigten, polymerisierbaren Monomeren von hohem Siedepunkt und guter Vernetzbarkeit, insbesondere vinylaroniatischen Kohlenwasserstoffen und höheren Allylestern, mit mindestens einer Doppelbindung im Molekül.
  • Der Lack wird in an sich bekannter Weise auf den laufenden Draht ein- oder mehrmalig aufgetragen und in einer oder mehreren Erhitzungszonen copolvmerisiert. Es wurde gefunden, daß man günstige Ürgebnisse vor allem dann erhält, wenn man Systeme von möglichst niedrigem Dampfdruck und möglichst hoher Polymerisationsgeschwindigkeit unter solchen Bedingungen verarbeitet, daß die Polymerisation möglichst nicht durch Verdampfungsvorgänge gestört wird.
  • Es wurde des weiteren gefunden, daß für den Aufbau der Lacksysteme vor allem die Beachtung der folgenden Punkte wesentlich ist: 1. Es muß ein Harzkörper verwendet werden, der möglichst wenig flüchtig, in hohem Maße thermostabil, zur Ausbildung von mechanisch hochwertigen, haftfesten Lackfilmen bestens geeignet ist und eingestreute Doppelbindungen enthält, von denen aus die Quervernetzung mit den polymerisierbaren Monomeren erfolgt.
  • Als besonders leicht zugänglich und gut geeignet haben sich bei den bisherigen Versuchen Stoffe vom Typ langkettiger Ester bewährt, die vorzugsweise aus gesättigten und anteilig auch ungesättigten mehrwertigen Alkoholen und Carbonsäuren herstellbar sind, wobei eine außerordentliche Variationsbreite in der Wahl der Ausgangsstoffe, insbesondere unter Berücksichtigutig solcher Gesichtspunkte möglich ist, die sich als spezifisch für wertvolle Drahtlacke erwiesen haben (langkettige, elastifizierende Komponenten). Beispielsweise seien genannt: als Vertreter der mehrwertigen Alkohole Stoffe wie Glycol, die isomeren Butandiole, Hexandiol, anteilig gewünschtenfalls die bekannten Triole (Glycerin, Hexantriol, Trimethylolpropan) bzw. deren Monoäther oder Monoester.
  • Als Säuren kommen neben der gesättigten Dicarbonsäurereihe (z. B. Bernstein-, Glutar-, Adipin-, Sebacinsäure) auch ungesättigte Verbindungen, wie z. B. Maleinsäure, Itaconsäure, Fumarsäure und dimerisierte Fettsäuren, in Betracht oder die Tricarbonsäuren, wie die Zitronen- und Aconitsäure, oder aromatische Dicarbonsäuren, wie die Phthalsäuren. Man baut die Harze im allgemeinen so auf, daß langgestreckte Ketten entstehen. Man berücksichtigt hiersei besonders zweckentsprechende räumliche Anordnungen (Lackdraht!) und/oder besondere reaktionsfähige, z. B. freie 0 H-Gruppen für spätere Zwecke und sorgt dafür, daß auf ein Teilmolgewicht von etwa 1000 jeweils etwa zwei bis vier ansprechbare Doppelbindungen vorhanden sind.
  • 2. Es wurde ferner gefunden, daß eine gewisse Menge an Äthersauerstoff unerläßlich ist, wenn man klebfreie und gut alterungsbeständige, glatte Lackflächen erzielen will. Die Einführung von Äthersauerstoff ist auf verschiedenen Wegen möglich. So kann man mehrwertige Alkohole in Form ihrer Äther benutzen, indem man beispielsweise Verbindungen der Polvglvcolreihe verwendet, welche der folgenden allgemeinen Formel entsprechen: Ho - (CH2 - CH2 -0 -)n-I-I (n = mindestens 2). Hierbei können Kohlenstoff-Sauerstoff-Ketten von beachtlicher Länge eingebaut werden, welche nicht nur zahlreiche Ätherbrücken, sondern auch eine hochgradige Elastifizierungswirkung mitbringen, also gerade das, was bei Drahtlacken besonders erwünscht ist. Man kann aber auch beispielsweise Glycerinmonoäther oder Äthercarbonsäuren verwenden, z. B. die bekannte Diglycolsäure H 0 0 C - C H2 - 0 - C H., - C 0 0 H, Neben dem unter Beachtung der unter 1 und 2 angeführten Gesichtspunkte hergestellten Polyesterharz verwendet man als Monomere vorteilhaft niedriginolekulare, mehr oder weniger stark ungesättigte Verbindungen. Diese haben eine doppelte Funktion auszuüben. Sie sollen einerseits bis zu dem Zeitpunkt, an dem das aus dem Polyesterharz und Zusatzstoff gebildete System auf den Draht aufgetragen wird, vorübergehend als Lösungs- oder Verdünnungs- oder Fließreguliermittel für die Polyesterharze dienen und andererseits nach dem Auftragen auf den Draht unter Mischpolymerisation mit dem ungesättigten Polyesterharz als Harzbaustein in den Lackfilm eingehen.
  • Es wurde gefunden, daß zweckmäßig möglichst hoch siedende polymerisationsfreudige Verbindungen verwendet werden, da bei diesen die Verluste durch Verflüchtigung am geringsten sind. Da-her wird man vorteilhaft Styrol besser durch Methyl- oder Dichlorstyrol ersetzen, anteilig auch z. B. durch Vinylcarbazol. Geeignet sind auch verschiedene Ester aus ungesä.ttigten ein- oder niehrwertigen Säuren und Alkoholen, wie z. B. Malein-, Zittonensäure oder Akonitsäure, Allylialkehol, gemischteEgter, wiesolche aus Glycolen, Dicarbönsäuren und Allylalkohol u. a. m.
  • Die aus den genanntenAusgangsstoffengewonnenen Harze enthalten nun stets eine gewisse Menge an freien OH- und COOH-Gruppen, teils als normale Endgruppen, teils als restliche Verunreinigungen. Diese ergeben gewisse Nachteile, wie erhöhte Wasserempfindlichkeit, Korrosion auf Metallflächen (Grünspanbildung!), ungünstiges dielektrisches Verhalten, wie z. B. starke Abhängigkeit des Verlustfaktors von Wärme und Feuchtigkeit, geringe Durchschlagfestigkeit.
  • Soweit solche Verunreinigungen von ungebundenen Rohstoffresten herrühren, sind sie relativ einfach zu entfernen, z. B. durch einfaches Emulgieren in einer reichlichen Menge warmen Wassers, welches die Reste an wasserlöslichen Glycolen und Säuren auswäscht. Man trennt ab und entfernt aufgenommenes bzw. anhaftendesiWasserbei mäßigerTemperatur imVakuum. Freie Carboxylgruppen kann man ferner durch Neutralisation entfernen.
  • Da nun eine gewisse Menge von bestimmten, aktivierend wirkenden Metallen, wie Kobalt oder Mangan, später bei der Polymerisation -unter Umständen sowieso erwünscht ist und eingeführt wird, kann man die Einführung dieser Metalle gemäß vorliegender Erfindung schon jetzt vornehmen, indem man unter peinlichem Luftabschluß leicht zersetzliche Verbindungen dieserElemente, wiefeingepulverteCarbonate, Hydroxyde oder Acetate, in die säurehaltige Harzschmelze einschlämmt und Wasser, Kohlensäure oder Essigsäure unter Vakuum und in der Hitze entfernt. Solche »sil"lcativierten« Polyesterharze sind besonders aktiv.
  • In einer anderen, technisch eleganten Ausfü#hrungsform können die Harze, deren Gehalt an störenden Restgruppen man zuvor analytisch bestimmt hat, mit Isocyanatverbindungen umgesetzt sein. Die Isocyanatgruppe reagiert bekanntlich rasch mit OH-oder COOH-Gruppen unter Bildung von Urethan-oder (unter Kohlensäureentwicklung:) von Säureamidgruppen, -wobei alle'110-Reste verschwinden.
  • Es hat sich gezeigt, daß man vorteilhaft solche Isocyanatverbindungen verwendet, die man aus den technisch leicht zugänglichen aromatischen Diisoeyanaten durch Umsetzting mit ein- oder zweiwertigen Al- koholen, erhalten kann. Hierbei soll lediglich darauf geachtet werden, daß keine unerwünscht hoch viskosen Umsetzungsprodukte entstehen, deren Verarbeitung zu große Schwierigkeiten verursacht.
  • Nach einer weiteren Ausführungsform kann die Umsetzung von restlichen COOH-Gruppen mit Kunstharzen vorgenommen sein, die man leicht aus Kohlenwasserstoffen, z. B. Xylol, und Formaldehyd unter SätirekataAyse erhalten kann und die in der Literatur unter der Bezeichnung XP-Harze (Angewandte Chemie, 1948, Heft 4, S. 88 ff.) bekanntgeworden sind. Diese recht reaktionsfähigen Körper vermögen leicht mit sauren Gruppen unter Ausbildung von Benzylestern zu reagieren und damit hohe Säurezahlen außerordentlich tief zu senken. Sie enthalten selbst reichlich Äthersauerstoff, vermögen in lacktechnischem Sinne zu trocknen und diese Trocknung auf andere Systeme zu Übertragen. Sie ähneln also in, dieser Hinsicht den unter Punkt 2 erwähnten Verbindungen mit Äthersauerstoff. Schließlich vermögen sie anscheinend auch mit Doppelbindungen zu reagieren und daher zusätzlich Vernetzungen zu liefern, die eine Verstärkung der durch Pölymerisation erzielbaren Effekte bedeutet. Da solche Harze außerdem technisch leicht zugänglich und billig sind, ist mit ihrer Anwendung ein beachtlicher wirtschaftlicher Vorteil verbunden.
  • Alle die Stoffsysteme, die auf den geschilderten verschiedenen Wegen schließlich gewonnen werden, müsen nun in einer Weise auslackiert werden, die einen gewissen Kompromiß zwischen dem herkönimlichen Verfahren und ihren Eigenschaften erfordert. Auf einer herkömmlichen Drahtlackiermaschine tritt der mit flüssigem Lack bestrichene Draht in einen waage- oder senkrechten Lackiertunnel ein, in dessen Gasraum'Fempera.turen zwischen 300 und über 4000 C herrschen können. Der laufende Draht erreicht natürlich diese Temperaturen bei weitem nicht, doch kann mit Spitzentemperaturen auf seiner Oberfläche bis zu etwa 250' C gerechnet werden.
  • Die nach dein erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Lacksysteme, die für die Filmbildung auf der Drahtoberfläche bestimmt sind, erreichen ihre optimalen Eigenschaften erst durch eine auf dieser Oberfläche vor sich gehende chemische Reaktion, die außer Wärme auch die Gegenwart von Beschleunigern voraussetzt. Es wurde gefunden, daß besonders günstig für die Zwecke der Erfindung als Beschleimiger solche vom Typ organischer Peroxyde anwendbar sind. Diese liefern unter thermischem Eigenzerfall erst die eigentlich wirksamen Katalysatoren, sogenannte Radikale, Molekelteile von valenzmäßig ungesättigteni Charakter, von denen die Polymerisation keimartig ausgeht und die nur eine begrenzte Lebensdauer haben.
  • Es ist nun zu berücksichtigen, daß auf der Oberfläche des lackierten laufenden Drahtes andere Bedingungen vorliegen als beispielsweise in einem ebenfalls auf Polyesterharz aufgebauten Gießharz. Es besteht insbesondere der Unterschied, daß für das Gießharz zur Durchführung der Polymerisation bei zwar wesentlich niedrigeren Temperaturen eine sich gegebenenfalfs über viele Stunden erstreckende Zeit zur Verfügung steht, während sich dieser Vorgang auf (lem Draht in sehr kurzer Zeit vollziehen, muß. Die Durchlaufzeit eines Punktes der Drahtoberfläche bev.-ägt normalerweise nur etwa 15 bis 30 Sekunden. Daher muß eine relativhoheKatalysato#rkonzentration erreicht werden, und zwar von solchen Peroxyden, welche thertnisch einigermaßen stabil sind und nicht sofort nutzlos zerfallen. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß von den gebildeten Radikalen. jeweils nur ein kleiner Bruchteil zur Anregung eines Polymerisationsvorganges ausgenutzt wird, und zwar um so seltener, je weiter die Konzentration an Doppelhindungen abnimmt. Ferner durchläuft schon im normalen "Ofen der Draht eirl Teinperattirgef älle, d. h. eine Reihe fließend ineifiatider übergehender Teint peraturzonen. 'Verläuft nun die `Verdunstung der Monomeren zu Anfang wesentlich rascher als die Polymerisation, so wäre mit beträchtlichen Monoinerenverlusten zu rechnen.
  • Diese Nachteile kann man vermeiden, wenn man als Katalysatorsubstanz nicht ein einzelnes Peroxyd, sondern ein Gemisch von Peroxyden verwendet, und zwar von solchen, welche schon bei relativ niedrigen Temperaturen zerfallen und daher die Polymerisation schon am Beginn des Ternperaturanstieges einsetzen lassen, sowie von solchen, die noch bei hohen Temperaturen >ylebensfähig« bleiben, d. h. erst kurz vor oder bei der trreichung der Spitzentemperaturen Radikale bilden. Beispielsweise läßt sich zur Herstellung der erfindungsgernäßen Lacke eine Mischung von Benzoylperoxyd (etwa 70' bis 80' C) und Dicyclohexylpero,xyd (90 bis 120' Q oder Tertiärbutylperbenzoat (100 bis 140' C) verwenden. Von diesem Gemisch wird jeweils nur der Bestandteil aktiv, dessen »Ansprechtemperatur« (eingeklammerte Werte) gerade erreicht wird. Dieses System hat außerdem den Vorteil, daß der aktivierte Lack bei Raumtemperatur in viel höherem Maße haltbar und verarbeitungsfähig bleibt als etwa bei Verwendung eines einzigen, bei mittlererTemperatur ansprechenden Beschleunigers.
  • Für die Wahl der speziell votzunehmenden Polymerisationsmethode ist auch die Art der gewählten Monomeren entscheidend. Es ist ohne weiteres klar, daß schwer polynierisierende Monomere entweder hohe Katalysatormengen oder größere Verluste bedingen. Wie bereits weiter oben ausgeführt wurde, kann man den Polvmerisations-vorgang auch durch die Zugabe von aktivierend wirkenden Metallen, z. B. Kobalt, Mangan, unterstützen.
  • Es wurde schließlich gefunden, daß man die günstigsten Ergebnisse erzielt, wenn man auch an den bisher bekannten Lackierungsmaschinen eine Modifikation vornimmt. Der Zweck dieser Änderung besteht darin, daß man vorteilhaft der Polyrnerisatioll einen ausreichenden Vorsprung vor der Verdunstung gibt, d. h. daß man ein entsprechendes Temperaturgefä.lle anwendet. Dies kann in einfacher Form dadurch erreicht werden, daß man vor den üblichen I-l'eizkanal einen Vorofen schaltet, dessen Temperatur von Fall zu Fall so tief eingeregelt wird, daß nur eine sehr geringe Verdunstung auftreten kann, die Polymerisation jedoch schon beginnt. Hierzu reichen im allgemeinen Temperaturen von 200 ± 501 C aus. Ein solcher Ofen kann vorteilhaft mit Ultrarotstrahlung ausgerüstet sein, welche vornehmlich die Oberfläche beheizt und daher zu einem raschen Schließen der Oberfläche führt. Aus diesem »Vorofen« tritt dann der vorgewärmte und anpolymerisierte Draht in den eigentlichen Heizkanal ein und erhält hier seine vollständige Aushärtung.
  • Die erfindungsgemäßen Lacktypen zeigen eine gewisse Empfindlichkeit gegenüber übermäßiger Raumwärme. Es besteht ferner die Gefahr, daß beim Vorliegen einer größerenLackmenge diesedurch Spontanerwärmung (Reaktionswärme) polymerisiert, eindickt oder gar fest wird. Dieses würde, wenn man ohne besondere `Vorsichtsmaßnahmen eine größere Menge Drahtlack in einen Vorratstank geben und von dort zwischen der Maschine und dem Vorratstank zirkulieren lassen würde, nachteilig sein. Diese Schwierigkeiten lassen sich jedoch auf verschiedene Weise vermeiden, beispie'swei#c durch den Einsatz vc:1 K#,-talysatoren mit möglichst hoher Ansprechtemperatur oder durch einen erhöhten Einsatz von Inhibitoren, wie mehrwertigen Phenolen bzw. deren Ankömmlingen, oder durch die Vorsehung von Kühl- und Heizvorrichtungen, welche den zirkulierenden Drahtlack möglichst überall erheblich unter der Raumtemperatur halten und ihn nur unmittelbar vor dem Eintritt in einen kleinen Lackbehälter der Maschine etwas vorwärmen. Ferner ist es zw.-eckmäßig, aus größeren Vorratsbehältern die Luft auszuschließen, z. B. durch Begasung mit Kohlensäure.
  • Die Vorteile bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Drahtlacke sind sehr beachtlich. Es entfällt der ganze technische und finanzielle Ballast der flüchtigen Lösungsmittel mit ihrem Zwang zu hochleistungsfähigen Exhaustoren und der dauernden Gefahr ihrer Entzündung. Der Ersatz der leicht brennbaren, -hochflüchtigen Komponenten, wie Kohlenwasserstoffe und Alkohole, durch die nach der Erfindung bevorzugten schwer- bis schwerstflüchtigen Menomeren setzt die Betriebssicherheit in der Drahtlackierabteilung wesentlich herauf. Die eingebrachten Rohstoffe werden in hohem Maße ausgenutzt, überflüssiger Lagerraum wird eingespart, Versand und Transport werden wesentlich wirtschaftlicher. Die Oualität der nach der Erfindung hergestellten Draht-Gacke ist hervorragend. Die Filme haften ausgezeichnet am Metall, sind hochbeständig gegen Hitze und Sauerstoff (alterungsbeständig), sind kriechstromsicher und zeigen gute elektrische Isoliereigenschaften bei guter bis befriedigender Oberflächenhärte und Abriebfestigkeit. Die Empfindlichkeit der Filme gegen Wasser und Lösungsmittel ist gering. Als weiterer Vorteil kommt noch hinzu, daß der neue Lacktyp eine ganz besonders gute Haftfestigkeit auf Glasfaser, insbesondere auf alkalifreier Glasfaser, besitzt und sich daher speziell zur Lackierung von glasfaserumsponnenen Drähten eignet.
  • In vorteilhafter Weise lassen sich die für das Lackbad verwendeten Esterkomponenten durch die Einführung von Silicongruppen in an sich bekannter Weise mit Hilfe von Alkoxysilanen modifizieren. Hierdurch wird die gerade für Lackdrähte besonders wichtige hohe Temperaturdauerbeständigkeit erzielt. Diese Wirkung kann noch durch den Zusatz besonderer Monomerer, z. B. polymerisierbarer Cyanursäureester, gesteigert werden.
  • Schließlich kann man die Lackdrähte, insbesondere umsponnene Drähte, noch durch eine Wärmenachbehandlung (Vergütung) verbessern, z. B. durch eine mehrstündige Lagerung bei Temperaturen zwischen 80 und 150'-C oder durch kurzfristiges Durchlaufen einer Hitzezone, z. B. eines Ultrarotkanals. Solche nachbehandelten Drähte sind thermisch besonders stabil und weisen besonders gute dielektrische Werte auf.
  • Zur näheren Erläuterung werden nachfolgend einige Ausführungsbeispiele angeführt. Unter 1 und 2 sind Beispiele für die nach an sich bekannten Methoden vorgenommene, hier nicht beanspruchte Herstellung von Ausgangsstoffen genannt. Derartige Komponenten bzw. deren Mischungen sind an sich auf dem Drahtlackgebiet bekannt und handelsüblich. Sie stellen eine Auswahl dar und sollen die Anwendung der Erfindung auf diese genannten Systeme nicht begrenzen.
  • Beispiele für die Herstellung der Monomerenkomponente a) 150 g trockenes Triäthylenglycol werden in der Veresterungsapparatur unter CO2 zunächst 2Stunden mit 100, g Maleinsäureanhydrid und 150 g Phthalsä,ureanhydrid auf 140 bis 150' C erwärmt. Es entsteht eine zähe, honiggelbe Flüssigkeit. Hierzu gibt man 200 g trockenes Toluol, 140 g Allylalkohol und 5 g p-Toluolsulfosäure und kocht unter C02 und Rückfluß bis zur Säurezahl 10. Dann wird die erhaltene klare brännliche Lösung im Vakuum so lange konzentriert, bis alles Flüchtige entfernt ist (15 mm H.g, Badtemperatur 150 bis 160' C, 3 Stunden). Nach de'rn Erkalten hinterbleibt eine klare gelbe Flüssigkeit.
  • b) 220 g 1,12-Dioxy-octadekan (durch Hydrierung von Ricinusfettsäure erhältlich) werden mit 150 g Maleinsätireanhydrid zunächst 2- Stunden bei 150' C verschmolzen. In die noch warme Schmelze gibt man 500 g heißes Toltiol, ferner 100 g Allylalkohol. und 4,5 g p-Toluolsulfosäure und erhitzt unter CO , am Rückfluß. Nach mehrstündigem Erhitzen hört die Wasserabspaltungpraktisch auf. Es wirdweitergekocht bis zur Säurezahl 10, dann unter Vakuum alles Flüchtige abdestilliert. Es hinterbleibt ein gelbes, öliges, klares Produkt (Ausbeute 420 g) # 2. Beispiele für die Herstellung ein er Mischung eines Polyesters mit einem Monomeren a) - Es werden 265 g Diglycol, 300 g Octandiol, 265 g Phthalsäureanhvdrid, 134 g Diglycolsäure, 0,2 g Hydrochinon und 1d0 g Fumarsäure miteinander zu einer breiigen Mischung verriihrt, durch Erwärmen unter C02 auf 80' C zunächst verflüssigt, dann unter Rühren binnen 10 Stunden stetig auf 210' C erwärmt und bei dieser Temperatur so lange gehalten, bis die Säurezahl auf 55 bis 50 abgesunken ist. Die Reaktionsmischung wird schließlich 3 Stunden bei 205 bis 210' C im Vakuum destilliert, auf 90' C abgekühlt und in einer Mischung aus Styrol und einem Monomeren nach Beispiel 1, a) - Mischungsverhältnis 1:1 - unter Zusatz von 0,4 g Chinon - gelöst in einem Teil des Monomeren - versetzt. Es resultiert ein klares gelbes, gut flüssiges Harz von der Säurezahl 18 im Harzteil.
  • b) 142 g Ricinenfettsäuremonoglycerid, 210 g 1,3-Buta,ndiol, 240 g Triäthylenglycol, 296 g Phthalsäurea,nhyd,rid und 232 g Fumarsäure werden durch mehrständiges Erhitzen auf 150 bis 215' C unter CO, und anschließende 2stündige Vakuumbehandlung bei 210 bis 215' C zu einem zähflüssigen, bräunlichen, fast klaren Harz kondensiert (Ausbeute über 900 g).
  • Durch Kombination dieses Harzes mit dem Monomeren gemäß Beispiel 1, b) im Gemisch mit Styrol, wobei -das Verhältnis von Harz zu Monomerem zu Styrol = 100: 10-: 60 sein -soll, entsteht ein klarer, gut flüssiger Lack.
  • 3. Beispiele für die erfindungsgemäße Entfernung von polaren Gruppen mit beweglichen H-Atomen a) Beispiel für die Neutralisation vorhandener COOH-Gruppen mittels Verbindungen von polymerisationsbeschleunigend wirkenden Metallen: Eine Probe des nach Beispiel 2, a) hergestellten Polyesterharzes zeigt eine Säurezahl von 18. Diese Zahl bedeutet, daß auf ein Äquivalentgewicht von je ' ) 120 eine saure C 0 0 H-Gruppe kommt, gleichgültig in welcher Bindungsart. Diesen Säuregehalt gilt es zu vermindern.
  • 625 g des genannten C:,rundharzes werden mit einer Aufschlämmung von 7 g frisch gefälltem, im Vakuum Über Blaugel getrocknetem Kobalt(II)-hydroxyd in wenig Benzol versetzt, verrührt und unter Kohlensäure allmählich auf 180' C erhitzt, wobei Benzol und etwas Feuchtigkeit abdestilliert werden. Schließlich setzt man das Erhitzen im Vakuum ständig unter Rü#hren fort und steigert dabei die Temperatur vorsichtig bis gegen 180' C. Die Kobaltverbindung löst sich hierbei allmählich auf. Man läßt unter Kohlensäure erkalten und verdünnt bei etwa 80' C unter Luftausschluß init200gStyrol und100gMonomerem nach Beispiel 1, b), dein 0,5 g Hydrochinon zugesetzt werden. Die so hergestellte Harzlösung weist die ge- ringe Säurezahl von etwa 3 bis 5 auf und eignet sich unter anderem auch dazu, kleine Kobaltmengen in andere Harze einzubringen.
  • b) Beispiele für die Blockierung vorhandener OH-Gruppen mit Isocyaliatverbindungen: Das dem Beispiel 2, b) zugrunde gelegte Harz mit der Säurezahl 17 hat ein OH-Äquivalent von etwa 2000.
  • a) 500 g des in Beispiel 2, b) benutzten Polyesterharzes mit etwa 330/9 Monomerengehalt (Vinyltoluol und Maleinsäure-triglylzol-allylester im Verhältnis 2: 1; vgl. Beispiel 1, a) werden mit etwa. der Hälfte der theoretisch erforderlichen Menge, nämlich 50 g, einerIsocyanatverbind-angverniischt. Dieseerhältman durch Umsetzung von 525 g To.luylen-diisocyanat mit 102 g trockenera Hexylalkohol und weitere Umsetzung von 106 g trockenem Äthvlendiglycol in 270 g trokkenem Styrol unter Zusatz von 0,25 g Chinon und bei vorübergehendem Erwärmen auf 80 bis 100' C (1 kg dieser Lösung entspricht rund 260 g Toluylen-diisocyanat; N C O-Gehalt: = 12,5 bis 12,7). Man rührt die Harzmischung vorsichtig durch undSeobachtet, daß eine leichte C 02-Entwicklung einsetzt und daß das Gemisch sichtlich viskoser wird. Man setzt der Mischung 10/9 Benzoylperoxydpaste (50%ig) sowie 2% tert. Butylperbenzoatlösung (500/uig in Anon) zu und kann die zwar viskose, aber recht stabile und mehrere Tage beständige Lösung auslackieren.
  • ß) In einem Gemisch aus 200g Vinyltoluo-1 und 435 g Toluylen-diisocyanat, dem 0,3 g Chinon als Stabilisator zugesetzt wurden, werden nach und nach, erst 144 g trockener Allylalkohol, dann 316 g trockener Octylalkohol gelöst. Die Mischung darf sich bis auf 80 bis 100' C erwärmen. Nach dem Erkalten resuiltiert 1,1 kgeiner etwas viskosen gelbenLösung, entsprechend dem Reaktionsvermögen von etwa 210 g Diisocyanat (N C O-Gehalt etwa 9,5). 500 g des im Beispiel 2, b) benutzten Harzes werden mit 140 g dieser Diisocyanatlösung wie in 3, b), a) umgesetzt, entsprechend rund 80'%, der theoretisch erforderlichen Menge. Wieder beobachtet man eine Kohlensäureentwicklung"die man nach kurzem Stehen durch eine Vakuumbehandlung j beendigt. Die einsetzende Viskositätssteigerung ist je- doch, da hier praktisch nur eine Lösung einer einwertigen Isocyanatverbindung verwendet wurde, geringfügig. Man aktiviert wie in 3, b), a) und kann dann die beständige und ziemlich langlebige Abmischung auf den Draht auslackieren.
  • c) Beispiel für die Umsetzung mit KohlenwasseT-stoff-Formaldehyd-Harzen: 200 g des Polyesterharzes nach Beispiel 2, a) oder 2, b) werden in einem mit Rührwerk, Kohlensäure-Zuleitung, Destillierkühler und Vorlage versehenen Dreihalskolben mit 20 g technischem Xylol-FoTmaldehyd-Harz versetzt" dazu 30 mg feinstgepulvertes, wasserfreies Zinkchlorid gegeben und die Masse unter ständigem Rühren unter Kohlensäure langsam auf 125 bis 130' C erhitzt, wobei man jede Überhitzung, insbesondere jede Temperatursteigerung, peinlich vermeidet. Man hält ungefähr 30 Minuten auf dieser Temperatur; ein leichtes Schäumen und Wasserabspaltung zeigen den Eintritt einer Reaktion an. Schließlieh legt man zunehmend kräftiges Vakuum an und entfernt binnen weiterer 30 Minuten unterhalb 130' C alles Flüchtige aus der Reaktionsmasse. Man läßt unter Kohlensäure erkalten und fügt unterhalb 90c1 C ein Gemisch aus 50 g Maleinsäurediallylester und 50g Maleinsäure-triglycol-diallviester hinzu und verwendet das sorgfältig gekühlte Gemisch für die Drahtlackierung. Da die beschriebene Verschmelzung mit Xylol-Formaldehyd-Harz ein gewisses Risiko in bezug auf eine vorzeitige Gelierung, namentlich bei größeren Ansätzen, enthält, kann man auch so verfahren, daß man das Xylolharz zusammen mit dem Polyesterharz in dem Monomerengemisch löst, unter Zugabe einer Spur von wasserfreiem Zink- oder Zinnchlorid, und diese Mischung für die Lackierung verwendet.
  • 4. Beispiel für eine Drahtlackierung Auf einer Horizontal-Lackiermaschine mit sechsbis siebenfachem Durchgang wird Kupferdraht der zu lackierenden Stärke eingefahren und in einem ersten Durchgang wie üblich ohne Lackierung vorerhitzt. In der Lackmulde, welche zusätzlich mit einer kleinen Kühlschlange und einem Kontrollthermometer ausgestattet ist, wird jeweils ein ausreichender Teil des aufzustreichenden Lackes aufbewahrt. Man beginnt mit dem Bestrich, sobald sich der Ofen auf etwa 410 bis 420' C eingestellt hat, und senkt - unter Berücksichtigung der eingestellten Fahrgeschwindigkeit - die Temperatur so weit, daß der lackierte Draht nach fünf bis sieben Durchgängen den Ofen in Form eines glänzenden, völlig trockenen und möglichst wenig gedunkelten Filmes verläßt.
  • Da die Zunahme des Lackfilmes stärker als nach den bekannten Verfahren ist, kann man eventuell bei dem letzten Durchgang auf einen Lackauftrag verzichten und dafür den lackierten Draht noch einmal zwecks Nachtemperung durch den Ofen laufen lassen. Durch diesen Kunstgriff kann die Lackiertemperatur irn ganzen etwas gesenkt und eine Verfärbun.g des Lackdrahtes vermieden werden.
  • Eine weitere Temperatursenkung bzw. eine Steigerung der Lackiergeschwindigkeit und zugleich eine Verbesserung der Ausbeute erreicht man, wenn man einen zweiten Ofen von den ungefähren Dimensionen des normalen Ofens, aber mit einer um 200' C liegenden Temperatur, vor den ersten Ofen schaltet, so daß der feuchte, frisch bestrichene Draht zunächst einer Anpolymerisation unterliegt und erst im Hauptofen zu Ende polymerisiert. Durch diese Maßnahme werden auch die Verdunstungsverluste beträchtlich gesenkt Hierbei kann man den Vorofen durch eine ähnliche Vorrichtung, z. B. durch eine Ultrarotanlage, ersetzen. Es in-aß nur dafür Sorge getragen werden, daß der e Harzfilm vorzeitig' ehe unerwünscht holie Verdampfungsverluste auftreten, zum Gelieren gebracht wird. Auf diese Weise gelingt es, Kupferdrähte verschiedener Stärken mit einer festhaftenden und sehr dehnbaren Kunstharzschicht von guten Filmeigenschaften zu überziehen. Neben guten elektrischen Isoliereigenschaften zeigen die so erzeugten Harzfilme als besonderes Merkmal eine ausgezeichnete Alterungsbeständigkeit bei Temperaturen unter 150' C und eine gute Wärmedruckfestigkeit, welche sie entsprechende Teste bis zu Temperaturen von etwa 290' C überstehen läßt.
  • Mit den erfindungsgemäß hergestellten Drahtlacken können die für Lackdrähte vorgeschriebenen Isolierwerte (beispielsweise ein Durchgangswiderstand von mindestens 50 MO - km bei 50' Q nicht nur erreicht, sondern sogar erheblich überschritten werden. Auch eine Durchschlagspannung von 750, V für einen 1-mm- Draht bei Raumtemperatur kann erreicht oder über'-schritten werden.
  • Entsprechende Vergleichsmessungen mit normalen bekannteil, ungesättigten Polyesterharzen konnten nicht durchgeführt werden, weil diese Harze zu spröde sind, um brauchbare Lackfilme auf Elektrodrähten zu ergeben.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE. 1. Lösungsmittelfreie, wärmehärtbare Elektrodrahtlacke auf Basis von ungesättigten Polyestern und copolymerisationsfähigen, flüssigen Monomeren, z.,B. Styrol, sowie gegebenenfalls von üb- lichen Katalysatoren und Gemischen von solchen, dadurch gekennzeichnet, daß sie solche ungesäftigte Polyester enthalten, welche von polaren Gruppen mit beweglichen H-Atomen, besonders von sauren und bzw. oder alkalischen Gruppen, befreit sind, und zwar a) durch Zusatz von Verbindungen als Beschleuniger wirkender Metalle, wie Kobalt, oder b) durch an sich bekannte Blockierung mit Isocyanatverbindungen oder c) durch Umsetzung mit Kohlenwasserstoff-Formaldehyd-Harzen.
  2. 2. Elektrodrahtlacke nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die angewandten Esterkomponenten durch Einführung von Silicongruppen modifiziert sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Angewandte Chemie, 1950, S. 334; USA.-Patentschrift Nr. 2 495 172; britische Patentschrift Nr. 665 20-9.
DENDAT1073135D Losungsmittelfreie warmehartbare Elektrodrahtlacke Pending DE1073135B (de)

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