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"Verfahren und Vorrichtung zum Vulkanisieren von Laufkränzen-von
Fahrzeugreifen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden von Laufkränzen
von Fahrzeugreifen mit Reifendecken durch Vulkanisieren bei der Herstellung neuer
Reifen und beim Runderneuern gebrauchter Reifen unterschiedlicher Art für Fahrzeuge
und eine Vorrichtung zur DurchfUhrung des Verfahrens.
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Bei einem bekannten Verfahren zum Herstellen neuer Fahrzeugreifen
wird ein zu vulkanisierender Reifen zuerst in ein Paar geteilter, den Reifen aufnehmender
Formteile eingelegt und eine Blase, welche in plattem Zustand innerhalb des Formteils
untergebracht ist, wird durch ein vorgewärmtes Gas oder eine darin unter Druck eingeführte
Flüssigkeit aufgebläht, wodurch die Blase mit ihrem Expansiönsdruck auf die innere
Seite der Reifendecke wirkt und Wärme darauf überträgt. Dieses innenseitige Vulkanisierverfahren
wird hauptsächlich in der Industrie als das meist übliche Vulkanisierverfahren angewandt.
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Während das gleiche Verfahren wie vorstehend für die Herstellung neuer
Reifen beschrieben auch für das Runderneuern von Fahrzeugreifen angewandt werden
kann, ist hier die Verwendung sogenannter halbgroßer, geteilter Reifenaufnahmeformteile
zur Aufnahme des runderneuerten Laufkörpers und seiner benachbarten Seitenwände
möglich, da der Laurkörper der einzige Teil zum Runderneuern ist, wenn die Seitenwände
des Reifens nicht beschädigt sind.
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In diesem Fall wird ein ringförmiges, ein Mittelloch aufweisendes
Druckkissen aus elastischem Werkstoff vorher ins Innere einer Reifendecke eingesetzt
und dann mit heißem Gas oder Flüssigkeit aufgebläht. Das Druckkissen deckt auf die
innere Seite der Reifendecke und liefert eine für das Vulkanisieren angemessene
Wärme. Wenn jedoch die Reifen immer großer werden, so muß auch der Expansionsdruck
auf die Reifendecke immer größer werden, mit dem Ergebnis, daß das Druckkissen sich
in Richtung des Mittelloches auszudehnen sucht, worin ein druckaufnehmender Ring
eingesetzt werden muß.
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Wie vorstehend dargelegt, braucht das bekannte Verfahren entweder
eine Blase oder ein Druckkissen, was Zeit zum Einsetzen in die und zum Herausnehmen
aus der Reifenbehandlungsform erfordert. Ein anderer Nachteil liegt in dem durch
die Blase oder das Druckkissen erzeugten indirekten Druck und in der indirekten
Wärme, was zu einem geringen Erwärmungswirkungsgrad führt.
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Weiterhin ist es wegen- des natürlichen ständigen Sinkens der Temperatur
des Druckmittels schwierig, die erforderliche Temperatur im Druckmittel der Blase
oder des Ringes während des Vulkanisierprozesses aufrechtzuerhalten.
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Das Verfahren zum Vulkanisieren von Reifen entsprechend der vorliegenden
Erfindung dient mindestens zur Verminderung der vorgenannten Nachteile und ist gekennzeichnet
durch Einführen von Druckluft in einen hermetisch abgedichteten Raum, der durch
die
Reifendecke in der geschlossenen zum Vulkanisieren dienenden Herstellungsform gebildet
wird, und durch Bewegen der Luft in dem abgedichteten Raum zum Aufheizen der Innenseite
der Reifendecke des zu vulkanisierenden Reifens.
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Die Vorrichtung zum Behandeln von Fahrzeugreifen entsprechend der
vorliegenden Erfindung ist gekennzeichnet durch eine WErmequelle und einen Lüfter,
welche innerhalb des abgedichteten Raumes in der Herstellungsform zum Erzielen von
ausreichend erwärmter und ausreichend bewegter Luft untergebracht sind, welche unmittelbar
auf die Innenseite der Reifendecke im Vulkanisierstadium wirkt.
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Andere Eigenschaften und Vorteile der vorliegend/>n Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mit der beigefügten Zeichnung
von bevorzugten Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung. In der Zeichnung
zeigen Fig. 1 einen Schnitt durch ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel mit einer
den ganzen Reifen aufnehmenden Herstellungsform zum Herstellen neuer Reifen oder
zum Runderneuern gebrauchter Reifen und Fig. 2 einen Schnitt durch ein anderes bevorzugtes
Ausführungsbeispiel mit einer Behandlungsform halber Größe zum Runderneuern gebrauchter
Reifen.
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Beim ersten Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 weist die Reifenherstellungsform
für neue Reifen ein Paar Formaufnahmekörper 1, den ganzen Reifen aufnehmende Formteile
2, die symmetrisch geteilt und an den jeweils zugeordneten Formaufnahmekörpern befestigt
sind, ein Heizgerät 3, das im mittleren Bereich einer der Formteile 2 angebracht
ist, und einen Lüfter 4 auf, der neben dem Heizgerät 3 angeordnet und mittels einer
Welle 6 mit einem außen liegenden Motor 5 verbunden ist.
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Der Formaufnahmekörper 1 ist außerdem mit einem LufteinlaR-kanal 7
versehen, welcher mit einer außen angeordneten, nicht dargestellten Druckluftquelle
verbunden ist und in den durch die geschlossene Form gebildeten Innenraum findet.
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Wenn ein Reifenkörper A, welcher eine vulkanisierte oder nicht vulkanisierte
Reifendecke B und einen nicht vulkanisierten Laufkranz Caufweist, der auf dem Außenumfang
der Reifendecke B aufgezogen ist, in diese symmetrisch geteilten, den Reifen aufnehmenden
Formteile 2 eingelegt und durch die Formteile 2 hermetisch abgedichtet wird und
wenn dann die Form geschlossen wird, so wrd hiermit ein hermetisch abgedichteter
Raum 8 durch den Innenraum der Reifendecke B und die Herstellungsform gebildet.
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In diesen Raum 8 wird Druckluft durch den Luftkanal 7 eingespeist,
durch das Heizgerät 3 erwärmt und außerdem durch den Lüfter 4 umgewälzt, wodurch
die Temperatur der erwärmten Luft zur Aufbringung von Wärme auf die innere Seite
des zu behandelnden Reifens gleichförmig und in stets gleicher Höhe gehalten werden
kann.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 können anstelle der einen ganzen
Reifen aufnehmenden Formteile 2 nach dem ersten Ausführungsbeispiel, welche das
gesamte äußere des zu behandelnden Peifenkörpers A aufnehmen, Reifenformteile geringerer
Größe verwendet werden, welche die Reifenlauffläche und ihre benachbarten Seitenwände
aufnehmen, wenn sich im Falle des Runderneuerns von Reifen nicht herausgestellt
hat, daß z.B. die Seitenwände der Reifendecke B beschädigt sind.
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Gemäß Fig. 2 hat die auf etwa die Hälfte verkleinerte Herstellungsform
symmetrisch geteilte kleinere Reifenaufnahme-Formteile 2, welche mit einem Paar
Formaufnahmekörper 1 verbunden sind,
und ein Paar Wulsthaltescheiben
9», welche im mittleren Raum der Herstellungsform untergebracht sind, wobei mindestens
eine der Scheiben bewegbar angebracht ist, und welche mit ihren Rändern 10 hermetisch
gegen die Reifenwülste D gepresst werden.
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Zum Bewegen der Wulsthaltescheiben 9 dient je ein pneumatischer Arbeitszylinder.
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Eine der Wulsthaltescheiben 9 trägt ein Heizgerät 3 auf ihrer inneren
Seite und ihr ist außerdem ein Lüfter 4 zugeordnet, der mittels einer Welle 6 mit
einem außerhalb angeordneten Motor 5 verbunden ist, wobei die Welle sich durch die
Mittelbohrung der Scheibe 6 erstreckt.
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Die andere Scheibe 9 ist in ihrer Mitte und in ihrer Kolbenstange
zur Bildung eines Lufteinlaßkanals 7 durchbohrt, der gegenüber der andern Scheibe
9 mündet und mit einer nicht dargestellten Druckluftquelle verbunden ist.
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Weiterhin hat der Formaufnahmekörper 1 einen zusätzlichen ihn durchsetzenden
Lufteinlaßkanal 11, der in den Mittenraum innerhalb des Formaufnahmekörpers 1 mündet
und mit einer nicht dargestellten Druckluftquelle verbunden ist.
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Zur Durchführung des Behandlungsverfahrens wird der zu behandelnde
Reifenkörper A ins Innere der Form eingelegt und-durch die Formteile 2' aufgenommen,
die an dem Formaufnahmekörper 1 angebracht sind. Die Formteile werden dann hermetisch
geschlossen. Die Wulsthaltescheiben 9 werden dicht gegen die Wülste D der Reifendecke
B gepresst, wodurch hermetisch abgedichtete Räume 8 und 12 innerhalb und außerhalb
der Reifendecke B entstehen.
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In den Raum 8 innerhalb der Reifendecke B-wird durch den Lufteinlaßkanal
r Druckluft eingespeist, welche durch das Heizgerät 8 aufgeheizt und durch den Lüfter
4 umgewälzt wird, wodurch die
aufgeheizte Luft gleichförmig und
immer auf der erforderlichen Temperatur zum Erhitzen der inneren Seite des zu behandelnden
Reifens gehalten wird.
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In diesem Stadium wird der Raum 12 außerhalb der Reifendecke B mit
Druckluft durch den Druckeinlaß 11 versorgt, um eine vorbestimmte Druckhöhendifferenz
zwischen den Räumen 8 und 12 aufrechtzuerhalten.Z.B. wenn die Druckdifferenz zwischen
den Räumen 8 und 12 auf dem üblichen Reifendruck für das Fahren auf der Straße gehalten
wird, so kann die Behandlung unter ähnlichen Bedingungen wie beim Fahren auf der
Straße durchgeführt werden.
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Wie vorstehend beschrieben, ist es gemäß der vorliegenden Erfindung
möglich, Warme auf die innere Seite von zu behandelnden Reifen mit hohem Wirkungsgrad
aufzubringen, indem der Reifen in die Behandlungsform hermetisch eingeschlossen
wird, indem Druckluft unmittelbar auf die innere Seite der Reifendecke aufgebracht
wird und indem die Druckluft zum Zwecke des Vulkanisierens zugleich aufgeheizt und
umgewälzt wird, wodurch die Temperatur der Behandlungsluft ohne abzufallen in einem
vorgeschriebenen Zustand und während des ganzen Behandlungsprozesses gleichfdrmig
gehalten wird.
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Weiterhin ist es möglich die Behandlungstemperatur im Verlaufe des
Behandlungsprozesses jeweils auf die gewftnschte Höhe einzustellen. Auch können
für die Behandlung unterschiedlicher Arten von Fahrzeugreifen jeweils der günstigste
Druck und die günstigste Temperatur leicht gewählt werden. Diese Art einer Behandlungsform
braucht keine zusätzlichen Vulkanisiereinrichtungen, z.B. Blasen oder Dehnkissen,
und ist leicht zu betätige. Der Aufbau der Herstellungsform selbst ist außerdem
einfach.
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Wie sich aus der vorhergehenden Beschreibung der Merkmale ergibt,
kann die Behandlungsvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung viel zur Vereinfachung
des Herstellungsprozesses fifr unterschiedliche Arten von Reifen bei der industriellen
Massenproduktion beitragen.
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Während zwei bekannte Formen und Ausfllhrungsbeispiele der Erfindung
dargestellt und beschrieben wurden, ist für den Fachmann klar, daß Abwandlungen
und änderungen der vorbeschriebenen Vorrichtungen vorgenommen werden können, ohne
sich aus dem Rahmen der Erfindung nach den-folgenden Ansprüchen zu entfernen.