DE2222980C3 - Vorrichtung zum kontrastreichen Beizen von Paneelbrettern durch profilbildendes Bürsten der Brettoberfläche sowie anschließendes Trocknen und Wachsen - Google Patents

Description

Durch die US-PS 26 17 223 ist es bekanntgeworden, auf ein Brettförderband aufgebrachte Sperrholz- und Furnierbretter zwecks profilbildender Ausarbeitung der Holzmaserung unter paarweise zur Längsachse des Brettförderbands symmetrisch winkelmäßig versetzten rotierenden Bürstenanordnungen durchzuführen, durch deren Einwirkung die Weichholzmasern der Maserung ausgearbeitet werden, während die harten Masern erhaben stehenbleiben und durch den Bürstenvorgang geglättet und poliert werden. Die bei der US-PS zur Verarbeitung gelangenden Paneelbretter sind Sperrholz- oder Furnierbretter, d. h. mehrschichtige verleimte Bretter, deren die Außenschichten bildende Holzblätter im Wege eines Abschälverfahrens von einem aus relativ weichem Holz bestehenden Baumstamm hergestellt und durch langes Dämpfen zusätzlich erweicht wurden.

Durch die US-PS 30 81 159 ist es ferner bekanntgeworden, mittels rotierender Walzenbürsten, die die Breite des zu bearbeitenden Holzbrettes überdecken und zusätzlich zu ihrer Rotation axial pendelnd hin- und herverschoben werden, die Holzoberfläche durch Entfernen der weicheren Holzteilchen strukturbildend zu bearbeiten und anschließend die Oberfläche kontrastreich zu beizen. Dadurch, daß die harten Holzstellen der Bretter, nämlich die Jahresringe, mit der Beize stärker gerbsäurebildend reagieren, erscheinen sie relativ zu den dazwischenliegenden ausgearbeiteten weicheren Holzstellen dunkel gebeizt.

Zum beizenden Oberflächenbehandeln von Holz ist das sogenannte »Wachsbeizen« bekannt, bei dem der Beize Wachs zugemischt wird.

Die Vorrichtung nach der Erfindung zum kontrastreichen Beizen von Paneelbrettern durch profilbildendes Bürsten der Brettoberfläche sowie anschließendes Trocknen und Wachsen ist durch die das Kennzeichen des Patentanspruchs bildenden Merkmale gekennzeichnet.

Der durch die Erfindung erreichte technische Fortschritt besteht in der einfachen konstruktiven Ausbildung der Bearbeitungsvorrichtung, für die die Anwendung von unterschiedlich mit verschiedenen Arbeitsrichtungen arbeitenden Strukturier- und Glättungsbürsten maßgeblich ist

Eine Ausführungsform der Erfindung ist in den F i g. 1 und 2 dargestellt

F i g. 1 zeigt schematisch das vorgenannte erste Maschinenaggregat und

T i g. 2 das zweite Maschinenaggregat

Ein als Paneel für eine Wandverkleidung od. dgl. zu verwendendes, zweckmäßigerweise zuvor gehobeltes Holzbrett 1 wird dem ersten Maschinenaggregat gemäß F i g. 1 zugeführt Zu diesem Zweck ist ein über Rollen 3 laufendes Förderband 2 vorgesehen. Die Pfeile bezeichnen die Bewegungsrichtung des Brettes 1 bzw. des Bandes 2. Oberhalb des Förderbandes 2 sind zwei gleichsinnig rotierende St.ihl-Trommelbürsten 4, 5 vorgesehen, deren horizontale Drehachsen symmetrisch zur Bewegungsrichtung des Förderbandes 2 um ca. 75—70° versetzt sind. Die eingangsseitige Trommelbürste 4 läuft zweckmäßigerweise mit etwa 800 U/min, die zweite Trommelbürste 5 mit etwa 1400 U/min. Die Drähte der ersten Trommelbürste haben dabei einen Durchmesser von etwa 03 mm und die der zweiten Trommelbürste einen Durchmesser von etwa 0,2 mm. Die UmlauMchtungen beider Trommelbürsten sind gleich, wie in der Fig. angedeutet, und zwar in Laufrichtung des Brettes 1. Die schräge Orientierung der Drehachsen der Trommelbürsten ist wesentlich für die Erzielung der angestrebten Profilierung der Holzoberfläche. Die Fördergeschwindigkeit des Bandes ist etwa 9—12 m/min.

Anschließend durchsetzt das zu bearbeitende Brett 1 mit vertikaler Achse rotierende Topfbürsten 6, 7 und 8, von denen beispielsweise die beiden ersten Stahldrähte mit einem Durchmesser von 0,3 mm und die folgende bzw. folgenden Topfbürsten 8 Stahldrähte mit einem Durchmesser von etwa 0,2 mm aufweisen. Der Topfdurchmesser dieser Bürsten ist etwa das Eineinhalbfache der Brettbreite, so daß nur die senkrecht zur Förderrichtung liegenden Abschnitte der Topfbürsten auf dem Brett 1 wirksam werden und in seitlicher Richtung die Profilbildung fördern. Die Umlaufzahl der Topfbürsten beträgt etwa 1200 U/min.

Anschließend durchläuft das Brett 1 eine Fiberkorundschleifbürste 9, die mit etwa 600 U/min im Gegensinn zur Förderrichtung um eine Horizontalachse umläuft. Diese Schleifbürste weist Kunststoffborsten mit kammartig geschlitzten, sich radial erstreckenden Schleifpapierstreifen auf und bewirkt einen Schleifvorgang der Holzoberfläche.

Das von dem Förderband 2 ablaufende Holzbrett wird unter einer Brause 12 durchgeführt, die eine Überflutung mit einer in einem Behälter 10 befindlichen Beizflüssigkeit bewirkt Der Beize kann auch schon im Hinblick auf die weitere Bearbeitung Wachs zugegeben sein. 11 ist eine Förderpumpe, das Zuleitungsrohr 13 ist naturgemäß so angeordnet, daß es die Weiterbewegung des Holzbrettes 1 nicht stört.

Das so behandelte und an seiner oberen Fläche gebeizte Brett wird nunmehr getrocknet.

Nach dem Trocknen durchläuft das Brett 1 das in I- i g. 2 dargestellte zweite Maschinenaggregat. Auch dieses Aggregat besitzt ein Förderband 2.21 und 22 sind zwei gegenläufig um horizontale, senkrecht zur Förderrichtung orientierte Achsen umlaufende Fiber-

Trommelbürsten, die die bereits gebeizte, und zwar an den harten Holzstellen dunkler als an den ausgearbeiteten weichen Holzstellen gebeizte Oberfläche des Brettes 1 glätten. Das Brett 1 wird dann unterhalb einer Vorrichtung 23 zum kontinuierlichen Zi- führen von Wachspulver vorbeigeführt Das Aufbringen von Wachs könnte auch in Form einer Emulsion, eines Sprays oder einer Schmelze erfolgen. 24 ist ein Einbürstband, das über horizontale Achsen umläuft und das auf das Brett 1 aufgestreute Wachspulver einwachst Das Bürstband wirkt in Fördereinrichtung, und seine Horizontalbewegung ist etwa doppelt so groß wie die Vorschubbewegung des Hoizbrettes 1. Anschließend wird das Brett 1 unter eine gegenläufig um eine horizontale Achse umlaufende Fibertrommel geführt, die eine Nachglättung der eingewachsten Holzoberfläche bewirkt

Die Bürstenvorrichtungen des in F i g. 2 dargestellten Maschinenaggregats sind so weich, daß sie sowohl auf die erhabenen harten Holzstellen als auch auf die bereits ausgearbeiteten negativ profilierten weichen Holzstellen glättend einwirken.

Das Erzeugnis des erfindungsgemäßen Verfahrens weist eine Oberfläche mit kontrastgebeüter Maserung ίο auf, bei der die dunkler gebeizten harten Holzstellen erhaben erscheinen in bezug auf die weniger gebeizten weichen Holzstellen und bei der die so kontrastreich gebeizte Holzoberfläche geglättet und eingewachst ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichmangen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung zum kontrastreichen Beizen von Paneelbrettern durch profilbildendes Bürsten der Brettoberfläche sowie anschließendes Trocknen und Wachsen, gekennzeichnet durch ein Brettförderband (2) mit zwei darüber befindlichen, hintereinander liegenden Stahl-Trommelbürsten (4, 5) deren horizontale Drechachsen um etwa 70—75°, in Bewegungsrichtung des Bands gesehen, versetzt und symmetrisch zueinander angeordnet sind, mehrere um vertikale Achsen rotierende Stahl-Topfbürsten (6—8) zur Profilausarbeitung, eine um eine horizontale Achse rotierende Schleiftrommelbürste (9), eine am Auslaufende des Brettförderbands (2) vorgesehene Flutbeizstufe (10—13), eine Trockenstufe, ein weiteres Brettförderband (2') mit darüber befindlichen, hintereinander um horizontale, zur Brettförderrichtung senkrechte Achsen rotierenden Fiber-Trommelbürsten (21—22), eine Aufbringvorrichtung (23) für das Wachsen, ein über horizontal gerichtete Achsen senkrecht zur Förderrichtung des Bandes (2') geführtes Bürstenband (24) und eine um eine horizontale Achse senkrecht zur Richtung des Brettförderbands (2') rotierende Polierbürste (25).