DE2222955A1 - Tierwachstumsfoerdernde Futtermittel - Google Patents

Description

PATENTANWÄLTE

EROF.DR.DR/J.REITSTÖTTER DR.-ING. W. BUNTE DR. K. G. LÖSCH

D-I MÜNCHEN 13, BAUERSTR. 22

Soc.Farmaceutici Italia
Mailand

München, 10. Mai 1972 M/l 1943

Tierwachstumfordernde Futtermittel

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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf tierwach stusifordernde Futtermittel, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie eine Verbindung der Formel

R-N C=O CH CH

I I I

O=C K-N===CH-C^

worin R ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest Mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und R¹ ein Wasserstoffatom bedeuten, oder R und R¹ zusammen einen cyclischen Ring mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen bilden können, enthalten, die mit den üblichen Mischfutteriüitteln in einer Menge von 1 bis 200 g pro 100 kg Futter vermischt ist.

Verbindungen der obgenannten Formel sind bereits in dem englischen Patent Nr. 1,174,760

erwähnt/ hierin wird auch ein Verfahren zur herstellung der genannten Verbindungen beschrieben, wobei erwähnt ist, daß die Verbindungen antiprotozoische und antibakterielle "Wirkungen besitzen. Vvachstumsfördernde Wirkungen dieser Verbindungen sind jedoch bisher nicht bekannt geworden.

Es ist bekannt, daß die Tierfütterung für Züchter eines der wichtigsten Probleme, insbesondere vom ökonomischen Standpunkt aus, ist. Demgemäß sind jene Substanzen von großem Interesse, die imstande sind, das Tierwachstum zu stimulieren.

Die Auswahl der Substanzen, die für diesen Zweck geeignet sind, ist besonders schwierig, da diese besonderen Anforderungen entsprechen müssen. Vor allem dürfen sie nicht giftig sein; wei-

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terhin müssen sie verträglich und appetitanregend sein, so daß sie leicht Tieren verabreicht werden können.

Für diesen Zweck werden beispielsweise gewöhnlich einige Antibiotika verwendet. Obwohl diese das Tierwachstum fördern/ zeigen sie doch einige Nachteile. Beispielsweise können sie eine gewisse Gewöhnung herbeiführen, die bewirkt, daß Bakterienstäriime gegenüber manchen Antibiotika resistent werden, wenn sie bei der Prophylaxe oder der Therapie von Infektionskrankheiten verwendet werden. Kin weiterer Nachteil besteht in der Notwendigkeit, die Verabreichung von Antibiotika einige Tage vor dem Schlachten abbrechen zu müssen, um Rückstände im Fleisch zu vermeiden, da diese nur langsam abgebaut werden. ■■

üs wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die erfindungsyemäß eingesetzten Verbindungen keinen der Nachteile zeigen, die andere für diesen Zweck verwendete Substanzen aufweisen; insbesondere sind sie nicht giftig, führen keine unerwünschten Nebenwirkungen herbei, werden vollständig abgebaut und sind wegen ihrer hohen Wirksamkeit auf das Tierwachstum besonders zur Verwendung in Tierfutter geeignet.

Die obigen Verbindungen können nach folgendem Verfahrensschema hergestellt werden:

R R¹

Il

OCOCl + UN - CH - COOR" >

(D

ΛΛ R R
—> O 'ti-/' \\—OCO-N-CiI-COOR" * R-N

r - — ^x

N=/ I I

(II) O=C N-NH₂

(III)

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R¹ I

CH

> R-N C = O HC CH

ι I 11 Il

O = C N - N = CH - C ■ C- NO₂

(IV)

worin R und R¹ die oben angegebene Bedeutung haben und R" eine niedere Alkylgruppe darstellt.

Insbesondere besteht dieses Verfahren darin, daß der Ester der Aminosäure der allgemeinen Formel I mit p-Nitrophenyl· chlorformiat in einem inerten organischen Lösungsmittel bei einer Temperatur von -20 bis +30 C umgesetzt wird. Das so erhaltene Produkt II wird in der Wärme mit Hydrazinhydrat, vorzugsweise in einer Alkohollösung, umgesetzt, wobei, das entsprechende Produkt III erhalten wird, das durch Umsetzen mit 5-Nitro-2-furaldehyd, vorzugsweise in der Wärme, in das entsprechende Nitro-furfurylidenderivat IV übergeführt wird.

Die folgenden Verbindungen erwiesen sich als besonders aktive Wachstumsfördernde Substanzen: l-Isopropyl-3-(5'-ni trofurfurylidenami no)-hydantoin, 1-n-Propyl-3-(5'-ni trofurfurylidenami no)-hydantoi η (204/35 8), 1-sek.Butyl-3-(5'-nitrofurfuryli denami no)-hydantoi η, l-Isobutyl-3-(5'-nitrofurfuryli denami no)-hydantoi η, l-n-Butyl-3-(5'-nitrofurfurylidenamino)-hydantoin, D,L-2,4-Di keto-3-(5'-ni trofurfuryli denami no)-imi dazo-(1,5-a)-piperidin.

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Die oberwähnten Verbindungen werden den Tieren vorzugsweise als Futtermittelzusatz in einer Menge von 1 bis 200 g pro kg verabreicht. Um eine vollständige Mischung mit dem Futtermittel zu erreichen, wird die aktive Verbindung mit einem Bestandteil des Nahrungsmittel, das gewöhnlich zur Fütterung verwendet wird, gemischt.

Die die Produkte nach der Erfindung enthaltenden Nahrungsmittel können im allgemeinen Haustieren verabreicht werden, beispielsweise Vögeln, Brathühnern oder Truthähnen, Kaninchen, ' Schweinen, Schafen, Rindern und Pferden.

Die Verträglichkeit der Verbindungen nach der Erfindung wurde böi Hühnern und Schweinen geprüft und entsprechend der Schmackhaftigkeit des Futters, der Wachstumsgeschwindigkeit und der Futterverwertung bewertet.

Derartige Versuche haben bewiesen, daß die Verbindungen gemäß der vorliegenden Erfindung sogar in hohen Dosen gut vertragen werden. Es wurde auch gefunden, daß die als Wachstumsförderer geprüften Produkte gemäß der vorliegenden Erfindung die Körpergewichtszunahme und die Futterverwertung bemerkenswert verbessern, wobei ein Umwandlungsindex um 8 bis 9 % niedriger als jener der Kontrollen erzielt wurde. Die stimulierende Wirksamkeit der Produkte gemäß der Erfindung auf das Tierwachstum wurde durch einen Versuch bestimmt, der mit Hühnern durchgeführt wurde, welchen ein l-n-Propyl-S-iS'-nitrofurfurylidenamino)-hydantoin (204/358) enthaltendes Futtermittel verabreicht worden war.

Der Versuch wurde an36O männlichen Kücken vom Stamm

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H 87, die 11 Tage alt waren und in einem Bettgestell aufgezogen wurden und in drei Gruppen zu je 120 aufgeteilt waren, durchgeführt. Sie wurden bis zu ihrem 60. Tag nach folgendem Proqramm behandelt:

Gruppe ~ . Behandlung

C Grundnahrung

1 . ' Grundnahrung + 0,005 % der Ver

bindung 204/358

2 Grundnahrung + 0,010 % der Ver

bindung 204/358.

Die Grundnahrung hatte die folgende Zusammensetzung:

Platamais 65,20 %

44 % Soja 27,20 %

dehydratisierte Luzerne 4,00 %

Dikalzi.umphosphat 1,20 %

Kaliumcarbonat 0,90 %

Natriumchlorid 0,45 %

Vitamin-Mineralfuttermittelzusatz ohne Antibiotika 1,00 %

dl-Methionin O,05 %

Futter und Trank waren beliebig vorhanden. Die Wirkung der Behandlung wurde durch die Körpergewichtszunähme und den ümwandlungsindex (Verhältnis der aufgenommenen Nahrung zur Körpergewichtszunahme) bewertet und die erhaltenen Ergebnisse sowie die relativen prozentuellen Unterschiede hinsichtlich der Kontrollen (Gruppe C) sind in Tabelle I ancreqeben.

Das individuelle Gewicht der Tiere wurde am Beginn und am Ende der Behandlung festgestellt.

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Die Daten wurden der statistischen Kovarianzanalyse unterworfen.

Tabelle I

Gruppe	Körpergewi kg %	chtszunahme Unterschied	Umwandlungs i ndex . % Unterschied	,93	-
C	1,543	-	2	,73
1	1,627	+ 5,44	2	,71	"" 7 j
2	1,611	+ 4,40	2
,83
r5l

Aus Tabelle I ist ersichtlich, daß sowohl bei. einer Dosis von 0,005 % als auch bei einer Dosi.s von 0,010 % die Verbindung I (204/358) die Verwertung des Futters hinsichtlich der Kontrollen ziemlich verbessert.

Bei. Schweinen (20 bis etwa 90 kg Körpergewicht) , die rationiert gefüttert wurden, wobei die Dosi.s 5 g pro 100 kg Futter betrug, zeigte sich eine Körpergewichtszunahme von 7 % und ein Umwandlungsindex von etwa 5 %.

Die positiven Resultate vermindern sich schwach, wenn das Gewicht der Schweine 130 kg erreicht (+5 % für die Körpergewi chtszunahme und -3 % für den Umwandlunqsindex).

Die an Kälbern (300 bis etwa 450 kg Körpergewicht) durchgeführten Versuche bewiesen die stimulierende Wirksamkeit der Verbindung 204/358 auf das Tierwachstum auch bei Nahrung für junge Rinder "ad libitum" sowohl mit hoch energetischer Mischung (80 Stärkeeinheiten pro 1OO kg) als auch mit reduzierten Energieini schungen (64 Stärkeeinheiten pro 100 kg). Die erhaltenen Ergebnisse sind in.der Tabelle II angeführt.

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Tabelle II

	Tj erart	Körpergewi chts- zunahme	Umwan dIuηg ε- index
g der Droge pro Ϊ00 kg der Mi schung	Hühner	+ 5 %	' - 6 %
5 g	Schweine (Körperge wicht unter 130 kg)	+ 7 %	- 5 %
5 g	Schweine (Körperge wicht über 130 kg)	+ 5 %	- 3 %
	Kälber	+4^8 %	-15 f 18%
5-10 g

Analoge Ergebnisse wurden erhalten, als anstelle der Verbindung 204/358 die auf Seite 4 aufgeführten Verbindungen verwendet wurden.

mi

¹HtγΙ*

1 -Κ·' VL

2 0 9 8 5 0 / 0 7 1 U

Claims (7)

' - 9 Patentansprüche :

1. Tierwachstumfordernde Futtermittel, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Verbindung der Formel

R¹
I

R-N ^C=O CH CH

I I Il Il

O=C N-N==CH-d C

worin R ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und R¹ ein Wasserstoffatom bedeuten, oder R und R¹ zusammen einen cyclischen Ring mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen . bilden können, enthalten, die mit den üblichen Mischfuttermitteln in einer Menge von 1 bis 200 g pro 100 kg Futter vermischt ist.

2. Tierwachstumförderndes Futtermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es l-Isopropyl-3-(5'-nitrofurfurylidenamino) -hydantoin als wachstumsfördernde Verbindung enthält.

3. Tierwachstumf orderndem/Futtermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es l-n-Propyl-3-(5'-nitrofurfurylidenamino) -hydantoin als wachstumfördernde Verbindung enthält.

4. Tierwachstumförderndes Futtermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es l-sek.Butyl-3-(5'-nitrofurfurylidenamino) -hydanto.in als wachstumfördernde Verbindung enthält.

5. Tierwachstumförderndes Futtermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es l-Isobutyl-3-(5'-nitrofurfurylidenamino) -hydantoin als wachstumfördernde Verbindung enthält.

6. Tierwachstumförderndes Futtermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es l-n-Eutyl-3-(5'-nitrofurfurylidenamino) -hydantoin als wachstumfördernde Verbindung enthält.

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7. Tierwachstumforderndes Futtermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es ü,L-2,4-Diketo-3-(5'-nitrofurfurylidenamino) -imidazo- (I ,5-ä) -piperidin als wachstumfördernde Verbindung enthält.

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