DE2221927A1 - Diagnostikum,Verfahren zu seiner Herstellung und diagnostisches Verfahren - Google Patents
Diagnostikum,Verfahren zu seiner Herstellung und diagnostisches VerfahrenInfo
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Diagnostikum, Verfahren zu seiner Herstellung und diagnostisches Verfahren
Bei vielen tiefsitzenden bakteriellen Infektionen, insbesondere bei Infektionen durch Staphylokokken,
ist es schwierig oder sogar unmöglich, mittels einer ■Bakterienkultur eine Diagnose zu stellen.
Zur Ergänzung von Bakterienkulturen ist das serologische Verfahren, das gegenwärtig angewendet wird, auf das.Auffinden
von Serum-Antikörpern gerichtet, die auftreten, wenn ein hämolysierendes Enzym vorliegt, das durch die
infizierenden Bakterien gebildet wird. Um eine Staphylokokkeninfektion
aufzufinden und zu diagnostizieren, wird der sogenannte Antistaphylolysintest (ASta) verwendet.
Dieser Test gibt jedoch eine ziemlich starke positive Reaktion bei etwa 10 % gesunden Personen und eine
eindeutig positive Reaktion bsi nur etwa 30 % Personen, die derartige Infektionen aufweisen. Hieraus ergibt sich der Bedarf für eine bessere serologische Reaktion
bei Staphylokokkeninfektionen.
Es ist eine indirekte Hämagglutination als empfindliches Mittel zum Aufspüren von Virus-Antikörpern bekannt, die
jedoch nicht als diagnostisches Mittel zum Aufspüren
der Gegenwart von Antikörpern von Phagen angewendet worden ist. Bei einem solchen Mittel wird die Agglutination
von Erythrozyten hervorgerufen, die stattfindet,
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wenn Virus-Antikörper mit Antigenen reagieren, die auf den Oberflächen von Erythrozyten adsorbiert
worden sind. Die Adsorption von pathogenen Viren an Erythrozyten, die mit Gerbsäure in gepufferten
Salzlösungen vorbehandelt sind, ist in Friedman et al·-, Proc.SocExp.Biol. & Med. , Bd. 74, Seite 712 (1957)
und auch von Feiton et al., in J. Immun. Bd. 86, Seite
42 (1961) beschrieben. Das beschriebene Verfahren ist jedoch nicht anwendbar, um Bakteriophagen-Antikörper
aufzuspüren, weil die Phagen nicht an Erythrozyten
in gepufferten Salzlösungen bei irgendeinem pH-Wert adsorbiert werden. Außerdem ist der Komplex
aus Antigen und Erythrozyt nicht sehr stabil und kann nicht über längere Zeitspannen ohne Verschlechterung
der Eigenschaften konserviert werden. Für praktische Anwendungszwecke und die leichte Verfügbarkeit eines
solchen diagnostischen Verfahrens ist dies natürlich von entscheidender Bedeutung.
Ziel der Erfindung ist dementsprechend die Schaffung eines diagnostischen Verfahrens und eines Mittels zum
Aufspüren der Gegenwart einer bakteriellen Infektion.
Weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung eines Diagnostikums aus
einem stabilen Komplex aus Phagen und Erythrozyten mit nicht beeinträchtigten antigenen Stellen der Bakteriophagen.
Weitere Ziele der Erfindung ergeben sich dem Fachmann aus der folgenden Beschreibung mit Ansprüchen.
Die Erfindung sieht ein diagnostisches Verfahren für bakterielle Infektionen vor, bei dem die indirekte
Hämagglutination benutzt wird, um die Gegenwart von
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Bakteriophagen-Antikörpern zu testen. Das diagnostische
Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß ein aliquoter Teil Serum aus einem leitenden, tierischen
oder menschlichen Körper, bei dem der Verdacht auf eine bakterielle Infektion besteht, mit Erythrozyten
vermischt wird, die darauf fixierte bekannte Bakteriophagen tragen. Wenn Serum-Antikörper gegen die Phagen,
die von den Erythrozyten getragen werden, vorliegen, wird eine Hämagglutination stattfinden, wodurch angezeigt
wird, daß eine bakterielle Infektion im lebenden tierischen oder menschlichen Körper vorhanden ist.
Die den Bakterien entsprechenden Phagen sind hierbei von einem Typ ähnlich demjenigen, der den von den Erythrozyten getragenen Phagen entspricht.
Die Phagen tragenden Erythrozyten werden hergestellt,
indem zuerst die Erythrozyten mit einem aliphatischen Aldehyd, vorzugsweise Formaldehyd, behandelt
werden und anschließend in einem geeigneten Medium bei einer Temperatur oberhalb etwa 4-5°C, vorzugsweise im
Bereich von etwa 50 bis §twa 60°C, und in Gegenwart
eines Zuckers, wie Glukose, oder eines Proteins, wie Pepton, Serumglobulin oder Albumin, mit den Bakteriophagen
in Berührung gebracht werden. Die Bakteriophagen, die an den Erythrozyten anhaften, werden darauf durch
anschließende Aldehydbehandlung fixiert. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die
mit dem Aldehyd behandelten Erythrozyten weiter mit Gerbsäure behandelt, also gegerbt, bevor die Bakteriophagen
zugesetzt werden.
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Erythrozyten, die als Träger von Bekteriophagen
gemäß der Erfindung verwendet werden, können von jeder geeigneten Quelle gewonnen werden. Bevorzugt
sind Erythrozyten von Schafen, die in geeigneter Weise gewaschen worden sind. Es können jedoch auch
Erythrozyten von Kaninchen, Menschen und dergl. verwendet werden.
Geeignete Phagen werden erhalten durch Züchten einer Kultur des sich ausbreitenden Stammes von Bakterien,
bis die Kultur einen vorbestimmten Punkt der logarithmischen Wachstumskurve erreicht hat, der für jede Phagenart
unterschiedlich ist. An dieser vorbestimmten Stelle wird eine bekannte Menge eines Inokulums von
Phagen zugesetzt, das sofort die Bakterienzellen dadurch anzugreifen beginnt, daß die Phagen die Zellmembran
durchdringen, sich innerhalb der Bakterienzellen vervielfachen und innerhalb weniger Stunden
den Zerfall oder die Lyse dieser Zellen verursachen. Phagen, die in dieser Weise aus den Zellen freigesetzt
werden, verbleiben in suspendierter Form im Kulturmedium. Das Kulturmedium wird danach zentrifugiert
und filtriert, um die schwereren Zellfragmente zu entfernen, wodurch eine klare Brühe zurückbleibt,
welche die Phagen enthält.
Die Erythrozyten werden zunächst mit einer wäßrigen Lösung eines aliphatischen Aldehyds, wie Formaldehyd,
behandelt. Vorzugsweise liegt die Aldehydkonzentration im Bereich von etwa 0,5 bis etwa 5 Vol.-%, vorzugsweise
bei etwa 1 Vol.-%. Die Temperatur der Lösung
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ist nicht kritisch, sollte jedoch nicht so hoch liegen,
daß die Erythrozyten hamolysiert werden. Typische aliphatische Aldehyde außer Formaldehyd, die verwendet
werden können, sind solche mit bis zu etwa 5 Kohlenstoffatomen, wie Glutaraldehyd, Methylglyoxal
und dergl..
TJm das Anhaften eines Bakteriophagen an der Oberfläche des Erythrozyten zu fördern, insbesondere
wenn der Erythrozyt mit Formaldehyd behandelt worden ist, ist es zweckmäßigv den mit Aldehyd behandelten
Erythrozyt mit einem die Haftung fördernden Mittel in Berührung zu bringen, wie mit einer wäßrigen Gerbsäurelösung,
während einer Zeitspanne von etwa 15 Minuten bis etwa 60 Minuten, vorzugsweise etwa JO Minuten.
Die Gerbsäurekonzentration kann von etwa 0,1 bis etwa 0,0001 Gew.-%, vorzugsweise von etwa 0,01 bis etwa
0,001 Gew.-% betragen. Anstelle von Gerbsäure kann gegebenenfalls diazotiertes Benzidin in ähnlichen
Konzentrationen verwendet werden.
Wenn Methylglyoxal zur Behandlung der Erythrozyten
verwendet wird, kann die Gerbsäurebßhandlung gewöhnlich fortgelassen werden.
Das Anhaften eines Bakteriophagen an einen Erythrozyten gemäß der beschriebenen Darstellungsweise wird
bei erhöhter Temperatur von wenigstens etwa 4-5°C, vor- ■
zugsweise bei einer Temperatur von etwa 50 bis etwa
60°C in Gegenwart eines Zuckers, wie Glukose, oder eines Proteins, wie Pepton, vorzugsweise in einer Menge
von etwa 0,05 bis etwa 5 Gew.-%, bezogen auf die Menge der vorhandenen Erythrozyten, erreicht. Gewöhnlich
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wird eine wäßrige Suspension der Erythrozyten mit einer wäßrigen Suspension, die die gewünschten
Bakteriophagen enthält, vermischt, das Gemisch über eine. Zeitspanne von etwa 3 bis etwa 60 Minuten,
vorzugsweise etwa 20 Minuten,inkubiert.
Die Bakteriophagen werden dann auf den Erythrozyten durch eine anschließende Behandlung mit einer wäßrigen
Lösung eines aliphatischen Aldehyds, vorzugsweise bei einer Temperatur von etwa 35 bis etwa 60°C,
insbesondere von etwa 40 bis etwa 50°C fixiert. Temperaturen,
die 600C stark überschreiten, sind unzweckmäßig,
weil Änderungen in der Natur der Phagenproteine verursacht werden können. Die Aldehydkonzentration
in der Lösung kann schwanken, liegt jedoch vorzugsweise im Bereich von 0,5 bis etwa 5 Vol.-%,
insbesondere bei etwa 1 YoI.-%. Die Fixierungsdauer
bei den vorgenannten Temperaturen kann von etwa 10 Minuten bis etwa 10 Stunden betragen, je nach den bestimmten
Bakteriophagen, die adsorbiert werden. Gewöhnlich reicht eine Fixierungsdauer von einer Stunde
aus.
Die in dieser Weise hergestellten Phagen tragenden Erythrozyten können über längere Zeiträume entweder
als wäßrige Suspensionen oder als gefriergetrocknete trockene Stoffe, die vor dem Gebrauch wieder suspendiert
werden, gelagert werden.
Die Herstellung von Erythrozyten, die als diagnostische Mittel geeignet sind und auf denen Bakteriophagen
fixiert sind, ist in den folgenden Beispielen erläutert.
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Beispiel 1 Formalinbehandlung
Es wird Blut von Schafen, das in der Lösung nach Alsever gesammelt worden ist (vgl. Bukantz et al.,
J. Lab. Olin. Med., Bd.3, Seite 394 (1946))und bei
40C gelagert worden ist, zentrifugiert und die Erythrozyten
daraus isoliert. Die Erythrozyten werden dann dreimal durch Zentrifugieren in 0,9 Gew.-%iger
Kochsalzlösung gewaschen und in Kochsalzlösung bei einer Erythrozytenkonzentration von etwa 8 % suspendiert.
Es werden gleiche Teile der 8 %igen Erythrozytensuspension
in Kochsalzlösung und eine 3 Gew.-%ige Formaldehydlösung
vermischt und das erhaltene Gemisch etwa 18 bis 24 Stunden bei 370O inkubiert. Nach der Inkubation
werden die Erythrozyten durch Zentrifugieren isoliert, dreimal gewaschen und erneut in Kochsalzlösung
in eine Erythrozytenkonzentration von 10 % suspendiert. Es wird dann Natriumäthylmercurithiosalicylat
(Merthiolat) zur Erythrozytensuspension bis auf eine Endkonzentration von 1:10 000 (Gewicht auf Volumen)
zugesetzt, um das Wachstum von Mikroorganismen zu verhindern, und die Erythrozyten werden bei 4°C gelagert.
Beispiel 2 Gerbsäurebehandlung
Erythrozyten, die gemäß Beispiel 1 mit Formalin behandelt
waren, werden dreimal in mit 0,15 Mol Phosphatpuffer versetzter Kochsalzlösung (pH-Wert 6,4) gewaschen
und erneut in einer Konfcenifr.&liiQ.n von 5 % suspendiert.
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Gleiche !Teile der 5 %igen Erythrozytensuspension
und einer Gerbsäurelösung werden dann vereinigt und 50 Minuten bei 560C inkubiert· Die Endkonzentration
der Gerbsäure beträgt gewöhnlich 1:40 000 (Gewicht auf Volumen). Nach der Inkubationszeit werden die
Erythrozyten erneut dreimal im genannten Puffer gewaschen·
Beispiel 3
Fixierung von Phasen an die gegerbten Erythrozyten
Eine wäßrige Brühe, die Phagen enthielt, wird mit Erythrozyten vermischt, die in der in den Beispielen 1 und
2 genannten Wefee behandelt worden waren. Das erhaltene
Gemisch wird danach 20 Minuten bei etwa 560O inkubiert
und anschließend auf Raumtemperatur gekühlt· Die mit Phagen beschichteten Erythrozyten werden aus dem Gemisch
durch Zentrifugieren isoliert und zu einer Λ bis 2 #igen Suspension in einer 1 Gew.-#igen wäßrigen Formaldehydlösung
suspendiert» Diese Suspension wird dann 45 Minuten lang bei etwa 450C inkubiert, die Erythrozyten
durch Zentrifugieren isoliert, in gepufferter Kochsalzlösung gewaschen und ^Lagerung in einer gewünschten Konzentration
erneut suspendiert.
Das Diagnostizierverfahren unter Verwendung der in der vorgenannten Weise hergestellten Erythrozyten besteht
in deren Zugabe zu einem aliquoten Teil Serum aus einem lebenden tierischen oder menschlichen Körper,
der in Verdacht steht, an einer bakteriellen Infektion zu leiden. Die Hämagglutination der Erythrozyten ist
- 9 209847/1203
ein Zeichen dafür, daß im Serum Phagen-Antikörper
vorliegen. Im Fall von Staphylokokkeninfektionen wurden etwa 50 Phagen, die von Bakterien des""Stammes
Staphylococcus gewonnen waren, serologisch hinsichtlich ihrer Antigenstruktur mit Hilfe des
indirekten Hämagglutinationstests gruppiert. Es wurde gefunden, daß alle diese Phagen in eine von
vier Gruppen eingeordnet werden können, nämlich" C1, 02, CJ und C4-. Phagen innerhalb der gleichen
Gruppe sind bezüglich der antigenen Eigenschaften identisch, haben jedoch keine Antigene gemeinsam
mit Phagen, die einer der anderen Gruppen zugehören· Unter Anwendung dieser Gruppierung schafft das erfindungsgemäße Verfahren ein viel empfindlicheres
Mittel zum Auffinden von Serum-Antikörpern gegen Phagen von Staphylokokken und somit gegen Staphylokokkeninfektionen
als jeder andere bisher bekannte Test.
Mit der Durchführung des erfinduagsgemäBeB, Verfahrens
wird der aliquote Serumteil gewöhnlich, einer Verdünnungsreihe unterworfen, z.B. einer zweifachen Verdünnung,
und mit einer bekannten Menge der Phagen tragenden Erythrozyten vermischt. Je höher die Verdünnung ist, bei der eine Hämagglutination auftritt,
desto größer ist die Zahl der Antikörper im Serum.
Vergleich der Antistaphylolysinreaktion (ASta) und der Antistaphylophagenreaktion (ASPA)
ASta-Reaktion
Es werden aliquote Serummengen, die' von einem Pa-
- 10 209847/1 203
tienten gewonnen worden sind, mit Kochsalzlösung einer Rei Verdünnung unterworfen und Jn getrennten
Röhrchen aufbewahrt. Eine vorbestimmte Menge Staphylolysin mit bekannter Stärke ,. ausgedrückt in internationalen
Einheiten, wird zu jedem Röhrchen zugegeben,
und die Röhrchen werden etwa 30 Minuten bei 37° C inkubiert und dann mit einer 2 Gew.-%igen Suspension
gewaschener Kaninchen-Erythrozyten versetzt· Die Röhrchen werden danach weiter etwa 1 Stunde bei
370C inkubiert und etwa 3 bis 16 Stunden bei 4-0C aufbewahrt.
Danach wird die Zahl der Antitoxineinheiten (Antistaphylolysineinheiten), die vorliegen, dadurch
bestimmt, daß der G-rad der Hämolyse der Erythrozyten
bestimmt wird. Das Toxin hämolysiert die Erythrozyten, die vorhanden sind, aber das im Serum des Patienten
vorhandene Antitoxin neutralisiert die Wirkung des Toxins, Somit kann das Serum um so stärker verdünnt werden, während
es immer noch die Fähigkeit zur neutralisation des Toxins beibehält, je höher die Menge von Antitoxin im
Serum ist. Die Menge im Serum v/ird in Einheiten ausgedrückt.
ASPA-Reaktion
Es werden wäßrige Suspensionen von Erythrozyten svon
Schafen mit darauf fixierten Phagen von Staphylokokken, die jeweils eine der serologischen Hauptgruppen entsprechend
ihrer Capside darstellen, hergestellt. Derartige mit Phagen bedeckten Erytürozyten können wenigstens
etwa 8 Monate bei 4-0G ohne Abbau gelagert werden.
Aliquote Teile Serum you einem Patienten werden mit
unbeschichteten Erythrozyten vermischt, und das erhaltene
Gemisch wird s"cwa 1 Stusde bei etws. Eaumtempera-
- 11 -
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tür aufbewahrt, um heterophile Antikörper aus dem
Serum zu entfernen, d.h. solche Antikörper, die gegen Erythrozyten wirksam sind. Danach werden die
Erythrozyten durch Zentrifugieren abgetrennt, und es werden zweifache Verdünnungsreihen des Serums
ohne heterophile Antikörper mit einer bekannten Menge der mit Phagen beschichteten Erythrozyten
in kleinen Röhrchen oder Bechern mit ruhendem Boden vermischt. Beim Mischen und Inkubieren findet eine
Hamagglutination in Gegenwart von Phagen-Antikörpern statt. Die Hämagglutinationsreaktion findet/iiwa Raumtemperatur
in etwa 2 Stunden statt. Je mehr der aliquote Serumteil verdünnt werden kann und immer noch
eine Hamagglutination ergibt, desto mehr Antikörper (höherer Tit er) sind in dem Serum eines Patienten
vorhanden.
Es wird von 10 Patienten gewonnenes Serum mit tiefsitzenden Staphylokokkeninfektionen, die durch Kultivieren
von Staphylokokkenstämmen aus den krankhaften Veränderungen bei den Patienten sichergestellt waren,
in gleiche Teile aufgeteilt und den beiden Testen ASta und ASPA wie oben unterworfen. Die Versuchswerte
sind in der folgenden Tabelle I wiedergegeben. Die Werte der ASPA-Titer sind in der Tabelle wiedergegeben.
Grenzwert (ASta):
2,2 Einheiten, d.h. ^2,2:negativ und J^2,2:positiv
Grenzwert (ASPA):
Titer 1/40, d.h. <^1/40«.negativ und ^>1/40jpositiv
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- 12 Tabelle I
Patient | Verwendeter (Pest | ASta- Einheiten |
ASPA-Titer | Cap sid-Grupp e | 2 |
P.A., 12. 10. 52 B.B., 24. 9. 27 I. G., 2. 12. 42 K.H., 18. 1. 58 L.H., 9. 12. 26 G.M., 11. 4. 25 S.N., 18. 10. 10 CA., 19. 11. 19 V.B. , 21. 4. 13 G.J., 23. 2. 3 |
5,0 2,2 1,9 7,5 0,75 0,6 7,5 0,6 0,6 1,25 |
Oapsid-Gruppe 1 | 1/320 0/40 <1/40 <1/40 1/320 1/320 <1/40 1/160 1/640 1/160 |
||
1/640 1/160 1/320 1/160 1/640 41/40 1/320 <1/40 1/1280 ^1/40 |
Aus den Werten Tabelle I ist ersichtlich., daß das diagnostische
Verfahren gemäß der Erfindung (ASPA-Test) viel empfindlicher ist. Nach dem ASta-Test wird eine negative
Beurteilung bei 6 von 10 infizierten Patienten erhalten, während gemäß dem ASPA-Test eine positive Anzeige in allen
Fällen erhalten wurde.
Die vorstehende Beschreibung und die Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken. Weitere Abänderungen
innerhalb des Erfindungsgedankens sind dem Fachmann leicht ersichtlich.
2 O 9 8 k 7 / 1 2 O 3
Claims (9)
1. Diagnostisches Präparat für die serologische Diagnose von bakteriellen Infektionen, dadurch gekennzeichnet,
daß es Erythrozyten enthält, auf welche der zu diagnostizierenden Bakerienart entsprechende Bakteriophagen
auffixiert sind. ;
2. Verfahren zur Herstellung eines Diagnostikums nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß man Erythrozyten
mit einer wässrigen Lösung eines aliphatischen Aldehyds in Berührung bringt, die mit dem Aldehyd behandelten
Erythrozyten mit Bakteriophagen bei einer Temperatur
über etwa 450C und in Gegenwart einer organischen Substanz
zum Anheften der Phagen an die Erythrozyten in Berührung
bringt und danach die an den Erythrozyten anhaftenden Phagen durch Zusammenbringen der die Phagen tragenden
Erythrozyten mit einer wässrigen Lösung eines alipha.tisehen
Aldehyds auffixiert.
3. Verfahren nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet, daß J
man Erythrozyten von Schafen verwendet und als Aldehyd-Formaldehyd
verwendet. _
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichent,
daß man die Erythrozyten mit den Phagen bei einer Temperatur von etwa 50 bis etwa 6O0C in Berührung bringt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die mit Aldehyd behandelten
Erythrozyten weiter mit Gerbsäure in Berührung Mngt,
bevor sie mit den Phagen in Berührung gebracht werden.
- 14 -
209847/12 0 3
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß man Phagen von Bakterien des Stamms Staphylococcus verwendet.
7. Verfahren zur serologischen Diagnose einer bakteriellen
Infektion unter Verwendung des diagnostischen Präparats
nach Anspruch 1 beziehungsweise das nach einem der Ansprüche 2 bis 6 hergestellt worden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß man soviel Serum aus dem Blut eines infektionsverdächtigen Menschen oder Tieres mit dem diagnostischen
Präparats vermischt, das bei Vorhandensein voi/xnfektion entsprechenden Bakteriophagen-Antikörpern
im·Serum, die den Bakteriophagen im Präparat entsprechen, Hämagglutination auftritt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeicöBt, daß
man einen aliquoten Teil des Serums einer Reihenverdünnung unterwirft und dieverdünnten Anteile mit bekannten
Mengen der die Phagen tragenden Erythrozyten vermischt.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man das Serum mit Erythrozyten zur Entfernung heterophiler
Antikörper aus dem Serum vorbehandelt, bevor man die Phagen tragenden Erythrozyten mit dem Serum vermischt.
209847/1203
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