DE3344607A1 - Verfahren und zusammensetzung fuer die bestimmung der phagocytischen reaktion - Google Patents
Verfahren und zusammensetzung fuer die bestimmung der phagocytischen reaktionInfo
- Publication number
- DE3344607A1 DE3344607A1 DE19833344607 DE3344607A DE3344607A1 DE 3344607 A1 DE3344607 A1 DE 3344607A1 DE 19833344607 DE19833344607 DE 19833344607 DE 3344607 A DE3344607 A DE 3344607A DE 3344607 A1 DE3344607 A1 DE 3344607A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- particles
- chemical substance
- protein
- luminol
- phagocytic
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01N—INVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
- G01N33/00—Investigating or analysing materials by specific methods not covered by groups G01N1/00 - G01N31/00
- G01N33/48—Biological material, e.g. blood, urine; Haemocytometers
- G01N33/50—Chemical analysis of biological material, e.g. blood, urine; Testing involving biospecific ligand binding methods; Immunological testing
- G01N33/5005—Chemical analysis of biological material, e.g. blood, urine; Testing involving biospecific ligand binding methods; Immunological testing involving human or animal cells
- G01N33/5091—Chemical analysis of biological material, e.g. blood, urine; Testing involving biospecific ligand binding methods; Immunological testing involving human or animal cells for testing the pathological state of an organism
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Immunology (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Urology & Nephrology (AREA)
- Hematology (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Cell Biology (AREA)
- Physiology (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- Food Science & Technology (AREA)
- Tropical Medicine & Parasitology (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- Microbiology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Pathology (AREA)
- Measuring Or Testing Involving Enzymes Or Micro-Organisms (AREA)
- Investigating Or Analysing Biological Materials (AREA)
- Medicines That Contain Protein Lipid Enzymes And Other Medicines (AREA)
- Investigating Or Analysing Materials By The Use Of Chemical Reactions (AREA)
Description
PATENTAN VALT H
DR. RICHARD KNEISSL" W id Ji im.'>e. L,i.r. 46
D-8000 MÖNCHEN 22 · 3 QeZ. J983
Tel. 089/295125
DE
Packard Instrument Company, Inc. in Downers Groove, Illinois / V.St.A.
Verfahren und Zusammensetzung für die Bestimmung der
phagocytischen Reaktion
Die vorliegende Erfindung betrifft Test- oder Assay-Ver-r
fahren zur Messung der Fähigkeit eines Organismus zur
Imxnunabwehr, für derartige Verfahren nützliche Zusammensetzungen
sowie Verfahren zur Herstellung solcher Zusammensetzungen.
Die Beobachtung, daß bestimmte phagocytische Zellen, die
im Blut und in Organen wie beispielsweise der Lunge gefunden werden, infolge der physikalischen Verdauung von
Teilchen wie beispielsweise Bakterien oder nichtlebenden Zusammensetzungen Licht erzeugen, ist seit Jahren Thema
der wissenschaftlichen Literatur. Diese Beobachtungen beruhen auf spezifischen Zellen, die im Blut oder in Organen
gefunden werden, von denen bekannt ist, daß sie die kritische Funktion erfüllen, durch komplexe chemische
Mechanismen Teilchen wie beispielsweise Bakterien aufzuspüren, zu phagocytieren (zu verschlingen) und abzutöten.
Diese Zellen können auch nicht-infektiöse Mittel,wie beispielsweise
teilchenförmige Verschmutzungen der Luft, aufsuchen
und entfernen. Ein Teil dieses zellulären chemisehen Mechanismus umfaßt die Erzeugung von relativ hochenergetischen Sauerstoff-Zwischenstufen. Die Zelle erzeugt
diese chemischen Substanzen, wenn sie zum Phagocytieren angeregt wird. Diese hochenergetischen Sauerstoff-Zwischenstufen
zerfallen unter Erreichung niedrigerer Energieniveaus, und im Zuge dieses Prozesses wird Licht
erzeugt. Obwohl diese niedrigen Lichtmengen unter Verwendung von Instrumenten, wie beispielsweise Flüssigkeits-Szintillations-Spektrometern
nachweisbar sind, ist diese Technik sehr aufwendig und gestattet es nicht, eine grosse
Anzahl von Proben oder Proben mit einer großen Anzahl von Variablen, die untersucht werden sollen, rasch zu
analysieren. Und obwohl das beschriebene Phänomen bereits
eine gewisse Zeit bekannt ist/ wurde bisher aufgrund der obenbeschriebenen Beschränkungen zusammen mit der Nichtverfügbarkeit
von relativ stabilen Reagenzien aus ihm wenig Nutzen gezogen.
Der vorliegenden Erfindung liegt im weitesten Sinne die Aufgabe zugrunde, das Phänomen der Lichterzeugung phagocytierender
Zellen für praktische Testzwecke nutzbar zu machen. Weitere speziellere Aufgaben ergeben sich für den
Fachmann aus der nachfolgenden Beschreibung.
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch ein Verfahren,
durch für dieses Verfahren bestimmte Zusammensetzungen sowie durch Verfahren zur Herstellung dieser Zusammensetzungen
gemäß den Patentansprüchen gelöst.
Die vorliegende Erfindung betrifft somit unter einem ihrer Aspekte ein Verfahren zur Bestimmung der phagocytischen
Reaktion verschiedener phagocytischer Zellen. Ein solches Verfahren nützt die Phagocytentätigkeit aus, die vom Organismus
dazu benutzt wird, eine Infektion abzuwehren oder teilchenförmige Materie aus den Lungen usw. zu entfernen.
Bei diesem Verfahren werden phagocytische Zellen aus dem
Blut oder aus Organen eines Menschen oder eines anderen Tiers entnommen, und es wird ihnen ein teilchenhaltiges
Material zugesetzt, das von den phagocytischen Zellen verschlungen wird. Die Zellen reagieren auf das teilchenhaltige
Material und erzeugen Sauerstoff-Zwischenstufen, die wiederum mit einer chemischen Substanz in dem teilchenhaltigen
Material reagieren. Bei dieser Reaktion wird im Ergebnis Licht erzeugt. Das so erzeugte Licht
wird nachgewiesen und gemessen.
Gemäß einem anderen Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein solches teilchenhaltiges Reagens, das
-■■ *:-*·--: 33U607
-6-
geeignet ist, von den Zellen phagocytiert zu werden, und
das Polymerkügelchen umfaßt, die mit Proteinen überzogen sind, an die eine lumineszierende chemische Substanz,wie
beispielsweise 5-Amino-2,3-dihydro-1,4-phthalazindion
(Luminol)J gebunden ist.
Ein anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein anderes derartiges teilchenhaltiges Reagens, das
geeignet ist, von den Zellen phagocytiert zu werden, und das Polysaccharid-Teilchen aus den Wänden von Hefezellen
(Zymosan) umfaßt, an die Proteine adsorbiert sind, denen eine lumineszierende chemische Substanz (Luminol) zugemischt
ist.
Gemäß einem anderen Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung der überzogenen,
teilchenförmigen polymeren Kügelchen gemäß der vorliegenden Erfindung. Diese polymeren Kügelchen von einem Durchmesser
von etwa 2 bis etwa 9 μΐη werden mit einem Protein
und einer lumineszierenden chemischen Substanz überzogen. Die lumineszierende chemische Substanz kann als überzug
auf das Protein aufgebracht werden, oder sie kann mit dem Protein vermischt werden, und die beiden können gemeinsam
auf die Polymerkügelchen aufgebracht werden.
Die erhaltenen Teilchen werden gewaschen, auf eine Endkonzentration
resuspendiert und lyophilisiert.
Ein anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von überzogenen Zymosan-Teilchen,
die ebenfalls in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Die Zymosan-Teilchen werden
mit einem Protein überzogen. Mit den überzogenen Teilchen wird Luminol vermischt, und das erhaltene Material
wird unter Bildung eines stabilen, homogenen Produkts lyophilisiert.
·--· ··■ - ■ "-■· 33U607
8 ■
Vf-
Die obigen Ausführungen sowie weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden in der nachfolgenden
Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren für den Fachmann in näheren Einzelheiten erläutert.
Die Figuren zeigen im einzelnen:
Fig. 1 eine typische Antwort eines verdünnten
Gesamtbluts in dem Chemxlumineszenz Assays unter Verwendung eines Reagens
auf Zymosan-Basis;
Fig. 2 eine typische Antwort eines Assays mit
isolierten Neutrophilen (Leucozyt mit neutrophilen Granula ) unter Verwendung
eines Reagens auf Zymosan-Basis;
Fig. 3 eine typische Antwort eines Assays mit
isolierten Neutrophilen unter Verwendung eines Reagens auf der Basis von
Polymer-Kügelchen;
Fig. 4 eine typische Antwort eines Chemilumi-
neszenz-Assays mit verdünntem Gesamtblut unter Verwendung eines Reagens
auf Zymosan-Basis;
Fig. 5 eine typische Antwort eines Assays mit isolierten Neutrophilen unter Verwendung
eines Reagens auf Zymosan-Basis;
Fig. 6 eine typische Antwort eines Assays mit isolierten Neutrophilen unter Verwendung
eines Reagens auf Polymer-Kügelchen-Basis.
Obwohl jedes beliebige Material auf Teilchenbasis, das mit dem phagocytischen Zellsystem verträglich ist, verwendet
werden kann, haben sich polymere organische Materialien und insbesondere Polyacrylamide (beispiels-
1
Xi
weise Bio-Rad-^-Telichen, Richmond, Kalifornien) sowie
teilchenförmiges Zymosan als ganz besonders geeignet erwiesen.
Damit das System richtig arbeitet, ist es erforderlich, das teilchenförmige Material mit einem Protein zu überziehen.
Dieses überziehen kann durch eine richtige chemische Bindung des Proteins an die Teilchen bewirkt wer-
- den, oder durch einfache elektrostatische Adsorption.
Um auf diese Weise die Kügelchen zu sensibilisieren, kann irgendein geeignetes Protein oder irgendeine geeignete
Proteinmischung verwendet werden. Zu den geeigneten Proteinen gehören gereinigtes Human-Immunglobulin G
oder menschliches oder tierisches Serum.
Anschließend wird die lumineszierende chemische Substanz entweder chemisch oder adsorptiv auf die mit Protein
überzogenen Teilchen aufgebracht oder mit diesen vermischt. Obwohl jede beliebige lumineszierende chemische
Substanz, die mit Sauerstoff-Zwischenstufen direkt oder
indirekt unter Lichterzeugung reagiert, verwendet werden kann, hat sich Luminol (z.B. erhältlich von Eastman
Organics, Rochester, New York) als ganz besonders geeignet erwiesen. Wenn das Polymer-Kügelchen verwendet wird, wird
das Luminol in einer wäßrigen gepufferten Lösung aufgelöst und vorzugsweise so umgesetzt, daß sich eine reaktive
Azo-Zwischenstufe bildet. Diese Azo-Zwischenstufe wird dann mit den protein-überzogenen Polymer-Teilchen
umgesetzt. Als Ergebnis wird ein Azo-Luminol-Protein-Addukt neben elektrostatisch aneinandergebundenem Luminol-Polyacrylamid
erhalten. Die erhaltenen Teilchen werden gewaschen, auf eine Endkonzentration resuspendiert,
in Fläschchen eingefüllt und lyophilisiert. Das bei diesem Verfahren erhaltene Produkt ist ein stabiles, homogenes
Produkt.
Das Luminol kann auch einfach mit einer Suspension von
Zymosan-Teilchen vermischt werden, die vorausgehend mit einem geeigneten Protein überzogen wurde. Die erhaltene
Mischung wird in Fläschchen gefüllt und lyophilisiert. Das bei diesem Verfahren erhaltene Produkt ist ein stabi-Ies,
homogenes Produkt.
Das obenbeschriebene lyophilisierte Produkt ist nach seiner Wiederherstellung mit Wasser fertig für die Verwendung
in dem Assay-Verfahren.
Für das Assay-Verfahren unter Verwendung von Polymer-Teilchen
werden 1 000 000 bis etwa 2 000 000 Polyacrylamidteilchen in 50 μΐ Puffer mit etwa 200 000 gereinigten
phagocytischen Zellen in 100 μΐ Puffer vermischt. Zwei exemplarische Assay-Verfahren, wie sie in Verbindung mit
den Zymosan-Teilchen angewandt werden, sind: (1) Gesamtblut wird 1:3 verdünnt (ein Teil koagulations-gehemmtes
Blut plus zwei Teile Puffer). 50 μΐ dieser Verdünnung werden mit 200 μΐ des überzogenen Zymosans, das Luminol
enthält, vermischt. Jeder Milliliter der Zymosan-Mischung enthält etwa 50 000 000 Teilchen; und (2) 50 μΐ der Zymosan-Suspension
werden mit 100 μΐ Puffer vermischt, der etwa 200 000 gereinigte phagocytische Zellen enthält.
Das von diesen Mischungen erzeugte Licht wird periodisch über die Zeit bestimmt und dient als Maß für die phagocytische
und biochemische Aktivität der phagocytischen Zeil-Zubereitung. Zellen, die auf diese Weise untersucht
werden können, umfassen Neutrophile, Monocyten und alveoläre
Macrophagen. Die ersten beiden dieser Zelltypen werden aus Gesamtblut erhalten, das auf einen Dichte-Gradienten,
wie beispielsweise Ficoll (Wz) - Hypaque (Wz)
gegeben und zentrifugiert wird. Diese Zellen erscheinen in dem Gradienten als Band und werden auf diese Weise
gereinigt. Macrophagen werden aus Lungen-Auswaschungen erhalten und erfordern keine Reinigung. In den folgenden
Beispielen werden Neutrophile verwendet.
200 mg der obenbeschriebenen Polyacrylamid-Kügelchen mit einem Durchmesser von 2-9 μπι werden in 20 ml Wasser
suspendiert. Zu dieser Suspension werden 10 mg Human-Immunglobulin G (IgG) zugesetzt. Die Protein-Kügelchen-Suspension
wird vorsichtig gemischt und dann auf 2-80C
abgekühlt. Es werden 40 mg 1-Ethyl-3,3-dimethylaminopropylcarbodiimid-hydrochlorid
zugesetzt. Sechs Stunden später werden 150 mg Glycin zugesetzt. Die Mischung wird
über Nacht bei 2-8°C gerührt. Am nächsten Tag wird die Suspension durch Zcntrifugation mit einer phosphatgepufferten
Salzlösung, 1,4 M Natriumchlorid in phosphatgepufferter Salzlösung und schließlich mit 0,005 M Phosphatpuffer
gewaschen. Die Kügelchen werden wiederum zentrifugiert und in 8,5 ml 0,5 M Boratpuffer vom pH-Wert 8,5
resuspendiert.
Ein Diazoniumsalz des Luminols wird hergestellt, indem man zuerst 200 mg Luminol in 20 ml 2,4 N HCl suspendiert.
Die Mischung wird auf Eis gekühlt. Es werden 2,0 ml einer Natriumnitrit-Lösung von 100 mg/ml zugesetzt, untergemischt,
wonach rasch 50 ml eines gekühlten Puffers von 0,5 M und pH 8,5 zugegeben werden. Der pH wird überwacht
und mit 10 N Natriumhydroxid auf pH 7,1 +_ 0,1 eingestellt.
14 ml des Diazoniumsalzes des Luminols werden dann zu den 8,5 ml der resuspendierten Kügelchen, die
oben beschrieben wurden, zugesetzt, und der pH wird auf den Wert 8,5 eingestellt. Die Suspension wird 3 Stunden
in der Dunkelheit bei 2°C-8°C vermischt.
/CZ
-•ΜΙ Die diazotierte Kügelchen-Suspension wird dann gegen verschiedene Portionen 0,2 M pH 8,0-Borat-Puffer bei 2-80C dialysiert. Die Dialyse dauert mindestens 24 Stunden.
5
-•ΜΙ Die diazotierte Kügelchen-Suspension wird dann gegen verschiedene Portionen 0,2 M pH 8,0-Borat-Puffer bei 2-80C dialysiert. Die Dialyse dauert mindestens 24 Stunden.
5
Die Kügelchen werden dann durch Zentrifugation unter
Verwendung von 0,2 M pH 8,0-Borat-Puffer gewaschen, bis der überstand weniger als 1,0% der Anfangs-Lichtabgabe
der Gesamtsuspension aufweist, was bedeutet, daß mehr als 99% des Luminols an die Kügelchen gebunden vorliegen.
Die Kügelchen werden dann abermals zentrifugiert. Die Kügelchen werden in einer phosphatgepufferten Salzlösung
resuspendiert. Die Kügelchenkonzentration wird auf .?twa 50 000 000 Kügelchen pro ml eingestellt, wie mit einem
Hämocytometer festgestellt wird. Die Suspension wird dann in 1,0 ml Portionen in Fläschchen eingefüllt und
auf weniger als 5% Restfeuchtigkeit, bestimmt durch die Karl Fisher-Titration, lyophilisiert.
Zur Verwendung in dem phagocytischen Assay wird ein Fläschchen durch Zugabe von 1,0 ml gereinigtem Wasser
wieder aufbereitet.
Zymosan A (Sigma Chemical Co., St. Louis, Missouri) wird in einer phosphatgepufferten Salzlösung suspendiert,
so daß die Konzentration 24 mg/ml beträgt. Zu dieser Suspension wird ein gleiches Volumen eines 50%-normalen
Kaninchenserums zugesetzt, das mit phosphatgepufferter Salzlösung verdünnt ist. Die Suspension wird 1 Stunde
bei 370C in einem geschüttelten Wasserbad inkubiert.
Die Suspension wird danach zentrifugiert, der Überstand verworfen und das auf diese Weise behandelte Zymosan A
(ein Pellet) in einem geringen Volumen einer phosphatgepufferten Salzlösung resuspendiert. Die Suspension
BAD ORIGINAL
wird dann durch eine Spritzennadel (Größe 18-26) gezogen, um die Suspension zu homogenisieren. Schließlich wird ausreichend
phosphatgepufferte Salzlösung zugesetzt, um das Originalvolumen der Suspension zu vervierfachen, was zu etwa
6 mg/ml Suspension führt. Diese Suspension wird dann durch einen Glaswollestopfen filtriert, um restliche
größere Klumpen Zymosan abzufangen.
Eine Vorratslösung von Luminol wird dadurch hergestellt, daß man dieses in 0,01 N Natriumhydroxid löst. Ein aliquoter
Teil dieser Vorratslösung wird dann einer Lösung zugesetzt, die 20% fötales Kälberserum in einer phosphatgepufferten
Salzlösung enthält, so daß eine Luminolkonzentration von 14,4 μg/ml erhalten wird.
Zu einem Volumenteil der Zymosan-Suspension wird 1 Volumenteil
der Lösung Luminol-fötales Kälberserum zugesetzt. Die erhaltene Suspension wird vermischt, in 2,0 ml Portionen
in Fläschchen gefüllt und auf einen Gehalt von weniger als 5% Restfeuchtigkeit lyophilisiert, der durch
die Karl Fisher-Titration bestimmt wird.
Zur Verwendung bei dem Phagocytose-Assay wird ein Fläschchen mit 2,0 ml gereinigtem Wasser wieder aufbereitet.
Verschiedene Kinder, für die bereits vorher als Diagnose chronische granulomatöse Krankheit (CGD) gestellt worden
war, wurden unter Verwendung der Reagenzien und des obenbeschriebenen Assay-Verfahrens untersucht. Die angegebene
Krankheit wurde aus dem Grunde ausgewählt, da in ihrem Falle die Funktionsstörung verstanden wird.
CGD beruht auf dem Fehlen bestimmter Enzyme, die in phagocytischen Zellen des Blutes gefunden werden. Obwohl
die phagocytischen Zellen in der Lage sind, Bakterien (Teilchen) zu verschlingen, sind die Zellen nicht in
der Lage, die Bakterien zu desaktivieren oder zu töten,
da den phagocytischen Zellen die Fähigkeit fehlt, hochenergetische Sauerstoff-Zwischenstufen zu erzeugen. Infolgedessen
können sie keine Oxidation des Luminols bewirken, das von den Zellen verschlungen wurde, so daß
auch keine nachweisbare Lichtreaktion beobachtet wird. Klinisch tritt bei diesen Kindern typischerweise diese
Störung als schwere Verminderung ihrer Fähigkeit zur Infektabwehr in Erscheinung. Für eine typische Reaktion
vergleiche Fig. 1 bis 3. Wenn diese Kinder zusammen mit offensichtlich gesunden Kontrollpersonen untersucht wurden,
bewirkten sie keine Lichterzeugung infolge der Luminol-Oxidation, obwohl die Teilchen genauso effektiv wie
bei den Kontrollpersonen verschlungen wurden.
Eine Gruppe von Kindern, bei denen man vorher als Diagnose Asthma gestellt hatte, wurde im Hinblick auf ihre phagocytische/biochemische
Reaktion der phagocytischen Zellen untersucht. Etwa die Hälfte der Kinder erhielt therapeur
tische Dosen von Theophyllin; die restlichen Kinder wurden dieser Behandlung nicht unterzogen. Von Theophyllin
wird angenommen, daß es auf cyclisches Adenosinmonophosphat (c-AMP) wirkt, von dem bekannt ist, daß es eine
regulatorische Steuerung bestimmter biochemischer Wirkungen phagocytischer Zellen ausübt. Vergleiche in diesem
Zusammenhang die Fig. 4 bis 6. Die Kinder, die Theophyllin erhielten, zeigten allgemein eine Verminderung der Stärke
der Erzeugung von Sauerstoff-Zwischenstufen, wie sie
als verminderte Luminol-Oxidation und Lichterzeugung quantifiziert wurde.
Verfahren, wie sie beschrieben wurden, sind ganz besonders nützlich für die Quantitätsbestimmung der Infektabwehr,
ausgedrückt als Phagocytenaktivitat. Ein solches Verfahren kann jedoch auch in der medizinischen Diagnose^
~- '■'■■ 33AA607
in der Umwelt-Immuntoxikologie, der Pharmakologie verwendet werden, beispielsweise für die überwachung der
Toxizität bei Patienten einer Chemotherapie und Strahlentherapie, um Beispiele anzuführen. Das erfindungsgemäße
Verfahren kann auch für die Untersuchung oder Bestimmung der Immunkompetenz, bestimmter Störungen der Blutserumsproteine
usw. verwendet werden. Als Werkzeug für die Forschung kann es verwendet werden, um pharmazeutische
Verbindungen und deren Wirkung auf Phagocyten, die Wirkungen von Schmutzstoffen auf phagocytische Zellen sowie
die Wirkung toxischer Verbindungen auf Tiere und Menschen zu untersuchen.
Obwohl in der vorausgehenden Beschreibung die vorliegende Erfindung anhand spezieller Ausführungsformen beschrieben
wird, ist es für jeden Fachmann eine Selbstverständlichkeit, daß verschiedene Veränderungen im Hinblick
auf offenbarte Einzelmerkmale möglich sind, ohne daß der Bereich der vorliegenden Erfindung, wie er durch
die Patentansprüche abgesteckt wird, verlassen wird.
Claims (14)
1. Vorfahren zur Bestimmung der Fähigkeit eines
Organismus zur Immunabwehr, gekennzeichnet durch
- Entnehmen einer Blutprobe aus dem Organismus,
- Abtrennen der phagocytischen Zellen aus dem Blut,
- Versetzen der phagocytischen Zellen mit Teilchen, die mit einem Protein überzogen sind, an das eine lumineszierende
chemische Substanz gebunden ist,
- Veranlassen der phagocytischen Zellen zum Verschlingen der Teilchen, wodurch der biochemische Mechanismus der
Zellen aktiviert wird, der mit der lumineszierenden chemischen Substanz unter Aussendung von Licht reagiert,
und
- Messen dieses Lichts mit einem Luminometer.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchen Polymerkügelchen mit Durchmessern von
etwa 2 um bis etwa 9 um sind.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kügelchen aus Polyacrylamid sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchen Zymosan-Teliehen sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die lumineszierende chemisehe Substanz Luminol ist.
6. Zusammensetzung für die Bestimmung der phagocytischen
Reaktion, dadurch gekennzeichnet, daß sie PoIyacrylamidteilchen mit einem Durchmesser von etwa 2 μπι
bis etwa 9 μπι enthält, die mit einer Schicht eines Serumsproteins
überzogen sind, an das eine Luminolschicht gebunden ist.
7. Zusammensetzung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie in lyophilisierter Form vorliegt.
8. Zusammensetzung für die Bestimmung der phagocytischen Reaktion, dadurch gekennzeichnet, daß sie
Zymosan-Teilchen enthält, die mit einer Schicht aus einem Serums-Protein und Luminol überzogen sind.
9. Zusammensetzung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß sie in lyophilisierter Form vorliegt.
10. Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung zu*" Verwendung als Reagens für die Bestimmung der phagocytischen
Reaktion, dadurch gekennzeichnet, daß man ein teilchenförmiges Material mit einem Durchmesser von
etwa 2 um bis etwa 9 um mit einer Schicht aus einem Protein und einer lumineszierenden chemischen Substanz
überzieht und die überzogenen Teilchen unter Bildung eines stabilen, homogenen Produkts lyophilisiert.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zuerst die Proteinschicht aufgebracht
wird, und auf diese die lumineszierende chemische Substanz.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die lumineszierende chemische Substanz mit dem Protein
vor dessen Aufbringen auf das teilchenförmige Material vermischt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die lumineszierende chemische Substanz Luminol ist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das teilchenförmige Material
Polyacrylamid oder Zymosan ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US44970982A | 1982-12-14 | 1982-12-14 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3344607A1 true DE3344607A1 (de) | 1984-06-14 |
Family
ID=23785187
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833344607 Withdrawn DE3344607A1 (de) | 1982-12-14 | 1983-12-09 | Verfahren und zusammensetzung fuer die bestimmung der phagocytischen reaktion |
Country Status (9)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS59132361A (de) |
AU (1) | AU2217783A (de) |
CA (1) | CA1210328A (de) |
DE (1) | DE3344607A1 (de) |
FI (1) | FI834603A (de) |
FR (1) | FR2537723A1 (de) |
GB (1) | GB2131948B (de) |
IT (1) | IT1169988B (de) |
SE (1) | SE8306808L (de) |
Families Citing this family (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS6036962A (ja) * | 1983-08-09 | 1985-02-26 | Toray Ind Inc | 生物学的検査用微粒子 |
FI853606A0 (fi) * | 1984-09-21 | 1985-09-16 | Johnathan L Kiel | Mikroluminiscent analyssystem |
CA2097952C (en) * | 1993-06-08 | 2006-03-14 | Alex D. Romaschin | Early diagnosis of sepsis utilizing antigen-antibody interactions amplified by whole blood chemiluminescence |
US6203997B1 (en) | 1994-06-08 | 2001-03-20 | Sepsis, Inc. | Quantitation of analytes in whole blood |
US5804370A (en) * | 1994-06-08 | 1998-09-08 | Critichem Medical Products Limited | Early diagnosis of sepsis utilizing antigen-antibody interactions amplified by whole blood chemiluminescence |
US6159683A (en) * | 1997-12-16 | 2000-12-12 | Spectral Diagnostics, Inc. | Method of determining stage of sepsis |
GB9910975D0 (en) | 1999-05-13 | 1999-07-14 | Univ Strathclyde | Rapid dehydration of proteins |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3327119A (en) * | 1964-03-26 | 1967-06-20 | Ibm | Method and apparatus for detecting cancer cells |
US4146604A (en) * | 1973-05-31 | 1979-03-27 | Block Engineering, Inc. | Differential counting of leukocytes and other cells |
DE2732272C2 (de) * | 1977-07-16 | 1979-07-05 | Deutsches Krebsforschungszentrum Stiftung Des Oeffentlichen Rechts, 6900 Heidelberg | Verfahren und Vorrichtung zur Fluoreszenzanalyse von gefärbten Partikeln, insbesondere biologischen Zellen |
US4336029A (en) * | 1980-08-15 | 1982-06-22 | Ortho Diagnostic Systems Inc. | Method and reagents for quantitative determination of reticulocytes and platelets in whole blood |
-
1983
- 1983-11-23 CA CA000441805A patent/CA1210328A/en not_active Expired
- 1983-12-05 GB GB08332404A patent/GB2131948B/en not_active Expired
- 1983-12-07 AU AU22177/83A patent/AU2217783A/en not_active Abandoned
- 1983-12-08 FR FR8319657A patent/FR2537723A1/fr not_active Withdrawn
- 1983-12-09 SE SE8306808A patent/SE8306808L/ not_active Application Discontinuation
- 1983-12-09 DE DE19833344607 patent/DE3344607A1/de not_active Withdrawn
- 1983-12-12 JP JP58234123A patent/JPS59132361A/ja active Pending
- 1983-12-14 FI FI834603A patent/FI834603A/fi not_active Application Discontinuation
- 1983-12-14 IT IT24159/83A patent/IT1169988B/it active
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
IT8324159A0 (it) | 1983-12-14 |
JPS59132361A (ja) | 1984-07-30 |
FI834603A (fi) | 1984-06-15 |
IT1169988B (it) | 1987-06-03 |
AU2217783A (en) | 1984-06-21 |
FR2537723A1 (fr) | 1984-06-15 |
CA1210328A (en) | 1986-08-26 |
SE8306808L (sv) | 1984-06-15 |
SE8306808D0 (sv) | 1983-12-09 |
GB2131948B (en) | 1986-06-04 |
FI834603A0 (fi) | 1983-12-14 |
GB2131948A (en) | 1984-06-27 |
GB8332404D0 (en) | 1984-01-11 |
IT8324159A1 (it) | 1985-06-14 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2705897B2 (de) | Verfahren zur radioimmunologischen Bestimmung von cyclischen! Adenosin-3', 5'-monophosphat und/oder cyclischen! Guanosin-3',5'-monophosphat | |
DE1517934A1 (de) | Mit Molekularsieb ueberzogenes Adsorbens aus kleinen Teilchen und Verfahren mit dessen Anwendung | |
DE3788762T2 (de) | Verfahren zur Bestimmung von physiologisch wirksamen Substanzen. | |
DE2450523A1 (de) | Verfahren zum nachweis von antigenen oder antikoerpern | |
CH630465A5 (de) | Verfahren zum nachweis oder zur bestimmung eines antikoerper/antigen-komplexes in einer fluidprobe. | |
DE2633877A1 (de) | Verfahren zur immunpruefung auf antigene in fester phase | |
DE2551208B2 (de) | Verfahren zur Herstellung einer stabilen Erythrozyten-Präparation | |
DE2322562C2 (de) | Verfahren zur Bestimmung von Antigenen in einer Probe | |
DD202178A5 (de) | Verfahren und reagens zur untersuchung von antigen-antikoerper-reaktionen | |
DE3117725A1 (de) | Verfahren zur bestimmung von mycobakterien und protein sowie fertigpack zu dessen durchfuehrung | |
EP3438667A1 (de) | Bindungstest zur diagnose einer heparin-induzierten thrombozytopenie | |
DE69631443T2 (de) | Reagens zur untersuchung von viren-agglutination und kit zur untersuchung auf viren | |
DE69030480T2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Nachweis sensibilisierter Leukozyten | |
DE3344607A1 (de) | Verfahren und zusammensetzung fuer die bestimmung der phagocytischen reaktion | |
DE3346795A1 (de) | Enzymimmunoassay und entsprechendes diagnostikum | |
DE3105555C2 (de) | ||
EP0185335B1 (de) | Verfahren zum Nachweis des Vorliegens einer Allergie und zum spezifischen Nachweis des für die Allergie verantwortlichen Allergens | |
DE4429660B4 (de) | Zusatzmittel für diagnostische Tests zur Bestimmung der Gerinnungsfähigkeit des Blutes, Verfahren zur Reduzierung der Beeinflussung von diagnostischen Tests durch Heparin und Verwendung von Metallsalzen zu diesen Zwecken | |
DE2850950C3 (de) | Verwendung von nativem oder thermisch modifiziertem Cytochrom c als Stabilisator für ein immunochemisches Meßreagens, immunochemisches Meßreagens sowie Pufferlösung zur Probenverdünnung bei immunchemischen Meßverfahren | |
DE2631610C2 (de) | Verfahren zum Nachweis von Hepatitis in Seren | |
DE69114336T2 (de) | Trockenes analytisches Element zur Bestimmung von Salicylat. | |
DE3781279T2 (de) | Verfahren zur behandlung von blut. | |
Jadwin et al. | Neutrophil bipolar shape formation in whole blood. A simple and rapid method for the assessment of neutrophil leukocyte responsiveness | |
DE69024348T2 (de) | Verfahren zum nachweis des diabetischen zustandes | |
DE2025718B2 (de) | Verfahren zum Stabilisieren von lyophilisierten Erythrozyten |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |