DE2220800B2 - Verfahren zur herstellung von phosphornitrildichloridpolymeren - Google Patents
Verfahren zur herstellung von phosphornitrildichloridpolymerenInfo
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Description
Es ist bekannt, daß PCl5 und NH4Cl unter den ver-
$chiedensten Bedingungen unter Bildung einer Mischung von (PNC12)3, (PNCIa)4 und höheren cyclischen
Oligomeren sowie linearen Derivaten mit einem niedrigen Molekulargewicht miteinander reagieren,
wie dies z. B. in den US-Patentschriften 34 62 247 und 30 26 174 beschrieben ist.
Es ist auch bekannt, daß bei der Reinigung dieser Mischung durch Destillation und Umkristallisation
oder Sublimation, (PNGs)3 mit einer ausreichenden
Reinheit für die Polymerisation zusammen mit einer Zwischenproduktfraktion und einer (PNCI^-Fraktion
erhalten wird.
Die Polymerisation von (PNClJ3 wurde bisher unter
Vakuum oder in einer inerten Atmosphäre bei 200 bis 3000C durchgeführt, wie es beispielsweise in den
US-Patentschriften 35 15 688 und 33 70 020 beschrieben ist. Auf entsprechende Weise wurde (PNCl2),
polymerisiert.
Die getrennte Polymerisation jedes Oligomeren ist bezüglich der erforderlichen Zeit und des Polymerisationsgrads
und des erhaltenen Umwandlungsgrads sehr variabel und nicht leicht regelbar.
Beim Lösen des erhaltenen Polymerisats werden unerklärlicherweise große Mengen eines unlöslichen
Gels erhalten (vergleiche »Inorg. Chem.«, 5, 1709
[1966]). Dieses GpI wird im allgemeinen nicht in der
nachfolgenden Substitution verwendet und muß daher entfernt werden. Die Entfernung kompliziert die zur
Herstellung brauchbarer Produkte angewendeten Verfahren.
Aus Remy, »Lehrbuch der anorganischen Chemie«, Bd. 1, (1943), S. 565 und 566, ist es bekannt, daß durch
mehrstündiges Erhitzen auf 30O0C das trimere Phosphornitrilchlorid
in einen hochpolymeren, unlöslichen und nichtflüchtigen Stoff von der gleichen Zusammensetzung
übergeht. Abgesehen davon, daß diese Arbeitsweise zu einem unlöslichen Produkt führt, gewährt sie nicht in gut reproduzierbarer Weise
die Herstellung des Polymeren.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung von Phosphornitrüdichloridpolymerem,
bei dem keine gelartigen, unlöslichen Produkte entstehen und die Polymerisation so
Besteuert werden kann, daß ein {»ewünschterPolymerisationsgrad
und eine gewünschte Umwandlung in reproduzierbarer Weise erhalten werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Herstellung von Phosphornitrildichioridpolymeren
durch Polymerisation von (PNCU)3 bei etwa 200 bis 3500C während 30 Minuten bis 72 Stunden
gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
diie Polymerisation in Gegenwart von 1 bis 20 Gewichtsprozent (PNCU)4 (bezogen auf das Gewicht des am
ίο Anfang vorhandenen (PNCU)3) durchführt.
Die Polymerisation von (PNCU)3 verläuft bei dem
Verfahren gemäß der Erfindung viel regelmäßiger als die Polymerisation von (PNCU)3 allein, und es tritt
keine Gelierung auf.
Es wurde gefunden, daß der Polymerisationsgrad und der Prozentsatz der Umwandlung in ein lösliches
[PNClJn-Polymerisat. in dem η eine ganze Zahl von
etwa 50 bis etwa 20 000 oder sogar etwa 50 bis zu etwa 50 000 bedeutet, bei einem gegebenen Trimerao
und Tetramerverhältnis gut reproduzierbar ist.
Der Polymerisationsgrad wurde als Funktion der grundmolaren Viskositätszahl gemessen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist auch in Gegenwart von anderen Komponenten als (PNCU)3
und (PNClJj)4 anwendbar, die während der Reinigung
eingeschleppt oder absichtlich eingeführt worden sind. Diese Komponenten können als Verdünnungsmittel.
Inhibitoren, Katalysatoren od^r inerte Zusätze wirken.
Die zu verwendenden Mengen an (PNCIj)4 können
innerhalb des Bereichs von 1 bis 20 Gewichtsprozent variiert werden, vorzugsweise werden 2 bis 15 Gewichtsprozent
(PNCIu)3 verwendet.
Bei Verwendung von mehr als 20% (PNCl5) 4wird
wegen d?r zum Erreichen eines bestimmten Polymerisationsgrades
oder eines bestimmten Prozentsatzes der Umwandlung erforderlichen übermäßigen Zeitspanne
nur ein geringer Vorteil erzielt.
Mengen von weniger als 1 % (ΡΝΟ2)4 üben keine
vorhersehbare Regelwirkung aus und scheinen nur als Verdünnungsmittel zu wirken.
Mengen zwischen 2 und 15 Gewichtsprozent (PNCIu)4 sind bevorzugt. Zum Beispiel entsteht bei der
Polymerisation von Proben, die 95 Gewichtsprozent (PNCIu)3 und 5 Gewichtsprozent (PNCIj)1 enthalten,
bei der Durchführung derselben unter Vakuum bei 2500C regelmäßig ein [PNC12]„-Polymerisat mit einer
grundmolaren Viskositätszahl in Benzol von 4,7 bis 4,9 dl/g innerhalb von 48 Stunden bei einer Umwandlung
von 33 bis 35%.
Das lösliche tPNCl2]B-Polymerisat, in dem η eine
ganze Zahl von etwa 50 bis etwa 20 000 oder sogar bis zu etwa 50 000 bedeutet, ist ein sehr wertvolles
Material. Beim Einsatz der Chloratome durch Gruppen, die gegen Feuchtigkeit weniger empfindlich sind,
wie es z. B. in der US-Patentschrift 35 15 866 beschrieben
ist, werden Polymerisate mit Eigenschaften erhalten, die als Überzüge, Elastomere und Kunststoff
brauchbar sind.
In der DT-AS 10 59 186 ist ein Verfahren zur Herstellung eines löslichen Phosphornitrilchlorid-Kautschuks
beschrieben, bei dem eine ölige (PNC12)Z-Fraktion,
die von Trimeren und Tetrameren befreit ist, in einem organischen Lösungsmittel gelöst und polymerisiert
wird. Es werden dabei geringe Mengen von Wasser zugesetzt, um das Molekulargewicht zu beeinflussen.
Bei dieser Arbeitsweise werden P-0-Bindungen in das Polymere eingeführt, was unerwünscht ist und
zu einem anderen Material führt als den erfindungsgemäß hergestellten Phosphornitrildichloridpolymeren.
Die gemäß der DT-AS erhältlichen Produkte sind kaltfließende Materialien von niedrigerem Molekulargewicht
als die Produkte des Verfahrens gemäß der Erfindung, bei denen η einen Wert von 20 000 oder
sogar 50 000 haben kann.
In der DT-AS 10 64 039 ist ein Verfahren zur Herstellung
von öligen Phosphornitrilchloriden beschrieben, bei dem man ein Polyphosphornitrilchlorid mit
einem in Wasser sauer reagierenden Chlorid in einem verschlossenen Gefäß in Abwesenheit eines Lösungsmittels
auf eine Temperatur oberhalb 25O0C erhitzt. Es erfolgt eine Umsetzung zwischen z. B. Phosphorpentachlorid
und Trimeren, Tetrameren cder Mischungen davon, wobei ein Verhältnis in bestimmten
Grenze-ii einzuhalten ist, um keine festen Endprodukte
zu erhalten. Die Produkte haben eine geringe Löslichkeit in nichtpolaren Medien.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung werden ao lösliche Polymere von hohem Molekulargewicht erhalten
und es wird, wie Versuche gezeigt haben, eine gute Regelung ihrer Bildung gewährleistet.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand von Beispielen näher erläutert.
Herstellung des erfindungsgemäß zu verwendenden
Ausgangsmaterials
Ausgangsmaterials
Aus PCl5 und NH4Cl wurde nach üblichen Verfahren
eine Mischung von [PNCU]n-Oligomeren hergestellt.
Durch Schnelldestillarion der Oligomerenmischungwurden
rohes (PNCIj);, und (PNCU)4 erhalten.
Durch Umkristallisation aus Kohlenwasserstofflösungsmitteln mit aktiver Tierkohle wurden reines
(PNCIjO3 und (PNCU)4 erhalten. Die Schmelzpunkte
dieser Stoffe lagen bei 112 bis 113 bzw. 121 bis 125°C.
Vergleichsversuch
Nicht-Reproduzierbarkeit der Polymerisation
Nicht-Reproduzierbarkeit der Polymerisation
der getrennten Komponenten
50 g des umkristallisierten Trimeren wurden in ein
Polymerisationsrohr eingeführt. Das Trimere wurde getrocknet und durch abwechselndes Schmelzen der
Probe, Abkühlenlassen auf Raumtemperatur und Evakuieren des Polymerisationsrohres enigast. Dieses
Verfahren wurde zweimal wiederholt. Das Polymerisationsrohr wurde dann unter Vakuum verschlossen
und in ein Bad aus Woodschem Metall, das thermostatisch bei einer konstanten Temperatur von ^1,O0C
gehalten wurde, gebracht. Die Ergebnisse der verschiedenen Polymerisationszeiten und -temperaturen
sind in der folgenden Tabelle T zusammengefaßt (vgl. auch »Inorg. Chem.*, 5. 1709 [1966]).
Polymerisation von (PNCU)3 (allein) zu [PNCIj]n
Polymerisation | Tempe | Polymerisat | Grundmolare | Menge an | 0 |
Zeit | ratur | umwandlung | Viskositäts | vorhandenem | 5 |
= C | zahl | Gel | 0 | ||
Std. | 215 | /0 | dl/g in C6H, | 0/ /O |
0 |
48 | 215 | 15 | 1,6 | 0 | |
4S | 215 | 23 | 0,9 | 100 | |
48 | 250 | 6 | 0,3 | 15 | |
24 | 250 | 18 | 3,6 | 0 | |
24 | 250 | 31 | 1,9 | 25 | |
24 | 310 | — | — | ||
1 | 310 | 11 | 1,7 | ||
1 | 310 | 31 | 2,9 | ||
1 | 18 | 1,9 |
Die bei der Eigenpolymerisation von (PNCU)4 erhaltenen
Ergebnisse waren ähnlich, jedoch waren zum Erreichen einer äquivalenten Umwandlung und eines
äquivalenten Polymerisatiortsgrads im allgemeinen längere Polymerisationszeiten erforderlich.
Erfindungsgemäße reproduzierbare Polymerisation
in gemischten Systemen
in gemischten Systemen
Für die in der folgenden Tabelle II angegebenen Mischungen wurden Polymerisationsverfahren angewendet,
die den vorstehend im Vergleichsversuch angegebenen ähnlich waren. Es wurde keine Gelbildung
beobachtet, wenn die Endpolymerisate gelöst wurden.
Polymerisation von (PNC12)3 in Gegenwart von geringen Mengen (PNC12)4
Menge an (PNCl,), g |
(PNCl1), g |
Polymerisation Zeit Std. |
Temperatur °C |
Polymerisat umwandlung 7. |
Grundmolare Viskositätszahl dl/g |
47,5 | 2,5 | 24 | 250 | 18 | 2,1 |
47,5 | 2,5 | 24 | 250 | 20 | 1,9 |
47,5 | 2,5 | 24 | 250 | 20 | 2,1 |
47,5 | 2,5 | 48 | 250 | 35 | 4,7 |
47,5 | 2,5 | 48 | 250 | 35 | 4,9 |
47,5 | 2,5 | 48 | 250 | 33 | 4,9 |
45,0 | 5,0 | 60 | 250 | 30 | 4,1 |
45,0 | 5,0 | 60 | 250 | 32 | 4,0 |
45,0 | 5,0 | 60 | 250 | 30 | 3,8 |
42,5 | 7,5 | 60 | 250 | 23 | 3,2 |
42,5 | 7,5 | 60 | 250 | 21 | 3,5 |
42,5 | 7,5 | 60 | 250 | 21 | 3,1 |
Unter Anwendung des Verfahrens gemäß dem Vergleichsversuch wurde die Polymerisation von (PNC12)3
in Gegenwart von (PN1Cl2). bei den in der folgenden
Tabelle III angegebenen Temperaturen und Zeiten durchgeführt. Wiederum wurde keine Gelbildung
beobachtet.
Polymerisation von (PNCU)3) in Gegenwart von (PNC12)4
Menge an (PNCI5), g |
(PNC1,)4 g |
Polymerisation Zeit Std. |
Temperatur 0C |
Polymerisat- umwandlung % |
Grundmolare Viskositätszahl dl/g |
47,5 | 2,5 | 60 | 215 | 27 | 3,1 |
47,5 | 2,5 | 60 | 215 | 25 | 2,8 |
47,5 | 2,5 | 60 | 215 | 28 | 3,0 |
45,0 | 5,0 | 7 | 280 | 33 | 4,6 |
45,0 | 5,0 | 7 | 280 | 31 | 4,1 |
45,0 | 5,0 | 7 | 280 | 30 | 4,6 |
40,0 | 10,0 | 1 | 310 | 22 | 5,3 |
40,0 | 10,0 | 1 | 310 | 20 | 5,7 |
40,0 | 10,0 | 1 | 310 | 23 | 5,2 |
Aus den vorstehenden Ergebnissen ist zu ersehen, sat hauptsächlich linear ist, die Erfindung ist jedoch
daß die Polymerisation von (PNCIj)3 viel besser vor- nicht auf irgendeine spezielle Struktur beschränkt,
hersagbar ist, wenn sie in Gegenwart von geringen Das [PNC12]„-Polymerisat könnte auch einige Ver-Mengen
(PNCIj)4 durchgeführt wird, als wenn sie in 30 zweigungen und sogar einige PN-Ringstrukturen zuAbwesenheit
dieses Zusatzes durchgeführt wird. sätzlich zu den linearen Segmenten enthalten.
Es wird angenommen, daß das [PNCl2]n-Polymeri-
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Phosphoraitrildichloridpolymeren
durch Polymerisation von (PNCIi)3 bei etwa 200 bis 35O°C während 30 Miauten
bis 72 Stunden, dadurch gekenn leichnet, daß man die Polymerisation in
Gegenwart von 1 bis 20 Gewichtsprozent (PNCl2);
(bezogen auf das Gewicht des am Anfang vorhandenen (PNCl2) durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch'_, dadurch gekennzeichnet,
daß man 2 bis 15 Gewichtsprozent (PNCU)4 verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Polymerisation in einem evakuierten Gefäß oder in einer inerten Atmosphäre durchführt.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US15460871A | 1971-06-18 | 1971-06-18 | |
US15460871 | 1971-06-18 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2220800A1 DE2220800A1 (de) | 1973-01-11 |
DE2220800B2 true DE2220800B2 (de) | 1976-05-13 |
DE2220800C3 DE2220800C3 (de) | 1976-12-30 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
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NL169716C (nl) | 1982-08-16 |
NL7208211A (de) | 1972-12-20 |
JPS5516967B1 (de) | 1980-05-08 |
BR7203921D0 (pt) | 1973-08-23 |
BE785016A (fr) | 1972-12-18 |
FR2147939A1 (de) | 1973-03-11 |
FR2147939B1 (de) | 1974-07-26 |
ZA722893B (en) | 1973-02-28 |
SE408903B (sv) | 1979-07-16 |
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NL169716B (nl) | 1982-03-16 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EGA | New person/name/address of the applicant | ||
8328 | Change in the person/name/address of the agent |
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