DE2220800A1 - Verfahren zur kontrollierten polymerisation von hexachlorphosphazen - Google Patents
Verfahren zur kontrollierten polymerisation von hexachlorphosphazenInfo
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Description
DR. E. WIEGAND DlPL-ING. W. NIEMANN
DR. M. KÖHLER DIPL-ING. C. GERNHARDT
DR. M. KÖHLER DIPL-ING. C. GERNHARDT
MÖNCHEN HAMBURG 2220800
TELEFON; 555476 8000 MÖNCHEN 15,
TELEGRAMME: KARPATENT NUSSBAUMSTRASSE 10
27. April Ί972
W 41 136/72
W 41 136/72
Horizons Research Incorporated, Ohio (V*St.A.)
Verfahren zur kontrollierten Polymerisation
von Hexachlorphosphazen
von Hexachlorphosphazen
Die Erfindung betrifft ein·Verfahren zur kontrollierten Polymerisation
von Hexachlorphosphazen zu Poly(dichlorphosphazen) mit einem hohen Molekulargewicht.
Diese Kontrolle wird erzielt durch Verwendung von gereinigtem Octachlorphosphazen und sie hat den zusätzlichen Vorteil, daß
dabei ein Material verwendet wird, das sonst weggeworfen werden
müßte.
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Es ist bekannt, daß PCI,- und NH,Cl unter den verschiedensten
Bedingungen miteinander reagieren unter Bildung einer Mischung von(PNCl„)„, (PNCl2), und höheren zyklischen Oligomeren sowie
linearen Derivaten mit einem niedrigen Molekulargewicht, wie es z.B. in den US-Patentschriften 3 462 247 und 3 026 174 beschrieben
ist. Es ist auch bekannt, daß bei der Reinigung dieser Mischung durch Destillation und Umkristallisation oder Sublimation
(PNC1„)„ mit einer ausreichenden Reinheit für die Polymerisation
zusammen mit einer Zwischenproduktfraktion und einer (PNCl9),-Fraktion erhalten wird. Die Polymerisation von@>NCl9)„
wurde bisher unter Vakuum oder in einer inerten Atmosphäre bei 200 bis 350 C durchgeführt, wie es beispielsweise in den US-Patentschriften
3 515 688 und 3 370 020 beschrieben ist. Auf entsprechende Weise wurde (PNCl9), polymerisiert. Mischungen von ge-
»ainigtem (PNCl9)~ und (PNCl9), wurden bisher jedoch nicht polymerisiert.
Die getrennte Polymerisation jedes Oligomeren ist bezüglich der erforderlichen Zeit und des Polymerisationsgrads und
des erhaltenen Umwandiungsgrads sehr variabel. Beim Lösen des erhaltenen
Polymerisats werden unerklärlicherweise große Mengen eines unlöslichen Gels erhalten (vgl. "Inorg. Chem.", j>, 1709
(1966)). Dieses Gel wird im allgemeinen nicht in der nachfolgenden
Substitution verwendet und muß daher entfernt werden. Die Entfernung kompliziert die zur Herstellung brauchbarer Produkte angewendeten
Verfahren.
Das lösliche [PNCl9] -Polymerisat, in dem η eine ganze Zahl von
etwa 50 bis etwa 20 000 oder sogar bis zu etwa 50 000 bedeutet, ist ein sehr wertvolles Material. Beim Ersatz der Chloratome durch
Gruppen, die gegen Feuchtigkeit weniger empfindlich sind, wie es z.B. in der US-Patentschrift 3 515 688 beschrieben ist, werden
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lymerisate mit Eigenschaften erhalten, die als Überzüge, Elastomere und Kunststoffe brauchbar sind.
Es wurde nun gefunden, daß die Polymerisation einer aus gereinigtem
Octachlorphosphazen und Hexachlorphosphazen hergestellten Mischung von der getrennten Polymerisation jeder Komponente
sehr verschieden ist. Die Polymerisation der Mischung ist, wenn sie in geeigneter Weise durchgeführt wird, viel regelmäßiger
und es tritt keine Gelierung auf. Es wurde gefunden, daß der Polymerisationsgrad und der Prozentsatz der Umwandlung in ein
lösliches [PNCl9] -Polymerisat, in dem η eine ganze Zahl von
etwa 50 bis etwa 20 000 oder sogar bis zu etwa 50 000 bedeutet, bei einem gegebenen Trimer- und Tetramerverhältnis gut reproduzierbar
ist. Der Polymerisationsgrad wurde als Funktion der Grundvisko.sität (intrinsic viscosity) gemessen. '
Die vorliegende Erfindung ist auch in Gegenwart von anderen Komponenten
als (PHCl2)- und (PNCl7), anwendbar, die während der
Reinigung eingeschleppt oder vorsätzlich eingeführt worden sind. Diese Komponenten können als Verdünnungsmittel, Inhibitoren,
Katalysatoren oder inerte Zusätze wirken.
Die verwendeten Mengen an (PNC1„), können von 1 bis 20 Gew.-%
variiert werden. Es können auch Mengen von mehr als 20 % (PNC1~), verwendet werden, wegen des zum Erreichen eines bestimmten
Polymerisationsgrades oder eines bestimmten Prozent-' satzes der Umwandlung erforderlichen übermäßigen Zeitintervalls
wird dadurch aber nur ein geringer Verteil erzielt. Mengenvon
weniger als 1% (PNC1„), üben keinen vorhersehbaren regulatorischen Effekt aus und scheinen nur als Verdünnungsmittel zu
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wirken. Aus diesen Gründen sind Mengen zwischen 2 und 15 Gew.-%
(PNCl2), bevorzugt. ZnB. entsteht bei der Polymerisation von
Proben, die 95 Gew.-% (PNC12>3 und 5 Gew.-% (PNC12>4 enthalten,
bei der Durchführung derselben unter Vakuum bei 25O0C regelmäßig
ein [PNCl2] -Polymerisat mit einer Grundviskosität in Benzol von
4,7 bis 4,9 dl/g innerhalb von 48 Stunden bei einer Umwandlung von 33 bis 35 %.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
Aus PCI,- und NH.C1 wurde nach üblichen Verfahren eine Mischung
von [PNCl2] -Oligomeren hergestellt. Durch Schnelldestillation
der Oligomeren-Mischung wurden rohes Kexachlorphosphazen und
Octachlorphosphazen erhalten. Durch Umkristallisation aus Kohlenwasserstoff
lösungsmitteln mit aktivierter Tierkohle wurden reines (PNCl2)„ und (PNCl2), erhalten. Die Schmelzpunkte dieser
Stoffe lagen bei 112 bis.115°C bzw. 121 bis 125°C.
a) Nicht-Regroduzierbarkeit der Polymerisation der getrennten
Komponenten.
50 g des umkristallisierten Trimeren wurden in ein Polymerisationsrohr
eingeführt. Das Trimere wurde getrocknet und durch abwechselndes
Schmelzen der Probe, Abkühlenlassen auf Raumtemperatur und Evakuieren des Polymerisationsrohres entgast. Dieses Verfahren
wurde zweimal wiederholt. Das Polymerisationsrohr wurde dann unter Vakuum verschlossen und in ein Bad aus Woodschem Metall,
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ORIGINAL
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das thermostatisch bei einer konstanten Temperatur von -1,0 C gehalten wurde, gebracht. Die Ergebnisse der verschiedenen Polymerisationszeiten
und -temperaturen sind in der folgenden Tabelle I zusammengefaßt (vgl. auch "Inorg. Chem.", 5>, 1709 (1966)).
Polymerisation von | 215 | (PNCl9) (allein) | zu [PNGl0], δ η |
1,6 | . Menge an vor handenem Gel in % |
Polymerisations- zeit tempera- (Stdn) tür (0C) |
215 | Polymerisat- Grundviskosität umwandlung in dl/g in C^fL· in t |
0,9 | 0 | |
48 | 215 | 15 | 0,3 | 5 | |
48 | 250 | 23 | 3,6 | 0 | |
48 | 250 | 6 | 1,9 | 0 | |
24 | 250 | 18 | 0 | ||
24 | 310 | 31 | 1,7 | 100 | |
24 | 310 | — | 2,9 | 15 | |
1 | 310 | 11 | 1,9 | 0 | |
1 | 31 | 25 | |||
1 | 18 |
Die bei der Eigenpolymerisation von (PNCl«), erhaltenen Ergebnisse
waren ähnlich, jedoch waren zum Erreichen einer äquivalenten Umwandlung und eines äquivalenten Polymerisationsgrads im allgemeinen längere Polymerisationszeiten erforderlich.
b) Reproduzierbare Polymerisation in gemischten Systemen
Für die in der folgenden Tabelle II angegebenen Mischungen wurden
Polymerisationsverfahren angewendet, die den vorstehend unter a) angegebenen ähnlich waren. Es wurde keine Gelbildung beobach-
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tet, wenn die Endpolymerisate gelöst wurden.
Tabelle II
Polymerisation von (PNCl-)- in Gegenwart von geringen Mengen
Polymerisation von (PNCl-)- in Gegenwart von geringen Mengen
Menge (g) | an | 2 | Polymerisations | • | temperatur | Polymerisat- | Grundvis- |
(PNCl2) | (PNC12)4 | zeit (Stdn.) |
250 | umwandlung f xsl V \ /Οχ |
kosität (dl/g) |
||
47,5 | 2,5 | 24 | 250 | 18 | 2,1 | ||
47,5 | 2,5 | 24 | 250 | 20 | 1,9 | ||
47,5 | 2,5 | 24 | 250 | 20 | 2,1 | ||
47,5 | 2,5 | 48 | 250 | 35 | 4,7 | ||
47,5 | 2,5 | 48 | 250 | 35 | 4,9 | ||
47,5 | 2,5 | 48 | 250 | 33 | 4,9 | ||
45,0 | 5,0 | 60 | 250 | 30 | 4,1 | ||
45,0 | 5,0 | 60 | 250 | 32 | 4,0 , | ||
45,0 | 5,0 | 60 | 250 | 30 | 3,8 | ||
42,5 | 7>5 | 60 | 250 | 23 | 3,2 | ||
42,5 | 7,5 | 60 | 250 | 21 | 3,5 | ||
42,5 | 7,5 | 60 | 21 | 3,1 | |||
Beispiel |
Unter Anwendung des Verfahrens gemäß Beispiel 1 (a) wurde die Polymerisation von Hexachlorphosphazen in Gegenwart von Octachlorphosphazen
bei den in der folgenden Tabelle III angegebenen Temperaturen und Zeiten durchgeführt. Wiederum wurde keine GeI-bildung
beobachtet.
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an | Tabelle III | in Gegenwart | temperatur (°c) |
von (PNC12)4 | Grundvis | |
(PNC12)4 | (PNC12)3 | Polymerisations | 215 | Polymerisat | kosität (dl/g) |
|
Polymerisation von | 2,5 | zeit (Stdn.) |
215 | umwandlung | 3,1 | |
Menge (g) | 2,5 | 60 | 215 | 27 | 2,8 | |
(PNCl9K | 2,5 | 60 | 280 | 25 | 3,0 | |
47,5 | 5,0 | 60 | 280 | 28 | 4,6 | |
47,5 | 5,0 | 7 | 280 | 33 | 4,1 | |
47,5 | 5,0 | 7 | 310 | 31 | 4,6 | |
45,0 | 10,0 | 7 | 310 | 30 | 5,3 | |
45,0 | 10,0 | 1 | 310 | 22 | 5,7 | |
45,0 | 10,0 | 1 | 20 | 5,2 | ||
40,0 | 1 | 23 | ||||
40,0 | ||||||
40,0 |
Aus den vorstehenden Ergebnissen ist zu ersehen, daß die Polymerisation
von (PNCl9)- viel besser vorhersagbar ist, wenn sie in Gegenwart
von geringen Mengen (PNCl2), durchgeführt wird, als wenn
sie in Abwesenheit dieses Zusatzes durchgeführt wird. Es wird angenommen, daß das [PNCl9] -Polymerisat hauptsächlich linear ist,
die Erfindung ist jedoch nicht auf irgendeine spezielle Struktur beschränkt. Das [PNCl9] -Polymerisat könnte auch einige Verzweigungen
und sogar einige PN-Ringstrukturen zusätzlich zu den linearen
Segmenten enthalten.
209882/0 96 7
Claims (5)
- PatentansprücheVerfahren zur kontrollierten Polymerisation von HexachIorphosphazen, bei dem (PNCl2)., bei etwa 200 bis etwa 35O°C 30 Minuten bis 72 Stunden lang kontrollierbar polymerisiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisation von (PNCl2)., in Gegenwart von 1 bis 20 Gew.-% (PNCl2),, bezogen auf das Gewicht des am Anfang vorhandenen (PNCl9).,, durchführt, wodurch die Gelbildung vermieden und die prozentuale Umwandlung in das Polymerisat und der Polymerisationsgrad leichter gesteuert werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge an verwendetem (PNCl2), zwischen 2 und 15 Gew.-% liegt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation bei Temperaturen zwischen etwa 200 und etwa 350 C in einem evakuierten Gefäß oder in einer inerten Atmosphäre durchgeführt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß (PNCl2)~ zu [PNCl9] polymerisiert wird, in dem η eine ganze Zahl von 50 bis 20 000 bedeutet.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß (PNCl9)~ zu [PNCl2]' polymerisiert wird, in dem η eine ganze Zahl von 50 bis 50 000 bedeutet.209 8 87/0967
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US15460871A | 1971-06-18 | 1971-06-18 | |
US15460871 | 1971-06-18 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2220800A1 true DE2220800A1 (de) | 1973-01-11 |
DE2220800B2 DE2220800B2 (de) | 1976-05-13 |
DE2220800C3 DE2220800C3 (de) | 1976-12-30 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL7208211A (de) | 1972-12-20 |
BE785016A (fr) | 1972-12-18 |
FR2147939B1 (de) | 1974-07-26 |
GB1368341A (en) | 1974-09-25 |
JPS5516967B1 (de) | 1980-05-08 |
DE2220800B2 (de) | 1976-05-13 |
BR7203921D0 (pt) | 1973-08-23 |
ES403361A1 (es) | 1975-05-01 |
IT956594B (it) | 1973-10-10 |
FR2147939A1 (de) | 1973-03-11 |
NL169716B (nl) | 1982-03-16 |
ZA722893B (en) | 1973-02-28 |
SE408903B (sv) | 1979-07-16 |
NL169716C (nl) | 1982-08-16 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EGA | New person/name/address of the applicant | ||
8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Free format text: KOHLER, M., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT., 8000 MUENCHEN GLAESER, J., DIPL.-ING., PAT.-ANW., 2000 HAMBURG |