DE22201C - Schaltvorrichtung für Werkzeugmaschinen - Google Patents
Schaltvorrichtung für WerkzeugmaschinenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 49: Mechanische Metallbearbeitung.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. August 1882 ab.
Diese Erfindung hat zum Gegenstande ein , Schaltwerk für Werkzeugmaschinen mit rotirender
Arbeitsbewegung, durch welches die Gröfse der Schaltung oder des Vorschubes lediglich
von dem jeweils beabsichtigten Druck zwischen Werkzeug und Arbeitsstück, d. i. dem Arbeitsdruck, abhängig wird und sich somit nur nach
der Menge des bei der Trennungsarbeit loszulösenden Materials richtet.
Ferner bezweckt diese Druckschaltung bei rotirenden Werkzeugen mit auf dem Mantel
eines Rotationskörpers befindlichen Schneiden, von denen infolge kleiner Ausführungsfehler sich
nicht alle genau in demselben Rotationskörpermantel bewegen, die sämmtlichen Schneiden
doch gleichmäfsig zur Thätigkeit zu bringen.
Drittens verhindert dieses Schaltwerk einen Bruch der Maschine, wenn der durch das Schaltwerk
vorwärts bewegte Träger b des Werkzeuges oder Arbeitsstückes auf irgend ein Hindernifs
trifft, indem sich die Schaltung auslöst, sobald der Druck auf diesen Träger b in der
Richtung der Spindel a, entgegen der Schaltrichtung, gröfser als . der beabsichtigte Arbeitsdruck wird. ·■.■·.
In Fig. 5, 6, 7, 8 und 9 ist diese Druckschaltung im Princip in einer, in Fig. 10 in einer
zweiten Anordnung dargestellt. (Die einzelnen gegenseitig entsprechenden Theile dieser zwei
Anordnungen sind, wo nicht anderes angegeben, durch gleiche Buchstaben bezeichnet.)
Sie besteht in der Hauptsache aus einer Schaltspindel a, dem Frictionsantrieb ef und
dem an irgend einer passenden Stelle.' der Spindel α angebrachten Arbeitsdruckerzeuger c
oder d.
Durch den Frictionsantrieb ef wird entweder, wie bei Anordnung 1, die Spindel α gedreht
und durch die sich nicht drehende Mutter i der Arbeitsstück- oder Werkzeugträger b fortbewegt,
oder letzterer wird, wie in Anordnung 2, durch die sich drehende Mutter k e mit der
sich nicht drehenden Spindel α vorgeschoben.
Der Arbeitsdruck wird entweder durch eine Druckfeder c oder durch einen entsprechend
belasteten Druckhebel d hervorgerufen, welche oder welcher die Spindel α in der Schaltrichtung
(in der Zeichnung immer durch einen Pfeil angedeutet) mit einer Kraft P = A .-+-R
+ -P" -±- G vorwärts zu bewegen sucht, wobei A,
die Componente vom Arbeitsdruck parallel, der Spindel a, Ji jene (ebenfalls zu α parallel) der
zum Bewegen des Trägers b in allenfallsigen Gleitflächen nöthigen Kraft, F die nöthige axiale
Pressung im Frictionsantrieb zur Schliefsung desselben und G allenfallsige Gewichtswirkurjgen
(z. B. bei verticaler Lage der Spindel d) in !der
Spindelrichtung bedeutet. Die Kraft P k^inn bei der Druckfeder c durch die Spannungsmutter /und bei dem Druckhebel d durch Verrücken
des Belastungsgewichtes d oder durch dessen Vergröfserung oder Verkleinerung nach
Bedarf geändert werden. \
Entsprechendenfalls kann es auch zweckmäfsig sein, den Arbeitsdruck auf die Spindel a
durch Gewichtswirkung ohne eigentliche Hebelanordnung· zu erzeugen.-
Der Hebel d wird in den folgenden Betrachtungen
nicht weiter erwähnt, da er ein-■' fach überall an Stelle der Feder c gesetzt werden
kann.
Der Frictionsantrieb ef liegt mit seinen Reibungsflächen
gegen die Schaltrichtung so, dafs die Druckfeder c seine Schliefsung ständig
erstrebt. Aufserdem haben bei geschlossenem Frictionsantrieb ef die Feder c mit ihrem Gehäuse
g und ihre Druckhülse h, vermittelst welch letzterer bei Anordnung ι durch den
fest auf Spindel α sitzenden Ring g, bei Anordnung
2 durch die Mutter k e der Federdruck P auf die Spindel α übertragen wird,
eine solche gegenseitige Stellung, dafs zwischen g und h ein entsprechender Spielraum χ y
bleibt, um welchen unter Zusammenpressen der Feder c die Spindel α mit Frictionsrad e der
Schaltrichtung entgegengesetzt bewegt und damit der Frictionsantrieb ef ausgelöst werden
kann. Die Druckhülse h ist seitlich durch eine Führung im Gehäuse g gegen Drehung gesichert.
Der Arbeitsvorgang ist nun folgender: Das Rad f, das lose mit seitlicher Fixirung in einer
festen Lagerung und lose auf der Spindel a sich drehen kann, wird auf irgend eine Weise
von der Maschine angetrieben. Bei geschlossenem Frictionsantrieb ef dreht das Rad f durch das
Rad e bei Anordnung ι die Spindel ä, bei
Anordnung 2 die Mutter k e und bewegt so den Träger b vorwärts. Kommt nun das Werkzeug
zur Thätigkeit und der Arbeitsdruck A wird entsprechend der Federspannüng P, so
wird bei geringer weiterer Steigerung des Arbeitsdruckes durch die Schaltung nicht mehr der
Träger b vorwärts geschoben, sondern unter Zusammenpressung der Feder c die Spindel a
bei fernerer Drehung entgegengesetzt der Schaltrichtung bewegt (bei Anordnung 1 indem sich
die Spindel α aus der Mutter i herausdreht, bei Anordnung 2, indem die Spindel a die
Mutter k e mitnimmt), nimmt hierbei das Frictionsrad e in dieser Richtung mit und löst so
den Frictionsantrieb ef aus; es findet kein weiterer Vorschub von b statt, bis der Arbeitsdruck, dadurch, dafs das Werkzeug Material
lostrennt, wieder auf die durch P fixirte Gröfse gesunken ist. Bei genügend grofser Geschwindigkeit
des Rades / wiederholt sich dieses Spiel der Schliefsung und Lösung des Frictionsantriebes
ef in sehr kurzen Zwischenräumen, die Gröfse des Vorschubes des Trägers b wird dadurch
ganz unabhängig von der Geschwindigkeit des Rades/ und richtet sich lediglich nach
dem Arbeitsdruck A.
Sobald aber diese Schliefsung und Lösung des Frictionsantriebes in entsprechendem Wechsel
stattfindet, findet auch bei einem rotirenden Werkzeug mit auf dem Mantel eines Rotationskörpers
befindlichen Schneiden ein Ausgleich dieser Schneiden im Angriff statt, wenn sie um
Geringes excentrisch zur Drehungsachse des Werkzeuges stehen bezw. wenn nicht alle Schneiden
gleichen Abstand von der Drehungsachse haben sollten. Aber selbst wenn diese excentrische
Stellung der Schneiden erheblich sein sollte, so würden doch sämmtliche zum Angriff
kommen, nur mit dem Unterschied, dafs die Schneiden mit den kleineren Drehungsradien
mit dem Arbeitsdruck A, jene mit den gröfsereff Radien dagegen wechselnd mit einem
Arbeitsdruck von A + F-\- R bis wieder zurück
auf A thätig zu sein hätten. Da aber F -\- R
gegenüber A sehr klein, bei entsprechender Ausführung in den meisten Anordnungen nur etwa
F + R = — A bis — A, ist dieser Wechsel 12 10
nicht von Belang.
. Dafs bei diesem Schaltwerk, wenn der Träger b auf irgend ein Hindernifs stofsen sollte,
keinenfalls ein Bruch der Maschine eintreten kann, ergiebt sich aus vorstehendem unmittelbar.
Durch das Hindernifs wächst die Belastung P der Spindel a, die Feder c wird zusammengeprefst
und der Frictionsantrieb ef löst sich aus.
Die Klinke p dient dazu, den Frictionsantrieb ef durch Eingreifen in einen Einschnitt
in f aufser Betrieb zu setzen, in welchem Fall, da die Klinke in der Richtung der Spindel α eine
Bewegung zwischen e und f gestattet, durch die Feder c nur eine Ausgleichung eines etwas
excentrisch rotirenden Werkzeuges, dessen Schneiden auf dem Mantel eines Rotationskörpers
liegen, zu gleichmäfsiger Thätigkeit erzielt wird, die Schaltung dagegen ohne Rücksicht auf den
Arbeitsdruck erfolgt.
Für die Rückdrehung des Trägers b zu neuem Arbeitsbeginn kann die Spindel α von dem
Federdruck P durch Hebel m und Stütze η
entlastet werden.
In den Fig. i, 2, 3 und 4 der Zeichnung ist
eine Anwendung dieser Druckschaltung mit Erictionsantrieb an einer Kaltsäge dargestellt,
die nach vorstehendem keiner weiteren Erklärung bedarf.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Zu Schaltwerken für Werkzeugmaschinen mit rotirenden Arbeitsbewegungen (Werkzeug oder Arbeitsstück rotirt) die Anwendung einer nach ihrer Schaltrichtüng belasteten, in der Längsrichtung etwas verschiebbaren Schaltspindel a für sich oder in Verbindung mit einem Frictionsantrieb ef dieser Spindel a oder ihrer Gewindemutter k.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE22201C true DE22201C (de) |
Family
ID=298852
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DENDAT22201D Active DE22201C (de) | Schaltvorrichtung für Werkzeugmaschinen |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE22201C (de) |
-
0
- DE DENDAT22201D patent/DE22201C/de active Active
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