KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 222006 ~ KLASSE 86 a. GRUPPE
HEINRICH THEUNISSEN in VIERSEN.
Fadenwächter für Kettenschermaschinen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. Februar 1909 ab.
Gegenstand vorliegender Erfindung bezieht sich auf Fadenwächter für Kettenschermaschinen,
bei welchen infolge Fadenbruches eine Außerbetriebsetzung der Maschine bewirkt wird.
Die Neuerung bei vorliegender Erfindung besteht in der besonderen Anordnung der Wächternadeln, über welche die von den Spulen
kommenden Kettfäden geführt werden, derart, daß sowohl Nadeln wie Fäden, und
ίο zwar jeder für sich, durch Platten seitlich
voneinander abgeschlossen sind, so daß bei Bruch eines Fadens letzterer sich nicht in
den Nadeln verfangen kann. Durch die seitlich abgeschlossene Lagerung der Fäden und
Wächternadeln ist es auch ausgeschlossen, daß die Fäden, welche beim Stillstellen der Maschine
außer Spannung sind, sich mit den Nachbarnadeln verfangen können, was von wesentlicher Bedeutung ist, da die Maschine
sehr oft stillgestellt werden muß, besonders deshalb, weil die Knoten und Noppen aus
den Fäden ausgeschnitten werden müssen. Durch Vermeidung genannter Ubelstände ist
ein zuverlässiges Arbeiten erzielt. Das Ende der Wächternadeln ist ab- und zurückgebogen
und wieder durch eine besondere Platte abgeschlossen. Der Faden wird nun einfach auf
die Wächternadel aufgelegt und ist somit auch jede Mehrarbeit ausgeschlossen.
Die neue Vorrichtung ist auf der beiliegenden Zeichnung in den Fig. 1, 2 und 3 veranschaulicht.
Von den Spulen des Spulengestelles α werden die einzelnen Fäden über die Leitrollen b
geführt zu den Wächternadeln d, welche auf einer Welle e befestigt sind, und zwar kann
die Befestigung in der Weise erfolgen, daß die Nadeln mit der Welle e unverrückbar verbunden
oder drehbar auf derselben angeordnet sind. An dem freien Ende sind die Fadenhalter
ab- und zurückgebogen. Über die Abbiegung wird der Faden hinweggeführt. Von den Nadeln d gelangen die Fäden über die
Leitrolle f zu dem Scherbaum g. Infolge des durch die Fäden auf die an den Enden
der Wächternadeln d befindliche Abbiegung ausgeübten Zuges werden sie abwärts gedrückt
und befinden sich hierbei in der Lage d1 (Fig. 3). Bricht der Faden oder läuft die
Spule zu Ende, so hört der Zug im Faden auf, und die Nadel d nimmt die Lage d2 (Fig. 3)
an, d. h. sie schnellt empor und tritt mit einer Ausrückvorrichtung in Verbindung.
Zwischen den einzelnen Wächternadeln d sind auf der Welle e Platten c befestigt, derart,
daß jede Nadel in einer besonderen, von zwei benachbarten Platten gebildeten Zelle
sich befindet. Demgemäß wird auch jeder von den Spulen der Schertafel kommende Faden
durch eine besondere Zelle hindurchgeführt. Dadurch, daß durch diese besondere Anordnung ein Verfangen und Verwickeln der
Fäden unter sich und mit den Wächternadeln ausgeschlossen ist, wird nicht nur ein zuverlässiges
Arbeiten erzielt, sondern es entfällt auch die zum Entwirren der Fäden sonst benötigte
Zeit.
Pate ν τ-An Spruch:
Fadenwächter für Kettenschermaschinen, bei denen die Fäden über Wächternadeln
hinweggeführt sind, die bei Bruch eines
Fadens emporschnellen und das Abstellen der Maschine bewirken, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wächternadeln und Fäden einzeln in besonderen, nach beiden Seiten abgeschlossenen Zellen liegen und über an
den Enden der Nadeln befindliche Abbiegungen hinweggeführt werden, so daß bei Bruch eines Fadens, sowie bei Bewegung
der Fäden in ungespanntem Zustande ein Verfangen und Verwirren der Fäden unter sich und mit den Wächternadeln ausgeschlossen
wird.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.