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Beschreibung betreffend Vorrichtung zum Ausformen keramischer Guß-.
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stücke wie Waschbecken od. dgl.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausformen keramischer
Gußstücke wie Waschbecken od. dgl., mit einem Paar um eine waagerechte Achse schwenkbarer
Arme, die zwischen sich ein auf dem Unterteil einer waagerecht geteilten Gießform
ruendes Gußstück und eine anstelle des abgenommenen Oberteils der Gießform auf das
Gußstück aufgelegte Trockenform aufnehmen und durch eine Gruppe von Riegeln fest
mit der Trockenform verbindbar sind, um sie nach einer Schwenkung um etwa 1800 von
einem die Gießformen zuführenden Förderer weg auf einem Tisch, insbesondere Hubtisch
abzusetzen.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DT-OS 1 803 924) sind
um die waagerechte Achse zwei Paare paralleler Arme unabhängig voneinander schwenkbar.
Die Arme jedes Paars sind miteinander durch zwei zur waagerechten Achse parallele
Streben zu einem Rahmen verbunden. An den Streben des einen Rahmens
sind
parallel zu den zugehörigen Armen Rollen gelagert, so daß dieser Rahmen eine Rollenbahn
bildet. Die Rollenbahn schließt sich in der einen Schwenkendstellung der sie tragenden
Arme an den die Gießformen zuführenden Förderer an, dessen Förderrichtung zur waagerechten
Schwenkachse der Arme parallel ist. Am Ende der Rollenbahn ist ein wegbewegbarer
Anschlag, und beiderseits der Rollenbahn sind wegschwenkbare Halteklammern für ein
Gießformunterteil angeordnet, das zu Beginn jedes Arbeitszyklus mit einem von Gießformobertéil
befreiten Guß stück auf die Rollenbahn rollt. Den beiden zuje einem Rahmen ergänzten
Armpaaren sind getrennte Schwenkantriebe zugeordnet, die derart gesteuert sind,
daß das zum Aufnehmen einer Trockenform ausgebildete Armpaar zu Beginn des Arbeitszyklus
von dem die Rollenbahn aufweisende, Armpaar um 180° weggeschwenkt ist, um eine Trockenform
von dem Tisch abzuheben und sie nach einer Schwenkung um 1800 anstelle des Formoberteils
auf das Gußstück aufzulegen und dann gemeinsam mit dem die Rollenbahn aufweisenden
und das Gießformunterteil mit dem Gußstück tragenden Armpaar zum Tisch zurückzuschwenken
und die Trockenform wieder auf ihm abzusetzen, diesmal mit dem Gußstück, das sich
vom Gießformunterteil löst. Die Trockenform wird anschließend von den Riegeln des
ihm zugeordneten Armpaars freigegeben und der Tisch wird soweit abgesenkt, daß die
Trockenform mit dem Gußstück vollständig von der mit ihrer Oberseite nach unten
weisenden unteren Gießformhälfte und von den beiden Armpaaren bzw. Rahmen freikommt
und auf dem Tisch, der an seiner Oberseite eine von Rollen gebildete Förderbahn
aufweist, parallel zur Schwenkachse der Armpaare zu einem Förderer bewegbar ist,
auf dem das Gußstück trocknet.
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Währenddessen wird das die Rollenbahn aufweisende Armpaar ohne das
andere Armpaar in seine Ausgangsstellung zurückgeschwenkt, Am Ende des Arbeitszyklus
sind die beiden Armpaare somit in bezug auf ihre gemeinsame Schwenkachse wieder
einander diametral gegenüber angeordnet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
beschriebenen Gattung zu schaffen, die mit geringerem Aufwand, insbesondere einem
einfacheren Antrieb und einer einfacheren Steuerung, im wesentlichen den gleichen
Zweck erfüllt, wie die beschriebene bekannte Vorrichtung.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Riegel einer
zweiten Gruppe zum Festhalten des Unterteils der Gießform an demselben Paar schwenkbarer
Arme angeordnet und unabhängig von den Riegeln der ersten-Gruppe betätigbar sind.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, daß nur ein einziges
Armpaar erforderlich ist, um die Trocken form mit dem Gußstück und dem Unterteil
der Gießform vom die Gießformen zuführenden Förderer abzueben und um 1800 geschwenkt
auf dem Tisch abzusetzen und anschließend das Unterteil der Gießform alleine in
seine Ausgangsstellung auf dem Förderer zurückzubringen. Falls erwünscht, kann die
erfindungsgemäße Vorrichtung ebenso wie die beschriebene bekannte Vorrichtung das
Umsetzen des Gußstücks vom Förderer auf den Tisch dadurch vorbereiten, daß sie die
erforderliche Trockenform vom Tisch aufnimmt und auf das Gußstück auflegt, ehe sie
dieses zusammen mit der Trockenform und dem Gießformunterteil vom Förderer zum Tisch
verschwenkt. Wenn die Trockenform aber nur ein geringes Gewicht hat, beispielsweise
aus faserverstärktem Kunststoff besteht, dann kann sie auch von einem Arbeiter mit
der Hand auf das Gußstück aufgelegt werden0 Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Riegel an den Armen parallel zu der waagerechten Achse, um
die diese schwenkbar sind, verschiebbar angeordnet und die leere Trockenform ist
auf dem Tisch im wesentlichen radial in bezug auf die waagerechte Achse zwischen
die Arme bis zu einem mit den Armen verbundenen Anschlag einschiebbar.
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Bei dieser Äusführungsform ist es vorteilhaft, wenn der Tisch ebenso
wie bei der beschriebenen bekannten Vorrichtung ein Hubtisch mit einer von Rollen
od. dgl. gebildeten Förderbahn ist, und wenn der Tisch erfindungsgemäß um eine senkrechte
Achse hin- und herdrehbar ist, zwischen einer Stellung, in der die Förderbahn im
rechten Winkel zur waagerechten Achse der Schwenkarme verläuft und einer Stellung
, in der sie parallel dazu verläuft und sich an einen Förderer zum Weiterbewegen
der gewendeten Trockenformen und Gießstücke anschließt.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand einer schematischen Zeichnung
eines Ausführvmgsbeispiels mit weiteren Einzelheiten erläutert. In der Zeichnung
zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Ausformen keramischer Gußstücke
in einer ersten Arbeitsstellung; Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Draufsicht;
Fig. 3 eine Seitenansicht derselben Vorrichtung in einer zweiten Arbeitsstellung;
Fig0 4 eine der Fig. 3 entsprechende Draufsicht; Fig. 5 eine Seitenansicht derselben
Vorrichtung in einer dritten Arbeitsstellung; und Fig. 6 eine der Fig. 5 entsprechende
Draufsicht.
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Die dargestellte Vorrichtung ist zwischen zwei Förderern 12 und 14
angeordnet, von denen der erste sich schrittweise im Sinne des Pfeils 16 in Fig.
2, 4 und 6 bewegt und Gießformen 18, 20 mit je einem Gußstück 22, im dargestellten
Beispiel einem Waschbecken, zuführt, während der zweite Förderer die gewendeten
und auf einer Trockenform 24 abgesetzten Gußstücke zu einem nicht dargestellten
Trockentunnel in Richtung des
Pfeils 26 weiterfördert.
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Die Gießformen 18,20 bestehen aus je einem Unterteil 18 und einem
Oberteil 20 und sind auf je einem Wagen 28 angeordnet.
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Die WagFnh28 btestlehen aus je einem längs des Förderers 12 verfahrbaren
30 und einer Plattform 32, die auf dem Fahrgestell um eine zur Längsrichtung des
Förderers 12 parallele Achse 34 kippbar ist. Die Fahrgestelle 30 sämtlicher Wagen
28 sind mit einer endlosen Förderkette 36 verbunden. Die Kippbarkeit der Plattform
32 - und damit der zugehörigen Gießform 18, 20 - ermöglicht es, Reste des keramischen
Schlickers, aus dem die Gußstücke gegossen worden sind, aus den Gießformen abfließen
zu lassen. Zum Schrägstellen der Gießformen 18,20 ist an der Plattform 32 jedes
Wagens 28 eine Kurvenfolgerolle 38 angeordnet, die auf einer nicht dargestellten,
sich längs des Förderers 12 erstreckenden Kurvenschiene läuft.
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Wenn die Gießformen 18,20 in den dargestellten Bereich gelangen,
ist der Kippvorgang abgeschlossen und das Oberteil 20 der Gießform ist vom Unterteil
18 abgehoben und auf einem an der zugehörigen Plattform 32 befestigten Gestell 40
abgesetzt worden. Das Gußstück 22 hat sich soweit verfestigt, daß es dem Unterteil
18 der Gießform schonend entnommen werden kann, um in der Trockenform 24 getrennt
von der Gießform 18, 20 getrocknet zu werden. Das Gußstück ist jedoch noch zu weich,
um unmittelbar erfaßt und aus dem Unterteil 18 der Gießform herausgehoben zu werden;
deshalb ist es erforderlich, zunächst die Trockenform 24 mit ihrer Oberseite nach
unten auf das noch im Unterteil 18 der Gießform liegende Gußstück aufzulegen, das
Gußstück dann zusammen mit der Trockenform und demXUnterteil der Gießform um 1800
zu schwenken und schließlich das Unterteil vom Gußstück abzuheben.
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Diese Aufgaben erfüllt die im folgenden beschriebene Vorrichtung
mit einem Paar um eine waagerechte Achse 4£- schwenkbarer
Arme
44 und einem vom Förderer 12 aus gesehen = jenseits der Achse 42 angeordneten Hubtisch
46 als Hauptbestandteilen.
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Die beiden Arme 44 sind auf einer gemeinsamen Welle 48 befestigt,
die in einem Lagerbock 50 gelagert und von einem Elektromotor 52 mit umkehrbarer
Drehrichtung über Keilriemen 54 und ein Schneckengetriebe 56 zwischen den beiden
in Fig. 1 und 3 abgebildeten Endstellungen hin- und herdrehbar ist. In der ersten,
in Fig. 1 mit vollen Linien dargestellten Endstellung erstrecken sich die Arme 44
waagerecht über den Förderer 12 und nehmen gemäß Fig. 2 das Unterteil 18 einer Gießform
mit zugehörigem Gußstück 22 zwischen sich auf. In Fig. 1 und 2 ist auf das Gußstück
22 schon die Trockenform 24 aufgelegt worden, so daß auch diese zwischen den beiden
Armen 44 angeordnet ist.
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An jedem der beiden Arme 44 sind zwei obere Riegel 58 und zwei untere
Riegel 60 angeordnet; die Riegel sind im dargestellten Beispiel von der Kolbenstange
je einer pneumatischen Kolben-Zylinderoinheit gebildet und sind parallel zur Achse
42 jeweils zur senkrechten Mittelebene zwischen den beiden Armen 44 hin ausfahrbar.
Die Riegel 58 einerseits und die Riegel 60 andererseits liegen in zwei verschiedenen
Ebenen, die zueinander und zur waagerechten Achse 42 parallel sind und deren Abstand
etwa der Querschnittshöhe der Arme 44 entspricht.
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In der aus Fig. 1 ersichtlichen Schwenkstellung der Arme 44 liegt
die gemeinsame Ebene der Riegel 58 oberhalb der Teilungsebene 62 der Gießform 18,20,
während die gemeinsame ebene der Riegel 60 unterhalb dieser Teilungsebene liegt.
Die Regel 58 greifen in je eine kegelstumpfförmige Aussparung 58' in der Seitenwand
der Trockenform 24; in entsprechender Weise greifen die Riegel 60 in je eine kegelstumpfförmige
Aussparung 60' in der Seitenwand des Unterteils 18 der Gießform 18,20. Daher halten
die Riegel 58,60, wenn sie alle ausgefahren sind, das Unterteil 18 und die Trockenform
24 fest zusammen. Um das gleiche zu erreichen, können die Riegel 58 und 60 je einen
kugelig, also allseits schwenkbar gelagerten Kopf mit einer ebenen Anlagefläche
aufweisen, die reibschlüssig an der betrei£»ej- del .eitenwand der Trockenform 24
bzw. des Unterteils 18 angreift.
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Der Tisch 46 besteht aus einem Untergestell 64 und einer anstelle
einer Tischplatte vorgesehenen Förderbahn 66, die sich über eine pneuma-tische oder
hydraulische Kolben-Zylindereinheit 68 am Untergestell 64 abstützt und um die senkrechte
Achse dieser Kolben-Zylindereinheit drehbar ist. Die Förderbahn 66 besteht ihrerseits
aus zwei an einem Rahmen 70 gelagerten Rollen .72, über die endlose Fördergurte
76 laufen.
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Die Förderbahn 66 nimmt in Fig. 1 bis 4 eine Stellung ein, in der
ihre Förderrichtung quer zur Achse 42 verläuft; in dieser Stellung läßt sich die
Förderbahn dazu verwenden, um zur Vorbereitung eines ArbeitszySlus eine Trockenform
24 zwischen die Arme 44 hineinzufahren. Die Arme 44 sind etwa in der Mitte zwischen
der Welle 48 und den radial inneren Riegeln 58 und 60 durch eine einstellbare Traverse
miteinander verbunden, die einen Anschlag 78 für die Trockenform 24 bildet.
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Die beschriebene Vorrichtung arbeitet, beginnend in der Ausgangsstellung
gemäß Fig. 1 und 2, folgendermaßen: sobald die Arme 44 mit ihren Riegeln 60 das
Unterteil 18 einer Gießform 18,20 und mit ihren Riegeln 58 die auf dem Gußstück
22 liegende Trockenform 24 erfaßt haben, werden sie um 1800 in die Stellung gemäß
Fig. 3 und 4 geschwenkt, so daß die Trockenform 22 auf den Fördergurten 76 der Förderbahn
66 abgesetzt wird, die ihre obere Endstellung einnimmt. Anschließend werden die
Riegel 58 zurückgezogen, so daß die Trockenform von den Armen 44 freigegeben wird.
Sobald dies geschehen ist, wird durch Einfahren der Kolbenstange der Kolben-Zylindereinheit
68 die Förderbahn 66 in ihre untere Endstellung abgesenkt, wobei sich das Gußstück
22 von dem nun mit seiner Oberseite nach unten weisenden Gießformunterteil 18 löst
und in der Trockenform liegen bleibt, Dann werden die Arme 44 mit dem Gießformunterteil
18 um 1800 zurückgeschwenkt und setzen das Gießformunterteil wieder auf der Plattform
32 des Wagens 28 abO Anschließend werden die Arme 44 gemäß Fig. 5 wieder etwas
nach
obeh geschwenkt, so daß der Wagen 28 mit dem Gießformunterteil 18 längs des Förderers
12 weiterbewegt und durch den nächsten, mit einem Gußstück besetzten Wagen ersetzt
werden kann.
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Währenddessen wird die Förderbahn 66 gemäß Fig. 5 und 6 um 900 entgegen
dem Uhrzeigersinn um die senkrechte Achse der Kolben-Zylindereinheit 68 gedreht
und anschließend wieder in ihre obere Endstellung gehoben, in der sich die Förderbahn
nun an den Förderer 26 anschließt, so daß die Trockenform 24 mit dem Gußstück 22
auf diesem Förderer weiterbewegt werden kann. Sobald die Trockenform 24 mit dem
Gußstück 22 die Förderbairn 66 verlassen hat, wird diese wieder in'ihre untere ndstellung
abgesenkt, um 900 im Uhrzeigersinn zurückgeschwenkt und erneut in ihre obere Endstellung
angehoben. Währenddessen können die Arme 44 im Uhrzeigersinn in ihre Endstellung
gemäß Fig. 3 geschwenkt werden und stehen dort bereit, um eine neue Trockenform
24 zu übernehmen.
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Ansprüche