DE2219228B2 - Fernheizkanal, insbesondere fuer heisswasserleitungen - Google Patents
Fernheizkanal, insbesondere fuer heisswasserleitungenInfo
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Description
45
Die Erfindung betrifft einen Fernheizkanal, insbesondere für Heißwasserleitungen, mit einem oder mehreren,
das Heizmittel führenden Rohren, wie sie im Oberbegriff des Anspruchs 1 beschrieben ist.
Es ist bereits ein Fernheizkanal bekannt, bei dem die Rohre auf aus wärmeisolierendem Material bestehenden
Auflagern verlegt sind und von einem aus wärmeisolierendem Material bestehenden druckfesten, die
mechanischen Beanspruchungen aufnehmenden Gehäuse abgedeckt sind. Dabei ist das für das Gehäuse
verwendete wärmeisolierende Material wasser- und gasdurchlässig und besteht aus kunststoffimnrägnierter
Mineralwolle od. dgl. (CH-PS 4 99 055). Dieser bekannte Fernheizkanal weist den Nachteil auf, daß bei starken
Regenfällen Wasser von oben her durch das aus wärmeisolierendem Material bestehende Gehäuse zu
den Rohren gelangen kann.
Auch ist bereits ein Fernheizkanal bekannt, bei dem die Heizmittel führenden Rohre auf aus wärmeisolierendem
Material bestehenden Aullagern verlegt und von wärmeisolierendem Beton umgeben sind, wobei
der wärmeisolierende Beton allseitig von einer wasserdichten Schicht umgeben ist, die aus einer Folie oder
teilweise aus einer Folie und teilweise aus einer Bitumenschicht besteht (US-PS 29 97 017). Weiter ist bereits
ein Fernheizkanal bekannt, bei den die Rohre über Metallfüße auf einer Betonsohle abgestützt und
von einer Isolierfasermatte umschlossen sind, die außen mittels einer Bitumenpappe und einer Kunststoffbandage
allseitig wasserdicht ummantelt ist (OE-PS 2 53 879).
Bei den beiden zuletztgenannten Fernheizkanälen muß das Eindringen von Feuchtigkeit unbedingt vermieden
werden, da einmal eingedrungene Feuchtigkeit sich bei dieser Kanalbauart aus der Isolierung nicht
oder nur mit sehr langer Trockenzeit entfernen läßi.
Es ist aber nicht möglich, den Fernheizkanal auf die Dauer vollständig dicht zu halten, da er z. B. durch zu
große mechanische Belastungen, Unfälle oder sonstige Zufälligkeiten beschädigt werden kann. Auch kann es
vorkommen, daß die das Heizmittel führenden Rohre selbst undicht werden. Hierbei handelt es sich zwar
meist um geringfügige Undichtigkeiten, die es aber gleichwohl verhindern, daß die z. B. von dem Heizwasser
durchtränkten Isoliermassen wieder getrocknet werden. Dadurch geht nicht nur ein großer Teil der
Isolierwirkung verloren, sondern es werden auch günstige Voraussetzungen für Korrosionsschäden durch
Chlorionen für die das Heizmittel führenden Rohre geschaffen. Derartige Schäden können zur völligen Zerstörung
der Leitungen führen, die dann nur mit sehr hohem Kostenaufwand repariert werden können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines in einfacher und billiger Weise herstellbaren,
sich bei Undichtigkeiten und selbst nach heftigen Wassereinbrüchen rasch selbsttrocknenden Fernheizkanals.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Der Fernheizkanal gemäß der Erfindung weist den Vorteil auf, daß die Abdeckfolie einerseits verhindert,
daß Wasser von oben in die Isoliermasse eindringt, zum anderen aber ermöglicht, daß sich der beim Verdunsten
von in das Isoliermaterial eingedrungenem Wasser bildende Wasserdampf durch die in der Abdeckfolie vorgesehenen
Löcher entweichen kann, was eine rasche Selbsttrocknung zur Folge hat.
Als Isoliermaterial haben sich Kugeln aus geblähtem Ton als besonders vorteilhaft erwiesen, der z. B. unter
der Bezeichnung »Leca« (Light-Weight Expanded Clay Aggregates) oder »Porondur« bekanntgeworden ist
(vgl. zum Beispiel aus dem Buch von DR.-Ing. Siegfried Reinsdorf, »Leichtbeton«, Band I, die S. 68 und 80).
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Oberseite des von der Abdeckfolie abgedeckten
Isoliermaterials dachgiebelartig ausgebildet, wodurch das Abfließen des Wassers erleichtert wird.
Um das Abführen des Wassers zu erleichtern, kann es auch vorteilhaft sein, außerhalb der Abdeckfolie im Bereich
der Kanalsohle Drainagerohre zu verlegen.
Die Abdeckfolien werden mit ihren unteren Enden unter den Rohren nicht zusammengeführt, sondern lassen
dort öffnungen bzw. einen Spalt frei, damit bei einem großen Wassereinbruch auch das Wasser, das in
die Kugeln der Isoliermasse eindringt, zu den Drainagerohren abgeführt werden kann.
Wird der erfindungsgemäße Fernheizkanal bei Gewitterregen oder sonstigen Wassereinbrüchen kurzzeitig
»ertränkt«, so kann Wasser in die Isoliermasse eindringen. Da der Heizkanal nach der Erfindung nach
dem Ablaufen des Wassers sehr rasch trocknet, ergibt
sich nur eine kurzzeitige Durchtränkung, die insbesondere von Rohren aus Chromstahl ertragen wird, während
bei den bekannten Heizkanälen die sehr langen Trocknungszeiten, in deren Verlauf bekanntlich der
Korrosionsangriff besonders begünstigt ist, bei Rohren aus Chromstahl im allgemeinen zu Beschädigungen
führen.
Bei dem Fernheizkanal nach der Erfindung besteht die Abdeckfolie vorzugsweise aus einer gleichmäßig
dicken Grundschicht, die mit feinen Löchern versehen ist, die 0,05 bis 0,5, vorzugsweise etwa 0,2 mm Durchmesser
aufweisen. Vorteilhafterweise ist die Folie mit längs und quer gehenden Versteifungsdrähten oder
Rippen versehen, die insbesondere nur auf einer Seite liegen, wogegen die andere Seite vollständig glatt ist.
Zweckmäßig wird die mit den Rippen versehene Seite der Folie auf die·Isoliermasse aufgelegt. Die Folie wird
in der Regel aus alterungsbesiändigem Kunststoff hergestellt,
doch kann sie auch aus Steinwolle oder Asbest oder anderen in der Erde widerstandsfähigen Materialien
hergestellten Geweben bestehen, die vorzugsweise imprägniert sind, wobei die Poren des Gewebes den
Löchern der Kunststoffolie entsprechen. Da die Funktion dieser Folie mit Löchern darin besteht, den Raum,
in welchem sich die warmwasserführenden Rohre bcfinden, durch Verdampfung trocken zu halten, ist natürlich
jedes Folienmaterial anwendbar, das dem Angriff der Feuchtigkeit widersteht und alterungsbeständig ist,
wie z. B. Reinaluminium, Titan, siliziumlegierter Stahl und ähnliches.
Die Erfindung wird an Hand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt
F i g. 1 einen Querschnitt durch einen Heizkanal mit zwei darin verlegten Heizmittelrohren,
F i g. 2 einen Querschnitt durch einen Heizkanal mit anderer Anordnung der Isoliermittel und
F i g. 3 die Ansicht auf eine Abdeckfolie.
Am Boden eines Heizkanals 1 sind Drainagerohre 2 verlegt. Die das Heizmittel führenden Rohre 3 liegen
auf einem Block 4 aus Isoliermaterial, der durchgehend sein kann, aber auch aus einzelnen Sockeln bestehen
kann, zu denen das Isoliermaterial zusammengepreßt ist. Es ist aber auch eine lose Schonung aus dem Isoliermaterial
verwendbar. Die Rohre 3 sind von allen Seiten von Isoliermaterial umgeben, das von zwei Plastikfolien
5 eingeschlossen ist. Diese Folien sind an der Oberseite dachartig zusammengeführt und überdecken sich dort
mit ihren Rändern 6. Sie lassen zu den Seitenwänden des Kanals zweckmäßig einen durch Leisten, Latten
od. dgl. offengehaltenen Spalt frei und sind mit ihren unteren Enden unter den Block 4 heruntergeführt, wo
sie sich jedoch nicht überdecken. Die Drainagerohre 2 liegen außerhalb der Folien und können ebenfalls durch
Isoliermaterial abgedeckt sein. Der Raum oberhalb der Folien wird mit Kanalaushub bis auf Terrainhöhe ausgefüllt.
Es ist auch möglich, den Kanal mit einer Straßenecke abzudecken, da die Isolierschicht belastbar
ist.
Bei der in F i g. 2 gezeigten Ausführungsform reicht die von der. Folien umschlossene Füllung mit Isoliermaterial
nur etwa bis zur Oberkante der Heizmittelrohre. Auf die Füllung ist hier eine Platte aus wärmeisolierendem
und wasserabstoßendem oder wasserdichtem Material 7 aufgelegt, die eine für die auftretenden Belastungen
ausreichende Tragfähigkeit aufweist.
Als Isoliermaterial sind in erster Linie aus geblähtem Ton bestehende Kugeln vorgesehen. Dieser Werkstoff
verbindet eine gute mechanische Festigkeit mit guten Isoliereigenschaften gegen Wärmeverluste.
Die Folien, mit denen die Wärmeisolierschicht umschlossen ist, bestehen, wie F i g. 3 zeigt, aus einer
gleichmäßig dicken Grundschicht 8, die mit feinen Löchern 9 von 0,05 bis 0,5 mm Durchmesser und mit Verstärkungsrippen
10 versehen ist, die sich über die Grundschicht netzartig erstrecken. Die mit den Verstärkungsrippen
versehene Seite der Foiien liegt auf der Isolierschicht auf.
Bei einem Wassereinbruch wird das Wasser entlang den Folien nach den Kanalwänden hin und zwischen
diesen und der nach unten gezogenen Folie zu den Drainagerohren geleitet. Auch beim Eindringen von
Wasser von der Seite her aus der Kanalwand dien! die Folie zur Ableitung an die Drainagestellen. Bei großen
Wassereinbrüchen, beispielsweise bei plötzlichen Schneeschmelzen, Wolkenbrüchen, langandauernden
Regenperioden und anderem, kann das Wasser auch in die Isoliermasse unterhalb der Abdeckfolien eindringen
und mit den warmen Rohren in Kontakt kommen. Dabei wird das Wasser verdunstet und steigt nach oben
bis zu den Folien, durch deren Löcher der Dunst nach oben und außen dringen kann. Man erreicht dadurch
einen geringen Überdruck innerhalb der Folienabdekkung. Sobald die große Wasserzufuhr aufhört, beginnt
sofort der Trocknungsprozeß, wodurch der Wasserkontakt mit den Rohren und damit die Voraussetzung
für einen Korrosionsangriff beseitigt wird. Zugleich wird der volle Isoliereffekt wiederhergestellt. Auch die
Wassermengen, die bei einem katastrophalen Wassereinbruch eindringen, werden durch die Drainagerohre
abgeleitet.
Außer den oben angegebenen Vorteilen eines Heizkanals nach der Erfindung soll noch auf folgendes verwiesen
werden:
Das Verlegen der Rohre kann ohne Hilfsanlagen, wie z. B. Kräne, geschehen, da die Rohrabschnitte von
Hand verlegt werden können. Bei den bekannten Heizkanälen, die ebenfalls gutes Isoliervermögen besitzen,
müssen dagegen Kräne zur Anwendung kommen, da die einzelnen Abschnitte sehr schwer sind. Sie bestehen
ja in der Regel aus dem Schutzrohr, dem Isoliermaterial und den Rohrabschnitten. Auch ist die Anlage laut
Erfindung wesentlich billiger in ihrem Aufbau als die genannten Heizkanäle. Schließlich können auch eventuelle
Reparaturen leichter und mit geringerem Aufwand durchgeführt werden als bei den bekannten Heizkanälen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Fernheizkanal, insbesondere für Heiß Wasserleitungen,
mit einem oder mehreren, das Heizmittel führenden Rohren, die in dem Kanal auf einem oder
mehreren, aus wärmeisolierendem Material bestehenden Auflagern verlegt und von Isoliermaterial
umgeben sind, wobei das Isoliermaterial an der Oberseite sowie an den Seitenwänden mit einer
wasserdichten Abdeckfolie abgedeckt ist, d a durch
gekennzeichnet, daß die wasserdichte Abdeckfolie (5) mit für Wasserdampf durchlässigen
Löchern (9) versehen ist und an der Unterseite des Isoliermaterials mindestens eine öffnung freiläßt.
2. Fernheizkanal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher (9) in den Folien einen
Durchmesser von 0,05 bis 0,5, vorzugsweise 0,2 mm, haben.
3. Fernheizkanal nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckfolien (5) mit
kreuz und quer angeordneten Versteifungsdrähten oder -rippen (10) versehen sind.
4. Fernheizkanal nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifungsdrähte oder -rippen
(10) nur auf der gegen das Isoliermaterial gerichteten Seite der Folien angebracht sind.
5. Fernheizkana! nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckfolie aus einem alterungsbeständigen, gegen Feuchtigkeit unempfindlichen
Material, wie Kunststoff, Aluminium, Titan od. dgl., besteht.
6. Fernheizkanal nach einem der Ansprüche 1 bis
2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite des von der Abdeckfolie abgedeckten Isoliermaterials
dachgiebelartig ausgebildet ist.
7. Fernheizkanal nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das wärmeisolierende
Material aus geblähtem Ton besteht.
8. Fernheizkanal nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der geblähte Ton aus einer Vielzahl
von Kugeln besteht.
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |