DE2218934C2 - Verfahren zur Vermeidung von Übersättigung der Elektrolytlösungen an einer oder mehreren der Verunreinigungen Arsen, Antimon, Wismut bei der elektrolytischen Raffination von Nichteisenmetallen, insb. Kupfer - Google Patents
Verfahren zur Vermeidung von Übersättigung der Elektrolytlösungen an einer oder mehreren der Verunreinigungen Arsen, Antimon, Wismut bei der elektrolytischen Raffination von Nichteisenmetallen, insb. KupferInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vermeidung von Übersättigung der Elektrolytlösungen an einer oder mehreren der Verunreinigungen Arsen, Antimon, Wismut bei der elektrolytischen Raffination
von Nichteisenmetallen, insbesondere Kupfer, bzw. Reinigung der Elektrolytlösungcn von diesen Verunreinigungen, insbesondere bei Verarbeitung von stark
verunreinigten Anoden durch vollständige oder teilweise Entfernung der genannten Verunreinigungen,
indem diese mit großoberflächigen Chemisorptionsmittel, vorzugsweise Zinnsäure, in einem gesonderten,
in den Elektrolytlösungskreislauf eingeschalteten Absorber in Kontakt gebracht und die Zinnsäure durch
Schwefelsäure höherer Konzentration als sie in der Elektrolysenlauge vorliegt regeneriert wird, nach
deutschem Patent 2004410.
Wegen der geringen Löslichkeit der Verunreinigungen erfordert die praktische Durchführung des
Verfahrens große Mengen an Flüssigkeit mit relativ
ίο kleinen Mengen an feindispersen Feststoffen in Kontakt zu bringen und vollständig wieder abzutrennen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, dieses Verfahren so zu gestalten, daß die Verunreinigungen
aus den Elektrolytlösungen entfernt werden, ohne daß »5 wesentliche Mengen der hierfür erforderlichen Mittel
aus den Absorbern und Säurekreisläufen ausgetragen und gesondert behandelt werden müssen, während
genügend gereinigte Elektrolytlosung für die Raffination der Metalle erzeugt und die Adsorptionsanlage
so relativ klein gehalten werden kann.
Weiterhin ist es aus metallurgischen Gründen Aufgabe der Erfindung, die Verunreinigungen selbst zu
gewinnen und zu vermeiden, daß andere Verunreinigungen im Verlauf des Verfahrens in den Prozeß ge-
as langen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Regenerierung des Chemisorptionsmittels in demselben
Adsorber bzw. denselben Adsorbern durchgeführt wird wie die Adsorption, das Adsorptionsmittel
schwimmfähig gestaltet ist, Adsorption und Regenerierung an schwimmenden Adsorptionskörnern vorgenommen und die zur Regenerierung des Chemisorptionsmittels verwendete Schwefelsäure im Kreislauf geführt und in einer in diesen Kreislauf
geschalteten Elektrolyse mit unlöslichen Anoden regeneriert wird. Durch die elektrolytische Regenerierung der Schwefelsäure wird die wegen der geringen
Löslichkeit der Verunreinigungen erforderliche Menge an Schwefelsäure zur Regenerierung der Ad
sorbermasse erheblich reduziert, und die Verunreini
gungen selbst werden in Form der Elemente konzentriert ausgetragen.
Einen besonders wesentlichen Anteil an der Lösung dieser Aufgabe hat die Maßnahme, das Adsorptions
mittel schwimmfähig zu machen und die Adsorption
und Regenerierung an den schwimmenden Körnern des Adsorptionsmittels durchzuführen. Dies hat den
Vorteil, daß Flüssigkeiten mit großer Geschwindigkeit von oben durch den Adsorber bzw. die Adsorber hin-
durchgeführt werden können, weil die schwimmenden
Körper der Strömung praktisch keinen Widerstand entgegensetzen Die verschiedenen, abwechselnd
durch die Adsorber geschickten Flüssigkeiten könpen jede praktisch vollständig aus diesen entfernt werden,
so daß keine Vermischung eintritt. Mdn kann die Adsorptionsmittelmasse belüften, ohne daß z. B. nach
dem Wechsel der Flüssigkeiten Luft zurückbleibt. Bei festgelagerten porösen Stoffen wird dagegen in der
Regel durch solche zurückbleibende Luft die wirk
same Oberfläche verkleinert, was einen Kapazitäts
verlust bewirkt. Außerdem wird durch zurückbleibende Luft der Durchlauf der Flüssigkeit behindert.
mittel schwimmfähig zu machen, ist das Überziehen von schwimmendem Trägermaterial mit das Chemisorptionsmittel enthaltenden Schichten, wobei vorteilhaft als Trägermaterial Körner auf Kunststoff-,
<t
gyoKUgsweise auf Polystyrol- oder Polyurethanbasis
fiyerwendet werden, die geschäumt sind.
\ Der das Cheniisoiptionsmittel enthaltende Überleg
muß aber gute Haftung auf dem Träger, gute Ab- ^eibtestigkeit bei hoher Kapazität und hoher Reakktionsgeschwindigkeit
des chemisch aktiven Teils und fe-Ute chemische Beständigkeit besitzen und auch pepif
lisierbare Chemisoφtionsmittel fest binden. Dies wird
I' am besten dadurch erreicht, daß die Chemisorptions-Γ
mittel in Form von Lösungen oder Suspensionen auf
L- die Träger aufgebracht werden, die zusätzlich Bindemittelgemische
enthalten, von denen mindestens eines als Flockungsmittel für die Chemisorptionsmittell
wirkt, und die auf den Unterlagen diese Reaktionsstoffe enthaltende, zähe, festhaftende und gleichzeitig
quellbare Überzüge ergeben.
Besonders einfach und unter Bildung von aktiven „ Festkörpern mit besonders guten Eigenschaften ist
dies durchführbar, wenn Bindemittelgemische verwendet werden, die einerseits wasserunlösliche oder »0
nur schwach quellbare Komponenten enthalten, die Zähigkeit und Haftfestigkeit verleihen, und andererseits
wasserlösliche und wasserquellbare Komponenten, die im Verbund mit den wasserunlöslichen Komponenten
selbst wasserunlöslich und damit aus der as Beschichtung nicht herauslösbar werden, die Beschichtung
jedoch so quellbar machen, daß diese genügend durchlässig für die umzusetzenden Stoffe im
Reaklionsmedium wird.
Fur das Verfahren ist die Verwendung der universell fur alkalische und saure Lösungen brauchbaren
wasserunlöslichen Kunststoffe besonders zweckmäßig, die als Anstrichrohstoffe auf Acrylatesterbasis als
Reinpolymerisate oder Mischpolymerisate mit Vinylestern.
Styrol, Vinyläthern, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid usw. bekannt sind.
Als die Aktivstoffe bindende wasserlösliche oder wasserquellbare Substanzen eignen sich vor allem die
Flockungsmittel auf Polyacrylate Polyacrylester-, Acrylestermischpolymerisat-, Polyacrylamid- und
Polyäthyleniminbasis.
Die Mischungsverhältnisse zwischen wasserunlöslichen Kunststoffen einerseits und wasserlöslichen bzw.
wasserquellharen Kunststoffen andererseits können in weiten Grenzen schwanken; sie richten sich nur nach
den gewünschten Eigenschaften der Beschichtung, ob sie einerseits mehr Härte und Abriebfestigkeit oder
andererseits mehr Kapazität bzw. größere Reaktionsgeschwindigkeit aufweisen soll.
Meist empfiehlt sich ein Zusatz von 0,1 bis 5%, bevorzugt 1 %, wasserlöslicher Kunststofie und 10 bis
1000%, bevorzugt 200%, wasserquellbare Kunststoffe, bezogen auf die angewandte Menge wasserunlöslicher
Kunststoffe, um die Beschichtung genügend durchlässig und gleichzeitig abriebfest zu machen. Besonders
vorteilhaft ist es, wasserlösliche und wasserquellbare Kunststoffe gemeinsam zu verwenden.
Die Aktivität der Beschichtung kann erhöht werden durch Zusatz von löslichen oder unlöslichen Stoffen
zu der Beschichtungslösung bzw. -suspension, die nach dem Auftragen auf die Unterlagen als solche
oder durch Zersetzung ganz oder teilweise wieder aus der Beschichtung entfernt werden können und somit
in der Beschichtung reaktionsfördernde Poren hinterlassen.
Grundsätzlich sind alle Stoffe als Porenbilder geeignet, die die obenerwähnten Löslichkeitskriterien
erfüllen. Als Beispiele seien genannt einfache organische Verbindungen wie Zucker, Harnstoff usw., einfache
Salze wie Chloride, Sulfate, Azetate, Oxalate usw. Als besonders effektiv erweisen sich die unter
Gasabgabe durch Erhitzen oder mit Säure sich zersetzenden Hydrogenkarbonate und Karbonate, zu denen
auch Kreide und Dolomit zählen, und die Sulfite.
Selbstverständlich können auch Mischungen dieser Porenbilder angewendet werden. Die Mengen sind
nur nach oben begrenzt durch den mechanischen Zerfall der Schicht. Bevorzugt werden 5% von löslichen
oder schwei löslichen und 50% von unlöslichen Stoffen, bezogen auf den Gesamtbindemitteltrockenge-
Das Fädenziehen der hochviskosen Lösungen und/oder Suspensionen ist im allgemeinen sehr störend,
insbesondere weil es das gleichmäßige Überziehen der Substrate erschwert und in manchen Fällen
ganz unmöglich macht. Es wird am besten durch Zusatz monomerer oder polymerer Amine oder Aminoalkohole,
die zusätzlich als Weichmacher fungieren, in Mengen bis zu 1000%, bezogen auf die wasserunlöslichen
Kunststoffe, vermieden.
Das Verfahren nach der Erfindung kann auch auf beliebige Antimon, Arsen und/oder Wismut enthaltene
Losungen zwecks Entfernung dieser Stoffe angewendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand der
Abbildung näher erläutert:
Die Pumpe 2 fördert aus dem Sammelkasten 1 durch die Leitung 3 angereicherte Lösung in den Kasten
4 mit dem Überlaufwehr 5. Durch die im Kasten 4 hoch angebrachte Leitung 6 fließt ständig ein
Großteil der Lösung zurück in den Sammelkasten 1. Im Überlaufkasten 4 steht trotz langer Rohrleitung 3
stets frische, temperierte Lösung aus Kasten 1 zur Verfugung, wenn der Rücklauf durch 6 genügend groß
Durch die Leitung 7 wird über das Ventil S Lösung in den Adsorber 9 gebracht. Zwischen den eingeflanschten
Siebplatten 10 befindet sich die schwimmende aktive Masse 12.
Wahlweise können auch zusätzliche Filtertücher 11 geeigneter Maschenweite mit zur Abgrenzung dienen.
Die Luft aus dem Adsorber 12 kann durch die Lüfterleitung 13 entweichen. Damit der Adsorber 12 stets
mit Lösung gefüllt bleibt, läuft die adsorptiv behandelte Lösung über die als Heber ausgebildete Leitung
14 und den Ablauf trichter 15 durch das Ventil 16 und die Leitung 17 in den Sammelkasten 1 zurück.
Nach beendeter Adsorption wird durch Schließen des Ventils 8 und öffnen des Ventils 18 die Lösung
aus dem Adsorber abgelassen. Zum Waschen wird über das Ventil 19 Wasser in den Adsorber geführt,
das über 14, IS, 16, 17 ebenfalls in den Sammelkasten
1 oder über 14, 15 und das Ventil 20 getrennt fortgeleitet werden kann. Nach Schließen von 19 und
öffnen von 18 läuft das Waschwasser ab.
Die Regeneration der Adsorbermasse 12 wird eingeleitet
durch öffnen der Ventile 21. Hierbei strömt Schwefelsäure in den Adsorber und über 14, 15 und
Ventil 22 in den Ablaufbehälter 23. Die Heizung sorgt für Temperierung der Säure. Über den Schwimmerschalter
25, das Ventil 26 und die Leitungen und 30 fördert die Pumpe 29 die Säure in das Elektrolysenbad
33 mit den unlöslichen Anoden 31 und den Kathoden 32, von denen jeweils nur eine eingezeichnet
ist.
Von Vorteil können z. B. Blei-Anoden und Kup-
fer-Kathoden sein. Die Form der Kathoden ist nicht kritisch. Es können Platten, Stangen, RoS*re, Lochbleche oder ähnliches verwendet werden. Bei Verwendung von Platten empfiehlt es sich jedoch, nur jeweils
schmale Stege zur Stromzuführung in die Lösung eintauchen zu lassen, damit der kathodisch gebildete,
gasbeladene, schwimmende Schlamm ungehindert mit der abfließenden Säure über den Auslauf 34 auf das
Filter 36 transportiert wird. Als Filter eignen sich alle gängigen Aggregate, da es sich um gut filtrierbaren
Schlamm handelt. Mit dem Überlauf 35 wird eventuell zu schnell nachlaufende Säure ungefiltert in den Vorratstank 38 geleitet.
Nach beendeter Regeneration kann die Säure durch Schließen von 21 und öffnen der Ventile 18 und 37
auch bei ungenügendem Niveauunterschied zwischen Adsorber und Ablaufbehälter dank des Schwimmerichaltetrs 25 vollständig aus dem Adsorber abgelassen
and im Vorratstank 38 Resammelt werden. Durch Abklemmen des Schwimmerschalters 25 und Offnen dies
Ventils 27 kann die Säure im separaten Kreislauf weiter elektrolysicrt werden. Bodenschlamm im Elektrolysebad 33 wird durch den Bodenstutzen 39 auf das
Filter 40 geleitet. Die mitgeführte Säure fließt über die Leitung 41 in den Tank 38. Auf diese Weise ist
es nur möglich, die Reinigung der Elektrolytlösung im durch die Regenerierung der Adsorptionsmasse
unterbrochenen Betrieb durchzuführen. Dies ist in
ία vielen Fällen kein Mangel, da für die Zeit der Unterbrechung der Adsorption infolge der hohen Kapazität
der Sammelkasten 1 so aufgefüllt und der Reinheitsgrad der darin enthaltenen Elektrolytlösung so eingestellt werden kann, daß die Zeit der Regenerierung
des Chemisorptionsmittels überbrückt ist. Es ist jedoch durchaus möglich, einen zweiten Adsorber anzuordnen, so daß die beiden Adsorber im Wechselbetrieb arbeiten können und eine Unterbrechung des
Adsorptionsbetriebes vermieden werden kann.
Claims (3)
1. Verfahren zur Vermeidung von Übersättigung der Elektrolytlösungen an einer oder mehreren der Verunreinigungen Arsen, Antimon, Wismut, insbesondere bei der elektrolytischen Raffination von Nichteisenmetallen wie Kupfer oder
Nickel bzw. Reinigung der Elektrolytlösungen von diesen Verunreinigungen, insbesondere bei der
Verarbeitung von stark verunreinigten Anoden, durch vollständige oder teilweise Entfernung der
genannten Verunreinigungen, indem diese mit einem großoberf lächigen Chemisorptionsmittef,
insbesondere Zinnsäure, in einem gesonderten, in den Elektrolytlösungskreislauf eingeschalteten
Adsorber in Kontakt gebracht und das gebrauchte Chemisorptionsmittel durch Schwefelsäure, vorzugsweise von höherer Konzentration, als sie in
der Elektrolytlösung vorliegt, regeneriert wird nach deutschem Patent P 2004410.4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Regenerierung des
Chemisoprtionsmittels in demselben Adsorber durchgeführt wird wie die Adsorption, das Chemisorptionsmittel schwimmfähig gestaltet ist, Adsorption und Regenerierung an schwimmenden
Adsorptionskörnern vorgenommen und die zur Regenerierung des Chemisorptionsmittels verwendete Schwefelsäure im Kreislauf geführt und
in einer in diesen Kreislauf geschalteten Elektrolyse mit unlöslichen Anoden regeneriert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Chemisorptionsmittel
durch schwimmfähige Körner auf Kunststoff-, vorzugsweise Polystyrol- oder Polyurethanbasis,
die aufgeschäumt sind und auf denen es als Schicht, vorzugsweise poröse Schicht, aufgetragen
ist, schwimmfähig gestaltet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Chemisorptionsmittel auf
den schwimmfähigen Körnern festhaftend aufgetragen ist, indem es als Lösung oder Suspension
aufgetragen wurde, die einerseits Dispersionen wasserunlöslicher Bindemittel auf Acrylesterbasis
als Reinpolymerisate oder Mischpolymerisate mit Vinylestern, Styrol, Vinyläthern oder Vinylidenchlorid und andererseits als Binder für die Reaktionsstoffe Flockungsmittel auf Polyacrylate
Polyacrylester-, Acrylestermischpolyrrnrisat-, Polyacrylamid- oder Polyäthyleniminbas.s und
gegebenenfalls lösliche oder gasbildendf. Stoffe enthält, die der Porenbildung in dem da;>
Chemisorptionsmittel enthaltenen Überzug dienen.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHZ | Patent of addition ceased/non-payment of annual fee of parent patent |