DE2218501C2 - Gerätesockel, vorzugsweise für Relais - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Gerätesockel, vorzugsweise für elektromagnetische Relais, mit in Durchbrüchen eines Isolierstoffkorpers angeordneten, zumindest an einer Seite des Isolierstoffkörpers verdrallten und mittels verschränk: τ Schultern festgekeilten flachen Kontaktteilen.

Die feststehenden Kontaktteile von Relais und anderen elektrischen Geräten müssen stabil und unverrückbar verankert sein. Eine Veränderung ihrer Einbaulage bewirkt immer eine unverwünschte Beeinflussung der Kontakteinstellung. Insbesondere über die aus dem Gerät oder Bauteil herausgeführten Anschlußfahnen können durch äußere Krafteinwirkungen unkontrollierbare Einflüsse hervorgerufen werden, besonders wenn die Anschlußfahnen gleichzeitig zum Befestigen der Kontaktteile im Isolierstoffkörper des Bauteiles dienen.

Eine einfache, billige und vielfach verwendete Methode zur Befestigung von Kontaktteilen ist das Verdrallen von gestanzten Flachkontaktstiften. Üblicherweise wird dabei eine glatt durchlaufende oder eine im Bereich der Verdrallung verjüngte Anschlußfahne über eine Kunststoffkante verdrallt. Allerdings ist hierbei der erzielte Festsitz nicht immer ausreichend. Bei dünneren Anschlußfahnen kann sich z. B. durch eine auftretende Axialkraft der Anschluß wie in einem Steilgewinde zurückverdrallen. Bei dickeren Anschlüssen in einem Duroplastkörper kann die Anschlußfahne einreißen und teilweise abscheren, wodurch ihre Stabilität weitgehend verloren geht Andererseits kann infolge der zu höhen spezifischen Beanspruchung die Körperkante des Isolierstoffkörpers beim Verdrallen oder auch später abbröckeln, wodurch die zuverlässige Befestigung des Kontaktteils nicht mehr gewährleistet ist.

Es ist auch bereits bekannt, verdrallte Kontaktteile mit schräg anlaufenden Schultern zu versehen und somit beim Verschränken eine gewisse Keilwirkung zu erzielen. Allerdings erfolgt auch hierbei wiederum das Verschränken über die geraden Kanten des Isolierstaffkörpers, so daß diese Körperkanten während des gesamten Befestigungsvorgangs und auch noch nachher einer hohen Belastung ausgesetzt sind. Auch hier besteht also die Gefahr, daß die Kunststoffkanten brechen und daß dann die Kontaktteile ihre Lage verändern oder sich überhaupt lockern. Ebenso ist ein Zurückschrauben der Kontaktteile und damit eine ίο Veränderung des Kontaktabstandes der Kontaktfedern nicht auszuschließen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Befestigung für Kontaktteile in einem Isolierstoffsockel zu schaffen, mit der die obigen Nachteile vermieden und sin guter is Festsitz gewährleistet werden können. Außerdem soll eine gute Abdichtung gegen das Eindringen von Lötmitteln und eine mechanische Sicherung gegen Zurückdrücken ermöglicht werden. Schließlich, soll die Befestigung auch in einfacher Weise mechanisiert durchgeführt werden können. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Gerätesockel der eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, daß zum Festkeilen der Kontaktteile Anlaufschrägen in der Weise am Isolierstoffkörper ausgebildet sind, daß sich der Keilwinkel mit zunehmendem Verdrallwinkel λ degressiv ändert und bei λ=90° zu Null wird.

Neben dem durch das Verdrallen erzielten Kraftschluß erreicht man bei der erfindungsgemäßen Befestigung zusätzlich einen zuverlässigen Formschluß

jo zwischen den Kontaktteilen und dem Isolierstoffkörper, außerdem einen gewissen Toleranzausgleich. Dieser Formschluß ergibt sich aus den eigens vorgesehenen Schultern an den Kontaktteilen, die auf den Flächen der Anlaufschrägen aufsitzen. Beim Einwirken einer Axial-

j3 kraft auf ein derartiges Kontaktteil bleibt also der Festsitz im Isolierstoffkörper unverändert erhalten.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß für die ungehinderte Verdrallung des Kontaktteils im Isolierstoffkörpfr eine Ausweitung

des Durchbruchs vorgesehen ist Dadurch wird ein freier Raum im Isolierstoffkörper geschaffen, in welchem die Verdrallung ungehindert erfolgen kann; eine Schwächung des Leiterquerschnitts durch Einscheren oder ein Stabilitätsverlust für den Lötanschluß wird auf diese Weise vermieden. Weiterhin kann das einzelne Kontaktteil mit einer im Querschnitt geschwächten und zum Verdrallen vorgesehenen Dehnzone versehen sein. Es zeigt
F i g. 1 ein erfindungsgemäß in einem Isolierstoffkör-

5(i per verdralltes Kontaktteil,

F i g. 2 eine Ansicht von unten auf Fig. 1,
Fig.3 und 4 den erfindungsgemäß gestalteten Isolierstoffkörper in zwei senkrecht zueinander stehenden Schnitten,

Fig.5 und 6 das Kontaktteil in zwei senkrecht zueinander stehenden Ansichten.

In der F i g. 1 ist ein Isolierstoffkörper 1 mit einem eingesetzten Kontaktteil 2 zu sehen, dessen Ende 3 als Lötanschluß ausgebildet und in einem Durchbruch 5 des

mi Isolierstoffkörpers 1 befestigt ist. Das Kontaktteil 2 ist in einem erweiterten Durchbruch 6 des Isolierstoffkörpers 1 verdrallt und dabei mit flügelartigen seitlichen Fortsätzen 7 beiderseits über jeweils eine Anlaufschräge 8 im Isolierstoffkörper gezogen.

h'i In Fig.2 ist eine Ansicht von unten auf die Fig. 1 dargestellt, wobei man den im Durchbruch 5 fixierten oberen Teil des Kontaktteiles 2 und den verdrallten und mit Flügeln 7 versehenen unteren Teil dieses Kontakt-

teiles unterscheiden kann. Mit zunehmendem Verdrallwinkel« keilen sich die flogelartigen Fortsätze 7 an den Anlaufschrägen fest Diese Anlaufschrägen sind so angeordnet, daß sich der Keilwinkel mit zunehmendem Verdrallwmkel degressiv ändert und bei «=90° zu Null wird.

Die Fig.3 und 4 zeigen in zwei Schnitten die Ausgestaltung des Isolierstoffkörpers im Bereich der Anschlußbefestigung. Der für ein Flachkontaktteil eng bemessene Durchbruch 5 ist teilweise erweitert zum Verdrallraum 6; daran schließt sich die Anlaufschräge 8 und die Vertiefung 9 zur Aufnahme der beiden Flügel 7 des Kontaktteiles an.

In den Fig. 5 und 6 ist der Befestigungsabschnitt des

Kontaktteils 2 in zwei Ansichten dargestellt Dieses sitzt mit den Schultern 10 auf der Oberfläche des Isolierstoffkörpers auf, und sitzt mit dem Ansatz 11 eng eingepaßt oder eingepreßt im Durchbruch 5 (Fig. 1). Anschließend folgt die Dehn- und Verdrallzone 12 und die bereits beschriebenen Flügel 7 sowie der Lötanschluß 3.

F i g. 6 zeigt die Seitenansicht dieses Flachteiles.

In den Verdrallraum 6 und die Vertiefungen 9 kann ι ο außerdem Vergußmasse eingefüllt werden; dadurch läßt sich der Durchbruch gegen die Lötseite hin hervorragend abdichten. Außerdem wird dadurch ein zusätzlicher Stoffschluß geschaffen, der die Stabilität der Lötanschlüsse und ihrer Befestigung erhöht

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Gerätesockel, vorzugsweise für elektromagnetische Relais, mit in Durchbrachen eines Isolierstoffkörpers angeordneten, zumindest an einer Seite des Isolierstoffkörpers verdrallten und mittels verschränkter Schultern festgekeilten flachen Kontaktteilen, dadurch gekennzeichnet, daß zum Festkeilen der Kontaktteile (2) Anlaufschrägen (8) in der Weise am Isolierstoffkörper (1) ausgebildet sind, daß sich der Keilwinkel mit zunehmendem Verdrallwinkel α degressiv ändert und bei α=90° zu Null wird.

2. Sockel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die ungehinderte Verdrallung des Kontaktteils (12) im Isolierstoffkörper (1) eine Ausweitung (6) des Durchbruchs (5) vorgesehen ist

3. Sockel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktteil (2) mit einer zum Verdrallen vorgesehenen, im Querschnitt geschwächten Dehnzone (12) versehen ist

4. Sockel nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Verdrallen vorgesehenen Ausweitungen (6) und Vertiefungen (9) des Isolierstoffkörpers (1) mit Vergußmasse gefüllt sind.