DE2218057A1 - Zweikomponenten-komplexe mit biologischer wirkung - Google Patents

Zweikomponenten-komplexe mit biologischer wirkung

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DE2218057A1 DE19722218057 DE2218057A DE2218057A1 DE 2218057 A1 DE2218057 A1 DE 2218057A1 DE 19722218057 DE19722218057 DE 19722218057 DE 2218057 A DE2218057 A DE 2218057A DE 2218057 A1 DE2218057 A1 DE 2218057A1
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Otto Dipl Chem Dr Saiko
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    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
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Description

  • Zweikomponenten-Komplexe mit biologischer Wirkung Es wurde gefunden, daß Zweikomnponenten-Komplexe, bestehend aus Polyriboinosinsäure (= A) der Formel I I k eine ganze Zahl zwischen 1 uxid 3 und b eine ganze Zahl zwischen 1 und 2000 bedeuten, oder deren Metall- oder Ammoniumsalzen und Polyribo-2-thiocytidylsäure (= B) der Formel II II m eine ganze Zahl zwischen 1 und 3 und n eine ganze Zahl zwischen 1 und 2000 bedeuten, oder deren Metall- oder Ammoniumsalzen zum Schutz bzw. zur Behandlurig c Wirbeltieren gegen Infektionen durch Viren, Bakterpen und Protczoen verwendet werden können; außerdem besitzen sie tumorhemmende Eingeschaften.
  • Die oben beschriebenen Zweikomponenten-Komplexe (= A+B) oder deren Metall- oder Ammoniumsalze wirken in Wirbeltieren bzw.
  • in Zellkulturen von Wirbeltieren antimikrobiell, vorzugsweise antivira@, aber auch tumorhemend.
  • Die hier beschriebenen Zweikomponenten-Komplexe können daher als Arzneimittel oder zur Gewinnung von Arzneimitteln verwendet werden Die Erfindung betrifft Zweikomponenten-Komplexe, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus a) Polyriboinosionsäure der Formel 1, oder deren Metall- oder Ammoniumsalzen und b) Polyribo-2-thiocytidylsäure der Formel II, oder deren Metall-oder Ammoniumsalzen bestehen.
  • Bevorzugt sind Zweikomponenten-Komplexe, dadurch gekennzeichnet daß k=1 ist, und Zweikomponenten-Komplexe, dadurch gekennzeichnet, daß m=1 ist. Insbesondere betrifft die Erfindung Zwei.-komponenten-Komplexe, dadurch gekennzeichnet, daß k=m=1 ist Zweckmäßigerwe.ise ist bei diesen bevorzugten Zweikomponenten-Komplexen b größer als 2, vorzugsweise größer als 10, insbesondere größer als 100. Ebenso ist es vorteilhaft, wenn n größer als 2, vorugsweise größer als 10, insbesondere größer als 100 ist. Besonders bevorzugt sind daher Zweikomponenten-Komplexe mit k = m = 1 und b größer als 10, insbesondere größer als 100, sowie ii größer als 10, insbesondere größer als 100.
  • Des weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Zweikomponenten-Komplexen, die aus a) Polyriboinosinsäure der Formel I, oder deren Netall- oder Ammoniumsalzen und b) Polyribo-2-thiocytidysäure der Formel II, oder deren Metall oder Ammoniumsalzen bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß man Lösungen, vorzugsweise wässrige Lösungen mit bestimmter Ionenstärke der Homopolynucleotide der Formel I bzw. der Formel II vermischt, oder daß man die eine Komponente in einer Lösung der anderen Komponente herstellt.
  • Nach dem erfindungsgemäße Verfahren können vor allem auch die besonders bevorzugten Zweikomponenten-Komplexe hergestellt werden.
  • Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von pharmazeutischen Präparaten, dadurch gekennzeichnet, daß man Zweikomponenten-Komplexe, bestehend aus A der Formel I und 33 der Formel II oder Metall- oder Ammoniumsalze derselben, ge gebenenfulls zusammen mit mindestens einen festen, flüssigen, halbflüssigen und/oder gasförmigen Hilfs-, Träger- oder Treibstoff und gegebenenfalls zusammen mit mindestens einem weiteren Wirkstoff in eine geeignete Dosierungsform bringt, sowie pharma zeutis ehe Zubereitungen, enthaltend eine wirksame Dosis der Zweikomponenten-Komplexe, bestehend aus A der Formel I und B der Formel II oder deren Metall- oder Ammoniumsalzen,neben m:i.ndestens einem festen, flüssigen, halbflüssigen und/oder ga.sförmigen Träger-, Treib- oder Zusatzstoff.
  • Bevorzugt sind pharmazeutische Zubereitungen, enthaltend 0,001 bis 200 mg der Zweikomponenten-Komplexe, bestehend aus A der Formel I und B der Formel II oder deren Metall- oder Ammoniumsalzen, neben mindestens einem festen, flüssigen, halbflüssigen und/oder gasförmigen Träger-, Treib- oder Zusatzstoff.
  • Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Erzielung eIner antimikrobiellen und/oder tumorhemmenden Wirkung in Wirbeltieren dadurch gekennzeichnet, daß man eine wirksame Dosis der Zweikomponenten-Komplexe, bestehend aus A der Formel I und B der Formel II oder deren Metall- oder Ammoniumsalzen verabreicht.
  • Außerdem betrifft die Erfindung insbesondere die Verwendung der Zweikomponenten-Komplexe, bestehend aus A der Formel 1 und B der Formel II oder deren Metall- oder Ammoniumsalzen als interferoninduzierendes Mittel.
  • Es ist auch ein Verfahren zur Herstellung von Interferon Gegenstand der Erfindung, dadurch gekennzeichnet, daß man Zellen turen mit Zweikomponenten-Komplexen, bestehend aus Polyriboinosinsäure der Formel I und Polyribo-2-thiocytidylsäure der Formel II oder deren Metall- oder Ammoniumsalzen behandelt und aus diesen Zellkulturen Interferon gewinnt.
  • Unter einem Zweikomponenten-Komplex sollen Aggregate verstanden werden, die sich aus A der Formel I und E der Formel II aufbauen und die in der Folge mit A+B bezeichnet werden, wobei verschiedene molare Verhältnisse im Komplex und verschiedene Strukturen des Komplexes vorliegen können. Der Komplex kann z.B. ein Doppelstrang sein, der aus je einem Homopolynucleotid besteh, welche gleich lang sind, d.i. eine gleiche Anzahl von Basen t)esitzen. Da es sich bei diesen Homopolynucleotiden um Polymere handelt, die bekannterweise kein einheitliches Mo lekulargcwici1it besitzen, d.h., deren Basenanzahl und damit Kettenlänge variiert kommen auch andere Aggregate vor. Dabei kann die Anzahl der komplementären Basen innerhalb eines Komplexes ungleich sein.
  • Es kann sich z.B. auf Grund des nicht einheitlichen Molgewichtes ein A-Strang mit entweder zwei (oder mehreren) zu langen oder zu kurzen B-Strängen zusammenlagern und vice versa. Dies kann auch dann der Fall sein, wenn die Gesamtkonzentrationen an Inosinsäure und 2-Thiocytidylsäure gleich sind. Es sind auch Strukturen möglich, welche am besten durch Dreifachstränge repräsentiert werden. In allen Fällen wird sich ein wegen der Stöchiometrie des wirksamen Komplexes (welche zur Zeit noch nicht genau bekannt ist) gegeben.enfalls im Überschluß vorliegen des Homopolynucleotid neben diesem Komplex frei in der Reaktionslösung befinden und von diesem in vielen lvällen auch nicht vollständig abgetrennt werden können, was dessen Wirksamkeit aber im allgemeinen nicht beeinflußt.
  • Ein besonders wichtiger Aspkt der vorliegenden Erfindung ist die Induzierung der Bildung von Substanzen - insbesondere von Interferonen - , die das Virenwachstum in Wirbeltieren bzw. in Zellkulturen von Wirbeltieren inhibieren.
  • Die Bedeutung der Interferone, welche auch mit anderen Ausdrücken, wie "Vireninhibierender Faktor" und "Vireninhibierungssubtanz" bezeichnet werden, wurde in der Literatur diskutiert und liegt darin, daß sie das bis heute einzige bekannte antivirale Mittel mit breitem Spektrum sind. Interferone werden nach dem heutigen Stand der Kenntnisse definiert als Pro-teine zellulärer Herkunft mit verschiedenem Molekulargewichten. Sie hemmen die Virusvermehrung durch einen intrazellulären Mechanismus, der Ribonucleinsäure- und Proteinsynthese benötigt. Die Interferone sind artspezifisch, d,h. sie wiMen nur in Zellen der gleichen (oder einer nahe verwandten) Tierart, aus der sie stammen. Sie sind virus-@@spezifisch, d.h. sie wirken gegen verschiedene nicht-verwandte Virusarten. Sie haben keine direkt virusinaktivierende Wirkung Als Proteine können sie durch Trypsin abgebaut, al 0 unwirksam gemacht werden.
  • Der Schutz bzw. die Behandlung eines Wirbeltier es gegen Virus-@infectionen kann durch direkte Verabreichung ron A+B oder dessen Metall- oder Ammoniumsalzen sei es beispielsweise oral, etwa i Form von Kaspeln oder durch Injektion (i.v., i.m. oder s.c.) einer sterilen Lösung derselben oder durch topische Anwendung z.B. in Torm von Tropfen, Salben, Cremes oder Sprays erfolgen..
  • Man kann aber auch die Interferonbildung mit Hilfe von A+B in einer Zellkultur, vorzugsweise der zu behandelnden Wirbeltierart, induzieren und die aus diesen Zellkulturen gewonnenen Interferone, gegebenenfalls nach Aufreinigung, applizieren.
  • Dcs weiteren bewirkt die Verabreichung von A+B oder dessen Metall- oder Ammoniumsalzen auch einen Schutz gegen Infektionen z.B. durch Bakterien oder Protozoen. Man kann annchmen, daß die spezifischen und die unspezifischen Abwehrkräfte des Orgamismus gegen Infektionen gesteigert werden.
  • Die Steigerung der spezifischen, d.h. immunologischen Abwehrkräfte beruht z.B. auf einer verstärkten Antikörperbildung.
  • Dieser Effekt kann auch zur Verbesserung des Impferfolges bei Impfungen mit Impfstoffen, welche keine vermehrungsfähigen Erreger enthalten, verwendet werden.
  • Die durch den Impfstoff bewirkte Antikörperbildung kann durch die simultane Verabreichung von AqB oder dessen Metall- oder Ammoniumsalzenpotenziert werden. Dadurch kann entweder bei geringerer IQnfstoffmenge - und damit verkleinertem Risiko gleiche Imperfolg erzielt, oder aber bei gleicher Impfstoff menge eine bessere Impfirkung erreicht werden.
  • Besonders vorteilhaft ist die überraschen große Stabilität von A-B. So weisen die Zweikomponenten-Komplexe bis 1000 keine (das ist jene Temperatur, bei welcher der Komplex wieder zur Hälfte in seine Komponenten zerfallen ist) auf und sind auch nach 24-stündiger Behandlung mit Humanserum noch wirksam.
  • Die zur Herstellung von A+B oder dessen Metall- oder Ammoniumsalzen verwendeten Homopolynucleotide haben ein Pentosephosphatgerüst, worin die Pentose Ribose ist. Sie enthalten entxfeder Hypoxanthin oder 2-Thi.o-cytos:in als Basen. Sie werden nach an sich bekannten Methoden hergestellt, bei.spielsweise durch Be handeln der Nucleosiddi- oder -triphosphate mit einem polymerisierenden Enzym.
  • Die Herstellung von A+B oder dessen Metall- oder Ammoniumsalzen aus A der Formel I und B der Formel II gelingt nach an sich bekannten Methoden, beispielsweise durch Vermischen wässeriger Lösungen der beiden Homopolynucleotide bei Temperaturen zwischen 10 und 950. Im allgemeinen wird dabei durch Zugabe von anorganischen und/oder organischen Salzen, vorzugsweise Alkalimetallhalogeniden, insbesondere Nach, eine definierte Ionenstärke eingestellt, die vorzugsweise zwischen 0,001 und 1,0 liegt. Der pH-Wert der Lösungen kann zwischen 5,0 und 11,5 liegen; vorzugsweise arbeitet man bei pH-Werten zwischen 6,5 und 11. Um die Aufrechterhaltung eines bestimmten pH-Wertes zu erzielen, arbei tet man meis-t mit gepufferten Lösungen der Homopolynucleotide.
  • Als Puffersubstanzen verwendet man z.B. organische oder ancrganische Alkalimetallsalze, vorzugsweise Natriumsalze, insbesonder Natriunakodylat. . Daneben kann man als Puffersubstanzen bzw. in Puffergemischen gebräuchliche Salze verwenden, wie z.B. Na-Acetat, KH2PO4: Na2HP04, E-Hydrogentartrat oder Na-Citrat; aber z.B. auch Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan/HCl. Gegebenenfalls kann man auch organische, mit H2O mischbare Lösungsmittel zusetzen, beispielsweise ein- oder mehrwertige Alkohole, wie Methanol, Propanol, Äthylenglykol oder Glycerin oder z.B.
  • aprotisch dipolare Lösungsmittel wie Dimethylsulfoxid, Formamid oder Dimethylformamid.
  • Um die gewünschte und eine für die Komplexbildung günstige Ionenstärke zu erzielen, kann man gleiche Volumina von Lösungen vermisc:hen, die Vorzugsweise gleiche Konzentrationen (bezogen auf die Basen) der Komponenten enthalten und jeweils die gewünschte lonenstärke besitzen Man kann aber auch vorschieden große Volwiiina von Lösungen unterschiedlicher Konzentration und ulltersch.iedlicher Ionenstärke in der Form vermische| daß das Reaktionsgemisch schließlich die gewünschte lonenstärke besitzt. Vorzugsweise wird man danach trachten, daß auch in diesem Fall gleiche Molzahlen der beiden Komponenten (wieder bc zogen auf die Basen) im Reaktionsgemisch vorliegen.
  • Man kann aber auch unterschiedliche molare Mengen der beiden Komponenten bei der Komplexbildung einsetzen, da die Art des sich bildenden Zweikomponenten-Komplexes im wesentlichen unabhängig vom Molverhältnis der Komponenten ist und hauptsächlich durch die Ionenstärke und den pH-Wert des Reaktionsmediums bestimmt wird.
  • Ein anderes Verfahren zur Herstellung von A+B oder dessen Metall oder Ammoniumsalzen besteht darin, die eine Komponente in Gegenwart der anderen im Reaktionsgemisch herzustellen. Beispielsweise kann man in einer wässerigen Lösung von A und Polyribo-2,4-dithiouridylsäure das letztere Homopolynucleotid durch Behandeln mit Sulfitionen und/oder Bisulfitionen in Gegenwart eines Oxidationsmittels, wie. molekularem Sauerstoff, vorzugsweise bei pH-Werten zwischen 4,5 und 9, insbesondere bei pH 7 in Polyribo-4-sulfo-2-thiouridylsäure umwandeln und diese durch Behandeln mit Ammoniak und/oder Ammoniumionen, vorzugsweise bei pH-Werten zwischen 7 und 10, insbesondere bei pH 8,5 zu B umsetzen, welches entweder sofort oder nach Einstellung der eriorderlichen Ionenstärke bzw. eines geeigneten pH-Wertes mit der zweiten, im Reaktionsgemisch bereits vorliegenden Komponente den erfindungsgemäßen Zwe ikomponenten-Komplex bildet.
  • Als Sulfitionen- bzw. Bisulfitionquelle dienen vorzugsweise Alkalimetallsulfite und/oder -bisulfite, vorzugsweise Natriumsulfit. Als Ammonium ionenquelle kann man Ammoniumsalze, vorzugs weise Ammoniumhalogenide, insbesondere Ammoniumchlorid verwenden Ein weiteres Verfahren besteht darin, eine wässerige Lösung, welche die eine Komponente bereits als Homopolynucleotid, die Andere Komponente aber als monomeren Nucleosiddi- oder -triphosphat enthält, mit einem polymerisierenden Enzym zu versetzen. Auch hier wird die zweite Komponente in situ erzeugt; wobei es nicht von Bedeu-tung ist, ob die monomeren Nucl eosidphosphate, z. B. durch Wasserstoffbrückenbildungen, mit der bereits vorliegenden polymeren Komponente assoziiert sind oder nicht.
  • Da durch das Alffervermögen und den Salzgehalt des physiologischen Systems des Wirtbeltieres sowohl ein bestimmter pH-Wert, als auch eine bestimmte Ionenstärke festgelegt werden, ist es in weiten Grenzen unkri-tisch, unter welchen Bedingungen A+B gewollen wurde. Die Wirkung wird in allgemeinen durch den unter den physiologischen Bedingungen s-tabilsten Komplex hervorgerufen. Gegebenenfalls lagern sich auch andere Komplexe, die unter Umständen unter nichtphysiologischen Bedigungen gewonnen wurden, erst im tierischen Organismus oder in der unter physiologischen Bedingungen gehaltenen Zellkultur in den wirksamen Komplex um.
  • Es ist sogar möglich, eine Schutzwirkung zu erzielen, wenn man die beide Homopolynucleotide getrennt verabreicht und so die Bildung eines Komplexes erst im Organismus bzw. in der Zellkultur erfolgt.
  • A+B kann entweder durch physikalische Methoden,wie Bestimmung der hyperchromen Verschiebung im ultravioletten Absorptionsspektrum, des ORD-Spektrums, der Svedberg-Konstante, der Tm, durcjh Saccharose-Dichtegradient-Fraktionierung oder Chromatographie, insbesondere aber auch durch biologische Methoden, wie die Fähigkeit, die Erzeugung von Interferon zu induzieren, charakterisiert werden. Unter den im folgenden beschriebenen Versuchsbedingungen weist keiner der Polynucleotideinzelstränge diese Aktivität auf. Die Erzeugung von Interferon ist; die bedeutendste Möglichkeit für die Charakterisierung der erfindung gemäß verwendeten Zweikomponenten-Komplexe, da die Empfindlichkeit physikalischer Methoden zur Charakterisierung oft nicht ausreicht.
  • Da das UV-Spektrum des Komplexes eine hyperchrome Verschiebung gegenüber einem Summenspektrum der beiden Komponenten aufweist (beispielsweise erhalten durch graphische Addition der Spek-tren von Lösungen, welche jeweils gleiche Konzentrationen - die aber nur 50 /o der Komplexkonzentration ausmachen - der Komponenten enthalten), kann man die Bildung von A+B durch Messung der Hyperchromie (in Prozent) bei vorzugsweise mehreren Wellenlänge nachweisen.
  • Eine besonders gute Charalfterisierungsmöglichkeit für einen solchen Zweikomponenten-Komplex ist der Nachweis seiner biologischen Wirkung, der am einfachsten dadurch erbracht werden kann, daß man seine Schutzwirkung gegen eine Virusinfektion in der Zellkultur mißt. Man stell-t beispielsweise eine Verdüirnunesreihe des Komplexes in Zellkultur-Erhaltungsmedium her, überschichtet zum Beispiel geschlossene Zellrasen von sekundären Kaninchennierenzellen mit den verschiedenen Verdünnungen und bebrütet etwa 18 bis 24 Stunden bei 35 bis 370C. Anschließend wird die Flüssigkeit aus den Zellkulturgefäßen entfernt, die Zellen werden mit einem geeigneten Virus, beispielsweise Herpessimplex-Virus, infiziert, mit Agar überschichtet und solange bebrütet, bis die als Folge der Virusinfektion auftretende Zellzerstörung in unbehandelten Kontrollen zu sichtbaren Löchern im Zellrasen, sog. "Plaques", geführt hat. Nach Anfärben der Zelle werden die Plaques gezählt und diejenige Komplex-Konzentration ermittelt, die zu einer 50%igen Verminderung der Plaquezahl gegenüber der unbehandelten Kontrolle fuhrt.
  • In analoger Versuchsanordnung kann durch Verwendung verschiedener Zellarten und verschiedener Virusarten nachgewiesen werden, daß die Schutzwirkung des Komplexes weder an eine bestimmte Zellart, noch an eine bestimmte Virusart gebunden ist.
  • Zum Nachweis der Interferoninduzierung durch A+B überschichtet man einen geschlossenen Zellraschen beispielsweise von Kaninclennieren- oder Mäuseembrylonalzellen mit einer Lösung von AB in Erhaltungsmedium. Dadurch werden die Zellen zur Abgabe von Interferon angeregt. Dieses Interferen kann nach bekannten Mehoden aus der überstehenden Flüssigkeit isoliert und als solches charakterisiert werden.
  • Zum Nachweis der Virushemmung durch Interferon werden z.B. Zellen rasen von Kaninchennierenzellen mit Kanincheninterferon über Nacht bebrütet und anschließend mit Virus infiziert. Der weitere Versuchs ablauf entspricht dem oben beschriebenen Plaquereduktionstest. Auf diese Weise kann der Interferongehalt gemessen werden. Durch Verwendung verschiedener Virusarten, z.B. Herpes simplex-, Vaccinia-, Vesicular-Stomatitis-Virus, wird die Virus-Unspezifität nachgewiesen. Die Artspezifität wird bewiesen, indem z.B. Näuseembryonalzellen mit Kanincheninterferon behandelt werden. In diesem Versuch wird die Virusvermehrung nicht gehemmt. Ps kann auch gezeigt werden, daß das Interferon nach Trypsinbehandlung keine Schutzwirkung mehr hat. Die Abhängigkeit der Interferonwirkung von der RNA- und Proteinsynthese der Zellen kann zum Beispiel dadurch bewiesen werden, daß man Zellen, deren Syntheseapparat mit Actinomycin D blockiert wurde, mit Interferon behandelt. In diesen Zellen wird beispielsweise die Vermehrung von Vesicular-Stomatitis-Virus nicht gehemmt.
  • Die Freisetzung von Interferon beim Wirbeltier bzw. beim Menschen nach Verabreichung von A+B kann z.B. nachgewiesen werden, indem man eine Komplex-Lösung in einem physiologischen Lösungsmittel, beispielsweise Hanks'scher Pufferlösung, einem Kaninchen oder einer Maus intravenös injiziert, dem Tier bei spielsweise nach 2 bis 6 Stunden Blut entnimmt und im Blutserum das Interferon nach den oben beschriebenen Methoden mißt und charakterisiert.
  • Der Nachweis der Schutzwirkung von A+B gegen Viren kann auch direkt im Tierversuch geführt werden, indem man z.B. Mäuse ìn.it einer Lösung von A-sB in einem physiologischen Lö sungsmitt ei intraperitoneal behandelt und, sie einen Tag später z.B4 mit Herpes-simplex-Virus infiziert. Je nach Dosis führt die Behandlung zu einer Verlängerung der Überlebenszeit oder zu volligem Überleben der Infektion, während unbehandelte Kontroll-| mäuse an der Infektion sterben.
  • In ähnlicher Weise kan-n die Schutzwirkung des Komplexes gegen über einer Vielzahl von Viren, wie Vaccinia-Virus, Vesicular-Stomatitis-Virus oder Influenzavirus gezeig-t werden.
  • Analog kann man den Schutz gegenüber anderen Infektionen, bespielsweise durch Hefen, wie Cryptococcus neoformans, gegen Bakterien, wie Pneumokokken, oder gegen Protozoen, wie Plasmodium berghei oder Eperythrozoon coccoides, nachweisen.
  • Eine besondere Eigenschaft von A+B ist die Steigerung der spezi fischen Abwehrvorgänge. Impft man zum Beispiel Meerschweinchen mit einem Influenzavirusimpfstoff und behandelt die Hälfte der Tiere außerdem mit A+B, so sind im Serum der behandelten Tiere früher Antikörper nachweisbar. und sie erreichen einen höheren Titer. Die Antikörper werden in bekannter Weise mit der Hä.magglutinationshemmungs- oder mit der Komplementbindungsreaktion gemessen.
  • Die Steigerung des Impfschutzes kann auch direkt nachgewiesen werden, indem man z.B. Mäuse mit einem Influenzavirusimpfstoff impft, die Hälfte der Tiere mit A+B behandelt und z.B. 14 Tage nach der Impfung alle Tiere mit Influenzavirus infiziert. Von den mit A+B behandelten Tieren überlebt ein größerer Prozentsatz die Infektion als von den unbehandelten.
  • A+B zeigt nicht nur bei Infektionen eine Wirkung, sondern auch bei Tumoren. Dies kann z.B. an Mäusen gezeigt werden, denen Ehrlich-Ascites-Tumorzellen eingeimpft wurden. Mit A+B behandel te Tiere überleben in diesem Versuch länger als unbehandelte.
  • Die Verabreichung von A+B oder dessen Metall- oder Ammoniumsalzen kann parenteral oder topisch erfolgen, insbesondere auf eine Schleimhaut, wie intranasal, konjunktival oder in die Atemwege. Die wirksame Dosis hängt ab von der Wirtspecies und in gewissem Ausmaß von dcm Virus, gegen das Schutz angestrebt wird. Bei Mäusen ist die Schwellendosis etwa 0,5 mg/kg, während sie bei Kaninchen etwa 0,05 µg/kg betragt.
  • Nachfolgend wird die Herstellung der erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Komplexe sowie ihre erfindungsgemäße Verwenden veranschaulicht.
  • Die irn folgenden für die Polynucleotide angegebenen Konzentrationen beziehen sich immer auf die monomeren Nucleotide, welche die Polymeren aufbauen und als deren Molgewichte das berechnete Molgewicht (Nucleosidmonophosphats minuts Wasser) angenommen wird Der dabei durch Nichtberücksichtigung von endgruppen entstchende Fehler kann vernachlässigt werden.
  • An Stelle des im folgenden genannten Zellkulturerhaltungsmediums können selbstverständlich auch andere Medien verwendet werden, da jene auf die Wirkung der Zweikomponenten-Komplexe keinen Einfluß haben und nur für die Zellkulturen selbs-t von Bedeutung sind.
  • Die in den folgenden Beispielen verwendete Polyriboinosinsäure (= A) ist übliche Handelsware und besitzt ei.nen s20,w-Wert von 5,3. Die Polyribo-2-thiocytidylsäure (= B), welche in den folgenden Beispielen eingesetzt wurde, ist nach bekannten Methoden, welche in der Deutschen Offenlegungsschrift 20 41 735, insbesondere im Beispiel ib beschrieben sind, herstellbar. So wurden 4 ml eines wässerigen Gemisches (pH 8,3) enthaltend 0,4 m Mol tris-(hydroxymethyl)-aminomethanhydrochlorid (= Tris.HCl), 0,008 m Mol MgCl2, 0,04 m Mol Dinatriumsalz des 2-Thiocytidin-5'-diphosphats, 0,04 m Mol Dithiothreitol und 10 Enzymeinheiten Polynucleotidphosphorylase (spezifische Aktivität 0,165 m Mol UDP/Stunde x mg Protein bei 370) 4 Stunden bei 37° inkubiert. Nach Abtrennung des Proteins und 48stündiger Dialyse der auf 1,5 ml eingeengten wässerigen Phase bei 30 gegen 0,01 II Tris.HCl (pE 7,0) wurde B erhalten, welches einen s20,w-Wert von 8,3 aufwies und in den folgenden Beispielen eingesetzt wurde.
  • (Selbstverständlich kann man auch Präparationen von A bzw. 3 mit anderen s w-Werten verwenden).
  • Beispiel 1 Zu 0,53 ml einer 0,01 molaren Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan-HCl-Pufferlösung (pH = 7), welche 0,19 µmol/ml B enthält, gibt man 1,37 ml Hanks'scher Salzlösung (siehe z.B.: J.M Hoskins, Virological Procedures, London, 1967, Seite 313) und ver.
  • mischt dann mit 0,10 ml Hanks'scher Salzlösung (pH = 7,0), welche 1 µmol/ml A enthält. Die Mischung, welche daher je 0,1 µmol/ml an A und B enthält, läßt man 1 Stunde bei Zimmertemperatu stehen und erhält so eine Lösung von A+B; Hyperchromie gegenüber einem Summenspektrum der Komponenten beträgt bei 250 nm 18 %, bei 260 nm 18,2 , bei 270.nm 20,8 , bei 280 nm 17 o/o.
  • #max = 247,5 nm;#min = 226 nm; [M]340 = -1,2.10, [M]320 = 0 [M]303 = 1,4.10³, [M]297 = 0: [M]206 = 21,8.10³; [M]242 = 0 [M]232 = 18,8.10³; scheinbarer pK = 11,5; isosbestischer Punkt = 230 nm; zwischen 0° und 1000 weist A-B in Wasser keine Tm auf; in einem wässerigen Gemisch enthaltend 30 % Äthylen glykol und 0,05 M Na+-Ionen zeigt sich ein scharfer Übergang bei Tm = 77°. Der mittlere s20,w-Wert von A+B 12,4; die integrale Verteilung der s20,w-Werte von A+D ergibt sich aus nachfolgender Tabelle (Messung in 0,1 molarem Phosphatpuffer, pH 7, nach 97 Minuten bei 20 000 rpm):
    s20,w C'/C
    5,5 0,02
    6,5 0,04
    7,5 0,08
    8,5 0,13
    9,7 0,20
    10,5 0,2u
    11,5 0,39
    12,5 0,50
    13,5 0,83
    14,5 0,93
    15,5 1,00
    Im Gegensatz zur freien Polyrib o-2-thi oc ytidylsäure wird diese im Zweikomponenten-Komplex von Polynucleotidphosphorylasen nicht angegriffen.
  • Beispiel 2 Man löst 0,32 mg A in 10 ml einer 0,001 molaren Natriumkakodylat Lösung (pH = 7),-welche 59 mg NaCl enthält, gibt 1 ml einer -0,001 molaren B-Lösung zu und läßt bei Zimmertemperatur stehen.
  • Die Komplexbildung wird spektrometrisch verfolgt. Man erhält eine Lösung des Komplexes AFB, dessen Eigenschaften mit denen des nach Beispiel 1 erhaltenen Komplexes übereinstimmen.
  • Beispiel 3 5 ml eines wässerigen Gemisches (pH = 8,3), enthaltend 0,5 Millimol Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan-HCl-Puffer, 0,01 Millimol MgCl2, 0,05 Millimol B und 0,16 mg Dinatrium-2-thiocytidin-5'-diphosphat wird mit 5 Enzymeinheiten Polynucleotidphosphorylase (spezifische Aktivität 0,165 Millimol UPD/Stunde mg Protein bei 370) versetzt und 4 Stunden bei 370 gehalten.
  • Nach Entfernung des Proteins durch Inehrfache Extraktion mit CHCl3/Isoamylalkohol engt man die wässerige Phase bei 150 auf 2 ml ein Ulld dialysiert 48 Stunden bei 30 gegen 0,01 molaren Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan-HCl-Puffer. Man erhält eine Lösung des Komplexes A+B, welcher die gleichen Eingeschaften wie der nach Beispiel 1 erhaltene Komplex aufweist.
  • Beispiel 4 Zu 4 ml einer 0,001 molaren Natriumkakodylat-Lösung, enthaltend 24 ml NaCl, 0,1 mMol Polyribo-2,4-dithiouridylsäure und 0,1 mMol B, gibt man 20 µm eines Sulfitreagenzes, bestehend aus 3 Volumteilen einer 1 inolaren Na2SO3-Lösung und 1 Volumteil einer molaren NaHSO3-Lösung, saugt Luft durch das Reaktionsgemisch und gibt nach 1 Stunde nochmals 20 µm des Sulfitreagenzes zu. Nach einer weiteren Stunde bricht man die Reaktion ab, gibt 0,5 ml einer 0,2 m NH4Cl-Lösung zu, stellt mit wässeriger NH3-Lösung einen pH von 8,5 ein, läßt 1 Stunde bei Raumtemperatur stehen, engt auf 2 ml ein und dialysiert 60 Stunden bei 30 gegen 0,01 molaren Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan-HCl-Puffer. Man erhält eine Lösung von A+B, welcher di.e gleichen Eigenschaften wie der nach Beispiel 1 erhaltene Komplex aufweist.
  • Beispiel A Aus einer nach Beispiel 1 erhaltenen A+B-Lösung bereitet man durch Zusatz von 18 ml Zellkulturerhaltungsmedium, bestehend aus käuflichem Tissue culture medium (TCM) 199 mit Zusätzen von 0,168 % NaHCO3 sowie 100 IE Penicillin und 100 µm Streptomycin pro ml eine Stammlösung. Aus dieser wird durch mehrmaliges Verdünnen mit dem oben genannten Kulturerhaltungesmedium im Verhältnis 1:10 eine Verdünnungsreihe hergestellt. Mit je 10 ml dieser Verdünnungen werden 7 Tage alte Zellrasen von primären Kaninchennierenzellen in Vierkantflaschen überschlichter Für jede Verdünnungsstufe werden drei Flaschen angesetzt, dazu drei Kontrollflaschen, die nur mit Erhaltungsmedium ohne AD beschick-t werden. Die Flaschen werden über Nacht bei 350 C Brutschrankt berütet, anschließend in üblicher Weise mit Herpes simplex-Virus infiziert, mit Agar überschichtet, nochmals 48 Stunden bei 35° ° C C bebrütet und erhalten dann eine zweite, farbstoffhaltige Agarschicht zum Anfärben der Zellen. Nach weiteren 24 Stunden Bebrütung bei 70 C werden die nun makroskopisch sichtbaren Virusplaques unter der Lupe gezählt. Aus den drel Einzelwerten für jede Verdünnungsstufe wird der Mittelwert errechnet und in Beziehung zum Mittelwert der Kontrolle gesetzt.
  • Auf grafischem Wege wird aus diesen Werten die PRD50 ermittelt, d.h. die 50%-Plaque-Reduktions-Dosis, die die Plaquezahl um 50 % reduzieren würde.
  • In weiteren Versuchen mit der gleichen A+B-Lösung wurden Verdünnsreihen im Verhältnis 1:2 oder 1:4 hergestellt. Außerdem wurden in spä-teren Versuchen sekundäre statt primäre Kanichennierenzellen verwendet, in einem Versuch Vaccinia- statt Herpes simplex-Virus.
    PRD50
    Versuch Zellen Virus µg/ml
    1 Prim. Kaninchen-Niere Herpes-simpl. 0,0035.
    2 " " " " " 0,0065
    3 Sek. " " Vaccinia 0,0030
    4 | " " " | Herpes-simpl. | 0,0061
    Es wurde auch A bzw. B allein geprüft; dabei konnte bis zu Konzentration von 0,61 µm/ml unter den oben angegebenen Ver- | suchsbedingungen keine Reduktion der Plaquezahl beobachtet werden.
  • Beispiel B Zur Messung der biologischen Aktivität des nach Beispiel 2 hergestellten Komplexes wurden Plaquereduktionstests durchgeführt. Die Versuchsanordnung entsprach der in Beispiel A beschriebenen mit dem Unterschied, daß ausschließlich sekundäre Kaninchennierenzellen verwendet wurden. Das Zellkulturerhaltungsmedium enthielt in den Versuchen 3 und 4 kein Streptomycin.
    Versuch Zellen Virus PRD/µg/ml
    1 sek. Kaninchen-Niere Herpes simpl. 0,013
    2 " " " Vaccinia 0,00067
    3 " " " Herpes simpl. 0,0015
    4 " " " " " 0,0057

Claims (1)

  1. Patentansprüche 1. Zweikomponenten-Komplexe, (la.durcL gekennzeichnet, daß sic aus a) Polyriboinosinsäure der Formel I k eine ganze Zahl zwischen 1 und I 3 und b eine ganze Zahl zwischen 1 und 2000 bedeuten, und b) Polyribo-2-thiocytidylsäure der Formel II II m eine ganze Zahl zwischen 1 und 3 und n eine ganze Zahl zwischen 1 und 2000 bedeuten, bestehen.
    2. Zweikomponenten-Komplexe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß k--1 ist.
    7. Zweikomponenten-Komplexe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß m=1 ist.
    4. Zweikomponenten-Komplexe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß k=m=1 ist.
    5. Verfahren zur Herstellung von Zweikomponenten-Komplexen, die aus a) Polyriboinosinsäure der Formel I k eine ganze Zahl zwischen 1 und 1 3 und b eine ganze Zahl zwischen 1 und 2000 bedeuten, und b) Polyribo-2-thiocytidylsäure der Formcl II worin worin NII, St3 R2 -PO(OH)-O-CH2 HOEP0(II0)0JmGH2 {½H H)MH$; n oR2 OH m eine ganze Zahl zwischen 1 und
    3 und II n n eine ganze Zahl zwischen 1 und 2000 bedeuten, bestehen, oder deren Metall- oder Ammoniumsalzen, dadurch gekennzeichnet daß man Lösungen, vorzugsweise wässerige Lösungen mit unterschiedlicher Ionenstärke, der Homopolynucleotide der Formel bzw. der Formel II oder deren Metall- oder Ammoniumsalzen ver mischt, oder daß man die eine Komponente in einer Lösung der anderen Komponente herstellt.
    6. Verfahren zur Herstellullg von pharmazeutischen Präparaten, dadurch gekennzeichnet, daß man Zweikomponenten-Komplexe, bestehend aus Polyriboinosinsaure der Formel I und Polyribo-2-thiocytidylsäure der Formel II oder deren Metall- oder Ammoniumsalzen, gegebenenfalls zusammen mit mindestens einem festen, flüssigen, halbflüssigen und/oder gasförmigen Hilfs-Träger- oder Treibstoff und gegebenenfalls zusammen mit mindestens einem weiteren Wirkstoff in eine geeignete Dosierungsform bringt.
    7. Pharmazeutische Zubereitung, cnßhaltend eine wirksame Dosis von Zweikomponenten-Komplexen, bestehend aus Polyriboinosinsäure der Formel I und Polyribo-2-thiocytidylsäure der Formel II oder deren Metall- oder !£inmoiiiumsalzen neben mindestens einem festen, flüssigen, halbflüssigen tmd/oder gasförmigen Träger-, Treib- oder Zusatzstoff.
    8. Pharmazeutische Zubereitung, enthaltend 0,001 bis 200 mg von Zweikomponenten-Komplexen, bestehend aus Polyriboinosinsäure der Formel I und Polyribo-2--thiocytidylsatue der Formel II oder deren Metall- oder Ammoniumsalzen neben mindestens einem festen, flüssigen, halbflüssigen und/oder gasförmigen Träger-, Treib- oder Zusatzstoff. - R; JIZT ErziuL Lebewesen, dadurch gekennzeiclmets man eine wirksame Dosis an Zazeikomponenten-Eomp / , bestehend aus Polyribo- inosinsäure der Formel I zu Polyribo-2-thiocytidylsäure der Formel II oder deren / ll- oder Ammoniumsalzen verabreicht. OtE Verfahren zu / zielung einer antiviralen Wirkung in Lebe- wesen, dad ch gekennzeichnet, daß man eine wirksame Dosis an Zwe mponenten-Komplexen, bestehend aus Polyriboinosin- nur der Formel I und Polyribo-2-thiocytidylsäure,der -trt jiilZn Vi cht.
    Verwendung von Zweikomponenten-Komplexen, bestehend aus Polyriboinosinsäure der Formel I'und Polyribo-2-thiocytidylsäure der Formel II oder deren Metall- oder Ammoniumsalzen als interferoninduzierendes Mittel in Wirbeltieren oder Zellen kulturen von Wirbeltieren.
    1@ Verfahren zur Gewinnung von Interferon, dadurch gekennzeichnet, daß man Zellkulturen von Wirbeltieren mit Zweikomponenten-tomplexen, bestehend aus Polyriboinosinsäure der Formel I und Polyribo-2-thiocytidylsäure der Formel II oder deren Metall- oder Ammoniumsalzen behandelt und aus diesen Zellkulturen Interferon gewinnt.
    1#. Verfahren zur Gewinnung von Interferon, dadurch gekennzeichnet, daß man Wirbeltiere mit Zweikomponenten-Komplexen, bestehend aus Polyriboinosinsäure der Formel I und Polyribo-2-thiocytidylsäure der Formel II oder deren Metall- oder Ammoniumsalzen behandelt und aus deren Blutserum Interferon gewinnt.
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