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Zunächst ist ein fertigungstechnischer Nachteil darin zu sehen, daß
entweder sogenannte gedrehte, also spanend gefertigte Klemmschrauben verwendet werden
müssen oder daß man gezwungen ist, die spanlos im Stauchverfahren mit gewalztem
Gewinde gefertigten Klemmschrauben nachträglich mit halsartigen Einengungen zu versehen,
wobei diese Nacharbeit den an sich gegebenen fertigungstechnischen Vorteil der spanlosen
Fertigung der Klemmschrauben praktisch wieder aufhebt. Weiter ist ein beachtlicher
Nachteil bei den bekannten Anschlußklemmen der in Rede stehenden Art darin zu sehen,
daß die halsartige Einengung des Schraubenschaftes der Klemmschraube eine erhebliche
Verringerung der Torsionsfestigkeit der Klemmschraube bedeutet, die praktisch quadratisch
mit der Verringerung des Querschnittes des Schraubenschaftes geht. Das führt einerseits
dazu, daß der Durchmesser der Klemmschrauben und damit auch der Klemmkörper und
der Isolierkörper größer ausgeführt werden muß als durch den anzuschließenden elektrischen
Leiter eigentlich bedingt. Andererseits wird die durch die halsartige Einengung
bedingte Verringerung des Querschnitts des Schraubenschaftes mit kleiner werdendem
Durchmesser der Klemmschrauben immer schwerwiegender und setzt der Verwendung von
Klemmschrauben mit halsartiger Einengung unerwünscht früh eine untere
Grenze.
Schließlich treten aber auch montage- und betriebstechnische Nachteile auf. Einerseits
ist es relativ schwierig, den Leiter-Schutzbügel einzubringen, andererseits kommt
es häufig zu einem Verhaken zwischen dem von der halsartigen Einengung des Schraubenschaftes
gehaltenen Schenkel des U-förmigen Leiter-Schutzbügels und dem beginnenden Gewinde
der Klemmschraube.
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Im Ergebnis ist es bisher nicht gelungen, Anschlußklemmen der eingangs
beschriebenen Art, also solche mit einem von der Klemmschraube geführten Leiter-Schutzbügel,
fertigungs-, montage- und betriebstechnisch zufriedenstellend auszuführen. Das ist
um so gravierender. als es sich bei den in Rede stehenden Anschlußklemmen, insbesondere
in der Ausführungsform als Schaltanlagen-Reihenklemmen, um einen ausgesprochenen
Massenartikel handelt, der gleichzeitig aber auch ein Pfennigartikel ist, so daß
jeder fertigungs-, montage- und 'oder betriebstechnische Mangel also bei vielen
Millionen Anschlußklemmen auftritt.
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Der Erfindung liegt folglich die Aufgabe zugrunde, die Anschlußklemme
der eingangs beschriebenen Art so auszugestalten. daß es zur Führung und Halterung
des Leiter-Schutzbügels einer halsartigen Einengung am Schraubenschaft der Klemmschraube
nicht mehr bedarf.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einer Anschlußklemme der eingangs
beschriebenen Art dadurch gelöst, daß die Schenkel des Leiter-Schutzbügels die Klemmschraube
über ihre Längsachse federnd übergreifen. Bei der erfindungsgemäßen Anschlußklemme
ist also der näherungsweise U-förmige Leiter-Schutzbügel nicht mehr am Schraubenschaft
der Klemmschraube gehalten, so daß auch die für eine solche Halterung am Schraubenschaft
bei den bekannten Anschlußklemmen erforderliche halsartige Einengung nicht mehr
benötigt wird. Folglich können bei der erfindungsgemäßen Anschlußklemme spanlos
im Stauchverfahren mit gewalztem Gewinde gefertigte Klemmschrauben verwendet werden,
ohne daß diese Klemmschrauben noch einer Nachbearbeitung bedürften. Bei der erfindungsgemäßen
Anschlußklemme wird der Leiter-Schutzbügel. der die Klemmschraube über ihre Längsachse
federnd übergreift, von der Klemmschraube insgesamt federnd gehalten, was noch eine
Reihe weiterer Vorteile bringt. auf die weiter unten eingegangen werden soll.
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Im einzelnen gibt es verschiedene Möglichkeiten, die erfindungsgemäße
Anschlußklemme auszugestalten und weiterzubilden.
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Grundsätzlich ist die Gestaltung des Leiter-Schutzbiigels insgesamt
und der die Klemmschraube erfindungsgemäß über ihre Längsachse federnd übergreifenden
Schenkel beliebig. So kann bei einer erfindungsgemäßen Anschlußklemme, bei der der
Schraubenkopf der Klemmschraube eine abgesetzte Randkante aufweist, der dem Schraubenkopf
zugeordnete Schenkel des Leiter-Schutzbügels an der Randkante des Schraubenkopfes
anliegen. Vorzugsweise ist jedoch der dem Schraubenkopf der Klemmschraube zugeordnete
Schenkel des Leiter-Schutzbügels mit einem den Schraubenkopf überfassenden Kragen
ausgerüstet, so daß der Kragen des dem Schraubenkopf der Klemmschraube zugeordneten
Schenkels des Leiter-Schutzbügels durch den Schraubenkopf der Klemmschraube gleichsam
zentriert und damit der Leiter-Schutzbügel in seiner Lage fixiert wird. Das
gilt
insbesondere dann, wenn der dem Schaftende der Klemmschraube zugeordnete Schenkel
des Leiter-Schutzbügels einen das Schaftende untergreifenden Napf aufweist, so daß
auch hier eine zentrierende Wirkung, nämlich durch das Schaftende der Klemmschraube,
ausgeübt wird. Der den Schraubenkopf der Klemmschraube überfassende Kragen des entsprechenden
Schenkels des Leiter-Schutzbügels gewährleistet darüber hinaus eine besonders einfache
Betätigung der Klemmschraube; ein zum Betätigen der Klemmschraube verwendeter Schraubenzieher
kann praktisch nicht ausrutschen, mechanisch betriebene Schraubenanzugsvorrichtungen
werden schnell gefangen und sicher geführt.
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Zweckmäßigerweise entspricht die Breite des stegartigen Rückens des
Leiter-Schutzbügels ungefähr der inneren Breite des Klemmkörpers, so daß der stegartige
Rücken des Leiter-Schutzbügels praktisch bündig mit den seitlichen Flanken des Klemmkörpers
abschließt. Durch diese Maßnahme wird bereits weitgehend verhindert, daß einzelne
Drähte mehrdrähtiger Leiter oberhalb des dem Schaftende der Klemmschraube zugeordneten
Schenkels des Leiter-Schutzbügels in den Klemmkörper eingeführt werden.
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Insoweit kann die erfindungsgemäße Anschlußklemme noch dadurch weiter
verbessert werden, daß der stegartige Rücken des Leiter-Schutzbügels an seiner nach
außen gerichteten Seite eine der seitlichen Führung des anzuschließenden Leiters
dienende Profilierung aufweist.
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Eine weitere Lehre der Erfindung geht dahin, den Leiter-Schutzbügel
mit einem das Herausdrehen der Klemmschraube aus dem Klemmkörper verhindernden Anschlag
od. dgl. zu versehen. Handelt es sich um eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Anschlußklemme, bei der der dem Schraubenkopf der Klemmschraube zugeordnete Schenkel
des Leiter-Schutzbügels einen den Schraubenkopf überfassenden Kragen aufweist, so
ist vorzugsweise der dem Schraubenkopf der Klemmschraube zugeordnete Schenkel des
Leiter-Schutzbügels im Anschluß an den Kragen zur Bildung des Anschlages nach außen
abgewinkelt.
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Als Anschlag, der das Herausdrehen der Klemmschraube aus dem Klemmkörper
verhindert, kann aber auch der stegartige Rücken des Leiter-Schutzbügels eine nach
innen gebogene, mit dem Kopfstück des Klemmkörpers zusammenwirkende Nase aufweisen.
Bis auf den letzten Fall, wo der Anschlag des Leiter-Schutzbügels mit dem Kopfstück
des Klemmkörpers zusammenwirkt, empfiehlt es sich, den Isolierkörper mit einer mit
dem Anschlag des Leiter-Schutzbügels zusammenwirkenden Anschlagnase zu versehen.
Die Ausrüstung des Leiter-Schutzbügels der erfindungsgemäßen Anschlußklemme mit
einem das Herausdrehen der Klemmschraube aus dem Klemmkörper verhindernden Anschlag
gibt die Möglichkeit, die Klemmschrauben schon im Zuge der Fertigung der erfindungsgemäßen
Anschlußklemmen in eine für den späteren Anschluß des elektrischen Leiters günstige
Stellung zu bringen, ohne befürchten zu müssen, daß die hochgedrehte Klemmschraube
durch Erschütterungen, z. B. während des Transportes, oder aus anderen Gründen verlorengeht.
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Dadurch, daß erfindungsgemäß der Leiter-Schutzbügel die Klemmschraube
federnd übergreift und somit die Klemmschraube ständig gegen ein unbeabsichtigtes
Sichdrehen in gewisser Weise gesichert ist, wird auch verhindert, daß sich die für
den Anschluß
des elektrischen Leiters in Offen-Stellung befindliche
Anschlußklemme selbsttätig schließt.
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Eine weitere Lehre der Erfindung, der besondere Bedeutung zukommt,
ist dadurch gekennzeichnet, daß - durch entsprechende Dimensionierung, insbesondere
durch eine entsprechende Federkonstante - das von dem Leiter-Schutzbügel auf die
Klemmschraube ausgeübte Bremsmoment größer ist als die Differenz zwischen dem Anzugsmoment
und dem Lösungsmoment der Klemmschraube. Dadurch wird die auf dem Prinzip »Schiefer
Ebenen« zurückgehende Neigung angezogener Klemmschrauben zu selbsttätiger (ungewollter)
Lockerung im Keim unterdrückt.
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Die Sicherheit gegen eine selbsttätige Lockerung der Klemmschraube
kann bei der erfindungsgemäßen Anschlußklemme noch dadurch erhöht werden, daß der
Leiter-Schutzbügel und die Klemmschraube einander zugeordnete Rastelemente aufweisen,
die vorzugsweise einerseits an dem dem Schraubenkopf der Klemmschraube zugeordneten
Schenkel des Leiter-Schutzbügels, andererseits am Schraubenkopf vorgesehen sein
können. Solche Rastelemente können die Klemmschraube vorzugsweise an mehreren Stellen
fixieren oder zusätzlich hemmen.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich Ausführungsbeispiele
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert; es zeigt F i g. 1 einen Ausschnitt
aus einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anschlußklemme, Fig. 2
die Klemmschraube der Anschlußklemme nach Fig. 1, F i g. 3 den Leiter-Schutzbügel
der Anschlußklemme nach F i g. 1, Fig. 4 einen Ausschnitt aus einer anderen Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Anschlußklemme, F i g. 5 die Klemmschraube aus der Anschlußklemme
nach F i g. 4 und F i g. 6 den Leiter-Schutzbügel aus der Anschlußklemme nach Fig.
4.
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Die in den Fig. 1 und 4 ausschnittsweise dargestellten Anschlußklemmen
für elektrische Leiter sind als Schaltanlagen-Reihenklemmen ausgeführt und weisen
einen Isolierkörper 1, einen Klemmkörper 2, eine in dem Klemmkörper 2, und zwar
im Kopfstück 3 des Klemmkörpers 2 geführte Klemmschraube 4 und einen von der Klemmschraube
4 geführten, näherungsweise U-förmigen, das Schaftende 5 der Klemmschraube 4 untergreifenden
Leiter-Schutzbügel6 auf.
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Wie den Fig. 1 bzw. 4 in Verbindung mit den F i g. 3 bzw. 6 zu entnehmen
ist, übergreifen die Schenkel 7, 8 des Leiter-Schutzbügels 6 die Klemmschraube 4
federnd über ihre Längsachse. Die F i g. 2 und 5 machen deutlich, daß dadurch die
Möglichkeit geschaffen worden ist, spanlos im Stauchverfahren mit gewalztem Gewinde
gefertigte Klemmschrauben 4
zu verwenden, ohne daß es einer Nachbehandlung des Schraubenschaftes
9 bedarf.
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In den in den Fig. 1 und 4 dargestellten Ausführungsbeispielen weist
der dem Schraubenkopf 10 der Klemmschraube 4 zugeordnete Schenkel 7 des Leiter-Schutzbügels
6 einen den Schraubenkopf 10 überfassenden Kragen 11 auf. Außerdem ist der dem Schaftende
5 der Klemmschraube 4 zugeordnete Schenkel 8 des Leiter-Schutzbügels 6 mit einem
das Schaftende 5 untergreifenden Napf 12 versehen.
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Den Figuren ist nicht zu entnehmen, daß die Breite des stegartigen
Rückens 13 des Leiter-Schutzbügels 6 ungefähr der inneren Breite des Klemmkörpers
2 entspricht. Außerdem ist in den Figuren nicht dargestellt, daß der stegartige
Rücken 13 des Leiter-Schutzbügels 6 an seiner nach außen gerichteten Seite eine
der seitlichen Führung des anzuschließenden Leiters dienende Profilierung aufweisen
kann.
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In den in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen
Anschlußklemme weist der Leiter-Schutzbügel 6 das Herausdrehen der Klemmschraube
4 aus dem Klemmkörper 2 verhindernde Anschläge 14, 15 auf. In den dargestellten
Ausführungsbeispielen, in denen der dem Schraubenkopf 10 der Klemmschraube 4 zugeordnete
Schenkel 7 des Leiter-Schutzbügels 6 einen den Schraubenkopf 10 überfassenden Kragen
11 aufweist, ist der dem Schraubenkopf 10 der Klemmschraube 4 zugeordnete Schenkel
7 des Leiter-Schutzbügels 6 im Anschluß an den Kragen 11 zur Bildung des Anschlages
14 nach außen abgewinkelt. Außerdem weist in den dargestellten Ausführungsbeispielen
der stegartige Rücken 13 des Leiter-Schutzbügels 6 als Anschlag 15 eine nach innen
gebogene, mit dem Kopfstück 3 des Klemmkörpers 2 zusammenwirkende Nase auf.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, die erfindungsgemäße Anschlußklemme
nur mit dem Anschlag 14 oder nur mit dem Anschlag 15 zu versehen. Wie die Fig. 1
und 4 zeigen, weist der Isolierkörper 1 eine mit dem Anschlagl4 des Leiter-Schutzbügels
6 zusammenwirkende Anschlagnase 16 auf.
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im übrigen ist bei den erfindungsgemäßen Anschlußklemmen - durch
entsprechende Dimensionierung, insbesondere durch eine entsprechende Federkonstantedas
von dem Leiter-Schutzbügel 6 auf die Klemmschraube 4 ausgeübte Bremsmoment größer
als die Differenz zwischen dem Anzugsmoment und dem Lösemoment der Klemmschraube
4. Zusätzlich weisen der Leiter-Schutzbügel 6 und die Klemmschraube 4 einander zugeordnete
Rastelementel7, 18 auf, wobei die Rastelemente 17, 18 einerseits an dem dem Schraubenkopf
10 der Klemmschraube 4 zugeordneten Schenkel 7 des Leiter-Schutzbügels 6, an dererseits
am Schraubenkopf 10 vorgesehen sind. Die Rastelemente 17, 18 fixieren die Klemmschraube4
an mehreren Stellen, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel die Klemmschraube
4 gleichsam stufenweise, jeweils um 900, verdreht werden soll.